Toggenburger Seven Summits
|
||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Seit ich zu Berg gehe, träume ich den Traum der Churfirsten-Überschreitung. Und heute, bei schönstem Bergwetter, wird der Traum Wirklichkeit. Und statt dem erwarteten Leiden und Kampf erlebe ich einen Tag voller Genuss und schöner Momente.
Hintergrund
Die Beliebtheit der Churfirsten ist ungebrochen. Sehnsüchtig und ehrfüchtig blicken jeden Tag Tausende Autofahrer von der A3 zum mächtigen Septett hoch. Kein Wanderer, der nicht von den formschönen Gipfeln träumt. Wer einmal oben gestanden hat, weiss weshalb. Die Aufstiege mögen teils profan sein, doch Tiefblick auf Walensee und das Rundumpanorama suchen seinesgleichen.
Somit darf die Überschreitung aller Churfirsten getrost als Königstour der Ostschweizer Alpinwanderwelt bezeichnet werden. Deshalb geniesst das Unternehmen trotz den körperlichen Anstrengungen, die weit über diejenigen einer durchschnittlichen Bergtour hinausgehen, grösste Beliebtheit, wie sowohl hikr als auch den Gipfelbüchern zu entnehmen ist. Ich zähle auf hikr bisher 15 (!) User, die diese Meisterleistung in der einen oder anderen Form absolviert haben. Namentlich sind dies
3614adrian,
Alpin_Rise,
Daenu,
Delta,
El Chasqui,
Gargamel,
GeoFinder,
lorenzo,
Merida,
OUTIVITY,
quacamozza,
Schlumpf,
Tina,
tricky,
xaendi, nicht zu vergessen Maria Walliser... Selbst der Bös Fulen - DER Schwyzer Gipfel - weist kaum mehr Einträge auf.
Route
Man startet im Toggenburg, besteigt alle 7 Churfirsten und steigt wieder ins Toggenburg ab.... Nun ja, ein wenig komplizierter ist es schon, aber nicht viel. Ich verweise gerne auf den kurzen, aber prägnanten Routenbeschrieb von
Alpin_Rise, ganz im Stile des Clubführers. Ebenfalls als sehr informativ empfand ich
xaendi's Tourenbericht. Ansonsten ergibt sich fast alles vor Ort und auf der LK.
Anfügen möchte ich Folgendes:
Ost- oder westwärts?
Meines Erachtens spricht kein zwingender Grund für/gegen eine Richtung. Der passionierte Churfirsten Fotograf zieht wohl eher westwärts, da er die Sonne morgens und abends im Rücken hat. Ich persönlich zog aus folgenden Gründen ostwärts:
Ausdauer & Krisen
Mal abgesehen von notorischen Monstern wie
Delta,
tobi und
tricky dürften wohl die meisten Churfisten Überschreiter an ihre körperlichen Grenzen gelangen, wobei dies zweifellos einen Reiz der Tour ausmacht. Meine bisher längsten Touren, die Rigi-Überschreitung (2800Hm) und die Umwanderung der Stadt Zürich (950Hm, 55km Distanz), können mit den Toggenburger Seven Summits nicht mithalten. Trotzdem war ich äusserst zuversichtlich, hatte ich doch kürzlich grössere Touren über die Neuen Churfirsten und Uri Rotstock / Schlieren ohne nennenswerte Erschöpfung hinter mich gebracht.
Eine erste (psychische) Krise traf mich dann unerwartet früh, nach nicht mal 500Hm im Seluner Wald! Schlecht und wenig geschlafen, seit Tagen leichte Halsschmerzen und Magenbeschwerden, über 3000Hm vor mir, Marsch im Dunkeln über eine langweilige, wohlbekannte Strecke - das sind die Zutaten für ein Motivationstief. Natürlich kam ein Aufgeben zu einem so frühen Zeitpunkt nie in Frage. Glücklicherweise erreichte ich bald darauf den Strichboden, wo die Morgendämmerung einsetzte: Die fantastische Stimmung mit den glühenden Bergen am Horizont liess jeden Zweifel auf der Stelle verschwinden.
