Tödi - Piz Russein, One Day
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Ein getriebener steigt dem Glarnerland aufs Dach.
Getriebener ? ?
Ja, getriebener. In der KW11 sind Wetterverhältnisse und SLF super zum Touren aber zum Weekend mieses Wetter angesagt, und für die Folgewoche KW12 wieder das selbige. Unter der Woche ist das Wetter Hui und am Wochenende Pfui, zumindest in den Nordalpen.
Getrieben vom schönen Wetter welches den sowieso schon mageren Schnee frist, und dem Umstand des Wetterumschwungs am Wochenende zollend. Vor allem aber auch getrieben nur 1 Tag Urlaub sich erlauben zu können.
Getriebener der Angst eine Tourenmöglichkeit in dieser vermutlich kürzeren Saison zu verpassen.
Bin am Vorabend ins Idyllisch gelegene Tierfehd angefahren um dort auf dem Parkplatz ein paar Std. zu schlafen.
Die Kraftwerksbetreiber betreiben leider noch bis 0:00 Uhr alles mögliche an Gerätschaften, außerdem leuchten sie den Talkessel super aus. Wer Nacht`s mal raus muß, kann beruhigt auf die Stirnlampe verzichten.
Soll hier keine Kritik sein. War mir auch vorher schon bekannt, das für unser aller Stromversorgung
in Tierfehd bestimmt nicht Foto`s für den Fremdenverkehrsprospekt gemacht werden.
Wecken um 1:45 Uhr, Ach das Licht ist schon an. Vom "Early Bird" kann keine Rede sein, um diese Zeit fängt auch der Vogel keinen Wurm.
Zur genau gleichen Tages oder besser Nachtzeit wie "Bergamotte" vor 1 Woche starte ich meine Unternehmung Tödi an einem Tag.
Also um 2:25 Uhr bei mäßigem Wind.
Warum beginne ich diesen Tag so früh ?
Bin mir meiner Sache diese Tour auf den höchsten Glarner an einem Tag zu meistern nicht ganz sicher. 2800Hm hinauf bis zum Gipfel auf 3614 m sind für mich schon harter Toback. Den persönlichen Zeitbedarf konnte ich gar nur schlecht einschätzen.
Deshalb lieber früher anfangen und Zeit für Verschnüferlii haben.
Zu Anfang`s dürfen die Ski getragen werden, derzeit bis zur zweiten Pantenbrücke. Hier kann angefellt werden und dem Fahrweg folgend nach Vorder Sand respektive Hinter Sand mit wenigen Tragepassagen getrottet werden. Der Mondschein ist so hell, das ich nur ab und an die Stirnlampe zur Orientierung benötige.
Der Schnee ist noch feucht, hab schon bedenken ob ich deshalb weiter oben am Berg Klumpen an die Felle bekomme.
Der Wind nimmt mit der Höhe ebenfalls zu, fühlt sich hier unten aber noch wie ein warmes Sommerlüftchen an.
Bis hier war das alles zum eingehen ganz nett. Ab Hinter Sand geht`s durch den Wald ruppig, und rutschend (trotz Harscheisen) hinauf nach Tentiwang.
Von Tentiwang über die Munggenplänggli begleitet von kräftigem Föhnwind direkt zum Bifertenfirn aufgestiegen. Was für mich die absolut richtige Wahl war.
Nach 3 1/2 Std. den Anfang des Bifertenfirn erreicht. Der Tag erwacht so ganz gemütlich. Von der Fridolinshütten her, haben sich 3 Gruppen zum Aufbruch begeben.
Den ersten Eisbruch überwinde ich in der angelegten Spur über das nach links ziehende Schneeband. Dann mehr oder weniger rechts vom Eisbruch hinauf zum Beginn der Schneerus.
Mittlerweile bläßt der Föhn eisig die Rus herab, inklusive Eiskristalle.
Der Schnee in der Rus ist kräftig hart gepresst, für den Aufstieg mit den Steigeisen ideal.
Am Ausstieg der Rus eröffnet sich ein beeindruckender Überblick in die Gletscherwelt und die Erkenntnis
das es noch ein gutes Stück weg sein wird. Vom Gipfel ist jedenfalls noch nix zu sehen.
Bis hier hin haben mich meine Treuen Begleiter sprich meine Gebeine prima getragen. Immerhin schon 2000 Hm.
Der weitere Aufstieg geht über windgeprägten Schnee bei starken Föhnwind entlang und um Spalten herum endlos hinauf. Die letzten 400 Hm werden zur Willensanstrengung es geht nur mehr langsam aufwärts. Der Schlussanstieg zum Simmlergrat und hinüber zum Tödi ist von heftigsten Sturmböen begleitet, welche mich 2 mal fast von den Skiern geworfen hätten.
