Tödi (3614m) Südwestwand mit Abfahrt über die Porta da Gliems ins Val Russein
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Der Wege auf den Tödi sind viele. Für Otto Normalalpinist und Anna Aufdentödi kommen drei Routen in Frage: Von Norden über den zerrissenen Bifertenfirn, von Süden über die zuweilen steinschlägige Porta da Gliems oder über die exponierte Südwestflanke. Letztere Variante ist ab der hochgelegenen Planurahütte die kürzeste Route zum Gipfel und bei idealen Verhältnissen, sprich guter (Tritt-)Schneelage gut zu meistern.
Eindrücklicher Steilaufstieg auf den Tödi
Prolog
Mit dem höchsten Glarner ists so eine Sache: der Rise plant immer knapp an den Wetter-, Kameraden- oder Hüttenverhältnissen vorbei; nun hats nach fünf Jahren endlich wieder geklappt, Gratulation an meine Begleiter an dieser Stelle!
Von der Planurahütte Abfahrt in Richtung Sandpass, wo uns
Alpinist einholt - die Hikr-Welt ist klein! Sein ausgezeichneter Tourenbericht.
Nun entweder sofort die Ski aufbinden und dem Grat entlang stapfen. Oder mit Ski etwas weiter Richtung Chli Tödi traversieren, ein Stück mit den Fellen ostwärts und unter einem schwarzen Gratturm zu Fuss weiter.
(Varianten mit mehr Höhendifferenz, aber ohne Portage: Es kann auch nord- oder südseits bis ca. 2400 m abgefahren werden, um den Chli Tödi zu umgehen.)
Die Hänge südlich des Chli Tödis in Schutt oder Firn umgehen und durch ein mässig steiles, breites Couloir ins flache Gelände bis zur markanten Plattform bei Einstieg in die Wand. Ca. 200 m horizontale Querung in ein Couloir (50°), welches rechtshaltend verlassen wird, um über eine kleine Stufe das zentrale, zwischen 40 und 45° steile Firnfeld der Tödi Westwand zu gewinne. In der Fallinie des Gipfels den Durchschlupf zwischen zwei markanten Felswänden anpeilen (kurze Stelle bis 50°), wonach die Wand flacher gegen den Südgrat rechts verlassen werden kann. In Kürze über den Grat auf den Piz Russein.
Wie nicht anders zu erwarten, viele Tourengänger auf dem umwölkten Gipfel. Schon lange wollte ich dem einsamen Glarner Tödi einen Besuch abstatten, was vom Sattel retour kaum mehr als 15min in Anspruch nimmt. Leider blieb mir die Aussicht auf der ebenmässigen Gipfelkalotte verwehrt.
Abfahrt querend zur Porta da Gliems (es kann auch direkt vom Piz Russein in die Querung abgefahren werden, ca. 40°), ACHTUNG, riesige Spalten! Kurzer Gegenstieg in die Porta da Gliems, wo auf der Südseite ein Rega Helikopter kreist. Bereits um 7 Uhr morgens ist auf den feuchten Gletscherschliffplatten eine Nassschneelawine abgegangen, es ist unsicher, ob Personen verschüttet wurden, darum Einsatz von Lawinenhunden und einem zweiten Helikopter.
Bei den herrschenden Verhältnissen konnte die Porta nicht abgefahren werden, also Ski aufbinden und mit Pickel/Steigeisen absteigen. Die Kette am linken Rand war noch unter Schnee begraben, dennoch problemlos dank guten Tritten (ca. 45°). Alternativ kann ca. 40 m bis zum Bergschrund an Stange abgeseilt werden.
Querung über den Lawinenkegel zu P. 2996, wo der 1000 Hm Westhang der Cordas besten Skigenuss verspricht. Erste 100 Hm um 40° steil und oft kurze Tragepassage zwischen Steinen, danach um 30°, unten flacher.
Am Rande: In den Cordas begegnen wir einem englischsprachigen Alleingänger, der um 11 Uhr auf 2700 m alleine zum Tödi hoch wollte! Mehr als eine eindringliche Empfehlung zur Umkehr konnten wir nicht aussprechen, hoffentlich kam er heil wieder runter...
Bei guten Verhältnissen via P. 2118 direkt ins Val Russein, sonst etwas rechts ausholen zur Alp Russein Sura. Durch das flache Val Russein bis zur Steilstufe bei Alp Russein da Mustér, wo heute fertig Schnee war.
Zu Fuss weiter, nach einer Rast am Bach beim Stausee Barcuns Dadens eine Gruppe getroffen, mit der wir das Alpentaxi bis Disentis teilen konnten - dadurch hat sich der Fussmarsch auf eine gute Stunde verkürzt!