Eigentlich hatte ich die erste Krise erst für nach dem Brisi erwartet. Man hat dort bereits 2000Hm in den Beinen, doch es warten noch immer über 1500Hm und faktisch drei Gipfel. Doch die Krise kam nicht, und zwar bis zum Schluss. Natürlich, nach dem Brisi begannen die Beine schwer zu werden. Ab Zuestoll musste ich in den Aufstiegen regelmässig stehenbleiben und der Blick auf den Altimeter häufte sich. Doch selbst der lange, mühsame Schlussaufstieg auf den Hinderrugg (ca. 530m) vermochte Moral und Beine nie zu brechen. Ist man soweit gekommen, steht Aufgeben sowieso nicht zur Debatte. Selbst den langen Talabstieg brachte ich unaufgeregt über die Bühne, wobei das eher wenig steile Gelände auf dieser Seite seinen Teil beitrug.
Am Schluss darf ich guten Gewissens sagen, dass physisch und psychisch sogar noch einige Reserven übrig geblieben sind. Vielleicht der Zeitpunkt, eine Wägital Rundtour "Speed" ins Auge zu fassen...?
Zeiten
Augrund meines frühen Aufbruchs lagen auf allen nicht erschlossenen Gipfeln schöne Pausen drin. Ohne diese Gewissheit hätte ich die Tour nicht in Angriff genommen. Denn was wäre eine Churfirsten-Tour ohne ausgiebiges Gipfelpanorama!?
Gesamtzeit 15:30
Marschzeit 13:00
Pausen 2:30
Starkenbach 4:30
Selun 7:05 / 7:25 (an/ab)
Frümsel 8:50 / 9:15
Brisi 10:45 / 11:35
Zuestoll 13:20 / 13:40
Schibenstoll 15:20 / 15:50
Hinderrugg 17:50 / 17:55
Chäserrugg 18:05
Alt St. Johann 20:00
Höhen
Selun 1300m
Frümsel 375m
Brisi 390m (mit Westflanke)
Zuestoll 500m
Schibenstoll 500m
Chäserrugg 535m
Total 3600m
Ausrüstung & Proviant
Ich bin kein Leichtgewichts-Optimierer, sondern gerne für alle Eventualiäten gerüstet.
5l Wasser ist relativ viel, zum Schluss blieb 1l übrig. Doch ich wollte den Brunnen bei der Alp Torloch nicht benutzen und konnte meinen Wasserbedarf nur schwer einschätzen. Bis auf den Brisi konnte ich fast alles im Schatten zurücklegen, entsprechend gering der Wasserverbrauch. Die grosse Süffelei begann erst in den sonnigen, schweisstreibenden Aufstiegen auf Zuestoll und Schibenstoll. Selbstredend empfiehlt es sich kaum, die Tour an einem heissen Sommertag zu absolvieren.
Proviantmässig futterte ich hingegen den Grossteil weg.
Rucksackdepot
Gerade bei einem so schweren Rucksack wie meinem kann das Depot am Gipfelfuss matchentscheidend sein. Zur Gipfelpackung gehörten 5dl Wasser, kleiner Proviant, Windstopper Gilet.
Folgende Depots sind möglich:
Variationen
Schneller, höher, weiter geht immer. Folgende Erweiterungen "drängen sich auf":
Hintergrund
Die Beliebtheit der Churfirsten ist ungebrochen. Sehnsüchtig und ehrfüchtig blicken jeden Tag Tausende Autofahrer von der A3 zum mächtigen Septett hoch. Kein Wanderer, der nicht von den formschönen Gipfeln träumt. Wer einmal oben gestanden hat, weiss weshalb. Die Aufstiege mögen teils profan sein, doch Tiefblick auf Walensee und das Rundumpanorama suchen seinesgleichen.
Somit darf die Überschreitung aller Churfirsten getrost als Königstour der Ostschweizer Alpinwanderwelt bezeichnet werden. Deshalb geniesst das Unternehmen trotz den körperlichen Anstrengungen, die weit über diejenigen einer durchschnittlichen Bergtour hinausgehen, grösste Beliebtheit, wie sowohl hikr als auch den Gipfelbüchern zu entnehmen ist. Ich zähle auf hikr bisher 15 (!) User, die diese Meisterleistung in der einen oder anderen Form absolviert haben. Namentlich sind dies















Route
Man startet im Toggenburg, besteigt alle 7 Churfirsten und steigt wieder ins Toggenburg ab.... Nun ja, ein wenig komplizierter ist es schon, aber nicht viel. Ich verweise gerne auf den kurzen, aber prägnanten Routenbeschrieb von


Anfügen möchte ich Folgendes:
- Zahlreiche Varianten führen durch die Selun Ostflanke. Die Normalroute direkt ab Gipfel (R. 532) ist gerade im Abstieg mühsam, wenn auch ungefährlich. Etwas einfacher geht's, wenn man auf dem Rücken wieder auf 2000Hm absteigt und erst dort in die Ostflanke sticht.
