Patteriol, 3.056m: Hike & Bike


Publiziert von paul_sch , 26. August 2016 um 09:28. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:25 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Vor 3 Jahren war ich alleine am Patteriol, und nun gestern mit Mountainbike und Kollege ein zweites Mal. Beide Male habe ich kurz vor dem Gipfel eine ungünstige Route gewählt, weshalb ich nun mal einen Bericht schreiben will, damit niemand denselben Fehler macht.

Vorab zu Thema „Fahrrad“:
Ich bin wirklich überhaupt kein trainierter Mountainbiker, aber bei dieser Tour ist es wirklich sehr lohnend und gut machbar! Die mittlere Steigung ist (verglichen mit vielen anderen Forstweg-Zustiegen) sehr gering und ohne große Pausen/Schieben machbar. Mal geht es leicht bergauf, kurz mal steiler, dann wieder eben oder gar abwärts – auf jede Anstrengung folgt bald eine Pause! Bei der Rückfahrt hatte ich etwas „Angst“ vor den Gegenanstiegen, doch diese sind wirklich harmlos und sehr kurz. Etwas Erholung für die Bremsen quasi! Wer trotzdem nicht mit dem Fahrrad will/kann, kann in der Zeit VOR 9:00 und NACH 18:00 mit dem Auto bis zur sog. „Salzhütte“ fahren und dort Parken. Der Weg zur Konstanzer Hütte verkürzt sich somit. Wer zu schnell ist (wie ich vor 3 Jahren), muss aber mitunter „warten“ bis man wieder zurückfahren darf. Gestern hingegen waren wir aber vor 9:00 beim Startpunkt und kamen nach 18:00 wieder an.

Grobe Tour-Beschreibung:
Von Vorarlberg ging’s via Arlbergpass bis zum Beginn von St. Anton. Dort bei der sog. Moserkreuzung rechts in die unauffällige Straße einbiegen. Dann kommt hald links ein Parkplatz und voran der Hinweis zum erwähnten zeitweisen Fahrverbot und eine Schranke. Von dort geht’s mit dem Rad weiter. Für eine Pause zur Konstanzer Hütte macht man einige Höhenmeter extra die man danach wieder runterfährt. Weiter mit dem Rad. Der markante „kugelte Stein“ kommt bald in Sicht. Kurz davor ein massiver Zaun über die Straße ohne erkennbares Tor. Fahrrad rüberheben und rüberklettern. Kurz danach sind rechts einige massive Felsbrocken, wo man die Fahrräder gut im Schatten deponieren kann (zukünftigen Sonnenstand beachten!). Die Bikes direkt beim kugelten Stein zu deponieren (auch schon gesehen), erschien uns unnötig mühsam.

Am besten etwas Wasser beim Bike deponieren und rechts rauf den markierten Wanderweg, ordentlich Höhenmeter machen. Die Südwand das Patteriols kommt in Sicht, und es gibt (neuerdings?) sogar einen Wegweiser – der jedoch betont dass der Weg unmarkiert ist. Am besten auch hier etwas Wasser gekühlt in einem Schneefeld deponieren!

Details zur Kraxelei beim Patteriol:
Beschreibungen und Skizzen gibt es zur Genüge. Wir gingen zur Stelle wo der Fels am tiefsten in den Schutt reicht und kraxelten hoch. Oben an einem Gedenk-Schild angekommen, sehen wir dass es links einen bequemen Weg durch den Schutt gegeben hätten. Diesen merken wir uns für den Abstieg. Beim Schild ist es nun fies: Wenn man genug schaut, gibt es sowohl links als auch rechts Steinmännchen. Wir wählten die linke Variante. Da geht es bald durch eine begrünte Rinne, die etwas schärfer ist als die rechte Variante! Leichter ist also beim Schild RECHTS und den Steinmännchen folgend.

Weiter ist recht einfach: Die schluchtartige Rinne rauf, nach rechts auf die Platten, das Schuttfeld queren (NICHT aufsteigen!), und wieder den Steinmännchen in netter Kraxelei folgen.

Kurz vor Kammniveau steht man an einem Hügel aus Blockwerk: Die Steinmännchen sind hier etwas irreführend, machen unnötige Schleifen, und führen gar bis ganz nach oben. Wir folgen ihnen bis nach oben und queren ungünstig auf die Nordseite. Dort gibt es ein irreführendes Steinmännchen und wir haben es unnötig schwer. Richtig wäre, den Block-Hügel NICHT bis ans Ende zu gehen, sondern nach Wegspuren nach RECHTS Ausschau zu halten. Diesen folgen, und erst weiter östlich den Grat zu erklimmen! Da ist das nordseitige abklettern viel einfacher.

Dann weiter zur Scharte zwischen Vorgipfel (rechts) und Hauptgipfel, wo ein paar wilde Felszacken in den Himmel ragen. Hier gibt es wohl mehrere Varianten. Wir hielten uns ziemlich rechts und kraxelten über wilde (aber lässige!) Risse runter. Nicht ganz trivial (II+ ?). Etwas weiter links wäre wohl etwas einfacher. Von der Scharte dann wieder den Steinmännchen folgend auf den Gipfel.

Hinweis: Ganz „idiotensicher“ sind die Steinmännchen aber nicht. Oft muss man eine Zeit lang suchen, oder ein paar Meter gehen bis man das nächste sieht. Man muss schon aufpassen sich nicht zu versteigen, und wenn man länger kein Steinmännchen sieht, dann ist man wohl falsch! Teilweise zeigen die Steinmännchen konkurrierende Routen an, wie eben beim erwähnten Block-Hügel. Beim Abstieg ist die Wegfindung dann einfacher, die Wegspuren und Steinmännchen sind besser erkennbar.

Trivia:
Die Bedingungen checkten wir am Vortag bei einem Rundflug mit einem Zweisitzer vom Flughafen Hohenems aus. Praktisch, wenn der Mitgeher ein frischgebackener Pilot ist! :-) Zum einen wollten wir sicherstellen ob im Gipfelbereich nordseitig keine störenden Schneefelder sind (was vor 3 Jahren lästig war – aber da war wir erwähnt die Route nicht optimal), und ob es am Wandfuß genug Schnee gibt um ein Bierchen einzukühlen. Ein feines Döschen „Stone Brewing IPA“ wurde vor der Kraxelei im Schnee vergraben und war beim Abstieg dann ausgesprochen wohltemperiert und köstlich.

Außer uns waren noch einige weitere Gruppen unterwegs. Vor 3 Jahren hingegen war ich ganz allein unterwegs. Beide Male war es ein Werktag bei guten Bedingungen. Könnte also sein dass dieser Gipfel an Beliebtheit dazugewonnen hat...

Bitte auch den ausgezeichneten Bericht von 83_Stefan lesen!
Wenn ich das (genauer) getan hätte, hätte es mir wohl den Irrweg erspart.

Tourengänger: MatthiasG, paul_sch


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 31535.gpx ACHTUNG: Im Aufstieg unnötige Schwierigkeiten! Siehe Bericht.

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