Letzte T6-Tour vor den Alpen: Die Spitzkoepfe
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Auf den etwa 20 Kilometern zwischen Lac Blanc und Batteriekopf schlägt das alpine Herz der Vogesen: Felsengipfel, eiskalte Bergseen, Gämsen, wilde Wege. Am Wildesten ist es auf den Spitzkoepfen, einem etwa einen Kilometer langen Felsgrat südlich des Hohnecks. Zwei Stunden T6/II - eine Besonderheit in dieser Landschaft.
Also hab' ich mir die Spitzkoepfe zum Geburtstag geschenkt! Und ist nicht das Geburtstagsgeschenk das schönste, das man mit anderen teilen kann? Also habe ich Judith7 die Spitzkoepfe hinaufgenötigt, und es ihr damit gedankt, dass ich noch eine maoistische Tour über Batteriekopf, Rothenbachkopf und Rainkopf drangehängt habe: Einen langen Marsch.
Aber von vorn. Erstmal "Magic Machine" von An Endless Sporadic in den Player schubsen. Losging's an der Auberge du Pied du Hohneck (1245m), von wo aus es nur ein paar Meter hinauf zum Col du Wormspel (1280m) sind. Von hier aus führt einer der schönsten Wege der Gegend hinunter zum Lac de Schiessrothried. Allerdings lag hier noch ordentlich Schnee, so dass wir erstmal einen steilen Hang hinuntersteigen mussten. Rückwärts!
Unten zweigt noch oberhalb des Lacs ein mit blauem Balken bezeichneter Weg rechts hinauf zu einer Einsattelung im Grat der Spitzkoepfe. Diesen Weg verließen wir in der ersten Spitzkehre, und gingen geradewegs hinüber zum Grat.
Der Grat der Spitzkoepfe beginnt oberhalb einer senkrechten Felswand. Er steigt von dort aus hinauf zu einer geländerbewehrten Aussichtsplattform auf etwa 970 Metern Höhe, danach folgt der bereits angesprochene Sattel, über den der blau gebalkte Wanderweg führt. Jenseits des Sattels beginnt dann der eigentliche Hauptabschnitt.
Wir stiegen oberhalb der senkrechten Felswand ein, weil wir konsequent alles gehen wollten.
Allerdings ist der Grat unterhalb der Aussichtsplattform nicht besonders lohnend: dicht bewachsen ist es hier ein ziemliches Gewühle, noch dazu sind einige selbst der großen Brocken locker, so dass man besser auf dem Wanderweg hinauf zur Einsattelung geht, dort die paar Meter zur Aussichtsplattform vorwandert, hier das obligatorische Foto schießt, und von hier aus die Gratüberschreitung startet.
Nun also weiter in die bereits angesprochene Einsattelung im Grat der Spitzkoepfe. Von hier aus führt ein im unteren Teil noch kaum erkennbarer Pfad hinauf zu den nächsten Felsen. Wenn diese in Sicht kommen, wird der Pfad deutlicher, und man sieht erste rote Markierungspunkte. Wer diesem rot gepunkteten Pfad folgen will, dem steht eine etwa einstündige, schöne und abenteuerliche T3/T4-Wanderung meist rechts (nördlich) der Felskante bevor. Wir dagegen wollten, soweit möglich, alles über die Kante erkraxeln. Also verließen wir hier den Pfad und stiegen in die Einstiegswand ein.
Wir sind, soweit möglich, auf der Kante gegangen. Die Route hier en Detail zu beschreiben, macht wenig Sinn, Details habe ich in den Bildunterschriften untergebracht. Daher hier nur ein paar charakterisierende Worte: Der Grat ist im unteren Teil steiler, im oberen wird er flacher, ist dort aber von größeren, pyramidenförmigen Zacken besetzt. Deshalb muss man im oberen Teil häufiger abklettern. Wer den Grat nicht kennt, weiß dabei nie, was ihm bevorsteht, aber keine Sorge: Abseilen ist nirgends nötig. Der Grat wird zwar oft mit schwerem Sicherungsgerät begangen, das aber meist, wenn schwächere Partner (etwa Kinder) mit von der Partie sind, ober wenn man über die hier normalen IIer-, IIIer-Schwierigkeiten hinausgehen will. Wer sich allerdings in diesem Bereich wohlfühlen möchte, der muss auf (fast) gar nichts verzichten: für den ist der Grat der Spitzkoepfe eine wahre Genusstour! Im Zweifelsfall kann man immer auf den Pfad absteigen, um eine schwierige Passage zu umgehen.
Zu den Details also Bilder anschauen, dort sind auch die Schlüsselstellen eingehend beschrieben.
Wir kamen nach etwa zwei Stunden am höchsten (1290m), Spitzkoepfel genannten Punkt an, wo wir erstmal halbwegs ausgiebig gepaust haben. Genug hatten wir allerdings noch nicht!
