Kuchenspitze (3148 m) - rustikaler Berg für den Abenteurer


Publiziert von 83_Stefan , 6. Oktober 2011 um 20:59.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 5 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B197 (Arlbergstraße) von St. Anton kommend nach der ersten Doppelkehre links der Straße auf im Sommer kostenfreien Parkplatz beim Abzweig der Fahrstraße ins Tal der Rosanna (gegenüber "Hotel Mooserkreuz").
Unterkunftmöglichkeiten:Konstanzer Hütte (1688 m, DAV-Sektion Konstanz).
Kartennummer:AV-Karte 3/2 Lechtaler Alpen, Arlberggebiet und AV-Karte 28/2 Verwallgruppe, Mitte.

Die mächtige, dunkle Felsmauer der Kuchenspitze wirkt von allen Seiten her sehr abweisend. Im Herzen des Verwalls überragt sie alle ihre Nachbarn und wird in der Höhe nur vom 20 Kilometer entfernten und 20 Meter höheren Hohen Riffler auf den zweiten Platz der Verwallberge verwiesen. Steile, teilweise eisgepanzerte Wände kennzeichnen ihr Bild und flößen dem Betrachter Respekt ein. Zu recht, denn der Berg stellt recht hohe Anforderungen an seine Bezwinger. So ist es kein Wunder, dass im laufenden Jahr erst sechs Eintragungen im Gipfelbuch zu finden sind: Je zwei aus dem August, dem September und vom 5. Oktober (wir inklusive). Vermutlich wird es auch bei dieser Zahl bleiben, denn die Saison an der Kuchenspitze dürfte nun beendet sein. Für Einsamkeitsfanatiker ist die Kuchenspitze also ein Traumziel: Fast garantierte Einsamkeit und ein Gipfelpanorama, das seinesgleichen sucht. Wäre da nur nicht der Anstieg, der in seiner gefährlichen Brüchigkeit nur noch vom Abstieg übertroffen wird. Aber was tut man nicht alles für ein Traumziel wie die Kuchenspitze...?!?
Die lange Tagestour, die sich durch eine Nacht auf der Konstanzer Hütte auch auf zwei Tage aufteilen ließe, beginnt am Parkplatz Mooserkreuz bei Sankt Anton am Arlberg. Mit dem Radl geht's hinein ins Tal der Rosanna, vorbei am Parkplatz Salzhütte und weiter bis zur Konstanzer Hütte. Dort verzweigt sich das Tal und man folgt dem linken Fahrweg hinein ins lange Fasúltal. Mit dem Radl weiter, bis der Fahrweg etwa 1.5 Kilometer nach dem Überleitungsbauwerk über den Fasúlbach führt. Dort Radldepot.
Aus der ostseitigen Flanke stürzt ein kleiner Bach zu Tale. Etwas links von ihm nützt man eine Grasrampe und steigt den relativ steilen Wiesenhang hinauf, bis man auf deutliche Pfadspuren trifft. Durch die Grasflanke, ein Mal eine Felswand unschwierig querend, erreicht man flacheres Schuttgelände (deutlicher Pfad, ab und zu Steinmänner), wo der Pfad endet. Auf einem begrünten Rücken geht's weiter aufwärts, dicht an einen kleinen See heran.Über begrünte Hänge, später durch Blockwerk steigt man das linke Hochkar hinauf und erreicht schließlich den Kleinen Kucháferner. Je nach Verhältnissen steigt man über seine linke Begrenzung (lockeres Blockwerk, unangenehm zu gehen) oder den Gletscher weiter bergan. Achtung, der Gletscher ist nicht völlig spaltenfrei, auch wenn anderslautende Berichte im Internet dies nahelegen! Im oberen Bereich existieren durchaus einige Spalten und Löcher, die für einen Spaltensturz ausreichen.
Kurz vor dem oberen Ende des Gletschers ziehen links drei deutliche Steilrinnen dicht beisammen durch die Südwestwand herunter - dort beginnt der abenteuerliche Teil der Tour.
Über loses Blockwerk (fußballgroße Felsbrocken geraten bei kleiner Berührung ins Rutschen) werden vom Gletscher glattpolierte Felsen erreicht, durch die - etwas rechts ausweichend - die rechte (östliche) Rinne ausgesetzt erreicht wird (II). Bald darauf schnürt sich die Rinne zusammen und führt, mit Algen überwachsen und sehr rutschig, nahezu senkrecht nach oben. Die Brüchigkeit ist enorm, aber die beiden Begrenzungen nutzend kann man sich nach oben stemmen (II). Kurzzeitig legt sich die Rinne etwas (!) zurück, bevor ein ungangbarer Absatz erreicht wird. Dort verlässt man sie nach links auf einem schmalen Felsabsatz und quert in die nächste Rinne (in der Querung Steinmann, allerdings erst nach dem Ausstieg aus der ersten Rinne sichtbar).
Diese Steilrinne, unterbrochen von gefährlich brüchigen Felsstufen (II), verfolgt man laut AV-Führer Verwallgruppe "ohne besondere Schwierigkeiten" nach oben bis zur Scharte zwischen Hauptgipfel und zweitem Gipfel. AV-Führer haben ja bekanntlich ihre eigenen Regeln - ich würde den Aufstieg folgendermaßen beschreiben: Durch die Steilrinne kämpft man sich durch loses Geröll und heikel brüchige Felsen nach oben, wobei sich kaum vermeiden lässt, dass Blöcke in der Größe eines Autoreifens abbrechen und die Rinne hinunter schießen, wobei sie alles Nachfolgende abräumen, was sich in der Rinne befindet.
Ist man lebend an der Scharte angekommen, hat man das Gröbste des Aufstiegs hinter sich gebracht. Nach rechts wird über plattigen Fels der Grat gewonnen, dem man über eine weitere Scharte - in ihr mündet die rechte Rinne - ausgesetzt zum Gipfel folgt (II). Der Grat besteht aus solidem Fels (!) und wäre sogar schön zu klettern, wenn er nicht stark von Flechten bewachsen und dadurch rutschig wäre.
Oben angekommen erwartet einen natürlich eine Rundschau der Sonderklasse, denn kein höherer Berg behindert den Blick. Das Panorama kann kaum ausreichend gerühmt werden. Im Gipfelsteinmann ist eine Kasette mit Gipfelbuch vergraben, in das man sich gerne einträgt. Es wird noch lange halten, denn die Besuche hier oben sind sehr rar.
Der Harakiri-Abstieg erfolgt über den Anstiegsweg in der Hoffnung, dass sich unterhalb keine Bergsteiger in den Rinnen befinden.

