Monte Stabet (1630 m) - Runde von Ugovizza über Malga Priu und Fort Hensel


Publiziert von 83_Stefan , 29. September 2023 um 16:27.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum:29 April 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kostenfreier Parkplatz an der SS13 zwischen Malborghetto und Ugovizza etwa 300 Meter östlich des Tunnels an der Zufahrt zum Ristorante Rio Argento.
Kartennummer:OpenTopoMap

Im Jahr 1809 verteidigten 390 Österreicher das Fort bei Malborgeth unter dem Kommando von Hauptmann Friedrich Hensel gegen eine Übermacht aus rund 15.000 Franzosen. Ihr aufopferungsvoller Kampf ermöglichte es, dass sich das Vorrücken der Franzosen soweit verzögerte, dass sie in die Schlacht bei Aspern nicht mehr eingreifen konnten und die Österreicher als Sieger vom Feld gingen. Hauptmann Hensel erlebte dies jedoch nicht mehr - er war einer von 350 Österreichern, die bei der Verteidigung des Forts ihr Leben verloren. Im Jahr 1866 wurde das Fort wieder aufgebaut und in Fort Hensel umbenannt, außerdem errichtete man für den Hauptmann ein Denkmal in Malborgeth. Die hier beschriebene Tour kombiniert den Besuch dieses historisch bedeutsamen Orts mit dem ruhigen Monte Stabet, der dabei fast ein wenig ins Hintertreffen gerät.

Ausgangspunkt für die Wanderung ist ein Parkplatz an der SS13 zwischen Malborghetto und Ugovizza etwa 300 Meter östlich des Tunnels, wo man zum Ristorante Rio Argento abbiegt. Entlang der Straße marschiert man in Richtung Ugovizza, bis nach der Brücke über einen Bach nach links ein Fahrweg abzweigt (Beschilderung unter anderem "Loc. Mezesnik"). Hier verlässt man die Straße und folgt dem Schotterweg entlang des trockenen Bachbetts sanft aufwärts. An einer Verzweigung hält man sich rechts und folgt dem Weg im Wald aufwärts, bis er auf den Anstieg aus Ugovizza trifft. Hier geht es links weiter (Schild "Puanina Tour"). Schon bald verlässt man die Trasse nach links auf einen Steig (Markierung), passiert eine Sitzbank und erreicht erneut eine Gabelung. Hier schlägt man den Steig nach links zum Agriturismo Malga Priu ein und wählt nur wenige Meter weiter die "Variante panoramica" linker Hand. Entlang eines Rückens gewinnt man an Höhe und hat einige schöne Ausblicke über das Kanaltal zum Jôf di Miezegnot und seinen Trabanten. 

Die Wege führen bald wieder zusammen und man gelangt hinauf zu einer weiteren Verzweigung, an der sich eine Holzbank befindet. Am kürzesten wäre der direkte Anstieg zur Localitá Mezesnik nach links, aber im Aufstieg darf es ein Schlenker über das Agriturismo Malga Priu sein. Hierzu folgt man der entsprechenden Beschilderung rechter Hand weiter, passiert eine Hütte und steigt am breit ausgetretenen, markierten Steig durch den Wald hinauf zur großen Wiese, in der sich das Agriturismo befindet. Einige seltsam futuristische Nebengebäude in Form von Eiern sorgen für Verwunderung. Von der Wiese aus hat man einen hübschen Blick über das Tal, neben dem Hauptgebäude findet sich ein Almkreuz.

Vor dem Kreuz finden sich allerhand unnütze Wegweiser. Um im nächsten Schritt zur Localitá Mezesnik zu gelangen, wandert man vom Kreuz ein paar Meter nach Westen durch die Wiese zu einer Fahrspur, die sich sodann teilt. Man hält sich links und geht auf der undeutlichen Spur ein paar Meter bergab, bis ein Steig beginnt (nicht beschildert). Dieser leitet hinüber zum direkten Aufstieg, der wieder markiert ist. Er führt im Wald hinauf zur aussichtsreichen Freifläche, wo sich die beiden Gebäude der Localitá Mezesnik befinden. Dort trifft man auf einen Fahrweg.