Ich kenne mich in der Gegend um Hohneck ganz gut aus, nur die Osthänge von Batteriekopf, Rothenbachkopf und Rainkopf, die noch recht alpin zu sein versprachen, kannte ich nicht. Deshalb wollte ich dort noch auf Entdeckungstour gehen!
Also gleich weiter, dem gelben Kreuz folgend, zur Ferme Auberge Kastelbergwasen (1166m), und von dort auf blauem Rechteck nach Ferschmuss (1187m). Dort ging es dann durch ein Kar am Rainkopf und über ein Geröllfeld hinunter Richtung Lac d'Altenweiher. Noch vor dem Lac wechselten wir den Weg und wanderten dem gelben Punkt folgend durchs Leibelthal auf Serpentinen hinauf zur Ostwand des Rothenbachkopfs und weiter zur Ferme Auberge du Steinwasen. Dabei geht es wieder durch wildes Gelände - immer wieder geht es über Stock und Stein -, ganz so alpin wie ums Hohneck herum wird es allerdings nicht. An der Ferme Auberge (1130m) genossen wir kurz die Aussicht, dann ging es hinauf zum Batteriekopf (1311m), wo uns mehr Schnee und zwei Gämsen erwarteten, die hier friedlich grasten - bis wir sie aufschreckten...
Herrlich die aussicht hier, übrigens. Der Blick nach Norden, mit dem Vogesenkamm und dem Hohneck, drüben über dem Rheintal grüßen Kandel, Feldberg und Belchen herüber. Und im Süden erhebt sich der Grand Ballon.
Der Rückweg über Rothenbachkopf (1316m) und Rainkopf (1305m) ist dann Genusswandern auf dem Vogesenkamm. Aussicht nach beiden Seiten, herrlich farbkräftiges Abendlicht - eine ganz wundervolle Krönung eines ganz wundervollen Tages!
Fazit
Der Grat der Spitzkoepfe ist für die Gegend überraschend schwierig, für Möger wilden T6-Geländes allerdings eine wahre Genusstour! Und auch für Einsteiger eugnet er sich: Im Zweifelsfall kann man immer auf den Pfad absteigen, um eine schwierige Passage zu umgehen.
Die Erweiterung nach Süden lag mir am Herzen, weil ich dort den einen oder anderen Weg noch nicht kannte. Machen muss man das nicht. Die Königstour wäre wohl: Col de la Schlucht - Sentier des Roches - Col du Schaeferthal - Lac de Schiessrothried - Spitzkoepfel - Wormspel - Hohneck - Col de las Schlucht.
Wie auch immer: Am nächsten Tag ging's nach Norden: Wir wollten vom Lac Blanc aus zum Tanet.
Also hab' ich mir die Spitzkoepfe zum Geburtstag geschenkt! Und ist nicht das Geburtstagsgeschenk das schönste, das man mit anderen teilen kann? Also habe ich Judith7 die Spitzkoepfe hinaufgenötigt, und es ihr damit gedankt, dass ich noch eine maoistische Tour über Batteriekopf, Rothenbachkopf und Rainkopf drangehängt habe: Einen langen Marsch.
Aber von vorn. Erstmal "Magic Machine" von An Endless Sporadic in den Player schubsen. Losging's an der Auberge du Pied du Hohneck (1245m), von wo aus es nur ein paar Meter hinauf zum Col du Wormspel (1280m) sind. Von hier aus führt einer der schönsten Wege der Gegend hinunter zum Lac de Schiessrothried. Allerdings lag hier noch ordentlich Schnee, so dass wir erstmal einen steilen Hang hinuntersteigen mussten. Rückwärts!
Unten zweigt noch oberhalb des Lacs ein mit blauem Balken bezeichneter Weg rechts hinauf zu einer Einsattelung im Grat der Spitzkoepfe. Diesen Weg verließen wir in der ersten Spitzkehre, und gingen geradewegs hinüber zum Grat.
Der Grat der Spitzkoepfe beginnt oberhalb einer senkrechten Felswand. Er steigt von dort aus hinauf zu einer geländerbewehrten Aussichtsplattform auf etwa 970 Metern Höhe, danach folgt der bereits angesprochene Sattel, über den der blau gebalkte Wanderweg führt. Jenseits des Sattels beginnt dann der eigentliche Hauptabschnitt.
Wir stiegen oberhalb der senkrechten Felswand ein, weil wir konsequent alles gehen wollten.
Allerdings ist der Grat unterhalb der Aussichtsplattform nicht besonders lohnend: dicht bewachsen ist es hier ein ziemliches Gewühle, noch dazu sind einige selbst der großen Brocken locker, so dass man besser auf dem Wanderweg hinauf zur Einsattelung geht, dort die paar Meter zur Aussichtsplattform vorwandert, hier das obligatorische Foto schießt, und von hier aus die Gratüberschreitung startet.