Schwierigkeiten:
Radltour zur Konstanzer Hütte durch's Tal der Rosanna: L (alternativ zu Fuß T1).
Besteigung der Kuchenspitze über die Südwestwand: T6, ZS- (Hochtour), II. Gefährlich, abzuraten.

Fazit:
Ein fantastischer Berg, ein wahres Traumziel! Ganz im Gegensatz dazu der Anstieg über die Südwestwand: Aufgrund der extremen Steinschlaggefahr und dem haarsträubend brüchigen Fels gefährlich! Wenn man sich an einer Engstelle in einer der beiden Rinnen befindet und oberhalb ein großer Block abgeht, hat man keine Chance, auszuweichen. Zum Glück wird die Route kaum begangen. Ich empfehle, eine andere Route zu wählen. Allerdings ist auch der Anstieg über den Kleinen Kucháferner zum Verbindungsgrat Kuchenspitze-Küchlspitze höchstens im Frühsommer eine Alternative, da der Gletscherrückgang glattgeschliffene, steile Platten zurücklässt, die sich zwischen dem Gletscher und dem Grat in den Weg stellen (laut AV-Führer IV+).
Landschaftlich natürlich eine an Abwechslung kaum zu überbietende 5*-Tour, die eine Mountainbike- eine Gletscher- und eine Gratklettertour in herrlichem Ambiente miteinander verbindet.

Mit auf Tour: Bäda.

Anmerkung: An der Konstanzer Hütte trafen wir auf Christian aus dem Salzburger Land, der durch meinen Bericht über den Patteriol ins Verwall gekommen war und diesen am Vortag bestiegen hatte. Er schloss sich uns an und hat mit uns gemeinsam die Kuchenspitze besucht.

Kategorien: Verwall, Hochtour, bike and hike, 5*-Tour, 3100er, T6.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (21)


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marmotta hat gesagt: Well done!
Gesendet am 6. Oktober 2011 um 21:28
Jessas! Das klingt ja nach einer recht wilden Geschichte - und gefährlich obendrein. Umso mehr gratuliere ich zur (Hikr-Erst-)Besteigung der Kuchenspitze!

