Spätnachmittagliche Wolken und spätsommerliche Vogelbeeren, oder: Cloudbusting auf der ‘Grinde.
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Irgendwie ist heuer das Jahr der beerigen Touren. Während ich im Januar noch über die
Ranken der Brombeeren fluchte, konnte ich deren Früchte vor drei Wochen wiederum als willkommene Stärkung geniessen. Auch die Blaubeeren hatten den Sommer über Auftritte
hier, da und dort. Letzten Samstag wiederum haben die (nur als Schnaps geniessbaren) Vogelbeeren eine Rolle gespielt, und zwar als leuchtendes Fotomotiv. Denn zahlreich und strauchig bewachsen Ebereschen die Flanken der Hornisgrinde. Auf ihr bin ich ja immer wieder gerne mal. Am liebsten jedoch zu Zeiten, wo dieser ganzjährig gut besuchte, höchste Nordschwarzwälder Berg mal nicht so arg frequentiert wird. Wie neulich, als Regen angesagt war (und dann doch nicht fiel).
Die Hornisgrinde (1164 m) ist einer der niederschlagreichsten und windigsten Orte Deutschlands. Die feuchten Luftmassen können beinahe ungehindert vom Atlantik einströmen und die Wolken sich im Nordschwarzwald abregnen bzw. im Winter als Schnee fallen. Grund dafür ist die Senke von Saverne drüben im benachbarten Elsass: der Vogesen-Gebirgszug, der wie ein Riegel dem (größten Teil des) Schwarzwald westlich vorgelagert ist und dadurch viel Niederschlag abfängt, senkt sich südlich von Saverne ab und schwingt sich direkt nördlich davon wieder auf. Diese Senke lässt das (meist) vom Atlantik über Frankreich hereinkommende Wetter also geradewegs durchziehen bis es auf eine erste "Barriere" trifft: nicht die Vogesen, sondern den Hauptkamm des Nordschwarzwalds.
Für Wolken-Barrieren wie die 'Grinde und Touren wie diese hat Kate Bush übrigens ihr Cloudbusting geschrieben.
Wechselhaftes Wetter bringt auch viel Abwechslung ins Landschaftsbild und so war diese Runde eher was für Kamera und Muße: eine ausführliche Rast auf einem Felsblock inkl. Faulenzen und Wolkenbeobachten bei top Aussicht waren das Highlight. Spätsommerliche milde Temperaturen, eine schwache Brise und ein zwar prognostizierter, aber dann doch nicht gefallener Regen machten die Tour im Gegensatz zu
früheren Erlebnissen
hier sehr angenehm.
Der Routenverlauf war in etwa wie bei vielen vorangegangen Grinden-Besuchen, es ging in einer kleinen Runde ab dem Mummelsee über die südliche Hälfte des recht flachen Gipfelplateaus. Aufstieg über den felsigen Pfad die Südostnase des Bergs, dann auf dem Bohlenpfad durchs Hochmoor. Hier (immerhin!) ca. zwanzig bis drölfzig Regentropfen. Den Tiefblick ins Biberkessel-Kar bewundert, und natürlich auch kurz auf den Bismarckturm gestiegen, der an der höchsten Stelle des Bergs steht. Zurück südwärts nutzte ich diesmal den schönen Pfad direkt entlang der westlichen Kante des Plateaus: herrlich dort die Tief- und Fernblicke (viel besser als vom asphaltierten parallelen Hauptweg). Dort auch besagte lange Pause auf gemütlichen Felsblöcken. Keine handvoll Leute kommen vorbei, ansonsten: Ruhe, sanfter Wind und ein weites Panorama mit Spiel in den Wolken. Besonders schön war es, die eleganten Flugbahnen von Bussarden und Kolkraben knapp unterhalb zu verfolgen. Wie's der Wetter-Zufall so will, bleibt der Berg vom angesagten Schauer am Abend verschont: ich sehe von meinem Beobachtungsposten ein Regengebiet knapp südlich vorbeiziehen und ein weiteres nördlich.
:o)
Irgendwann dann weiter zum Aussichtspunkt an der Grindehütte und an der Bergwacht vorbei den netten Pfad herab. An der Wegkreuzung im Wald den (inzwischen schon zum Pfad gewordenen) Trittspuren zur Südwestnase der Grinde gefolgt (kartenverzeichnet auch als "Katzenkopf"). Definitiv der schönste Ort auf diesem Bergrücken: die wuchtigen, hingewürfelten Felsblöcke sowie der Tiefblick dort begeistern mich immer wieder. Darin ein bisschen herumgeturnt und fotografiert. Schliesslich über die Wiese der Gleitschirmflieger und den versteckten Felssteig (einzige T3-Stelle) dahinter wieder zum markierten Weg herab und darauf runter zum Mummelsee.
Fazit: sobald die Wettervorhersage kurze Schauer in Erwägung zieht, reduziert sich die Besuchermenge auf prominenten Bergen drastisch. Aber auch jenseits von Regen-Prognosen: im Grinde-Wetter ist oft Musik, das Licht ändert sich an Tagen wie diesem ständig und schnell. Ebenfalls jedesmal schön: die vielfältige Vegetation auf der Hochfläche und den Flanken des Bergs.


