Gulmen - Alpbigligenstöckli - Firzstock
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Das Gebiet oberhalb der Achse Obstalden - Mühlehorn - Murg war mir bis anhin gänzlich unbekannt. Da bin ich nicht der einzige, die Handvoll Gipfel erhält im Sommer kaum Besuch - zu Unrecht! Auf einsamen Pfaden bewegt man sich über liebliche Alpen und geniesst fast permanenten Blick auf Walensee und Mürtschenstock. Und am Firzstock kann sich der Alpinkraxler zugenüge austoben.
Mein Start erfolgt in Gäsibergen (1027m), welches sich per PW ab Mühlehorn erreichen lässt. Bereits die Anfahrt - vorbei an einsamen Alpwirtschaften - sorgt für reichlich Genuss. Noch besser wäre gewesen, drei Minuten weiter bis zum Fahrverbot bei P. 1117 zu fahren. Der Alpstrasse folgend erreicht man bald Ober Gäsi (1196m), wo ein schwacher (nicht markierter) Pfad einsetzt (auf LK). Es empfiehlt sich, die Wanderung nicht nach Regenfällen (wie heute) zu unternehmen, ich hatte mit reichlich Schlamm zu kämpfen.
Auf der Alp Rietboden (1412m) erfasst man zum ersten Mal den engen Kessel mit den drei Gipfeln, welche ich heute begehen werde. Besonders eindrücklich präsentiert sich der Ostabbruch des Firzstocks wenig oberhalb der Alp. Statt dem Pfad auf die Alp Bigligigen zu folgen, ziehe ich weglos in direkter Linie nach Chüemettlen (ca. 1600) hoch. Warum es die Alpweide in den Alpinführer (2004) geschafft hat, entzieht sich meiner Kenntnis, denn sie ist ohne jegliche Bedeutung. Sei's drum, auch sie verfügt nun über einen Wegpunkt auf hikr.
Sinnvollerweise würde man nun direkt zum Grat hochsteigen und diesem bis zum Gulmen folgen. Doch stattdessen quere ich über einen schwachen Pfad zur Alp Bigligen (1613m) rüber (R. 1011). Erst von hier weglos auf den Grat hoch und - zugegebenermassen - nicht ganz Hm-neutral auf den unscheinbaren Gulmen (1828m) runter: eigentlich lohnender Tiefblick auf Walensee und Murgtal, aber die Wolken geben den Spielverderber.
Nun alles dem Grat folgen zum Alpbigiglenstöckli (1958m), wobei ein schmaler Gemspfad geschickt vereinzelte Felsköpfe umgeht. Auf dem Gipfel, der im Winter wohl mehr Besuch erhält (rassige Abfahrt nach Mühlehorn!), sind die Älpler gerade am Zäunen. Auch das Gratstück bis vor den Firzstock - zum Furggeli (1817m) - lässt sich unschwierig begehen, wenn da nur nicht diese Legföhren wären. Je nachdem zu wieviel Körperkontakt man aufgelegt ist, weicht man mehr oder weniger nach Westen aus.
Den Firzstock wollte ich eigentlich durch die Verschneidung in der Ostflanke begehen. Doch die steile Querung zum Einstieg vergällt mir die Lust. Die Verschneidung selber beurteile ich von oben als gut machbar (ich tippe auf T5+ bis T6-). Stattdessen ziehe ich über das Geröllfeld (scharf der Felswand entlang) und klettere bei erster Gelegenheit durch Rinnen auf den Westgrat hoch, den man wenige Meter vor dem Gipfel des Firzstock (1923m) erreicht - T5 / II. Wem das zu heikel ist, erreicht den Westgrat weiter unten auch einfacher.
Nach langer Pause - die Wolken haben sich endlich verzogen - mache ich mich an den Abstieg gegen Norden. Die direkte Linie (s. Karte) ist teils etwas mühsam, bietet aber auch wunderschöne Abschnitte durch farbige Alpwiesen. Erstaunlich, dass sich hier nie ein Pfad gebildet hat. Beim Guldiboden erreiche ich die Alpstrasse, welche mich in Kürze zurück zum Ausgangspunkt führt.