In Sachen Brüchigkeit scheint das ja fast noch eine Steigerung zur Küchlspitze zu sein. Wobei - jetzt, mit etwas zeitlichem Abstand würd ich da vielleicht sogar noch mal hochgehen. :-) Während mir der Appetit auf die Kuchenspitze nach d e r Beschreibung erst mal ein wenig vergangen ist...

G.
marmotta

83_Stefan hat gesagt: RE:Well done!
Gesendet am 6. Oktober 2011 um 21:32
Danke dir! Die Küchlspitze kenne ich (noch) nicht, aber ich denke kaum, dass sie brüchiger sein kann ;-) .
Die Kuchenspitze ist einer jener Berge, bei denen sich freut, einmal oben gewesen zu sein, aber sicher nicht nochmal hoch muss.

Sputnik Pro hat gesagt: Gratulation !
Gesendet am 6. Oktober 2011 um 21:28
Hallo Stefan,

Herzliche Gratulation zur erfolgreichen Besteigung der Kuchenspitze über den Normalweg. Dieser Berg stand im Herbst auch noch auf meinem Program, doch leider wird es nun das Wetter nun wahrscheinlich verunmöglichen wenns nicht wieder zwei, drei Wochen am Stück schön wird. Danke für den informativen Bericht, jetzt habe ich wenigstens mehr Infos. Interessant ist noch, dass die Route in meinem Tourenführer mit ZS (T6) und Felsstellen bis III beschrieben wird und Du ein "L" angibst.

Viele Grüsse,

Andrej

83_Stefan hat gesagt: RE:Gratulation !
Gesendet am 6. Oktober 2011 um 21:37
Dankeschön, Andrej!
Ja mit der Bewertung ist das so eine Sache... bei uns hat sich die Schweizerische Bewertungsskala noch nicht durchgesetzt und daher tue ich mich da etwas schwer. Im AV-Führer ist die Route mit II beschrieben - die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen....
Das "L" bei mir bezieht sich eigentlich nur auf den Gletscherteil und der ist wirklich easy und kann auch umgangen werden.
Aber ich habe mir Mühe gegeben, die Ernsthaftigkeit der Tour in Worten zu umschreiben. Das sollte ja die eindeutigste Lösung sein, hoffe ich.
Ich wünsche dir viel Erfolg an der Kuchenspitze. Dieses Jahr wird's wohl wirklich nichts mehr, fürchte ich. Wenn du oben warst, kannst du mir ja gerne deine Einschätzung mitteilen - würde mich freuen!

Beste Grüße aus Kochel!

Gemse hat gesagt: Der letzte Tag
Gesendet am 6. Oktober 2011 um 21:31
Hallo Stefan,

heiße Tour und tolle Bilder,
der letzte schöne Tag. Heute Nachmittag hat es schon geregnet.
Hoffentlich war das nicht der letzte Tourentag für heuer.

LG Karl

83_Stefan hat gesagt: RE:Der letzte Tag
Gesendet am 6. Oktober 2011 um 21:39
Dankeschön!
Ja, das hoffe ich auch! Die ganz großen Ziele werden's aber wohl nicht mehr werden heuer. Aber es gibt ja noch genug anderes...

felixbavaria hat gesagt: AV-Führer
Gesendet am 6. Oktober 2011 um 21:34
Ist doch klar:
"ohne Schwierigkeit" (Leutascher Dreitorspitze): brüchiges Ier-Gelände, handtellergroße Brocken kommen runter
"ohne besondere Schwierigkeit": brüchiges IIer-Gelände, fußballgroße Brocken.

;-)

Dann mal herzliche Gratulation zur gesunden Rückkehr...

Felix

83_Stefan hat gesagt: RE:AV-Führer
Gesendet am 6. Oktober 2011 um 21:42
Danke! Bis auf ein paar Blessuren durch Steinschlag bin ich wirklich gesund runtergekommen.
Der nächste Bericht vom Montag über "I und Gehgelände", das ähnlich aussah, ist auch schon in Arbeit... AV-Führer sind schon seltsame Werke...

ADI hat gesagt:
Gesendet am 7. Oktober 2011 um 08:56
Hallo, Stefan!

Klassetour, Klassebericht, sensationelle Fotos!
Alles hat bestens geklappt...und jetzt schneit's....
Ich gratuliere Dir recht herzlich zu dieser wunderbaren Tour....auf der ich leider nicht mitgehen konnte, sehr schade!
Mich freut's aber für Dich riesig, daß Du "zuschlagen" konntest!

