Scheibler (2978 m) - a bisserl was geht allerweil
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Das schöne Verwall - bei einer Anreise aus Richtung München nicht gerade der allernächste Anlaufpunkt. Das Gebiet ist für den Allroundbergsteiger aber sehr lohnend, gibt es doch einige äußerst interessante Gipfel zu besteigen. Aufgrund der schwierigen Erreichbarkeit des Verwalls von Oberbayern aus empfiehlt sich hier aber zumindest eine Zweitagestour. Die schöne, moderne Konstanzer Hütte im Tal der Rosanna bietet eine günstige Ausgangslage zur Besteigung von Kuchenspitze und Patteriol und kann sogar per Radl erreicht werden - wenn man genug Schmalz in den Waden hat!
Aber leider hat dieser Sommer offenbar kein stabiles Wetter in petto und wenn der Hüttenwirt schon eindringlich vor der Besteigung des Patteriol warnt, sollte man dem auch Folge leisten. Herumsitzen kann man auch zuhause, also auf zum Scheibler! Dieser Fast-Dreitausender geht, direkt nördlich der mächtigen Kuchenspitze gelegen, ziemlich unter, denn letztgenannte überragt ihn um fast 200 Meter. Der Gipfel ist markiert und nahe am Übergang Darmstädter Hütte - Konstanzer Hütte gelegen, sodass er recht oft Besuch erhält. Allerdings sind es von der Konstanzer Hütte nochmal fast 1300 Höhenmeter bis zum Gipfel. Aber ein Fast-Dreitausender darf schon etwas Kondition fordern...
Start an der Linkskehre der Straße von St. Anton zum Arlbergpass. Hier ist alles nur auf Wintertourismus ausgelegt und die Schilder "Kurzparkzone" gelten im Sommer nicht. Auch das gegenüberliegende Hotel hat im Sommer geschlossen - na wenn man es sich leisten kann... Mit dem Radl geht es auf schmaler Teerstraße das Tal der Rosanna hinauf zum kleinen, türkisblauen Verwallstausee. Kurz danach wird die Teerstraße von einer Schotterstraße abgelöst (Salzhütte, letzte PKW-Parkmöglichkeit; unter Tags aber Fahrverbot). Weiter geht's, mal auf, mal ab und teils recht steil, aber unschwierig zur Konstanzer Hütte an der Einmündung des Fasúltals. Der Fasúlbach führt kristallklares Wasser. Das ist von daher bemerkenswert, als dass er den Fasúlferner entwässert und dadurch eigentlich das typisch milchige Gletscherwasser führen sollte. Grund hierfür ist ein Ableitungsbauwerk im Oberlauf, an dem das gesamte Wasser in den Speicher Kops umgeleitet wird - direkt unter dem stolzen Patteriol hindurch.
Von der Hütte den Wegweisern zum Scheibler ins Fasúltal folgend, kommt man bald an der Verwallalp vorbei (Schweinehaltung, erbärmlicher Gestank). Dort beginnt der Bergsteig, der einen auf der (im Aufstiegssinn) linken Seite des Bachs nach Südosten leitet. Nach einigen Minuten wird der Verbindungssteig zum Talweg erreicht; man behält die Richtung bei und durchquert dichte Alpenrosenbestände. Der Weg knickt nach Osten ab und führt, stets mit schönen Ausblicken, in Kehren aufwärts, bevor er kurz nach einer Mulde wieder die ursprüngliche Richtung annimmt. Durch zunehmend felsiges Gelände geht es direkt auf den Vorgipfel der Kuchenspitze zu, um die Südwestausläufer des Scheiblers herum und in das Blockkar zwischen Scheibler und Kuchenspitze hinein, das hinauf zum Kuchajoch (Kuchenjöchli) leitet.
Dort zweigt nach links der markierte Anstieg zum Scheibler ab. Durch teilweise recht steiles Gelände führt der Steig nach oben, mehrfach felsig. Um eine Nase herum und anschließend durch eine Rinne wird der Gratrücken gewonnen, auf dem der Gipfel unschwierig erreicht wird.
Abstieg wie Aufstieg.
Ringsum gehen schon die Regengüsse nieder, doch die Hütte wird trockenen Fußes erreicht. Die Prognose für den nächsten Tag ist allerdings schlecht. Aber man kann ja nicht nur auf der Hütte rumhocken. Also findet sich für den nächsten Tag bestimmt noch eine Ausweichtour...
Schwierigkeiten:
Aufstieg zur Konstanzer Hütte: L, teils etwas steil; alternativ zu Fuß T1.
Steig zum Kuchajoch: T3, nirgendwo besonders ausgesetzt.
Gipfelanstieg zum Scheibler: T4, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unerlässlich, da steiles Gelände. Viel von Hüttenwanderern begangen, die sich hier teilweise an ihrer oberen Leistungsgrenze befinden.
Fazit:
Ein sehr schöner Aussichtsgipfel, dessen Besteigung nicht schwierig ist. Wenn anspruchsvollere Ziele nicht möglich sind, ist der Scheibler eine gute Wahl. Toll sind die Blicke zu den Charakterbergen Patteriol und Kuchenspitze. Der Gletscher im Nordosten des Scheiblers (Faselfádferner oder Scheiblerferner) ist übrigens quicklebendig. Schöner Tiefblick! Im Viertelstundentakt lösen sich hier im Blankeisbereich liegende Felsbrocken und rauschen mit mächtigem Getöse hinab. Gegenüber, unter der Nordwand der Kuchenspitze, liegt der Große Kuchaferner, der allerdings großteils von Geröll bedeckt ist.
