Prächtige Stimmung mit Sonne nach Neuschnee: zwei Ründle über Hornisgrinde und Schliffkopf
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Nachdem in den vergangenen Wochen schon reichlich Flocken fielen, kam die letzten Tage nochmal was on top. Dann versprach die Wetterprognose für weite Teile des Freitags Sonne. Grund genug, mir zwei kleine Töurle mit Schneeschuhen vorzunehmen. Die fielen aufgrund der Feinheit und Tiefe des Pulverschnees leider eher kurz aus. Dazwischen Veschpern, Bildersichten und Lesen im Auto. Die beiden Runden gingen über meine alten Freunde Schliffkopf (vormittags) und Hornisgrinde (nachmittags), die ich bei Hikr ja schon einige Male vorgestellt habe.
Als Berichts-Soundtrack passt diesmal sehr schön B. Baker & Co.'s Snowblower.
Da am Vormittag noch ein eiskalter Sturm blies und jede Menge Schnee durch die Luft wirbelte, wurde die Runde am Schliffkopf nur mit Smartphone fotografiert. Auf der Grinde kam dann die richtige Kamera dran. Los geht es vom Wanderparkplatz Schliffkopf unterhalb des dortigen Hotels. Ich wundere mich, dass ich an diesem sonnigen Tag der Erste bin, aber lag vllt. am Wind. Am Gebäude vorbei raus auf die offene, umstürmte Hochfläche und erstmal die Kapuze aufgesetzt. Schön,wie der den Schnee zerstäubt! Unmengen an feinstem Pulver hat der Wind zwischenzeitlich schon umgelagert, so dass ich manchmal plötzlich bis zur Hüfte einsinke, und nur wenig daneben das Stapfen wieder easy going ist. Im Grunde ist es ein bissel Schneeschuh-Roulette: was passiert wohl als nächstes? ;o) Aber die Atmosphäre mit der Vormittagssonne und der tief verschneiten Landschaft ist schon eine Besondere. Ich beschliesse, mal einen Abstecher in den waldigen Osthang des Schliffkopfs runter zu machen, den ich noch nicht so gut kenne. Aber trotz der dichten Bewaldung liegt auch hier feinster, tieeefer Pulverschnee, was für mich nur seeehr zähes Fortkommen bedeutet. Ich gehe bis zum Murgursprung (hier entsteht aus drei kleinen Bächen die Rechtmurg) mache dort ein Schleifle, arbeite mich über eine Pfad wieder nach oben und zurück zum Schliffkopf-Buckel. Dort mit noch mehr Kampf im tiefem Pulver entlang der kaum noch wahrnehmbaren Markierungen des Schneeschuh-Trails zum höchsten Punkt des Bergs (1055 m). Die herrliche Fernsicht und all die Vegetation unter Zuckerguss trösten aber definitv über die Mühen hinweg. Ich stelle jedoch fest, dass Fotografieren mit Smartphone, Handschuhen, Gegenlicht und wirbelndem Schnee ziemlich unergonomisch ist. Nächstes Mal besser gleich die richtige Kamera :-/ Interessant, wie sich die Umgebung seit meinem letzten Besuch hier nochmals verändert hat: viele niedrige Gewächse wie Latschenkiefern und Sträucher sind komplett unter einem Schnee-Frost-Zuckerguss verschwunden, nur die größeren Bäume sind noch erkennbar. Bald gesellen sich jetzt auch andere Schneeschuh-Wanderer hinzu. Der Pfad nördlich vom Gipfel bietet mehr Fernsichten nach Osten, während derjenige südlich eher Blicke in den Westen mit Rheinebene hat. Zurück am Parkplatz sehe ich dann schon deutlich mehr Besucher, inzwischen hat auch der Wind etwas abgeflaut.
Nun bissel Ratlosigkeit wohin als Nächstes. Grinde wollte ich eigentlich nicht schon wieder, und bei dem herrlichen Wetter ist dort bestimmt arg viel los ... aber auf der anderen Seite: bei sooo viel Schnee wie heut war ich noch nicht oben, und entlang der Schwarzwaldhochstraße sind bisher halt kaum andere Wanderparkplätze vom den Räumfahrzeugen freigemacht. An der Alexanderschanze immerhin gibt es schon Haltemöglichkeiten und hier mache ich erstmal länger Pause im Auto.
