Erster Schnee und Windbruch live auf der sturmumtosten Hornisgrinde (1164 m)
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Ergänzend zu meiner gestern hier vorgestellten 2019er-Tour und der darin erwähnten Anekdote mit dem Windbruch in 2018 möchte ich noch ebendiese stürmische Tour vom ersten Schnee im letzten Jahr beschreiben. Der Routenverlauf war ähnlich und der Anlass exakt der gleiche: mit den ersten Flocken der Saison "oben" im Schwarzwald zu sein.
Als Soundtrack zum Betrachten der Bilder hier passt Donald Fagens Snowbound übrigens supergut.
2018 kam die erste weiße Pracht sogar noch im Oktober runter und es fing in der Nacht an zu schneien. Ich war gegen sieben Uhr morgens am Mummelsee. Von dort ähnlich hoch zum höchsten Punkt der Hornisgrinde wie neulich 2019: über den südostlichen Hang.
Ich war ein bisschen zögerlich, da es recht stark stürmte. Und ich wusste, dass der Parkplatz im Vergleich zur Hochfläche noch reeelativ geschützt lag. Am Ende war es der übliche "Nun bin ich schonmal hier" Gedanke, der mich hat losziehen lassen. Auch 2018 war es die Kombination von frisch gefallenem Schnee auf der teilweise noch bunt herbstgefärbten Vegetation, die mir sofort ins Auge und die Kamera stachen.
Als der Wald entlang des Pfads zurücktrat, war auch sein Windschutz für mich weg. Also die Kapuze tiefer ins Gesicht. Anders als an den meisten Tagen auf der Hornsigrinde kam der stürmische Wind diesmal nicht von Westen, sondern aus östlicher Richtung. Es folgte die schöne felsige Pfad-Passage auf der Südostnase nach oben. Hier gitb es eine offene Fläche mit Gräsern, Heide, Heidelbeeren, Birken und Sträuchern. Die bogen sich im Sturm weit herunter und schwankten ordentlich hin und her. Gar nicht so leicht, das mit der Kamera einzufangen. Ich war also mit Belichtungszeit und stabil Stehen beschäftigt, als ich durch das Sturm-Getöse ein dumpfes Krachen vernahm und mich innehalten liess. Windbruch. Und dem Hören nach gar nicht mal so weit entfernt, Mist ...
Ich stieg weiter nach oben und tauchte dort wieder in ein Waldstück ein, nah am Wegpunkt Dreifürstenstein. Und da sah ich den Grund für das dumpfe Krachen vor mir liegen: eine ausgewachsene Fichte war vom Sturm gefällt worden und lag neben dem Pfad, ihr hochgerissener Wurzelteller hinterliess ein klaffendes Loch im Erdreich. In diesem Moment wurde mir die Leichtsinnigkeit meiner Entscheidung, trotz Sturms hier hoch zu gehen, ziemlich klar. Also: bitte lieber nicht nachmachen.
Direkt neben dem Weg lag nun die Spitze der gestürzten Fichte. Ich fand den Gedanken gut, dass mittels Aussaat von Samen ihrer Fichtenzapfen der Baum sozusagen weiterleben könnte und nahm mir den aller-obersten Zapfen von der Spitze mit. Weiter ging es, möglichst schnell wieder aus dem Waldstück heraus auf die offene Hochfläche. Jetzt die volle Ladung Windschub von rechts. Hier halten dem (eigentlich ganzjährig auf der Grinde) blasenden Wind nur Latschenkiefern und flexiblere Laubbäume dauerhaft stand.
Auf dem Hozbohlen-Steg durch das Hochmoor und entlang der Hangkante des Biberkessels. Dort wirbelte der Sturm die Schneeflocken von unten aus dem Kessel herauf und im Gesicht hatte ich natürlich überhaupt kein flockiges Gefühl, sondern eins von Eisnadeln. Das sollte mich auf dem restlichen Rundgang über dei Hochfläche so begleiten. Ausserdem hatte ich reichlich Mühe, beim Fotografieren stabil zu stehen. Später auf dem asphaltierten (und an diesem Tag spiegelglatten) Hauptweg liess ich mich vom Wind übers Eis schieben. Auch mal schön ;-)
Weiter ging ich noch ein Stück nach Norden und dann zurück auf einem westlich zum Hauptweg parallel verlaufenden Pfad, blöderweise auch nochmals durch Wald. Der kommt unterhalb der Bergwacht-Hütte vorbei und da steige ich wieder hoch, um über den Hauptweg wieder nordöstlich nochmals zum Biberkessel zu laufen und ab da auf gleichem Weg wie hinwärts runter zum Mummelsee. Allerdings diesmal nur, weil der Sturm zwischenzeitlich nachgelassen hatte und ich davon ausging, dass es keinen weiteren Windwurf gibt. Eigentlich auch das zu naiv. Wieauchimmer: es ging alles gut und ich kam heil wieder am Wagen an.
