Eine Wasserfallstudie im Oberbaselbiet


Publiziert von Alpenner , 12. Februar 2020 um 14:22.

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum: 9 Februar 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 385 m
Abstieg: 435 m
Strecke:ca.16 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:S3 von Basel nach Sissach, Dort die S9 ("Läufelfingerli") bis Sommerau.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:S3 von Gelterkinden nach Basel.
Kartennummer:1068 Sissach, 1088 Hauenstein

Im Oberbaselbiet finde ich immer wieder Ecken die ich kaum kenne und Überraschendes zu bieten haben. Vor allem den Tafeljura habe ich wegen vermeintlich "langweiliger" Topographie - Im Prinzip sind es sanftwellige 500-600m hohe, durch enge Erosionstäler unterteilte, Hochflächen mit wenigen markanten "Gipfeln" die man ansteuern könnte - oft links liegen gelassen und habe eher die vermeintlich spannendere erste Kettenjurakette an der Grenze zum Solothurnischen angepeilt.

Hatte ich bisher auch eher "Gipfel" und Burgruinen avisiert, galt mein Interesse diesmal in erster Linie den Wasserfällen, die ich ja im Rahmen eines grösseren Projektes auch gerne systematisch erfassen würde. Eine (Online)recherche zeigt dass dies auch nötig erscheint. Sind die Informationen doch recht spärlich und zum Teil verwirrend. So wird praktisch jeder grössere Fall "Giessen" genannt, oft mit dem Zusatz der Ortschaft in der er sich befindet. Aber auch da sind sich nicht alle einig, so wird der bekannte Kilchberger Giessen auch oft als Zeglinger Giessen bezeichnet (vor allem in Zeglingen!) etc.

Begleitet von einem ukrainischen und einem kurdischen Bekannten, starten wir die Tour von der Station Sommerau des "Läufelfingerli" aus. Durch das Tal des Chrintelbaches gelangen wir bei frühlingshaftem Wetter in den romantischen Stierengraben, an dessen Ende einen die beindruckende Arena des "Rünenberger Giessen" erwartet. (Oder "Rümlinger Giessen" wie er, vor allem in Rümlingen, auch genannt wird). Kurz davor kommt man schon an einem kleineren, knapp 3 Meter hohen Wasserfall vorbei, den ich meinen Gästen in feierlicher Begeisterung als höchster Wasserfall der Nordwestschweiz und Höhepunkt unserer Wanderung vorstelle, was mit einem höflich-betretenen Nicken quittiert wird.  Ein paar Schritte weiter dann... wow... von einer geschätzt etwa 18 Meter hohen klassisch halbkreisförmigen Klippe stürzt sich der Chrintelbach in ein Becken. Staunend stehen wir vor dem Schauspiel während ich eine Einführung in ukrainische und kurdische Schimpfwörter bekomme ("Mudak" heisst wohl soviel wie "blödes Ars..." auf Ukrainisch?). Meistens malt man sich ja die Dinge schöner aus als sie tatsächlich sind, hier wie bei allen anderen heutigen Wasserfällen war das Gegenteil der Fall, und der Bach hat noch relativ wenig Wasser geführt, bei Hochwasser ist das der Rünenberger Niagara :)  (T1)

Ca. 200 Meter vor dem Wasserfall ist auf den Felsen nördlich des Grabens ein Erdwerk, die Wallburg Rünenberg, verzeichnet, aber mir ist kein einladender Zustieg von Unten aufgefallen.