Nun also weiter in die bereits angesprochene Einsattelung im Grat der Spitzkoepfe. Von hier aus führt ein im unteren Teil noch kaum erkennbarer Pfad hinauf zu den nächsten Felsen. Wenn diese in Sicht kommen, wird der Pfad deutlicher, und man sieht erste rote Markierungspunkte. Wer diesem rot gepunkteten Pfad folgen will, dem steht eine etwa einstündige, schöne und abenteuerliche T3/T4-Wanderung meist rechts (nördlich) der Felskante bevor. Wir dagegen wollten, soweit möglich, alles über die Kante erkraxeln. Also verließen wir hier den Pfad und stiegen in die Einstiegswand ein.
Wir sind, soweit möglich, auf der Kante gegangen. Die Route hier en Detail zu beschreiben, macht wenig Sinn, Details habe ich in den Bildunterschriften untergebracht. Daher hier nur ein paar charakterisierende Worte: Der Grat ist im unteren Teil steiler, im oberen wird er flacher, ist dort aber von größeren, pyramidenförmigen Zacken besetzt. Deshalb muss man im oberen Teil häufiger abklettern. Wer den Grat nicht kennt, weiß dabei nie, was ihm bevorsteht, aber keine Sorge: Abseilen ist nirgends nötig. Der Grat wird zwar oft mit schwerem Sicherungsgerät begangen, das aber meist, wenn schwächere Partner (etwa Kinder) mit von der Partie sind, ober wenn man über die hier normalen IIer-, IIIer-Schwierigkeiten hinausgehen will. Wer sich allerdings in diesem Bereich wohlfühlen möchte, der muss auf (fast) gar nichts verzichten: für den ist der Grat der Spitzkoepfe eine wahre Genusstour! Im Zweifelsfall kann man immer auf den Pfad absteigen, um eine schwierige Passage zu umgehen.
Zu den Details also Bilder anschauen, dort sind auch die Schlüsselstellen eingehend beschrieben.
Wir kamen nach etwa zwei Stunden am höchsten (1290m), Spitzkoepfel genannten Punkt an, wo wir erstmal halbwegs ausgiebig gepaust haben. Genug hatten wir allerdings noch nicht!
Ich kenne mich in der Gegend um Hohneck ganz gut aus, nur die Osthänge von Batteriekopf, Rothenbachkopf und Rainkopf, die noch recht alpin zu sein versprachen, kannte ich nicht. Deshalb wollte ich dort noch auf Entdeckungstour gehen!
Also gleich weiter, dem gelben Kreuz folgend, zur Ferme Auberge Kastelbergwasen (1166m), und von dort auf blauem Rechteck nach Ferschmuss (1187m). Dort ging es dann durch ein Kar am Rainkopf und über ein Geröllfeld hinunter Richtung Lac d'Altenweiher. Noch vor dem Lac wechselten wir den Weg und wanderten dem gelben Punkt folgend durchs Leibelthal auf Serpentinen hinauf zur Ostwand des Rothenbachkopfs und weiter zur Ferme Auberge du Steinwasen. Dabei geht es wieder durch wildes Gelände - immer wieder geht es über Stock und Stein -, ganz so alpin wie ums Hohneck herum wird es allerdings nicht. An der Ferme Auberge (1130m) genossen wir kurz die Aussicht, dann ging es hinauf zum Batteriekopf (1311m), wo uns mehr Schnee und zwei Gämsen erwarteten, die hier friedlich grasten - bis wir sie aufschreckten...
Herrlich die aussicht hier, übrigens. Der Blick nach Norden, mit dem Vogesenkamm und dem Hohneck, drüben über dem Rheintal grüßen Kandel, Feldberg und Belchen herüber. Und im Süden erhebt sich der Grand Ballon.
Der Rückweg über Rothenbachkopf (1316m) und Rainkopf (1305m) ist dann Genusswandern auf dem Vogesenkamm. Aussicht nach beiden Seiten, herrlich farbkräftiges Abendlicht - eine ganz wundervolle Krönung eines ganz wundervollen Tages!
Fazit
Der Grat der Spitzkoepfe ist für die Gegend überraschend schwierig, für Möger wilden T6-Geländes allerdings eine wahre Genusstour! Und auch für Einsteiger eugnet er sich: Im Zweifelsfall kann man immer auf den Pfad absteigen, um eine schwierige Passage zu umgehen.
Die Erweiterung nach Süden lag mir am Herzen, weil ich dort den einen oder anderen Weg noch nicht kannte. Machen muss man das nicht. Die Königstour wäre wohl: Col de la Schlucht - Sentier des Roches - Col du Schaeferthal - Lac de Schiessrothried - Spitzkoepfel - Wormspel - Hohneck - Col de las Schlucht.
Wie auch immer: Am nächsten Tag ging's nach Norden: Wir wollten vom Lac Blanc aus zum Tanet.
Tourengänger:
Nik Brückner,
Judith7


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