Mit besten Grüßen, Gunter

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. Oktober 2011 um 09:14
Seawas! Danke dir! Wäre genau nach deinem Geschmack gewesen die Tour!

kardirk hat gesagt:
Gesendet am 7. Oktober 2011 um 12:03
Gratulation,

ziemlich abenteuerliche Tour. Von meinen Touren in den Stubaiern hab ich mittlerweile den Eindruck das durch die Klimaerwärmung der Bruch gerade an den höheren Gipfel deutlich zunimmt. Rinnen werden da echt zur russisch Roulette-Touren.

VG
Dirk

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. Oktober 2011 um 12:13
Da gebe ich dir recht! Ich kann mir in diesem Fall aber kaum vorstellen, dass die beschriebene Route jemals ein Genuss war.

quacamozza hat gesagt: Auch von mir...
Gesendet am 7. Oktober 2011 um 12:15
...aus dem verschneiten Kleinwalsertal noch herzlichen Glückwunsch zu diesem edlen Gipfel.

Der Südanstieg ist wahnsinnig gefährlich - zum Glück habt Ihr's einigermaßen heil überstanden - wir werden auf jeden Fall den Ostgrat hochgehen, das ist wohl eine sichere Variante, und auch kürzer.

Ja, die AV-Bewertungen sind mit Vorsicht zu genießen. Habe diese Woche auch so meine Erfahrungen gemacht...da war auch I-II Gelände schier unüberwindbar.

Bis demnächst

Sportliche Grüße von Ulf

83_Stefan hat gesagt: RE:Auch von mir...
Gesendet am 7. Oktober 2011 um 12:24
Vielen Dank ins Schneetreiben ;-) !
Ich teile deine Einschätzung voll und ganz. Den Grat möchte ich mir auch irgendwann nochmal anschauen - sah recht schön aus. Aber Vorsicht auf die Flechten!

xeliba hat gesagt: RE:Auch von mir...
Gesendet am 8. Oktober 2013 um 23:56
Wow, durch den Bruch seit ihr vor zwei Jahren hochgestiegen...

Wir waren letztens auch auf der Kuchenspitze. Wir sind allerdings vom kleinen Kuchenferner über die Platten (siehe Bild http://www.hikr.org/gallery/photo624197.html?post_id=42029#1) hochgeklettert zum Grat. Die Schwierigkeit liegt dort etwa bei 3c, es hat sogar Abseilstellen, die mit einem 60m-Seil ganz gut passen. Außer den Abseilstellen ist aber nichts eingerichtet. Der Grat selber ist wieder im 2er-Bereich.

Ein Problem stellt auf jeden Fall noch die Randkluft des Gletschers dar, man muss sich die Stelle gut aussuchen an der man in den Fels kraxelt. Bei uns war das etwa 30m rechts von der Spitze des Gletschers. Ein wenig rechts haltend gehts dann nach oben zu den Standplätzen.

Viele Grüße, xeliba

83_Stefan hat gesagt: RE:Auch von mir...
Gesendet am 10. Oktober 2013 um 21:07
Vielen Dank! Heute würde ich lieber über den Ostgrat oder über den Verbindungsgrat von der Küchlspitze hinauf steigen. Der beschriebene Anstieg ist halt doch ziemlich steinschlaggefährdet. Auf dem klassischen Normalanstieg ist - wie du sagst - die Randkluft des Gletschers mittlerweile das größte Problem. Jedenfalls ist die Kuchenspitze ein wunderschöner, sehr exklusiver Berg! Vorwinterliche Grüße vom Kochelsee!

Cubemaster hat gesagt: Danke für den tollen Bericht!
Gesendet am 10. November 2015 um 13:28
Hallo,
diesen Sommer habe ich die Kuchenspitze auf der von euch beschriebenen Route bestiegen. Jetzt komme ich endlich mal dazu dir für den tollen Bericht zu danken! Ohne die genauen Infos und Bilder wäre ich das Projekt vermutlich nicht angegangen, obwohl ich die Kuchenspitze schon im Auge hatte seit ich vor einigen Jahren den Patteriol bestiegen habe.