Zeiten
2:05 Chüemettlen - Gulmen
0:35 Alpbigligenstöckli
0:45 Firzstock
1:00 Gäsibergen
Epilog: Es entzieht sich meiner Kenntnis, weshalb der SAC den Glarner Alpinführer in diesem Jahr neu aufgelegt hat. Das hervorragende Kompendium von
pstraub hat noch keine zehn Jahre auf dem Buckel und nichts an Akualität verloren - ganz im Gegensatz zu anderen, angegrauten Clubführern. Dass die Neuausgabe gewisse Ziele (z.B. Pässe, Klettergebiete) weglässt, kann ich nachvollziehen. Aber dass ganze Gipfelgruppen - wie eben Gulmen, Alpbigiglenstöckli, Firzstock - schönen Farbfotos und lässigen "Highlights" weichen mussten, stimmt nachdenklich. Ist nicht gerade die Pflege unbekannter Routen und Gipfel Hauptaufgabe dieser Bücher?
Mein Start erfolgt in Gäsibergen (1027m), welches sich per PW ab Mühlehorn erreichen lässt. Bereits die Anfahrt - vorbei an einsamen Alpwirtschaften - sorgt für reichlich Genuss. Noch besser wäre gewesen, drei Minuten weiter bis zum Fahrverbot bei P. 1117 zu fahren. Der Alpstrasse folgend erreicht man bald Ober Gäsi (1196m), wo ein schwacher (nicht markierter) Pfad einsetzt (auf LK). Es empfiehlt sich, die Wanderung nicht nach Regenfällen (wie heute) zu unternehmen, ich hatte mit reichlich Schlamm zu kämpfen.
Auf der Alp Rietboden (1412m) erfasst man zum ersten Mal den engen Kessel mit den drei Gipfeln, welche ich heute begehen werde. Besonders eindrücklich präsentiert sich der Ostabbruch des Firzstocks wenig oberhalb der Alp. Statt dem Pfad auf die Alp Bigligigen zu folgen, ziehe ich weglos in direkter Linie nach Chüemettlen (ca. 1600) hoch. Warum es die Alpweide in den Alpinführer (2004) geschafft hat, entzieht sich meiner Kenntnis, denn sie ist ohne jegliche Bedeutung. Sei's drum, auch sie verfügt nun über einen Wegpunkt auf hikr.
Sinnvollerweise würde man nun direkt zum Grat hochsteigen und diesem bis zum Gulmen folgen. Doch stattdessen quere ich über einen schwachen Pfad zur Alp Bigligen (1613m) rüber (R. 1011). Erst von hier weglos auf den Grat hoch und - zugegebenermassen - nicht ganz Hm-neutral auf den unscheinbaren Gulmen (1828m) runter: eigentlich lohnender Tiefblick auf Walensee und Murgtal, aber die Wolken geben den Spielverderber.
Nun alles dem Grat folgen zum Alpbigiglenstöckli (1958m), wobei ein schmaler Gemspfad geschickt vereinzelte Felsköpfe umgeht. Auf dem Gipfel, der im Winter wohl mehr Besuch erhält (rassige Abfahrt nach Mühlehorn!), sind die Älpler gerade am Zäunen. Auch das Gratstück bis vor den Firzstock - zum Furggeli (1817m) - lässt sich unschwierig begehen, wenn da nur nicht diese Legföhren wären. Je nachdem zu wieviel Körperkontakt man aufgelegt ist, weicht man mehr oder weniger nach Westen aus.
Den Firzstock wollte ich eigentlich durch die Verschneidung in der Ostflanke begehen. Doch die steile Querung zum Einstieg vergällt mir die Lust. Die Verschneidung selber beurteile ich von oben als gut machbar (ich tippe auf T5+ bis T6-). Stattdessen ziehe ich über das Geröllfeld (scharf der Felswand entlang) und klettere bei erster Gelegenheit durch Rinnen auf den Westgrat hoch, den man wenige Meter vor dem Gipfel des Firzstock (1923m) erreicht - T5 / II. Wem das zu heikel ist, erreicht den Westgrat weiter unten auch einfacher.
Nach langer Pause - die Wolken haben sich endlich verzogen - mache ich mich an den Abstieg gegen Norden. Die direkte Linie (s. Karte) ist teils etwas mühsam, bietet aber auch wunderschöne Abschnitte durch farbige Alpwiesen. Erstaunlich, dass sich hier nie ein Pfad gebildet hat. Beim Guldiboden erreiche ich die Alpstrasse, welche mich in Kürze zurück zum Ausgangspunkt führt.
Zeiten
2:05 Chüemettlen - Gulmen
0:35 Alpbigligenstöckli
0:45 Firzstock
1:00 Gäsibergen
Epilog: Es entzieht sich meiner Kenntnis, weshalb der SAC den Glarner Alpinführer in diesem Jahr neu aufgelegt hat. Das hervorragende Kompendium von

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Bergamotte

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