Ich kalkuliere, wie lang ich für meine kleine Standardrunde auf der Hornisgrinde wohl brauchen würde, und zwar mit Schneeschuhen und dem letzten Fünftel der Tour in die blaue Stunde hinein. So mache ich mich dann rechtzeitig auf Richtung Norden und bin baff, dass ich am Wanderparkplatz Mummelsee direkt einen Platz bekomme. Dann mal die Schneestapfer angelegt und los, direkt den Südosthang der Grinde hoch (den lieben Mummelsee nebenan ignorier' ich mal wieder ...). Bald tun sich die ersten Fernblicke auf, und soo viele Leut sind gar net unterwegs (oder halt alle unten am See). Links rum und weiter oben in das kurze Waldstück, an "meiner Windbruch-Fichte" vorbei. Prächtig, wie auch im Wald-Inneren alle Bäume eingefrostet sind und die Sonne den Zauber zum Leuchten bringt! Raus auf die offene Hochfläche geht es nun, der Holzbohlen-Pfad über das Hochmoor ist zwar mit Stangen markiert, aber der vom Wind umgelagerte Pulverschnee macht das Fortkommen auch hier wieder recht zäh. Immerhin ist stellenweise die oberste Schicht etwas verharscht, gerade so viel, dass ich nicht immer einbreche :-I Der Zuckerguss über die Bäume ist hier nochmals etwas dicker als am Schlifflkopf, ich komme aus dem Staunen kaum heraus. Ich wage mich nun mal etwas herüber zu den inzwischen schon recht dicken Wechten an der Ostkante der Grinde, wo es steil in das Kar des Biberkessels runter geht. Da wird später im Winter (oder schon nächste Woche?) bestimmt einiges herabrutschen. Oder es wird mal wieder so aussehen, wie damals.
Bald bin am höchsten Punkt der Hornisgrinde (1164 m) und staffle da kurz auf den Bismarckturm. Einige Leut sind unterwegs, manche mit Schneeschuhen, aber so trubelig wie befürchtet, ist's gar nicht. Nun rüber zum komplett unsichtbaren Pfad entlang der Westkante, der vermutlich da ist, wo schon andere Schneeschuh-Spuren sind. Wieder hoch zum Hauptweg und die dortigen eingefrosteten Bäume bewundert, die karge Stimmung der Grindenlandschaft hat immer wieder ihren Reiz. Von den Rheinebene her schieben jetzt sich eine paar niedrige Wolken auf die Grinde zu, das schaut nach einem beginnenden Licht-Drama aus, gerade mit der im Westen nun schon tiefer stehenden Sonne. Es folgen viele Staun-Momente, mit Kamera und ohne, während ich südlich weiter zum Aussichtspunkt an der Grindehütte stapfe. Hier natürlich mal wieder reichlich Besucher, die auch staunen. Aber fein, dass sich so viel Leut ebenfalls an Natur und Wetter freuen. Leider beginnt die Sonne, hinter immer dickeren Wolken zu verschwinden, deswegen gehe ich nun rasch den Pfad östlich herab, an der Bergwacht vorbei und dann nach Südwesten. Im Wald nehme ich den recht unbekannten Trampfelpfad zum "Nebengipfel" Katzenkopf (1123 m, eigentlich nur die Südwestnase der Grinde). Hier auch schon Schneeschuh-Spuren, das hilft beim Vorankommen, denn der Pulver ist erneut feinst und tief. Vorne an der offenen und felsigen Nase ist die Überraschung groß, einen Fotografen-Kollegen wiederzutreffen, dem ich vor gut einem Jahr dort schon bei einer herbstlichen Inversion begegnet bin. Ein schöner Zufall. Wir bedauern gemeinsam den von den Wolken verschluckten Sonnenuntergang und tauschen uns einstweilen über Natur, Wetter und den Schwarzwald aus. Auch mal lustig! Gemeinsam arbeiten wir uns mit unseren Kameras die Katzenkopf-Nase entlang und haben immerhin das Glück, dass die Wolken rasch weiterziehen und die blaue Stunde nun noch einige schöne Impressionen für uns bereit hält. Unten in den Orten der Täler und der Rheinebene sind inzwischen die Lichter angegangen, der Himmel im Westen glimmt gelb-orange nach, fürwahr eine Bilderbuch-Blaue-Stunde. Die gefrosteten Zuckerguss-Bäume beginnen im Restlicht zu schimmern und wollen auch bewundert werden. Ich verabschiede mich vom Foto-Kollegen, der mit Stativ noch bissel weiter fotografiert und wurschtel mich, halb rutschend, halb steigend, den westlichen steilen Pfad runter. Erneut ein Wald-Intermezzo, danach öffnet sich wieder der Blick. Hier komme ich lustigerweise mit noch einem weiteren Foto-Wanderer ins Gespräch, und fachsimpelnd über Landschaft, Kameratechnik und Bier wandern wir gemeinsam das letzte Stück runter zum Mummelsee und unseren Autos.