Das nächste Ziel ist der Monte Stabet. Dem Fahrweg folgt man bergauf, lässt den ersten Abzweig links, den zweiten und dritten rechts liegen und quert ansteigend den Osthang des Monte Stabet. Wo der Südostrücken erreicht wird, zweigt man nach rechts auf einen weiteren Schotterweg ab (Steinmann), der in Richtung des Gipfels führt. An einer Verzweigung hält man sich scharf rechts und folgt dem Weg bis zu seinem Ende. Auf meist deutlichen Steigspuren gelangt man am Südostrücken hinauf zum Gipfel, der zwar bewaldet ist, aber doch den einen oder anderen Blick zu seinen Nachbarn freigibt. Ein kleines "self-made-Kreuz" sowie die Aufschrift "Stabet" auf einem Markierungspfosten zeigen an, dass man am Ziel ist. Der Monte Stabet ist ein einsamer Gipfel für Liebhaber, aber trotz der Bewaldung durchaus nicht ohne Reiz.

Für den Abstieg folgt man dem bekannten Weg zurück zur Fahrweg-Verzweigung am Südostrücken mit dem Steinmann. Man hält sich rechts und wandert am breiten Fahrweg bergab, zwischenzeitlich ergeben sich lohnende Ausblicke nach Osten. In einer markanten Rechtskehre verlässt man den Fahrweg schließlich. Hier beginnt der Steig, der unter anderem mit "Fort Hensel" beschildert ist. Im Wald geht es steil abwärts, regelmäßig finden sich Wanderschilder. Am Buchkopfsattel folgt man der Beschilderung "Osservatorio Buchkopf" und steigt - am Ende versichert - hinauf zum Ausguck am Buchkopf. Von dieser Stellung aus konnte von den Soldaten des Forts das Kanaltal bestens überwacht werden, der Blick hinunter ist fantastisch. Anhand von Tafeln sind die einzelnen Einrichtungen erklärt, teilweise finden sich auch historische Fotos. Auch wer geschichtlich nicht interessiert ist, wird den Tiefblick schätzen.

Zurück am Buchkopfsattel gibt die Beschilderung "Fort Hensel" die Richtung vor. Zunächst noch recht flach, später deutlich steiler geht es am Franzosensteig durch den Bergwald abwärts, bis an einer Informationstafel knapp oberhalb des Talgrunds ein Fahrweg erreicht wird. Nach rechts geht es nochmals etwa rund 50 Höhenmeter bergauf zum höher gelegenen Block A des alten Forts, wem das zu anstrengend ist, der kann sich auch mit Block B etwas unterhalb begnügen. Diverse Schautafeln erläutern in italienischer und deutscher Sprache die Zusammenhänge und zeigen historische Fotos von den Stellungen der Gegend, die Überreste des Forts sind frei zugänglich - Geschichte zum Anfassen.

Wenn man genug entdeckt hat, geht es auf dem Fahrweg hinunter zur Straße und etwa 300 Meter an ihrem Rand zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Via Malga Priu und Localitá Mezesnik zum Monte Stabet: T2 (unschwierige Wege und Steige, uneinheitliche Beschilderung).
Abstieg über Osservatorio Buchkopf und Fort Hensel: T3 (im Bereich des Buchkopfs sowie kurze Stellen beim steilen Abstieg im Wald).

Fazit:
Eine interessante 3*-Runde, die neben dem einsamen Monte Stabet vor allem mit dem Beobachtungspunkt am Buchkopf und dem historischen Fort punktet. Die Beschilderung ist uneinheitlich und auf den gängigen Karten sind die Steige teils unvollständig eingezeichnet, sodass etwas Gespür für die richtige Wegfindung nicht schadet; der Gipfel selbst ist nicht beschildert.

Kategorien: Karnischer Hauptkamm, 3*-Tour, 1600er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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