Links vom Wasserfall führt ein schön angelegter Steig auf die Fläche ob dem Fall mit einer idyllischen Grillstelle. Nach der Brücke fordert ein Schild nachdrücklich auf auf dem Wanderweg zu bleiben  - was wir ja auch vorhatten - aber nun zwang uns kindlicher Trotz dem Bachverlauf weiter zu folgen. Durch ein Privatgrundstück mit ausdrücklichem Betretungsverbot (Der Kurde hat das Schild kaum wahrgenommen, der etwas nervöse Ukrainer fragt ob die Leute hier warnen bevor sie schiessen... da kommen die unterschiedlichen Sozialisationen zum Vorschein!) kommen wir zum Strässchen das den Bach überquert. Diesem folgen wir nordöstlich bis Punkt 576 nach dem Schiessstand. Dort östlich (der einzige Wegabschnitt heute der kurz die 600 Meter Marke überschreitet) bis Kilchberg, das in der Tat eine auffällige Kilche hat. Der Wanderweg führt steil runter ins Eital, und dann frecherweise der engen Autostrasse ohne Trottoir (und teilweise ohne jegliche Ausweichmöglichkeit während Hobbyrennfahrer in Oldtimern an einem vorbeirasen) entlang zum nahen "Kilchberger Giessen", dem wohl bekanntesten Wasserfall des Baselbietes. Ein Bilderbuchwasserfall, aus ca. 10m Höhe stürzt der recht wasserführende Eibach in ein Becken, dass im Sommer sicherlich zum Bade einlädt. (T1)

Von Osten stürzt in zweiter, unscheinbarerer aber noch höherer Wasserfall herunter, rechts über diesem fällt mir eine Wegspur auf. Da anscheinend die Autostrasse durch das Eital effektiv der offizielle Wanderweg ist (?!?) und es keinen anderen Weg durch das recht sumpfige Eital gibt, versuchen wir eine andere Variante. Wir gehen die Strasse einige Meter zurück bis ein Holzsteg den Eibach überquert, und versuchen den von unten gesehenen, nicht verzeichneten Pfad (kurz über den Fällen etwas exponiert). Dieser verläuft schnell im Nichts, eine Spur scheint  steil aufwärts weiter den Klippen entlangzuführen, aber mir scheint dies zu uneinsichtig, so kämpfen wir uns ostwärts knapp 200m dem wilden Graben des Seitenbächleins entlang bis wir in der Nähe einer Hütte den Wald verlassen. (T2-T3)

Auf der Hochfläche laufen wir querfeld bis Wensligen. Dort bei der ARA in die "Bettistiegi" wo man bald linkerhand einen weiteren Wasserfall, die Wasserflue (respektive den Wasserfluefall?) über die Kante stürzen sieht. An der bekannten "Bruederloch" Höhle vorbei gelangt man über den schönen Pfad und einer nicht verzeichneten Abzweigung nach links direkt bis runter zum versteckten Wasserfall, über dessen Höhe man erstaunt ist. Dort befindet sich auch die vergitterte "Bärenhöhle" Obwohl mir mit seinen etwa 30-35m kein Höherer im Baselbiet gewahr ist, ist er recht unbekannt. Von der knapp 250 Meter entfernten Strasse aus ist nur der oberste Teil ersichtlich, und auch dies nur wenn man sich achtet.

Durch ein Biotop und das Schussfeld des Schiessplatzes (der Ukrainer wird wieder etwas nervös) kommen wir zur Strasse, die wir etwa 200 Meter benützen müssen, bis rechts wieder ein Wanderweg in den Wald hoch abbiegt. Dieser traversiert den doch recht steilen Hang des "Burgholde" Richtung Tecknau. Unsere etwas magere Höhenmeterbilanz heute polieren wir durch einen Abstecher zur Ödenburg auf, wo der Ukrainer doch allen Ernstes einen Wodka auspackt ("Chipfelschnaaps... ist schweizerr Tradition, nicht?...") und von dort dann bestens gelaunt runter nach Tecknau. (T2)

Da dort die S-Bahn gerade abgefahren ist, laufen wir auch noch die etwa 5 Kilometer bis zum Bahnhof Gelterkinden auf dem Wanderweg. Das muss man, erst recht nüchtern,  wohl nicht unbedingt gemacht haben, aber zumindest habe ich mal den recht schönen, intakten Dorfkern von Gelterkinden gesehen.

Wanderung gemacht mit Vladimir und Özkhan. Von den 5,5h waren knapp 1,5h Pause.