Fazit: die beiden prominentesten Nordschwarzwälder waren in ein sprichwörtliches Winter-Wunderland-Gewand gekleidet. Dermassen tief verschneit habe ich Grinde und Schliffkopf zum ersten Mal erlebt. Nett abgerundet wurde der Tag von den Begegnungen mit den beiden Foto-Kollegen. Für solch abwechslungsreiche Tage nehme ich mühsames Schneeschuh-Stapfen durch den Pulver gern in Kauf.
Als Berichts-Soundtrack passt diesmal sehr schön B. Baker & Co.'s Snowblower.
Da am Vormittag noch ein eiskalter Sturm blies und jede Menge Schnee durch die Luft wirbelte, wurde die Runde am Schliffkopf nur mit Smartphone fotografiert. Auf der Grinde kam dann die richtige Kamera dran. Los geht es vom Wanderparkplatz Schliffkopf unterhalb des dortigen Hotels. Ich wundere mich, dass ich an diesem sonnigen Tag der Erste bin, aber lag vllt. am Wind. Am Gebäude vorbei raus auf die offene, umstürmte Hochfläche und erstmal die Kapuze aufgesetzt. Schön,wie der den Schnee zerstäubt! Unmengen an feinstem Pulver hat der Wind zwischenzeitlich schon umgelagert, so dass ich manchmal plötzlich bis zur Hüfte einsinke, und nur wenig daneben das Stapfen wieder easy going ist. Im Grunde ist es ein bissel Schneeschuh-Roulette: was passiert wohl als nächstes? ;o) Aber die Atmosphäre mit der Vormittagssonne und der tief verschneiten Landschaft ist schon eine Besondere. Ich beschliesse, mal einen Abstecher in den waldigen Osthang des Schliffkopfs runter zu machen, den ich noch nicht so gut kenne. Aber trotz der dichten Bewaldung liegt auch hier feinster, tieeefer Pulverschnee, was für mich nur seeehr zähes Fortkommen bedeutet. Ich gehe bis zum Murgursprung (hier entsteht aus drei kleinen Bächen die Rechtmurg) mache dort ein Schleifle, arbeite mich über eine Pfad wieder nach oben und zurück zum Schliffkopf-Buckel. Dort mit noch mehr Kampf im tiefem Pulver entlang der kaum noch wahrnehmbaren Markierungen des Schneeschuh-Trails zum höchsten Punkt des Bergs (1055 m). Die herrliche Fernsicht und all die Vegetation unter Zuckerguss trösten aber definitv über die Mühen hinweg. Ich stelle jedoch fest, dass Fotografieren mit Smartphone, Handschuhen, Gegenlicht und wirbelndem Schnee ziemlich unergonomisch ist. Nächstes Mal besser gleich die richtige Kamera :-/ Interessant, wie sich die Umgebung seit meinem letzten Besuch hier nochmals verändert hat: viele niedrige Gewächse wie Latschenkiefern und Sträucher sind komplett unter einem Schnee-Frost-Zuckerguss verschwunden, nur die größeren Bäume sind noch erkennbar. Bald gesellen sich jetzt auch andere Schneeschuh-Wanderer hinzu. Der Pfad nördlich vom Gipfel bietet mehr Fernsichten nach Osten, während derjenige südlich eher Blicke in den Westen mit Rheinebene hat. Zurück am Parkplatz sehe ich dann schon deutlich mehr Besucher, inzwischen hat auch der Wind etwas abgeflaut.
Nun bissel Ratlosigkeit wohin als Nächstes. Grinde wollte ich eigentlich nicht schon wieder, und bei dem herrlichen Wetter ist dort bestimmt arg viel los ... aber auf der anderen Seite: bei sooo viel Schnee wie heut war ich noch nicht oben, und entlang der Schwarzwaldhochstraße sind bisher halt kaum andere Wanderparkplätze vom den Räumfahrzeugen freigemacht. An der Alexanderschanze immerhin gibt es schon Haltemöglichkeiten und hier mache ich erstmal länger Pause im Auto.