Die Hornisgrinde (1164 m) ist einer der niederschlagreichsten und windigsten Orte Deutschlands. Die feuchten Luftmassen können beinahe ungehindert vom Atlantik einströmen und die Wolken sich im Nordschwarzwald abregnen bzw. im Winter als Schnee fallen. Grund dafür ist die Senke von Saverne drüben im benachbarten Elsass: der Vogesen-Gebirgszug, der wie ein Riegel dem (größten Teil des) Schwarzwald westlich vorgelagert ist und dadurch viel Niederschlag abfängt, senkt sich südlich von Saverne ab und schwingt sich direkt nördlich davon wieder auf. Diese Senke lässt das (meist) vom Atlantik über Frankreich hereinkommende Wetter also geradewegs durchziehen bis es auf eine erste "Barriere" trifft: nicht die Vogesen, sondern den Hauptkamm des Nordschwarzwalds.
Für Wolken-Barrieren wie die 'Grinde und Touren wie diese hat Kate Bush übrigens ihr Cloudbusting geschrieben.
Wechselhaftes Wetter bringt auch viel Abwechslung ins Landschaftsbild und so war diese Runde eher was für Kamera und Muße: eine ausführliche Rast auf einem Felsblock inkl. Faulenzen und Wolkenbeobachten bei top Aussicht waren das Highlight. Spätsommerliche milde Temperaturen, eine schwache Brise und ein zwar prognostizierter, aber dann doch nicht gefallener Regen machten die Tour im Gegensatz zu


Der Routenverlauf war in etwa wie bei vielen vorangegangen Grinden-Besuchen, es ging in einer kleinen Runde ab dem Mummelsee über die südliche Hälfte des recht flachen Gipfelplateaus. Aufstieg über den felsigen Pfad die Südostnase des Bergs, dann auf dem Bohlenpfad durchs Hochmoor. Hier (immerhin!) ca. zwanzig bis drölfzig Regentropfen. Den Tiefblick ins Biberkessel-Kar bewundert, und natürlich auch kurz auf den Bismarckturm gestiegen, der an der höchsten Stelle des Bergs steht. Zurück südwärts nutzte ich diesmal den schönen Pfad direkt entlang der westlichen Kante des Plateaus: herrlich dort die Tief- und Fernblicke (viel besser als vom asphaltierten parallelen Hauptweg). Dort auch besagte lange Pause auf gemütlichen Felsblöcken. Keine handvoll Leute kommen vorbei, ansonsten: Ruhe, sanfter Wind und ein weites Panorama mit Spiel in den Wolken. Besonders schön war es, die eleganten Flugbahnen von Bussarden und Kolkraben knapp unterhalb zu verfolgen. Wie's der Wetter-Zufall so will, bleibt der Berg vom angesagten Schauer am Abend verschont: ich sehe von meinem Beobachtungsposten ein Regengebiet knapp südlich vorbeiziehen und ein weiteres nördlich.
:o)
Irgendwann dann weiter zum Aussichtspunkt an der Grindehütte und an der Bergwacht vorbei den netten Pfad herab. An der Wegkreuzung im Wald den (inzwischen schon zum Pfad gewordenen) Trittspuren zur Südwestnase der Grinde gefolgt (kartenverzeichnet auch als "Katzenkopf"). Definitiv der schönste Ort auf diesem Bergrücken: die wuchtigen, hingewürfelten Felsblöcke sowie der Tiefblick dort begeistern mich immer wieder. Darin ein bisschen herumgeturnt und fotografiert. Schliesslich über die Wiese der Gleitschirmflieger und den versteckten Felssteig (einzige T3-Stelle) dahinter wieder zum markierten Weg herab und darauf runter zum Mummelsee.
Fazit: sobald die Wettervorhersage kurze Schauer in Erwägung zieht, reduziert sich die Besuchermenge auf prominenten Bergen drastisch. Aber auch jenseits von Regen-Prognosen: im Grinde-Wetter ist oft Musik, das Licht ändert sich an Tagen wie diesem ständig und schnell. Ebenfalls jedesmal schön: die vielfältige Vegetation auf der Hochfläche und den Flanken des Bergs.
Tourengänger:
Schubi

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