Alpiner Pfad am Feldberg - ein wilder "Ritt" durch die Botanik


Publiziert von alpstein , 6. Juli 2019 um 18:08.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 6 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 730 m
Abstieg: 730 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über B33neu - A81 bis Geisingen - B31 bis Kirchzarten - Oberried - Sankt-Wilhelm bis Napf (Gasthaus Linde); Parkplätze genügend vorhanden
Kartennummer:outdooractive.com

Nach unserer Alpstein-Tour stand wieder einmal der Schwarzwald auf dem Programm. Den "Alpinen Pfad" hatten wir vor zwei Jahren das erste Mal gemacht und dabei den richtigen "Ausgang" verpasst. Heute hat alles wunderbar geklappt. Ein wilder "Ritt" durch die Botanik im Kessel der Feldberg-Westflanke. Die wohl anspruchsvollste und schönste Tour, welche der Schwarzwald zu bieten hat. Einsam war es noch dazu. Erst nach drei Stunden haben wir, auf dem Westweg am Stübenwasen angekommen, die ersten Leute zu Gesicht bekommen.

7:07 Uhr war es, als wir uns am Wanderparkplatz bei der Linde am Napf (820 m) in Bewegung setzten. Obwohl es schon 16 Grad hatte, empfanden wir es im Talwind dem Wildbach entlang eher frisch. In der Flanke zur Hüttenwasenhütte änderte sich das aber schnell. Die Wärme machte sich breit und wir erreichten rasch die Betriebstemperatur. Froh waren wir, dass wir noch im Schatten des Immisbergs unterwegs sein konnten. An der Hüttenwasenhütte (1220 m) gönnten wir uns eine kurze Trinkpause.

Um in den Alpinen Pfad einzubiegen, mussen wir dann wieder zirka 15 Meter zurück. Nicht in das offizielle Wanderwegenetz einbezogen, ist der Pfad aber gut ausgeprägt. Bis zum Ausstieg an der Farrenhalde unterm Stübenwasen verläuft er durch die teilweise steile Flanke im Auf und Ab. Immer wieder und ausnahmslos abwärts mussten wir auch felsige Stellen passieren, welche teilweise auch Handeinsatz erforderten. Stetige Konzentration ist erforderlich. Entweder ist der Pfad schmal oder ruppig oder der Auftritt unter dem teils mannshohen Gras oft nicht gut zu erkennen.  Umgestürzte Bäume waren zum Teil durchsägt oder mit Trittkerben vesehen.

Das Warnschild des Forstamtes zu Beginn haben wir entweder übersehen oder es wurde beseitigt. Auch der Hinweis auf den Seitenausgang zur Sankt-Wilhelmer-Hütte war weg. Die abzweigende Wegspur an einem ausgefrästen Baumstamm war aber nicht zu übersehen. Keinesfalls wollten wir dieses Mal den Ausgang im Westen verfehlen. Rote Punkte sorgen mittlerweile dafür, dass die Richtung immer klar ist. In zwei Stunden abwechslungsreicher Gehzeit ab der Hüttenwasenhütte haben wir schließlich einen Forstweg erreicht, wo wir in den Schlendermodus umschalten konnten. Den Forstweg überquert, ging der Pfad noch ein Stück weiter. Ein Holzabfuhrweg folgte und einige Höhenmeter weiter traten wir bei einem Wegkreuz auf den Westweg hinaus, welcher die Verbindung zwischen dem Feldberg und dem Notschrei herstellt.

Der Himmel war mittlerweile stark bewölkt, was uns in der windgeschützten Bergflanke nicht unrecht war. Am Stübenwasen hingegen blies ein auffrischender Wind. Wenige Regentropfen gab es auch, welche uns aber nicht an einer Brotzeit hinderten. Die Fernsicht reichte leider nur bis zum Belchen. Es folgte noch die Einkehr am Berggasthof Stübenwasen. Anschließend stiegen wir über den Wittenbach zum Ausgangspunkt ab.

Erst kann man dabei auf dem Forstweg dahinschlendern, bis ein Pfad beim Wegweiser Oberwittenbach (1128 m) abzweigt und erst durch Wald, dann über die Weideflächen nach unten führt. Eine Knacknuss in Form eines klemmenden Weidetores brachte uns noch fast an den Rand der Verzweiflung. Schließlich überkletterten wir es. Am Tor am Ausgang der Weide ließ sich der gleiche Schließmechanismus hingegen mit einem Handgriff öffnen. Die Wolken hatten sich mittlerweile auch wieder verzogen und das   Thermometer stieg schon wieder gegen 30 Grad. Auch die Terrasse der Linde am Parkplatz hatten wir für uns alleine.

Fazit: Der Alpine Pfad ist wirklich sehr speziell. Uns hat die Rundtour wieder super gefallen und wenn wir wiederkommen, gehen wir sie mal im Gegenuhrzeigersinn an. Obwohl teilsweise im mannshohen Gras unterwegs, blieben wir von Zecken verschont.

Hinweis: Die Route "Alpiner Pfad" ist auch in der OpenStreetMap eingezeichnet. Einträge mit Karten sind auch auf outdooractive.com zu finden.

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (4)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 7. Juli 2019 um 10:32
voglia di romanticismo...

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. Juli 2019 um 15:29
grande lussuria...

Ciao
Hanspeter

Schubi hat gesagt:
Gesendet am 7. Juli 2019 um 12:20
Hallo Hanspeter.
Schöne Tourenbeschreibung! Der alpine Pfad steht, wie so einiges im südlichen Schwarzwald, leider immer noch auf meiner To-Do-List ...
Obwohl es ja offenbar schon länger kein offizieller Weg mehr ist, kümmert sich aber ja scheinbar jemand? Also: Farbmarkierungen, umgefallene durchsägte Bäume, Gipfelbuch?
Schönen Gruß, Frank

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. Juli 2019 um 15:33
Hallo Frank,

den Alpinen Pfad solltest Du auf jeden Fall mal machen. Trockene Verhältnisse sind dabei empfehlenswert.
Neulich hat Randolins schon kommentiert, dass es neue Markierungen gibt. Der Maler scheint außerdem eine Motorsäge mitgeführt zu haben. Mit Gipfelbuch meinte ich das Schweizer Tourenportal.

Viele Grüße
Hanspeter


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