Die alpinen Highlights der Vogesen an einem Wochenende 1. Tag


Publiziert von Judith7 , 18. Januar 2018 um 23:25. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Frankreich » Vogesen
Tour Datum: 5 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 590 m
Abstieg: 590 m
Strecke:11,5km
Unterkunftmöglichkeiten:Mehrere Ferme Auberges an der Route des Cretes, z. B. Le Trois Fours oder Breitzhousen

Vier schöne Frühlingstage! Da ist man gern draußen. Nik ist zu dieser Jahreszeit gern mal in den Vogesen, wo Gott Vosegus für eine alpine Landschaft U1400 gesorgt hat - und das bedeutet: Wildes Wandern schon Anfang Mai.

Judith war zuvor noch nie hier wandern, deshalb war es unser Plan, in vier Tagen sämtliche Highlights der Gegend zu erwandern: Den Sentier des Roches, die Grotte Dagobert, das Kar Frankenthal, den T6-Grat der Spitzkoepfe, den Lac Blanc, den Tanet, die Hirschsteine, den Taubenklangfelsen, den Spitzenfels und die gesamte, wunderschöne Kammhöhe zwischen Gazon du Faing im Norden und Batteriekopf im Süden.



Los ging's am Col de la Schlucht (1139m), einem Joch hoch über der Schlucht La Schlucht, nach der es heißt. Um in den Sentier des Roches einzusteigen, muss man ein paar Meter auf der Ostseite des Vogesenkamms die Passstraße hinunterlaufen, bis man von einem Wegweiser über Treppen zum Weg hinuntergewiesen wird.

In den nächsten ein, eineinhalbhalb Stunden auf dem Sentier kann man nicht viel verkehrt machen: Man folgt einfach dem blauen Rechteck und quert dabei auf dem spektakulären Felsenweg die Steilhänge des Vogesenkamms. Es geht über Felsen und wildes Wurzelwerk immer quer durch den Hang hoch über der Schluchtrunz, mal hinauf, mal hinunter, über steile Serpentinen, Treppen und leichte Kraxelstellen, an und in senkrechten Felswänden entlang und über zwei Geröllfelder. Einmal muss man sich sogar durch eine enge Felsspalte zwängen. Zwischendurch öffnen sich immer wieder weite Blicke hinunter ins Münstertal. An einer besonders spektakulären Stelle steht sogar ein Tisch mit zwei Bänken - die sind allerdings meistens besetzt.

Am Felssporn des Krappenfelsens (1021m) endet der Sentier des Roches dann viel zu früh. Der blaue Balken schwenkt hier nach rechts (Südwesten). Dem folgten wir bergab, bis der Pfad auf einen Waldweg wechselt. Dieser führt bald zu der urigen Ferme Auberge Frankenthal (1030m) hinauf, wo man einfach, aber herzlich bewirtet wird.

Danach quert man eine nasse Wiese auf langen Balken, es geht weiter, dem roten Dreieck folgend, Richtung Col du Schaeferthal. Unterwegs sollte man unbedingt auch die Grotte Dagobert (1128m) besuchen, wo sich, einer Sage nach, der Merowingerkönig Dagobert vor Mördern verborgen haben soll...

Zurück am roten Dreieck ging es dann endgültig steil hinauf in den Sattel des Col du Schaeferthal (1228m). Dort lag noch Schnee, und wir beobachteten ein Rudel Gämsen, das über die weiten Schneeflächen floh. Yep, alpin hier.

Hier linksten wir kurz ab, um, vorbei an den Rochers du Petit Honeck (1260m), die weite Gipfelkuppe des Kleinen Hohnecks (1289m) zu bewandern. Von diesem vorgelagerten Gipfel aus hat man einen tollen Blick sowohl auf den Vogesenhauptkamm als auch hinunter in Münster- und Rheintal.

Es ging dann zurück zu den Rochers du Petit Honeck, hinunter in den Col du Schaeferthal, und drüben direkt wieder hinauf zum großen Bruder, dem Hohneck (1363m). Das ist der höchste Gipfel hier, mit dem Auto anfahrbar, und mit einem Wandergasthof bekrönt. Das sieht von fern toll aus, aber nur von fern.

Immerhin ist die Aussicht großartig: Herrlich der Blick nach Norden, mit dem Vogesenkamm und dem Tanet, drüben über dem Rheintal grüßen Kandel, Feldberg und Belchen herüber, im Süden erhebt sich der Grand Ballon. Diese Aussicht will ausgiebig genossen werden!

Wir machten uns bald wieder auf den Rückweg. Der rote Balken führt vom Gipfel hinunter in den Sattel des Col du Falimont (1290m), und über die freien Hochflächen an den Kletterfelsen der Martinswand (1200m) und den Hütten der Trois Fours (1230m) vorbei, durch den knorrigen Wald hinunter zum Col de la Schlucht (1139m), wo unsere Einstiegstour endete.


Fazit

Eine phantastische Tour, und ein echter Vogesenklassiker. Am folgenden Tag wollten wir dann aber ein paar Gänge hochschalten: Der T6-Grat der Spitzkoepfe stand auf dem Programm - und das sogar als Geburtstagsgeschenk!

Tourengänger: Nik Brückner, Judith7


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