Fazit: Der Basler Tafeljura hat die schönsten Wasserfälle des Baselbiets. Während es im Kettenjura oft stromschnellenartig über mehrere Stufen geht, erlauben die ungeschichteten harten Kalksteinplatten die Enstehung klassischer Bilderbuchfälle, wo man auch hinter den Fall gelangen gang.

Der Routenverlauf (ich habe kein GPS):
https://s.geo.admin.ch/875fbfc946




PS: Ich erstelle gerade - analog zu meiner "Kulturgüterkarte", eine Karte mit bemerkenswerten  Wasserfällen (blau) und einigen Höhlen (schwarz) im TNW Gebiet. Wenn jemandem noch ein Geheimtipp einfällt der darauf fehlt soll mir dies bitte mitteilen, oder selbst in die editierbare Karte eintragen (in roter Schrift bitte damit ich es sehe).

https://s.geo.admin.ch/8764cb6c8e 

Nachtrag: Nur Fälle (besser dargestellt), die mit Fragezeichen sind zu überprüfen
https://s.geo.admin.ch/876a87f6c4










Tourengänger: Alpenner


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Kommentare (27)


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dominik hat gesagt:
Gesendet am 12. Februar 2020 um 21:24
Da muss ich mal mit meinem Nachwuchs hin. Sieht toll aus!

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2020 um 10:10
Ja ich empfehle den Rüneberger Giessen, den kann man über einen schönen aber einfachen Weg gut zu Fuss erreichen. Oder mal den Ergolzfall "Breusch" versuchen. Bei den Fällen im Eital lassen sich Spaziergänge auf der Strasse nicht ganz vermeiden.

dominik hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2020 um 10:28
OK danke, jetzt muss nur noch der Frühling kommen

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2020 um 11:17
erstmal der Winter :)

dominik hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2020 um 11:18
Kann ich drauf verzichten. Ein Hoch auf den Klimawandel :-)

Schubi hat gesagt:
Gesendet am 13. Februar 2020 um 12:57
Hallo Alpenner.
Eine schöne Idee für eine Tour. ich bin mit dem Thema Wasserfall (vor allem auch mal unbekanntere) selbst derzeit viel im Schwarzwald unterwegs, schreib darüber auch hier bei Hikr. Vom Jura kenn ich bisher nur das Französische, mit natürlich ebenfalls sehr pittoresken Fällen. Aber deine vorgestellten Wasserfälle liegen ja noch recht fix erreichbar von meinem Wohnort Offenburg/Baden entfernt und kommen somit mal auf meine To-Do-List.
Herzlichen Gruß, Frank

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2020 um 21:03
Die drei beschriebenen Fälle plus der Ergolzfall bei Oltingen kann man in einer gemütlichen Halbtagstour machen, in der Ecke konzentrieren die sich irgendwie. Fährst du am 9 Uhr in Offenburg weg bist du am 18 Uhr locker wieder daheim
Herzlicher Gruss
Lutz

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 13. Februar 2020 um 15:09
Praktisch an jedem Bachlauf im Tafeljura (der Jura, nicht die oder das Jura!) gibts einen Wasserfall. Mal höher mal weniger. Meist weglos, T3 und mehr. Bin leider noch nicht dazu gekommen, den/die entsprechenden Hikr-Berichte zu erstellen. Warte dafür immer noch auf die langen Winternächte.

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2020 um 20:56
Na ja, wenn jede 1,5 Meter Stufe als Wasserfall taxiert vielleicht schon, aber die meisten dieser Bächlein weisen eher Stromschnellen auf als einen klassischen Fall. Ich meine schon so mindestens 3 Meter im freien Fall oder 10 Meter über 2-3 Stufen. Aber die Kriterien sind natürlich willkürlich

Fallst du Lust hast...kannst die einen der "möglichen Kandidaten" (Punkt mit Fragezeichen) auf der Karte identifizieren? Hast du vielleicht Photos? Mit Sternen habe ich die bestätigten (sebst besucht oder gut dokumentiert) Wasserfälle gekennzeichnet. Die welche durch ihre Dimension und/oder besonders schöne Lage herrausragen,mit einem grossen Stern.

https://s.geo.admin.ch/876a87f6c4

Oder fällt dir gerade noch ein Kandidat ein der unbedingt darauf müsste?

