Der fast komplette Danielgrat


Publiziert von McGrozy , 17. Juli 2023 um 19:19.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:15 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2180 m
Abstieg: 2250 m
Unterkunftmöglichkeiten:Bichlbach/ Lermoos Tuftlalm sonst keine Einkehrmöglichkeit und keine Bachlauf zum nachfüllen!!

Servus miteinander,

für diese lange Gratwanderung hat es mich mit meinen beiden Begleitern in die Ammergauer Alpen verschlagen. Die Tour startet in Bichelbach (1.079m) an der Tourismusinformation oder alternativ gegenüber der Kirche. Der Weg führt uns erstmal in östlicher Himmelsrichtung aus dem Dörfchen hinaus. Dort am Bahnhof (1.075m) vorbei und gegenüber direkt hinein in den schönen Wald. Der beschilderte Wanderweg führt dann ziemlich zügig hinauf. Nach einem guten Stück erscheint dann eine Weggabelung an der wir uns entscheiden über den Alpenrosensteig und den Zigerstein aufzusteigen. Dieser Steig führt dann nach einigen Gehminuten anspruchsvoller hinauf als der "Normalweg" der Kohlbergspitze. Das Gelände wird zunehmend felsiger und schuttiger. Kurz vor dem Zigerstein muss dann die Hände kurz mal zur Hilfe nehmen (I) und zum ersten Gipfelchen erwarten uns zwei kurze seilversicherte Passagen. Am Zigerstein (1.975m) angekommen kurz Fotos gemacht und direkt weiter. Der Weiterweg führt dann zügig hinauf und nach kurzer Zeit erreichen wir dann schließlich die Kohlbergspitze (2.202m) mit Ihrem riesigen Gipfelkreuz - ist bisher größte Kreuz das ich auf einem Gipfel gesehen habe. 

Der Weiterweg von der Kohlbergspitze führt recht einfach weglos den Grat entlang zum Ostgipfel der Kohlbergspitze (2.199m). Nach dem Ostgipfel geht es dann etwas anspruchsvoller weiter hinab in Richtung Zahn. Der Gratverlauf bis in die nächste Scharte ist eine Mischung aus vielen Gehabschnitten und kleinen leichteren Kraxeleien (I). In der Scharte zum Zahn angekommen würde es wahrscheinlich direkt neben dem Grat nordseitig den kleinen Kamin (Schätzungsweise I-II) hinauf gehen. Wir entschieden an der Südseite etwas im Schutt zu queren und haben dann einen der Südseitigen Passagen (II) genutzt um wieder auf den Grat zu gelangen. Im Nachhinein war dies wohl etwas anspruchsvoller als der direkte Weg (I-II). Am Grat geht es dann die restlichen Meter zum Gipfel des Zahn (2.110m) recht unschwierig weiter. Der Abstieg vom Gipfel erfolgt dann erst wieder simpel bis zum recht markanten kleinen Kamin (II). Bis zur Scharte zum Kesseljoch geht es dann wieder dem Grat entlang mit einer Mischung aus kleinen Kraxerleien und Gehgelände. Die ein oder andere schöne Platte (Plattenschleicher finden hier auch ein bisschen Spaß) ist dort auch dabei und so steigt man am Wandfuß des Kesseljoch auf solchen auf die südseitigen Schuttfelder zu. Im Schutt muss dann eine ganze Weile gequert werden bis zur Aufstiegsrinne (II). Allerdings habe ich die normale Aufstiegsrinne nicht gesehen. Da wir bereits in einer der ersten Möglichkeiten wieder in Richtung Grat stiegen bzw. steigen wollten. Diese Felsstufe sah von unten sehr verlockend aus und wurde wahrscheinlich von mehreren bereits als Aufstiegsmöglichkeit genutzt. Meine beiden Begleiter drehten allerdings ab und querten bis zur normalen Aufstiegsvariante. Meine Variante war vor allem kurz nach dem Einstieg der Kletterei ziemlich anspruchsvoll (auch ziemlich exponiert) und bewegte sich meiner Meinung nach kurz im oberem dritten Schwierigkeitsgrad (vielleicht eine kurze Stelle IV-). Im Ausstieg des felsigen Passage gings dann recht simpel hinauf zum Grat. Die Normalroute kommt dann etwa 200m später zum Grat und sah von oben wesentlich simpler aus. Die Kletterpassage sollte auch recht kurz sein da mehr im gut gestuften steilen Gras bzw. Schutt aufgestiegen werden kann. Die letzten Meter zum Kesseljoch (2.126m.) waren dann schnell überwunden. Nach dem Kesseljoch kam dann die Kür und der Rest der weglosen Passage zwischen Kohlbergspitze und Pitzenegg. Am Pitzenegg (2.174m) geht es dann zurück auf eine kleine Pfadspur und in der Scharte zur Hochschrutte auf einen deutlich erkennbaren Wanderweg. Der Weg führt weiterhin direkt am Grat direkt zum nächsten Gipfel. An der Hochschrutte (2.247m) machten wir unsere verdiente Mittagspause. 