Schöne, aussichtsreiche 4*-Tour!
Mit auf Tour: Andi, Bäda und Hermann.
Kategorien: Verwall, Mehrtagestour, bike and hike, 4*-Tour, 2900er, T4.
Aber leider hat dieser Sommer offenbar kein stabiles Wetter in petto und wenn der Hüttenwirt schon eindringlich vor der Besteigung des Patteriol warnt, sollte man dem auch Folge leisten. Herumsitzen kann man auch zuhause, also auf zum Scheibler! Dieser Fast-Dreitausender geht, direkt nördlich der mächtigen Kuchenspitze gelegen, ziemlich unter, denn letztgenannte überragt ihn um fast 200 Meter. Der Gipfel ist markiert und nahe am Übergang Darmstädter Hütte - Konstanzer Hütte gelegen, sodass er recht oft Besuch erhält. Allerdings sind es von der Konstanzer Hütte nochmal fast 1300 Höhenmeter bis zum Gipfel. Aber ein Fast-Dreitausender darf schon etwas Kondition fordern...
Start an der Linkskehre der Straße von St. Anton zum Arlbergpass. Hier ist alles nur auf Wintertourismus ausgelegt und die Schilder "Kurzparkzone" gelten im Sommer nicht. Auch das gegenüberliegende Hotel hat im Sommer geschlossen - na wenn man es sich leisten kann... Mit dem Radl geht es auf schmaler Teerstraße das Tal der Rosanna hinauf zum kleinen, türkisblauen Verwallstausee. Kurz danach wird die Teerstraße von einer Schotterstraße abgelöst (Salzhütte, letzte PKW-Parkmöglichkeit; unter Tags aber Fahrverbot). Weiter geht's, mal auf, mal ab und teils recht steil, aber unschwierig zur Konstanzer Hütte an der Einmündung des Fasúltals. Der Fasúlbach führt kristallklares Wasser. Das ist von daher bemerkenswert, als dass er den Fasúlferner entwässert und dadurch eigentlich das typisch milchige Gletscherwasser führen sollte. Grund hierfür ist ein Ableitungsbauwerk im Oberlauf, an dem das gesamte Wasser in den Speicher Kops umgeleitet wird - direkt unter dem stolzen Patteriol hindurch.
Von der Hütte den Wegweisern zum Scheibler ins Fasúltal folgend, kommt man bald an der Verwallalp vorbei (Schweinehaltung, erbärmlicher Gestank). Dort beginnt der Bergsteig, der einen auf der (im Aufstiegssinn) linken Seite des Bachs nach Südosten leitet. Nach einigen Minuten wird der Verbindungssteig zum Talweg erreicht; man behält die Richtung bei und durchquert dichte Alpenrosenbestände. Der Weg knickt nach Osten ab und führt, stets mit schönen Ausblicken, in Kehren aufwärts, bevor er kurz nach einer Mulde wieder die ursprüngliche Richtung annimmt. Durch zunehmend felsiges Gelände geht es direkt auf den Vorgipfel der Kuchenspitze zu, um die Südwestausläufer des Scheiblers herum und in das Blockkar zwischen Scheibler und Kuchenspitze hinein, das hinauf zum Kuchajoch (Kuchenjöchli) leitet.
Dort zweigt nach links der markierte Anstieg zum Scheibler ab. Durch teilweise recht steiles Gelände führt der Steig nach oben, mehrfach felsig. Um eine Nase herum und anschließend durch eine Rinne wird der Gratrücken gewonnen, auf dem der Gipfel unschwierig erreicht wird.
Abstieg wie Aufstieg.
Ringsum gehen schon die Regengüsse nieder, doch die Hütte wird trockenen Fußes erreicht. Die Prognose für den nächsten Tag ist allerdings schlecht. Aber man kann ja nicht nur auf der Hütte rumhocken. Also findet sich für den nächsten Tag bestimmt noch eine Ausweichtour...
Schwierigkeiten:
Aufstieg zur Konstanzer Hütte: L, teils etwas steil; alternativ zu Fuß T1.
Steig zum Kuchajoch: T3, nirgendwo besonders ausgesetzt.
Gipfelanstieg zum Scheibler: T4, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unerlässlich, da steiles Gelände. Viel von Hüttenwanderern begangen, die sich hier teilweise an ihrer oberen Leistungsgrenze befinden.
Fazit:
Ein sehr schöner Aussichtsgipfel, dessen Besteigung nicht schwierig ist. Wenn anspruchsvollere Ziele nicht möglich sind, ist der Scheibler eine gute Wahl. Toll sind die Blicke zu den Charakterbergen Patteriol und Kuchenspitze. Der Gletscher im Nordosten des Scheiblers (Faselfádferner oder Scheiblerferner) ist übrigens quicklebendig. Schöner Tiefblick! Im Viertelstundentakt lösen sich hier im Blankeisbereich liegende Felsbrocken und rauschen mit mächtigem Getöse hinab. Gegenüber, unter der Nordwand der Kuchenspitze, liegt der Große Kuchaferner, der allerdings großteils von Geröll bedeckt ist.
Schöne, aussichtsreiche 4*-Tour!
Mit auf Tour: Andi, Bäda und Hermann.
Kategorien: Verwall, Mehrtagestour, bike and hike, 4*-Tour, 2900er, T4.
Tourengänger:
83_Stefan

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Kommentare (3)