Monte Nebria (1207 m) - der Kleine mit dem großen Blick entlang des Kanaltals


Publiziert von 83_Stefan , 31. Juli 2023 um 20:11.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum: 6 Januar 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Verbindungsstraße zwischen Ugovizza und Valbruna: Beim Abzweig eines Fahrwegs circa 100 Meter südlich des Gasthauses "La Baita dei Sapori" am Straßenrand parken; optional offizieller Parkplatz etwa 400 Meter weiter in Richtung Valbruna.
Kartennummer:OpenTopoMap

Ganz im Norden der Julischen Alpen erhebt sich der Monte Nebria als letzter Ausläufer der Gebirgsgruppe aus dem Kanaltal bei Ugovizza. Obwohl er wesentlich niedriger als seine Nachbarn ist, bietet der durchaus eigenständige Berg eine vorzügliche Aussicht, seiner vorgeschobenen Lage zwischen Julischen und Karnischen Alpen sei Dank. Insbesondere in der Übergangszeit erweist sich der Monte Nebria als lohnendes Ziel, das neben dem erstaunlich freien Gipfel mit einer abwechslungsreichen Runde und einer alten Bunkeranlage überzeugt.

Die Rundwanderung beginnt etwa 100 Meter südlich des Gasthauses "La Baita dei Sapori", wo ein Fahrweg von der Verbindungsstraße zwischen Ugovizza und Valbruna abzweigt; hier befindet sich ein Wegweiser zur Forcella Nebria. Man wandert auf dem Fahrweg ein Stück am Waldrand entlang, bis er sich verzweigt. Hier folgt man der Beschilderung zum Monte Nebria nach rechts in den Wald hinein, überquert den Bach und gelangt auf der anderen Seite zu einer alten Bunkeranlage. Diese ist durch ein Loch in der zugemauerten Türe zugänglich und wer eine Stirnlampe dabei hat, der kann die weitläufigen unterirdischen Gänge erkunden. Die Anlage ist wie ein Fenster in eine andere Zeit, die dort stehengeblieben zu sein scheint.

Bald nach der Bunkeranlage zweigt man vom Fahrweg nach links auf einen Steig ab und kürzt eine Schleife ab. Weiter oben erreicht man wieder den Fahrweg, den man gleich darauf aber erneut verlässt: Auf markiertem Steig wandert man - vorbei an einer alten Ruine - zunächst gemütlich in westlicher Richtung durch den Wald, ehe die markierte Route nach rechts abschwenkt. Der Weg wendet sich nach Nordosten und führt schließlich in Kehren durch den steilen Hang hinauf zur Kammhöhe, mitunter gibt der Wald hübsche Blicke über Valbruna ins Val Saisera frei. Wo der breite Kamm erreicht wird, lohnt sich ein kurzer Abstecher zu einem Aussichtspunkt nach Norden, von dem man hat einen hervorragenden Blick über Ugovizza in die Karnischen Alpen zu Monte Cocco und Monte Sagran hat.

Am Kamm gelangt man ohne größere Anstrengungen höher und erreicht schließlich eine Doline, hinter der man auf einen alten Militärweg trifft. Um zum Hauptgipfel zu gelangen hält man sich links und folgt dem Weg deutlich bergab. Der Weg verbreitert sich bald, führt auf den tiefsten Punkt zwischen Haupt- und Ostgipfel zu und macht eine markante Linkskehre. Kurz darauf muss man aufpassen, denn der Steig zum Hauptgipfel zweigt scharf nach rechts ab. Unterhalb der Befestigungsmauer der Militärstraße führt der Steig zum Sattel hinunter, jenseits geht es steil wieder bergauf. Der Wald wird verlassen und durch Latschen gelangt man in den Gipfelbereich. Am schrofigen Kamm wandert man auf den höchsten Punkt zu, besonders der Blick auf die Nordseite von Jôf di Miezegnot, Monte Piper & Co. beeindruckt auf diesem Abschnitt. Schließlich kommt das Gipfelkreuz des Monte Nebria ins Blickfeld und bald darauf erreicht man den höchsten Punkt, von dem man entlang des Kanaltals weit nach Westen schauen kann. Nördlich des Tals blickt man in die sanften Karnischen Alpen, im Süden dominieren die zerrissenen Kalkberge der Julier, zu denen Valbruna das Eingangstor bildet. Sogar ein Gipfelbuch gibt es am Monte Nebria, wer hätte das gedacht! Wenn man schon mal da ist, lohnt sich noch ein Besuch des nach Norden vorgeschobenen Vorgipfels mit großem Steinmann und Holzkreuz, der Abstecher ist kaum der Rede wert. Von hier kann man besonders schön hinunter nach Malborghetto und Ugovizza schauen.

Auf bekannter Route steigt man wieder hinunter zur Militärstraße und folgt dieser durch die bewaldete Südflanke bergab. Man passiert einen langen Tunnel, hinter dem die Straße teilweise verschüttet ist und gelangt in weitem Bogen hinunter zur Forcella Nebria, wo eine Stromtrasse in Ost-West-Richtung verläuft. Hier verlässt man den weiter nach Westen führenden Weg und steigt ein paar Meter hinunter zu einem weiteren Fahrweg, dem man nach links entlang der Strommasten folgt. Wo der Weg einen Bogen nach rechts macht und ein Steig geradeaus weiter führt, verlässt man den Fahrweg und gelangt bald wieder hinunter zur Verzweigung, an der sich die Runde schließt. Zurück zum Ausgangspunkt sind es von hier aus nur noch wenige Minuten.

Schwierigkeiten:
Am Ostkamm zum Monte Nebria: T3 (markierte Steige, beim Aufstieg zum Kamm teils steil; Gipfelanstieg etwas schrofig, hier kurz unteres T3).
Abstieg am Militärweg via Forcella Nebria: T3 (kurz unteres T3 am Gipfelaufbau, sonst T1).

Fazit:
Eine sehr lohnende 4*-Rundwanderung auf ein erstaunlich aussichtsreiches Gipfelchen. Das Aufwand-Nutzen-Verhältnis ist am Monte Nebria exzellent: Die Schweißtropfen halten sich in engen Grenzen, dafür bekommt man tolle Ausblicke über das Kanaltal und in die umliegenden Gebirgsgruppen. Auch die Bunkeranlage und die alte Militärstraße sind nicht uninteressant und zeugen von lange vergangenen Zeiten.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Julische Alpen, 4*-Tour, 1200er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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