- Die Querungen zwischen den einzelnen Gipfeln sind mühsam. Bloss zwischen Zuestoll und Schibenstoll ist ein Weg vorhanden. Ansonsten führen sie durch verwachsenes Karstgelände, wo eine Ideallinie schwer auszumachen ist. Den Gipfel der Mühsamkeit bildet m.E. das Gluuristal. Ich empfehle dort, im stark verwachsenen und felsblockierten Gelände möglichst direkt den Wanderweg anzupeilen. Das kostet zwar einige Höhenmeter, aber schont Nerven und Beine.
-
Vom Frümsel kann kann man auf knapp 1900m rüberqueren und durch die Brisi Westflanke aufsteigen. Dies spart Distanz und theoretisch bis zu 100Hm im Vergleich zur Variante über P. 1797. Dennoch will dieser Schritt gut überlegt sein:
- In der coupierten Querung frisst man fast zwingend zusätzliche Höhenmeter.
- Man verpasst die Wasserstelle bei der Alp Torloch.
- Die Brisi Westflanke ist kein Zuckerschleck: steil, fast immer feucht, rutschig, Kletterstellen, vereinzelt ausgesetzt. Man verliert dort zwingend Kraft und Zeit.
- Route: Über ein Geröllfeld erreicht man ein steiles, felsdurchsetztes Grasband. Eine kurze Kletterstelle nach einer Grotte ist bei Feuchtigkeit heikel. Es gibt mehrere Möglichkeiten, vom Band den Rücken zu erreichen. Am sinnvollsten erscheint mir eine steile Runse auf ca. 2060m, welche auch Schafe und Wild rege nutzen (vollschei...).
-
Im Gegensatz zu
Alpin_Rise bewerte ich diese Route mit T5. Im Abstieg kann ich sie nicht empfehlen.
- Die T5 bezieht sich ausschliesslich auf die Brisi Westflanke, welche nicht zwingend ist. Ansonsten hab ich die T4 nie überschritten.
Ost- oder westwärts?
Meines Erachtens spricht kein zwingender Grund für/gegen eine Richtung. Der passionierte Churfirsten Fotograf zieht wohl eher westwärts, da er die Sonne morgens und abends im Rücken hat. Ich persönlich zog aus folgenden Gründen ostwärts:
- Den Aufstieg auf den Chäserrugg kannte ich nicht und wollte ihn nicht im Dunkeln absolvieren.
- Keine Lust, meine erste Pause auf den erschlossenen (uncharmanten) Ruggen einzulegen.
- Psychologischer Vorteil: Die vier östlichen Churfirsten kannte ich bisher nicht. Erfahrungsgemäss hilft mir die Spannung einer neuen Route, die Erschöpfung zu verdrängen.
Ausdauer & Krisen
Mal abgesehen von notorischen Monstern wie



Eine erste (psychische) Krise traf mich dann unerwartet früh, nach nicht mal 500Hm im Seluner Wald! Schlecht und wenig geschlafen, seit Tagen leichte Halsschmerzen und Magenbeschwerden, über 3000Hm vor mir, Marsch im Dunkeln über eine langweilige, wohlbekannte Strecke - das sind die Zutaten für ein Motivationstief. Natürlich kam ein Aufgeben zu einem so frühen Zeitpunkt nie in Frage. Glücklicherweise erreichte ich bald darauf den Strichboden, wo die Morgendämmerung einsetzte: Die fantastische Stimmung mit den glühenden Bergen am Horizont liess jeden Zweifel auf der Stelle verschwinden.