Ich kalkuliere, wie lang ich für meine kleine Standardrunde auf der Hornisgrinde wohl brauchen würde, und zwar mit Schneeschuhen und dem letzten Fünftel der Tour in die blaue Stunde hinein. So mache ich mich dann rechtzeitig auf Richtung Norden und bin baff, dass ich am Wanderparkplatz Mummelsee direkt einen Platz bekomme. Dann mal die Schneestapfer angelegt und los, direkt den Südosthang der Grinde hoch (den lieben Mummelsee nebenan ignorier' ich mal wieder ...). Bald tun sich die ersten Fernblicke auf, und soo viele Leut sind gar net unterwegs (oder halt alle unten am See). Links rum und weiter oben in das kurze Waldstück, an "meiner Windbruch-Fichte" vorbei. Prächtig, wie auch im Wald-Inneren alle Bäume eingefrostet sind und die Sonne den Zauber zum Leuchten bringt! Raus auf die offene Hochfläche geht es nun, der Holzbohlen-Pfad über das Hochmoor ist zwar mit Stangen markiert, aber der vom Wind umgelagerte Pulverschnee macht das Fortkommen auch hier wieder recht zäh. Immerhin ist stellenweise die oberste Schicht etwas verharscht, gerade so viel, dass ich nicht immer einbreche :-I Der Zuckerguss über die Bäume ist hier nochmals etwas dicker als am Schlifflkopf, ich komme aus dem Staunen kaum heraus. Ich wage mich nun mal etwas herüber zu den inzwischen schon recht dicken Wechten an der Ostkante der Grinde, wo es steil in das Kar des Biberkessels runter geht. Da wird später im Winter (oder schon nächste Woche?) bestimmt einiges herabrutschen. Oder es wird mal wieder so aussehen, wie damals.
Bald bin am höchsten Punkt der Hornisgrinde (1164 m) und staffle da kurz auf den Bismarckturm. Einige Leut sind unterwegs, manche mit Schneeschuhen, aber so trubelig wie befürchtet, ist's gar nicht. Nun rüber zum komplett unsichtbaren Pfad entlang der Westkante, der vermutlich da ist, wo schon andere Schneeschuh-Spuren sind. Wieder hoch zum Hauptweg und die dortigen eingefrosteten Bäume bewundert, die karge Stimmung der Grindenlandschaft hat immer wieder ihren Reiz. Von den Rheinebene her schieben jetzt sich eine paar niedrige Wolken auf die Grinde zu, das schaut nach einem beginnenden Licht-Drama aus, gerade mit der im Westen nun schon tiefer stehenden Sonne. Es folgen viele Staun-Momente, mit Kamera und ohne, während ich südlich weiter zum Aussichtspunkt an der Grindehütte stapfe. Hier natürlich mal wieder reichlich Besucher, die auch staunen. Aber fein, dass sich so viel Leut ebenfalls an Natur und Wetter freuen. Leider beginnt die Sonne, hinter immer dickeren Wolken zu verschwinden, deswegen gehe ich nun rasch den Pfad östlich herab, an der Bergwacht vorbei und dann nach Südwesten. Im Wald nehme ich den recht unbekannten Trampfelpfad zum "Nebengipfel" Katzenkopf (1123 m, eigentlich nur die Südwestnase der Grinde). Hier auch schon Schneeschuh-Spuren, das hilft beim Vorankommen, denn der Pulver ist erneut feinst und tief. Vorne an der offenen und felsigen Nase ist die Überraschung groß, einen Fotografen-Kollegen wiederzutreffen, dem ich vor gut einem Jahr dort schon bei einer herbstlichen Inversion begegnet bin. Ein schöner Zufall. Wir bedauern gemeinsam den von den Wolken verschluckten Sonnenuntergang und tauschen uns einstweilen über Natur, Wetter und den Schwarzwald aus. Auch mal lustig! Gemeinsam arbeiten wir uns mit unseren Kameras die Katzenkopf-Nase entlang und haben immerhin das Glück, dass die Wolken rasch weiterziehen und die blaue Stunde nun noch einige schöne Impressionen für uns bereit hält. Unten in den Orten der Täler und der Rheinebene sind inzwischen die Lichter angegangen, der Himmel im Westen glimmt gelb-orange nach, fürwahr eine Bilderbuch-Blaue-Stunde. Die gefrosteten Zuckerguss-Bäume beginnen im Restlicht zu schimmern und wollen auch bewundert werden. Ich verabschiede mich vom Foto-Kollegen, der mit Stativ noch bissel weiter fotografiert und wurschtel mich, halb rutschend, halb steigend, den westlichen steilen Pfad runter. Erneut ein Wald-Intermezzo, danach öffnet sich wieder der Blick. Hier komme ich lustigerweise mit noch einem weiteren Foto-Wanderer ins Gespräch, und fachsimpelnd über Landschaft, Kameratechnik und Bier wandern wir gemeinsam das letzte Stück runter zum Mummelsee und unseren Autos.
Fazit: die beiden prominentesten Nordschwarzwälder waren in ein sprichwörtliches Winter-Wunderland-Gewand gekleidet. Dermassen tief verschneit habe ich Grinde und Schliffkopf zum ersten Mal erlebt. Nett abgerundet wurde der Tag von den Begegnungen mit den beiden Foto-Kollegen. Für solch abwechslungsreiche Tage nehme ich mühsames Schneeschuh-Stapfen durch den Pulver gern in Kauf.
Tourengänger:
Schubi

Communities: Schneeschuhtouren, Photographie
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