Viel höher hätt´s nicht mehr gehen dürfen. Um 10:40 Uhr den höchsten Glarner Punkt erreicht.
Am Girpfelkreuz ist das Umhäsen ein kleines Kunstwerk, die Jacken flattern horizontal im Wind.
Klare weite Sicht ein paar Foto`s mit klammen Fingern, der ecklig kalte Wind lässt die Gipfelrast kurz ausfallen.
Wer weiß wann ich mal wieder hier her komme, also wird beschlossen den wenig beachteten kleineren Gipfel, den Glarner Tödi nebenan noch mit zu nehmen.
Meine Aufstiegszeit zum Piz-Russein ist mit 8:15Std.
nicht überragend aber auch nicht schlecht, jedenfalls bin ich mit meiner Kondition bzw. dieser Zeit äußerst zufrieden. Wie auch überhaupt mit dem erreichen des Tödi.
Um 11:30 Uhr beginne ich die wenig erquickend Abfahrt dem Aufstiegsweg folgend.
Der Schnee ist um diese doch eher frühe Uhrzeit sehr ruppig zu fahren, in diesem typisch windgeprägten Schnee gibt es brennende Oberschenkel.
Die Schneerus mit Ski hinunter ist meiner Ansicht nach höher als mit "S" zu bewerten, zumindest wer sie hinunter schwingt auf hartem ruppigem Pressschnee.
Der schönste Abfahrtsteil der ganzen Tour beschränkt sich auf die Abfahrt hinunter nach Tentiwang
über Muggenplänggi. Hier gab`s leichten Sulz.
Der Rest ist nur noch mühselig
die Abfahrt im Wald hinab nach Hinter Sand im Pappschnee, unterbrochen durch Lawinenkegel.
Ab Hinter Sand raus schieben und Ski tragen nach Tierfehd.
Ziemlich ausgepauert um 14:40 Uhr wieder im idyllischen Tierfehd angekommen.
Jetzt nehm ich mir aber mal Zeit und Koch mir einen Kaffee.
Dabei kann auch die restliche Brotzeit gegessen werden.
Ich war endlich auch auf dem Tödi, das war jetzt der dritte Anlauf, aber so richtig glücklich bin ich nicht.
Ich werde den Tödi nochmals versuchen zu besuchen. Allerdings nur als nicht getriebener. Einfach ungezwungener, in 2 Tagen, das Wetter und die Zeit wird schon mal wieder passen.
Getriebener ? ?
Ja, getriebener. In der KW11 sind Wetterverhältnisse und SLF super zum Touren aber zum Weekend mieses Wetter angesagt, und für die Folgewoche KW12 wieder das selbige. Unter der Woche ist das Wetter Hui und am Wochenende Pfui, zumindest in den Nordalpen.
Getrieben vom schönen Wetter welches den sowieso schon mageren Schnee frist, und dem Umstand des Wetterumschwungs am Wochenende zollend. Vor allem aber auch getrieben nur 1 Tag Urlaub sich erlauben zu können.
Getriebener der Angst eine Tourenmöglichkeit in dieser vermutlich kürzeren Saison zu verpassen.
Bin am Vorabend ins Idyllisch gelegene Tierfehd angefahren um dort auf dem Parkplatz ein paar Std. zu schlafen.
Die Kraftwerksbetreiber betreiben leider noch bis 0:00 Uhr alles mögliche an Gerätschaften, außerdem leuchten sie den Talkessel super aus. Wer Nacht`s mal raus muß, kann beruhigt auf die Stirnlampe verzichten.
Soll hier keine Kritik sein. War mir auch vorher schon bekannt, das für unser aller Stromversorgung
in Tierfehd bestimmt nicht Foto`s für den Fremdenverkehrsprospekt gemacht werden.
Wecken um 1:45 Uhr, Ach das Licht ist schon an. Vom "Early Bird" kann keine Rede sein, um diese Zeit fängt auch der Vogel keinen Wurm.
Zur genau gleichen Tages oder besser Nachtzeit wie "Bergamotte" vor 1 Woche starte ich meine Unternehmung Tödi an einem Tag.
Also um 2:25 Uhr bei mäßigem Wind.
Warum beginne ich diesen Tag so früh ?
Bin mir meiner Sache diese Tour auf den höchsten Glarner an einem Tag zu meistern nicht ganz sicher. 2800Hm hinauf bis zum Gipfel auf 3614 m sind für mich schon harter Toback. Den persönlichen Zeitbedarf konnte ich gar nur schlecht einschätzen.
Deshalb lieber früher anfangen und Zeit für Verschnüferlii haben.