Einige Anmerkungen würde ich an dieser Stelle auch gerne noch unterbringen:

Die Berwertung II für die Kletterschwierigkeiten halte ich für angemessen bis auf diese Crux, oberhalb der Platten zu der ersten Rinne hochzusteigen. Ich habe im Auf- und Abstieg jeweils etwas gesucht und etwas andere Varianten genommen und fand beides ganz schön schwierig. Ich wäre da eher im unteren IIIer-Bereich. (Es kommt allerdings häufiger vor, dass ich eine Stelle als III bewerte, die andere einfacher finden. Sobald es kleingriffig oder senkrecht wird bin schnell bei III.)
Da du insgesamt die Tour als ZS- bewertet hast, ist aber auch bei mir im Voraus kein falscher Eindruck entstanden, ich hatte schon mit solchen Stellen gerechnet. Du hast allerdings im Text irgendwo aus Versehen L geschrieben, vielleicht wäre es sinnvoll das nochmal zu ändern...)

Die Steinschlaggefahr habe ich als viel weniger schlimm wahrgenommen, bei mir ist fast nichts abgegangen! Ich hab höchstens mal ein paar kleinere Brocken gelöst, die dann schnell wieder liegen geblieben sind. Ich bin Mitte August gegangen und es war alles extrem trocken.(Natürlich ist man in den Rinnen aber grundsätzlich gefährdet, falls oben doch etwas Großes abgehen sollte.)

Ihr seid am Ende wohl ziemlich genau über den Grat geklettert, was meiner Ansicht nach nicht ganz optimal ist. Ich bin von der ersten Scharte aus rechts um den Grataufschwung herumgeklettert um die zweite Scharte zu erreichen. Dadurch erspart man sich das Abklettern in die Scharte vor dem Gipfelgrat, was auf deinem Foto sehr wild rüberkommt und meiner Ansicht nach auch nicht mehr im zweiten Schwierigkeitsgrad liegt.
Danach hab ich den kleinen, aber steilen und glatten Aufschwung direkt über der zweiten Scharte links umgangen um zum Gipfelgrat zu gelangen. Das steht bei dir im Text nirgends und ich dachte, es schadet nicht, das für zukünftige Aspiranten zu erwähnen.

Cubemaster hat gesagt: Nachtrag
Gesendet am 10. November 2015 um 13:38
Sorry, ich habe gerade gesehen, das du das "L" in einem anderen Kommentar schon erklärt hast. Es ist aber auch wirklich etwas irreführend...

83_Stefan hat gesagt: RE:Nachtrag
Gesendet am 10. November 2015 um 17:17
Hallo Cubemaster, vielen Dank für deine Rückmeldung! Es freut mich immer, wenn jemand einen Bericht von mir als Inspiration genommen hat.
Mit dem "L" im Text (ein Relikt einer vergangenen Bewertung) hast du vollkommen Recht - ich habe es in ein "ZS-" geändert. Jetzt sollte die Bewertung wieder stimmen. Besten Dank für den Hinweis!
Sehr gut auch der Hinweis bezüglich der Umgehung - allerdings fanden wir die Stelle am Grat bei näherer Betrachtung damals halb so wild.
Ich denke, der Steinschlag ist dort einfach unberechenbar. Bei uns ging damals "der halbe Berg" ab - viel schlimmer habe ich das bislang noch nie erlebt. Das Risiko ist jedenfalls definitiv da. wer einsteigt, sollte das natürlich wissen.
Ich wünsche dir viele schöne Touren! Vielleicht läuft man sich ja mal über den Weg...
PS.: Mir ist die Kuchenspitze als eine der schönsten Touren bisher in Erinnerung geblieben.

Viele Grüße
Stefan

Cubemaster hat gesagt: RE:Nachtrag
Gesendet am 11. November 2015 um 15:03
Ich wünsche dir auch noch viele schöne Touren! Und ich würde mich natürlich freuen, wenn man sich mal "über den Weg läuft". Da die Alpen aber recht groß sind und ich dort überall unterwegs bin ist es eher unwahrscheinlich... Allerdings kenne ich als Flachländler wenige Berggeher und bin immer auf der Suche nach Tourenpartnern für schwierigere Touren oder Gletschertouren. Falls du da auch Interesse hast ergibt sich ja vielleicht mal was...
PS: Wenn die Kuchenspitze eine deiner schönsten Touren war, bist du wohl ein ziemlich wilder Hund :-) Ich bin ehrlich gesagt recht froh, dass ich da nicht mehr rauf muss! Meine schönste Tour war sicherlich der Biancograt, da hat die bröselige Kuchenspitze wenig entgegenzusetzen.

Gesendet am 12. Mai 2018 um 13:41
Interessante Tour, die ich nachahmen musste, denn der Titel dieses Berichtes könnte auf mich gemünzt sein!


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