PS: Wer hat denn von die oder das Jura gesprochen?

Makubu hat gesagt: RE:Punkt mit ?
Gesendet am 13. Februar 2020 um 22:01
Zum Beispiel der Wasserfall bei der Tüfelschuchi im Flüegraben.

Alpenner hat gesagt: RE:Punkt mit ?
Gesendet am 13. Februar 2020 um 22:10
De hanni grad letzti bsuecht aber vergesse in die unteri Karte iztrage(in der Karte im Bricht obe isch sie no)

oh jetzt bin ich in den Dialekt gerutscht,der Flüegraben hat mir ausnehmend gut gefallen, auch die Szenerie nacher mit der Rifenstein oben ist genial.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Februar 2020 um 11:57
Wie hoch die Wasserfälle tatsächlich sind, wirst du nur rausfinden, wenn du dir die Mühe machst, selber nachzuschauen.

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Februar 2020 um 13:07
Das mache ich ja im Moment wenn immer möglich :) alle Sterne ausser 3en habe ich selbst schon besucht, es sind nur so viele Kandidaten, ich dachte wenn einer der "nordwest-community" mal an einem Punkt mit ? vorbeiläuft kann er oder sie bei InteresseRückmeldung geben. Wenn du das Projekt doof findest, was absolut legitim ist, dann würde ich es einfach ignorieren, aber es ist unnötig immer Miesmacherkommentare zu hinterlassen. Nichts für ungut und mit besten Grüssen, Lutz

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Februar 2020 um 15:04
Das Projekt finde ich super.

Tipp: Für einen besseren Überblick wäre es am einfachsten, wenn du dafür eine neue Community eröffnest, dann kann jeder bei seinen Berichten die Community hinzufügen und man erhält mit einem Klick eine Übersicht über alle Berichte.

Was mir nicht so gefällt ist die Anspruchshaltung.

Zu 2'618'480, 1'247'658 klick und klack

und als Bonustrack

Viel Erfolg

Djenoun hat gesagt: Ach soo, ...
Gesendet am 14. Februar 2020 um 19:18
... hier geht es darum, jemandem zu gefallen ... ?!?!?

Hmmm, schade ...

Alpenner hat gesagt: RE:Ach soo, ...
Gesendet am 15. Februar 2020 um 10:15
Lieber Djenoun

Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden, wie meinst du das?


Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Februar 2020 um 10:15
Lieber Kopfsalat

Das ist vielleicht keine schlechte Idee mit der Community. Danke für den Link, wohl besser den nicht bei Nacht zu machen.

Anspruchshaltung??? Hab ich keine, weshalb ich die Anfrage mit "Falls du Lust hast..." eingeleitet hatte. Wenn jemand Lust hat so einen Punkt abzuchecken super, wenn nicht dann nicht.

Beste Grüsse

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Februar 2020 um 10:36
Ich meinte nicht den Anspruch an die Leute, sondern an die Wasserfälle.

Wenn ich mit der Einstellung losgehen würde, dass es gemäss Karte ja eh nur "Stromschnellen" haben kann, hätte ich z.B. den Doppelwasserfall im Cholgraben nie gefunden.

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Februar 2020 um 10:57
Aha, so kann man sich missverstehen. Ich meinte nicht dass es "nur" Stromschnellen geben kann, sondern meiner Erfahrung nach schon eher so ist wenn es keine Stufen eingezeichnet hat. Ich laufe recht viel durch Gräben, aber auf so einen schönen senkrechten Fall wie im Cholgraben (über 3m ?) stösst man nicht alle Tage. Also ich zumindest

Djenoun hat gesagt: Alles klar!
Gesendet am 15. Februar 2020 um 15:48
Dann hab ich das auch falsch verstanden mit dem "Anspruch". Sorry für meine Reaktion, man möge mir verzeihen …

Gruss allen und gute (Wasser)Fallstudien, Dje

Alpenner hat gesagt: RE:Alles klar!
Gesendet am 16. Februar 2020 um 12:45
wunderbar, danke und gutes hiken :)

Makubu hat gesagt: RE:Punkt mit ?
Gesendet am 16. Februar 2020 um 18:26
... oder Brocheni Flue. Damals zwar nur ein dünnes Rinnsal.