Der Weiterweg führt nun immer weiter am Grat über das kleine Pfuitjöchle (2.135m) und dann weiter bergauf am Grat entlang. Der Wanderweg führt allerdings nicht über das große Pfuitjöchle sondern unten vorbei daher verließen wir den Weg kurz und folgten den Pfad zum Gipfel des Großen Pfuitjöchle (2.135m). Der Abstieg erfolgte weiter über den Pfad auf der anderer Seite. Wir erreichten zügig den Wanderweg folgten diesem zum Finale der langen Gratwanderung. Der Weg war anfangs noch flach und steilte dann wieder auf und schlängelte sich durch eine kleine Latschengruppe. Danach wurde er Weg wieder schuttiger allerdings sehr gut markiert schlängelte er sich durch die Felsaufbauten. Zuerst erreichten wir das Büchsentaljoch und schließlich die Upsspitze (2.332m). Die Verbindung zwischen der Upsspitze und dem Daniel ist zügig und recht unschwierig überwunden und so erreichten wir den Gipfel des Daniel (2.340m).

Der Abstieg vom Daniel erfolgt dann über die Normalroute über die Tuftlalm nach Lermoos. Der Weg ist anfangs felsig und echt etwas anstengend zu gehen - was vielleicht auch an dem langen Tag liegen könnte der bereits hinter uns lag. An der Tuftlalm (1.496m) machten wir erneut Pause und stiegen dann zügig ins Tal nach Leermoss über den beschilderten Wanderweg ab. In Lermoos ging es dann zum Bahnhof Lermoos (1.006m) an dem unsere Tour ein Ende fand. Wir fuhren mit der Deutschen Bahn zurück nach Bichlbach (2 Stationen - Ticket kann nur im Zug erworben werden für 3 Euro pro Person).

Tourendetails:

Bichlbach - Kohlbergspitze (via Alpenrosenweg)   T4 I (2h)
Kohlbergspitze - Pitzenegg T5 III (normal II) (2h45min)
Pitzenegg - Daniel T4 I. (1H45min)
Daniel - Lermoos T4 (1h30min)

*Bergsport ist Individualsport und die oben angegebenen Anforderungen sind abhängig von meinen persönlichen Erfahrungen und Können.*

Tourengänger: McGrozy


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Kommentare (2)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 17. Juli 2023 um 21:23
Schöne Tour, hat mir damals auch gut gefallen.
Für den kompletten Danielgrat fehlt aber noch bissl was im Westen ;-)

McGrozy hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Juli 2023 um 23:39
ja stimmt ein kleines Stück fehlt da. Könnte man auch eine Schöne Rundtour wenn man dann nördlich vom Daniel absteigt ;)


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