Es musste noch einmal sein... So schnell sollte die Alpinwandersaison 2012 dann doch noch nicht Geschichte sein, nachdem für das kommende Wochenende ein Kälteeinbruch mit Schneefällen vorausgesagt wird. Da drängte es sich auf, den Montag frei zu nehmen und einen krönenden Abschluss hinzulegen. Ziel waren einmal mehr die Kreuzberge, die acht Felszacken in der südlichen Alpsteinkette hoch über dem St. Galler Rheintal.
Bei unseren bisherigen Touren an den Kreuzbergen wurden wir meistens von vielen Wolken eingehüllt. Auch heute war eine Nebelsuppe zugegen, doch sollte diese in Form eines riesigen Meers über dem ganzen Rheintal liegen bleiben. Ein toller Kontrast zum herrlichen Spätherbstwetter in den Bergen.
Sehr schön präsentierte sich heute das Brüeltobel, welches vorwiegend in den orangen Farben der Buchen leuchtete. Zwei Stunden lang mussten wir uns gedulden, bis wir auf der Saxer Lücke erstmals an der Sonne standen. Im Aufstieg zur Roslenalphütte tauchten wir dann bald wieder in schattiges Gelände ein, waren anschliessend aber gleichermassen überrascht wie froh, dass sich der nicht ganz harmlose Aufstieg zur Scharte zwischen dem III. und IV. Kreuzberg ziemlich trocken präsentierte. Das ist zu dieser Jahreszeit oft anders und lässt diesen Abschnitt dann zu einem recht heiklen Unternehmen werden, vor allem im Abstieg.
Ein herrlicher Rastplatz ist die Scharte zwischen den beiden Kreuzbergen III und IV und ganz eindrücklich ragen hier die Felsrippen des III. Kreuzbergs in den Himmel. Im T-Shirt genossen wir hier zwischen den beiden Gipfelbesteigungen je eine ausgiebige Rast. Zwischen zwei dieser Felsrippen führt der markante Kamin zum Gipfel.
Nach der Besteigung des III. Kreuzbergs trafen wir unten in der Scharte einen anderen Bergsteiger, mit welchem wir gleich ins Gespräch kamen und uns sehr nett unterhielten und Bergerlebnisse austauschen konnten. Er stieg anschliessend ebenfalls zum III. Kreuzberg hoch, während wir uns zum Aufstieg auf den IV. Kreuzberg aufmachten. Mit voller Konzentration ging es den ausgesetzten Ostgrat hoch zum Vorgipfel und darauf die brüchige Rinne hinunter, wo der Schlussaufstieg dann keine Probleme bereitete. Nach einem sehr ausgesetzten letzten Gratabschnitt standen wir dann auf dem Gipfel des IV. Kreuzbergs, wo wir uns ins Gipfelbuch eintrugen, welches ich am 21. Juni 2012 hier oben deponierte. Es hat inzwischen wenige Einträge erhalten, darunter von Alpsteingrössen wie
Maveric und
marmotta, aber auch von meinem Bruder Roland.
Auf dem Rückweg lohnte sich der Abstecher zum Fählensee, wartete dieser doch mit einer ganz besonders schönen mystischen Stimmung auf, obwohl - oder gerade - weil der Seespiegel im Schatten lag und die dahinter grell leuchtende Fählenalp einen wunderschönen Kontrast zum zauberhaften Bergsee bildete. Etwas wehmütig traten wir dann die Wanderung zurück nach Brülisau an. War's das für dieses Jahr?
Routenbeschreibung:
Ich verweise auf meine bereits vorhandenen Berichte:
III. Kreuzberg
IV. Kreuzberg
Die einzelnen Streckenabschnitte der heutigen Tour bewerte ich wie folgt:
Pfannenstil (Brülisau) - Bollenwees T1
Bollenwees - Saxer Lücke T2
Saxer Lücke - Roslenalphütte T3
Roslenalphütte - Scharte III./IV. Kreuzberg T5, I
III. Kreuzberg T5, II
IV. Kreuzberg T5+, II
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