Fazit: der erste Schnee ist immer was Besonderers. Aber im Rückblick war die Entscheidung loszugehen, trotz Sturms und der Gefahr durch umstürzende Bäume, einfach nur dumm. Ich war nur wenige Meter entfernt, als eine ausgewachsene Fichte vom Sturm gefällt wurde und hatte sprichwörtliches Glück, nicht gleich mitgefällt zu werden.
Als Soundtrack zum Betrachten der Bilder hier passt Donald Fagens Snowbound übrigens supergut.
2018 kam die erste weiße Pracht sogar noch im Oktober runter und es fing in der Nacht an zu schneien. Ich war gegen sieben Uhr morgens am Mummelsee. Von dort ähnlich hoch zum höchsten Punkt der Hornisgrinde wie neulich 2019: über den südostlichen Hang.
Ich war ein bisschen zögerlich, da es recht stark stürmte. Und ich wusste, dass der Parkplatz im Vergleich zur Hochfläche noch reeelativ geschützt lag. Am Ende war es der übliche "Nun bin ich schonmal hier" Gedanke, der mich hat losziehen lassen. Auch 2018 war es die Kombination von frisch gefallenem Schnee auf der teilweise noch bunt herbstgefärbten Vegetation, die mir sofort ins Auge und die Kamera stachen.
Als der Wald entlang des Pfads zurücktrat, war auch sein Windschutz für mich weg. Also die Kapuze tiefer ins Gesicht. Anders als an den meisten Tagen auf der Hornsigrinde kam der stürmische Wind diesmal nicht von Westen, sondern aus östlicher Richtung. Es folgte die schöne felsige Pfad-Passage auf der Südostnase nach oben. Hier gitb es eine offene Fläche mit Gräsern, Heide, Heidelbeeren, Birken und Sträuchern. Die bogen sich im Sturm weit herunter und schwankten ordentlich hin und her. Gar nicht so leicht, das mit der Kamera einzufangen. Ich war also mit Belichtungszeit und stabil Stehen beschäftigt, als ich durch das Sturm-Getöse ein dumpfes Krachen vernahm und mich innehalten liess. Windbruch. Und dem Hören nach gar nicht mal so weit entfernt, Mist ...
Ich stieg weiter nach oben und tauchte dort wieder in ein Waldstück ein, nah am Wegpunkt Dreifürstenstein. Und da sah ich den Grund für das dumpfe Krachen vor mir liegen: eine ausgewachsene Fichte war vom Sturm gefällt worden und lag neben dem Pfad, ihr hochgerissener Wurzelteller hinterliess ein klaffendes Loch im Erdreich. In diesem Moment wurde mir die Leichtsinnigkeit meiner Entscheidung, trotz Sturms hier hoch zu gehen, ziemlich klar. Also: bitte lieber nicht nachmachen.
Direkt neben dem Weg lag nun die Spitze der gestürzten Fichte. Ich fand den Gedanken gut, dass mittels Aussaat von Samen ihrer Fichtenzapfen der Baum sozusagen weiterleben könnte und nahm mir den aller-obersten Zapfen von der Spitze mit. Weiter ging es, möglichst schnell wieder aus dem Waldstück heraus auf die offene Hochfläche. Jetzt die volle Ladung Windschub von rechts. Hier halten dem (eigentlich ganzjährig auf der Grinde) blasenden Wind nur Latschenkiefern und flexiblere Laubbäume dauerhaft stand.
Auf dem Hozbohlen-Steg durch das Hochmoor und entlang der Hangkante des Biberkessels. Dort wirbelte der Sturm die Schneeflocken von unten aus dem Kessel herauf und im Gesicht hatte ich natürlich überhaupt kein flockiges Gefühl, sondern eins von Eisnadeln. Das sollte mich auf dem restlichen Rundgang über dei Hochfläche so begleiten. Ausserdem hatte ich reichlich Mühe, beim Fotografieren stabil zu stehen. Später auf dem asphaltierten (und an diesem Tag spiegelglatten) Hauptweg liess ich mich vom Wind übers Eis schieben. Auch mal schön ;-)
Weiter ging ich noch ein Stück nach Norden und dann zurück auf einem westlich zum Hauptweg parallel verlaufenden Pfad, blöderweise auch nochmals durch Wald. Der kommt unterhalb der Bergwacht-Hütte vorbei und da steige ich wieder hoch, um über den Hauptweg wieder nordöstlich nochmals zum Biberkessel zu laufen und ab da auf gleichem Weg wie hinwärts runter zum Mummelsee. Allerdings diesmal nur, weil der Sturm zwischenzeitlich nachgelassen hatte und ich davon ausging, dass es keinen weiteren Windwurf gibt. Eigentlich auch das zu naiv. Wieauchimmer: es ging alles gut und ich kam heil wieder am Wagen an.
Fazit: der erste Schnee ist immer was Besonderers. Aber im Rückblick war die Entscheidung loszugehen, trotz Sturms und der Gefahr durch umstürzende Bäume, einfach nur dumm. Ich war nur wenige Meter entfernt, als eine ausgewachsene Fichte vom Sturm gefällt wurde und hatte sprichwörtliches Glück, nicht gleich mitgefällt zu werden.
Tourengänger:
Schubi

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