Geschafft! Im 2. Versuch bei der Freundin angekommen.


Publiziert von dani_ , 17. Juni 2012 um 15:43.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:16 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG   CH-AR 
Zeitbedarf: 19:00
Aufstieg: 3177 m
Abstieg: 2880 m

Ziel war, zur Freundin rüber zu gehen, heisst von Haag nach Mogelsberg. Möglichst die direkte Linie, sind ja nur 35 km Luftlinie. Die direkte Linie führt fast genau über den Säntis, aussenrum kann man ja auch mit dem Auto fahren. Am 7. Juni hatte ich es nicht geschafft, war aber dem Ziel schon so nah gekommen (siehe).

Wiederum Aufbruch um 4:30 in Haag. Das Tempo zu Anfang war etwas langsamer als in der Woche zuvor, so erreichte ich die Alp Loch 8min später. Auf dem blau markierten Weg zum Mutschen hat es nun Schafe, dh es liegen Haufen herum. Die Schafpfade sind noch nicht so ausgeprägt, weil die Schafe erst ein paar Tage dort sind. In den Heubergen bin ich nach rechts (Nordosten) vom Weg abgekommen. Da dachte ich mir, dass das ja eine gute Gelegenheit ist, endlich mal den Direktaufstieg zum Mutschen zu probieren. Habe auch einen Weg durch die Felsen gefunden und bin dann auf dem Nordostgrat des Mutschen herausgekommen. Es geht schon, aber empfehlen würde ich es nicht. Da, wo ich lang bin, war es T5, und besonders von oben ist ein Weg durch die Felsstufen wohl nicht so leicht zu finden.

Hinter dem Zwinglipass habe ich mir gedacht, schon wieder diese Schneefelder. Im Schnee hoch zum Nädliger bzw Altmannsattel ist doch so anstregend. Ich dachte, dass eine gute Möglichkeit, den Schnee zu umgehen, Aufstieg zur Rässegg und über Rässeggsattel und Schaffhauser Kamin auf den Altmann wäre. In T6 auf den Rässegg. Dort oben waren etwa 20 Steinböcke. Leider habe ich da gesehen, dass im Schaffhauser Kamin noch Schnee liegt. Nun gut, nach dem Abstieg in den Rässeggsattel, entschloss ich mich, einen Aufstieg im Kamin zu probieren. Der Schnee hielt gut, die Stelle beim Stein konnte ich auch recht gut passieren. Danach bin ich aber dem Schnee ausweichend zu weit rechts hoch (T6) und musste dann mehrmals kraft- und zeitraubend absteigen, um wieder in den Kamin zu kommen.

Auf dem Normalweg zum Altmannsattel. Der Weg vom Grat hinunter zum Rotsteinpass hatte im Vergleich zur letzten Woche zusätzlichen Schnee bekommen, so war höhere Vorsicht angebracht. Es sind zwar sehr viele Stahlseile angebracht, aber ab und zu muss man ohne Stahlseil sicher in den Schneetritten bleiben. Leider stand bei einem der Seile ein Draht heraus, an dem ich mir den Finger aufritzte.

Das Berggasthaus auf dem Rotsteinpass machte diesmal einen wesentlich freundlicheren Eindruck. Ich speiste gut bei einer freundlichen und speditiven Bedienung und bekam sogar ein Pflaster für meinen Finger.

Auf dem Lisengrat hatte ich nicht so ein Konditionsloch wie beim letzten Mal und so konnte ich etwas Zeit aufholen. Vor dem Alten Säntis in die Sonne gesetzt und nochmal Kalorien und Flüssigkeit zugeführt.

Der Abstieg zur Schwägalp ging schneller als beim letzten Mal, so dass von 1:50 Std Rückstand am Altmannsattel auf der Schwägalp nur noch 40 Min übrig geblieben waren. Besonders der zusätzliche Schnee zwischen Säntis und Tierwis ermöglichte einen schnellen, gelenkschonenden Abstieg. Auf dem Weg Tierwis - Schwägalp hat es noch viele Schneefelder. Bei der Querung muss man trittsicher sein, da keine Stahlseile.

Bei Horn nahm ich diesmal den richtigen Abzweiger. Eigentlich wollte ich danach über Ofenloch, aber bei der Verzweigung im Spesswald stand leider kein Schild (Erwähnte ich schon die verbesserungsfähige Beschilderung in der Gemeinde Nesslau?). Auf Verdacht wollte ich bei der Verzweigung nicht links gehen. So ging ich dann über Sandwald statt über Ofenloch nach Neuwald. Von dort stieg ich nach Ampferenboden ab und erreichte dort die Fahrstrasse. Wie geplant umging ich auf dieser angenehm Hinterfallenchopf und Gössigenhöchi. Die Strasse zog sich, allerdings konnte man auf der flachen, geraden Strasse zügig Horizontalkilometer machen. So hatte ich mir das vorgestellt. Von der Strasse sah ich in Mistelegg  oben noch den Bauwagen, in dem mich beim ersten Versuchzuvorr untergestellt hatte.