Eigentlich hatte ich die erste Krise erst für nach dem Brisi erwartet. Man hat dort bereits 2000Hm in den Beinen, doch es warten noch immer über 1500Hm und faktisch drei Gipfel. Doch die Krise kam nicht, und zwar bis zum Schluss. Natürlich, nach dem Brisi begannen die Beine schwer zu werden. Ab Zuestoll musste ich in den Aufstiegen regelmässig stehenbleiben und der Blick auf den Altimeter häufte sich. Doch selbst der lange, mühsame Schlussaufstieg auf den Hinderrugg (ca. 530m) vermochte Moral und Beine nie zu brechen. Ist man soweit gekommen, steht Aufgeben sowieso nicht zur Debatte. Selbst den langen Talabstieg brachte ich unaufgeregt über die Bühne, wobei das eher wenig steile Gelände auf dieser Seite seinen Teil beitrug.
Am Schluss darf ich guten Gewissens sagen, dass physisch und psychisch sogar noch einige Reserven übrig geblieben sind. Vielleicht der Zeitpunkt, eine Wägital Rundtour "Speed" ins Auge zu fassen...?
Zeiten
Augrund meines frühen Aufbruchs lagen auf allen nicht erschlossenen Gipfeln schöne Pausen drin. Ohne diese Gewissheit hätte ich die Tour nicht in Angriff genommen. Denn was wäre eine Churfirsten-Tour ohne ausgiebiges Gipfelpanorama!?
Gesamtzeit 15:30
Marschzeit 13:00
Pausen 2:30
Starkenbach 4:30
Selun 7:05 / 7:25 (an/ab)
Frümsel 8:50 / 9:15
Brisi 10:45 / 11:35
Zuestoll 13:20 / 13:40
Schibenstoll 15:20 / 15:50
Hinderrugg 17:50 / 17:55
Chäserrugg 18:05
Alt St. Johann 20:00
Höhen
Selun 1300m
Frümsel 375m
Brisi 390m (mit Westflanke)
Zuestoll 500m
Schibenstoll 500m
Chäserrugg 535m
Total 3600m
Ausrüstung & Proviant
Ich bin kein Leichtgewichts-Optimierer, sondern gerne für alle Eventualiäten gerüstet.
- Schwere Wanderschuhe
- Stöcke
- Ultraleichtes Windstopper Gilet
- Softshell
- 5l Wasser (inkl. einer 5dl Petflasche)
- Mehrere 1000 Kalorien Proviant (Früchte, Trockenfrüchte, Riegel, Süssgebäck, Brot, Käse)
- Orientierung: LK 1:25'000, SAC Clubführer, Altimeter, Hikr-Ausdrucke
5l Wasser ist relativ viel, zum Schluss blieb 1l übrig. Doch ich wollte den Brunnen bei der Alp Torloch nicht benutzen und konnte meinen Wasserbedarf nur schwer einschätzen. Bis auf den Brisi konnte ich fast alles im Schatten zurücklegen, entsprechend gering der Wasserverbrauch. Die grosse Süffelei begann erst in den sonnigen, schweisstreibenden Aufstiegen auf Zuestoll und Schibenstoll. Selbstredend empfiehlt es sich kaum, die Tour an einem heissen Sommertag zu absolvieren.
Proviantmässig futterte ich hingegen den Grossteil weg.
Rucksackdepot
Gerade bei einem so schweren Rucksack wie meinem kann das Depot am Gipfelfuss matchentscheidend sein. Zur Gipfelpackung gehörten 5dl Wasser, kleiner Proviant, Windstopper Gilet.
Folgende Depots sind möglich:
- Selun: keines (bzw. auf 2000m, wenn man von dort in die Ostflanke sticht)
- Frümsel: am Gipfelfuss auf 1900m
- Brisi: keines (bzw. am Gipfelfuss auf 1797m, wenn man auf die Westflanke verzichtet)
- Zuestoll: erst auf ca. 2100m
- Schibenstoll: am Gipfelfuss auf 1820m
- Hinderrugg / Chäserrugg: keines
Variationen
Schneller, höher, weiter geht immer. Folgende Erweiterungen "drängen sich auf":
-
Winterbegehung (
klick und
klack)
-
mit Aufstieg ab Walensee (
klick)
- mit Nebengipfeln: +Silberi +Selun Ostgipfel
- mit Pässen: (+Seluner Joch), +Rappenloch, +Obersäss-Nideri, +Palisnideri, +Stollenfurgge, +Gluurissattel (geschenkt)
-
Long Version: +Neue Churfisten (
klick)
-
Ultralong Version: +Neue Churfisten +Alvieg-Kette (
klick und
klack)
Tourengänger:
Bergamotte

Communities: Monstertouren
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (6)