Zu Anfang`s dürfen die Ski getragen werden, derzeit bis zur zweiten Pantenbrücke. Hier kann angefellt werden und dem Fahrweg folgend nach Vorder Sand respektive Hinter Sand mit wenigen Tragepassagen getrottet werden. Der Mondschein ist so hell, das ich nur ab und an die Stirnlampe zur Orientierung benötige.
Der Schnee ist noch feucht, hab schon bedenken ob ich deshalb weiter oben am Berg Klumpen an die Felle bekomme.
Der Wind nimmt mit der Höhe ebenfalls zu, fühlt sich hier unten aber noch wie ein warmes Sommerlüftchen an.
Bis hier war das alles zum eingehen ganz nett. Ab Hinter Sand geht`s durch den Wald ruppig, und rutschend (trotz Harscheisen) hinauf nach Tentiwang.
Von Tentiwang über die Munggenplänggli begleitet von kräftigem Föhnwind direkt zum Bifertenfirn aufgestiegen. Was für mich die absolut richtige Wahl war.
Nach 3 1/2 Std. den Anfang des Bifertenfirn erreicht. Der Tag erwacht so ganz gemütlich. Von der Fridolinshütten her, haben sich 3 Gruppen zum Aufbruch begeben.
Den ersten Eisbruch überwinde ich in der angelegten Spur über das nach links ziehende Schneeband. Dann mehr oder weniger rechts vom Eisbruch hinauf zum Beginn der Schneerus.
Mittlerweile bläßt der Föhn eisig die Rus herab, inklusive Eiskristalle.
Der Schnee in der Rus ist kräftig hart gepresst, für den Aufstieg mit den Steigeisen ideal.
Am Ausstieg der Rus eröffnet sich ein beeindruckender Überblick in die Gletscherwelt und die Erkenntnis
das es noch ein gutes Stück weg sein wird. Vom Gipfel ist jedenfalls noch nix zu sehen.
Bis hier hin haben mich meine Treuen Begleiter sprich meine Gebeine prima getragen. Immerhin schon 2000 Hm.
Der weitere Aufstieg geht über windgeprägten Schnee bei starken Föhnwind entlang und um Spalten herum endlos hinauf. Die letzten 400 Hm werden zur Willensanstrengung es geht nur mehr langsam aufwärts. Der Schlussanstieg zum Simmlergrat und hinüber zum Tödi ist von heftigsten Sturmböen begleitet, welche mich 2 mal fast von den Skiern geworfen hätten.
Viel höher hätt´s nicht mehr gehen dürfen. Um 10:40 Uhr den höchsten Glarner Punkt erreicht.
Am Girpfelkreuz ist das Umhäsen ein kleines Kunstwerk, die Jacken flattern horizontal im Wind.
Klare weite Sicht ein paar Foto`s mit klammen Fingern, der ecklig kalte Wind lässt die Gipfelrast kurz ausfallen.
Wer weiß wann ich mal wieder hier her komme, also wird beschlossen den wenig beachteten kleineren Gipfel, den Glarner Tödi nebenan noch mit zu nehmen.
Meine Aufstiegszeit zum Piz-Russein ist mit 8:15Std.
nicht überragend aber auch nicht schlecht, jedenfalls bin ich mit meiner Kondition bzw. dieser Zeit äußerst zufrieden. Wie auch überhaupt mit dem erreichen des Tödi.
Um 11:30 Uhr beginne ich die wenig erquickend Abfahrt dem Aufstiegsweg folgend.
Der Schnee ist um diese doch eher frühe Uhrzeit sehr ruppig zu fahren, in diesem typisch windgeprägten Schnee gibt es brennende Oberschenkel.
Die Schneerus mit Ski hinunter ist meiner Ansicht nach höher als mit "S" zu bewerten, zumindest wer sie hinunter schwingt auf hartem ruppigem Pressschnee.
Der schönste Abfahrtsteil der ganzen Tour beschränkt sich auf die Abfahrt hinunter nach Tentiwang
über Muggenplänggi. Hier gab`s leichten Sulz.
Der Rest ist nur noch mühselig
die Abfahrt im Wald hinab nach Hinter Sand im Pappschnee, unterbrochen durch Lawinenkegel.
Ab Hinter Sand raus schieben und Ski tragen nach Tierfehd.
Ziemlich ausgepauert um 14:40 Uhr wieder im idyllischen Tierfehd angekommen.
Jetzt nehm ich mir aber mal Zeit und Koch mir einen Kaffee.
Dabei kann auch die restliche Brotzeit gegessen werden.
Ich war endlich auch auf dem Tödi, das war jetzt der dritte Anlauf, aber so richtig glücklich bin ich nicht.
Ich werde den Tödi nochmals versuchen zu besuchen. Allerdings nur als nicht getriebener. Einfach ungezwungener, in 2 Tagen, das Wetter und die Zeit wird schon mal wieder passen.
Tourengänger:
Dolmar

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