Hinter Mistelegg kam ein Wegweiser, der den "Neckiweg" nach rechts von der Strasse abbiegend auswies. Ich kannte ja den Weiterweg auf der Strasse, der recht eben zur Schwanzbrugg führt. Daher zögerte ich, dachte aber dann, dass der Wanderweg unten direkt entlang des Neckers führen würde, was schöner und vielleicht noch etwas direkter sein würde. Leider ging es erst steil hinunter zum Necker, dann über eine Brücke und dort wieder steil hinauf. Man wanderte also leider nicht am Necker, sondern oben ausser Sichtweite des Neckers. Dann kam ein grosses Matschfeld. Ich bemühte mich, trockene Stellen zu finden, sank aber mit dem rechten Schuh bis zum Knöchel ein. Da war meine Laune schlecht und sie besserte sich auch dadurch nicht, dass alle 100m ein Zaun kam, bei dem man öffnen und schliessen muss. Wenn man schnell vorwärts kommen will, helfen die vielen Zäune nicht gerade, zumal oft gar keine Tiere zu sehen waren.

Hinter der Schwanzbrugg wollte ich durch den Wald noch mit dem letzten Sonnenlicht nach St Peterzell kommen. Das gelang mir auch.

Nun hatte ich mit 3000 Hm in den Knochen und einem Schlammfuss genug von verschlungenen Wanderwegen mit Zusatzhöhenmetern. Ausserdem war es dunkel (Lesbarkeit Wegweiser und Markierungen) und die Freundin wartete. Daher entlang der Strasse zügigen Schrittes von St. Peterzell über Brunnadern und Necker nach Mogelsberg. Mein Ziel war, noch am selben Tag, also vor Mitternacht, anzukommen. Das ist mir mit der Ankuftszeit 23:35 auch gelungen.

04:30 Haag
05:14 Gams
06:22 Chueweid
06:39 Alp Loch
08:00 Frühstückspause an
08:20 Frühstückspause ab
08:58 Mutschen
12:05 Altmann
12:33 Altmannsattel
13:01 Rotsteinpass an
13:38 Rotsteinpass ab
14:35 Chalbersäntis
15:00 Säntis an
15:59 Säntis ab
16:31 Tierwis
17:43 Schwägalp
21:24 Schwanzbrugg
22:01 St. Peterzell
22:54 Brunnadern
23:07 Necker
23:35 Mogelsberg


Tourengänger: dani_


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Kommentare (3)


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countryboy hat gesagt: Wildsau!
Gesendet am 17. Juni 2012 um 16:57
Cool hat es diesmal besser geklappt, da kriegt man ja beim Lesen schon Muskelkater. Für Mitternacht hattest du dir mindestens eine schöne Nackenmassage verdient. ;-)
Gruss, cb

Seeger hat gesagt: Die Wildsau im Schaffhauser-Kamin
Gesendet am 29. Juni 2012 um 23:01
Hallo Dani
Absoluter Hit.
Was ich nett finde, dass Dein Jahrgang nirgends vermerkt ist.
Schätze mal, dass man mit etwa 27 Jahren so fit sein kann wie Du. Das würde auch mit der Freundin koordinieren :-))
Sei wie es sei: Wahnsinnsleistung und für Dich eine Erinnerung fürs Leben.
Bravissimo.
Gruss
Andreas

dani_ hat gesagt: RE:Die Wildsau im Schaffhauser-Kamin
Gesendet am 30. Juni 2012 um 07:50
Danke. Ja, ich fühle mich wie 27. Hab aber schon ein paar mehr Lenze gesehen. Die 2 mit ner 3 vertauschen, dann bist Du ungefähr da. Bin ein bisschen spät dran mit heiraten. Hab lange nach einer Frau gesucht, viele Jahre. Letztes Jahr, als ich schon die Hoffnung aufgegeben hatte, ist es dann doch noch passiert. Und am 25. August heirate ich nun. Nun, dafür habe ich auch eine ganz besondere Frau geschenkt bekommen. Ich habe noch nicht mal im Traum dran gedacht, dass es so eine gibt. Ja, aber es gibt sie, sie ist wirklich real, keine Imagination. Und sie heiratet mich sogar. Dementsprechend wird die Hochzeit auch ein sehr freudiges Ereignis.

LG Daniel


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