Alpenner hat gesagt: RE:Punkt mit ?
Gesendet am 17. Februar 2020 um 11:58
Sehr schön danke, versuche mal experimentell das Foto beizufügen.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 18. Februar 2020 um 19:12
hier sind noch die Wasserfälle im Chuenigraben: /www.hikr.org/tour/post151014.html

und dies ist der "Wasserfall" bei 622'596 / 246'268 /www.hikr.org/gallery/photo269586.html?post_id=22497#1

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Februar 2020 um 13:31
Entschuldige die späte Rückmeldung, ich war Netzlos ein paar Tage "i de Berga"... sehr schön danke! Makabu hatte mir auch schon davon berichtet, die Stufen sahen auch schon auf der Karte besonders vielversprechend aus!

Schubi hat gesagt:
Gesendet am 18. Februar 2020 um 19:56
Hier noch ein Tipp in die Runde (falls es die Wasserfall-Kollegen aus der Schweiz nicht eh schon kennen): Wenn man den angepeilten Wasserfall mit ordentlich Schub auf der Fallstufe erleben möchte, lohnen sich ja logischerweise Tage nach Regenfällen. Aber da kleine Wasserfälle meist nicht weit von der Quelle des Gewässers (und ohne Zulauf durch anderen Bäche) entfernt liegen, ist die "Flutwelle" oft nur kurzzeitig erlebbar und der Wasserfall plätschert bald danach wieder nur so vor sich hin.

Zur genaueren Vorbereitung meiner Wasserfall-Wanderungen im Schwarzwald nehm ich deswegen ganz gern die Niederschlags-RÜCKschau vom Kachelmann-Wetter, hier schonmal mit passendem Kartenausschnitt für euch:
https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/schweiz/niederschlagssumme-12h/20200217-1800z.html
Das lässt sich sogar weit in die Vergangenheit klicken. Detailierter bekommt man's noch, in dem man das Stunden-Intervall wechselt.

Und dann schau ich mir parallel dazu noch den aktuellen Pegelstand der nächstgrößeren Flüsse an, damit bekommt man ein ganz gutes Gefühl dafür, wie lange das Wasser (bzw. der höchste "Schwall") vom Ereignis des Niederschlags bis zur Messstelle braucht. Und dann grob rückgerechnet halt auch wie lange für die oft recht kurze Distanz zwischen Versickerungsgebiet, Quelle und Wasserfall:
https://www.hvz.baden-wuerttemberg.de/map_peg.html
(eine ähnliche Behörde gibt es ja sicherlich auch in der Schweiz?).

Im Schwarzwald fliesst der größte Pegel des Wassers oft schon zwei, vier Stunden nach dem Niederschlags-Zeitpunkt über den Wasserfall, im Jura mit seinen Karstböden ist das aber sicherlich anders.

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Februar 2020 um 13:36
Klar ist das mit viel Wasser noch schöner, aber ganz so flexibel sind glaube ich die wenigsten ihre Exkursionen nach dem Pegel ausrichten zu können, und dann werden allgemein schon eher die trockenen Tage benützt...und wie du angetönt hast ist das im Jura wohl komplexer zu berechnen mit den (z.T. unerforschten) Karstsystemen. Aber im Schwarzwald hat es schon ein paar gewaltige Exemplare, fast schon alpine Fallstufen. Aber ich würde höchstens die aufnehmen die noch mit dem TNW Abo erreichbar sind (man darf die S3 glaube ich bis Brombach nehmen)


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