Verhältnisse:
Unter dem Chli Tödi und in der Querung teilweise Durchbruch im Harschdeckel bis zur Hüfte, danach bester Firn mit guten Tritten. Praktisch kein Felskontakt. Osthänge zur Porta da Gliems vor 10 Uhr schon tiefer aufgesulzt, Porta selbst heikel, wenn man spät dran ist - aber nicht nur dann, wie die Nasschneelawine frühmorgens beweist! Cordas bester Firn, unter 2200 tiefer Sulz, Schneegrenze südseits ca. 1800.
SLF: gering, Nassschnee erheblich im Tagesverlauf
Eindrücklicher Steilaufstieg auf den Tödi
Prolog
Mit dem höchsten Glarner ists so eine Sache: der Rise plant immer knapp an den Wetter-, Kameraden- oder Hüttenverhältnissen vorbei; nun hats nach fünf Jahren endlich wieder geklappt, Gratulation an meine Begleiter an dieser Stelle!
Von der Planurahütte Abfahrt in Richtung Sandpass, wo uns

Nun entweder sofort die Ski aufbinden und dem Grat entlang stapfen. Oder mit Ski etwas weiter Richtung Chli Tödi traversieren, ein Stück mit den Fellen ostwärts und unter einem schwarzen Gratturm zu Fuss weiter.
(Varianten mit mehr Höhendifferenz, aber ohne Portage: Es kann auch nord- oder südseits bis ca. 2400 m abgefahren werden, um den Chli Tödi zu umgehen.)
Die Hänge südlich des Chli Tödis in Schutt oder Firn umgehen und durch ein mässig steiles, breites Couloir ins flache Gelände bis zur markanten Plattform bei Einstieg in die Wand. Ca. 200 m horizontale Querung in ein Couloir (50°), welches rechtshaltend verlassen wird, um über eine kleine Stufe das zentrale, zwischen 40 und 45° steile Firnfeld der Tödi Westwand zu gewinne. In der Fallinie des Gipfels den Durchschlupf zwischen zwei markanten Felswänden anpeilen (kurze Stelle bis 50°), wonach die Wand flacher gegen den Südgrat rechts verlassen werden kann. In Kürze über den Grat auf den Piz Russein.
Wie nicht anders zu erwarten, viele Tourengänger auf dem umwölkten Gipfel. Schon lange wollte ich dem einsamen Glarner Tödi einen Besuch abstatten, was vom Sattel retour kaum mehr als 15min in Anspruch nimmt. Leider blieb mir die Aussicht auf der ebenmässigen Gipfelkalotte verwehrt.
Abfahrt querend zur Porta da Gliems (es kann auch direkt vom Piz Russein in die Querung abgefahren werden, ca. 40°), ACHTUNG, riesige Spalten! Kurzer Gegenstieg in die Porta da Gliems, wo auf der Südseite ein Rega Helikopter kreist. Bereits um 7 Uhr morgens ist auf den feuchten Gletscherschliffplatten eine Nassschneelawine abgegangen, es ist unsicher, ob Personen verschüttet wurden, darum Einsatz von Lawinenhunden und einem zweiten Helikopter.
Bei den herrschenden Verhältnissen konnte die Porta nicht abgefahren werden, also Ski aufbinden und mit Pickel/Steigeisen absteigen. Die Kette am linken Rand war noch unter Schnee begraben, dennoch problemlos dank guten Tritten (ca. 45°). Alternativ kann ca. 40 m bis zum Bergschrund an Stange abgeseilt werden.
Querung über den Lawinenkegel zu P. 2996, wo der 1000 Hm Westhang der Cordas besten Skigenuss verspricht. Erste 100 Hm um 40° steil und oft kurze Tragepassage zwischen Steinen, danach um 30°, unten flacher.
Am Rande: In den Cordas begegnen wir einem englischsprachigen Alleingänger, der um 11 Uhr auf 2700 m alleine zum Tödi hoch wollte! Mehr als eine eindringliche Empfehlung zur Umkehr konnten wir nicht aussprechen, hoffentlich kam er heil wieder runter...
Bei guten Verhältnissen via P. 2118 direkt ins Val Russein, sonst etwas rechts ausholen zur Alp Russein Sura. Durch das flache Val Russein bis zur Steilstufe bei Alp Russein da Mustér, wo heute fertig Schnee war.
Zu Fuss weiter, nach einer Rast am Bach beim Stausee Barcuns Dadens eine Gruppe getroffen, mit der wir das Alpentaxi bis Disentis teilen konnten - dadurch hat sich der Fussmarsch auf eine gute Stunde verkürzt!
Verhältnisse:
Unter dem Chli Tödi und in der Querung teilweise Durchbruch im Harschdeckel bis zur Hüfte, danach bester Firn mit guten Tritten. Praktisch kein Felskontakt. Osthänge zur Porta da Gliems vor 10 Uhr schon tiefer aufgesulzt, Porta selbst heikel, wenn man spät dran ist - aber nicht nur dann, wie die Nasschneelawine frühmorgens beweist! Cordas bester Firn, unter 2200 tiefer Sulz, Schneegrenze südseits ca. 1800.
SLF: gering, Nassschnee erheblich im Tagesverlauf
Tourengänger:
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