Hochries (1568 m) - Runde über Feichteck und Karkopf


Publiziert von 83_Stefan , 6. April 2019 um 23:02.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum: 6 April 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Grainbach der Beschilderung nach Ober-/Unterstuff folgen und am Parkplatz der Hochriesbahn vorbei zum großen, kostenpflichtigen Parkplatz der Spatenau-Alm direkt neben der Straße (3 Euro).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK50-54 Chiemsee Chiemgauer Alpen.

Verbunden durch einen aussichtsreichen Grat stellen sich Hochries, Karkopf und Feichteck der weiten Ebene entgegen und markieren von Norden her kommend den Beginn der Alpen. Entsprechend gestaltet sich auch das Gipfelpanorama auf der Tour - auf der einen Seite flaches Land, auf der anderen Seite Berge über Berge und bei guter Sicht präsentieren sich sogar einige Größen des Alpenhauptkamms. Das lockt zwar viele Ausflügler hinauf zur Gipfelwirtschaft auf der mittels Kabinenbahn erschlossenen Hochries, aber schon ein kleines Stückchen weiter in Richtung Karkopf ist es deutlich ruhiger. Hier kann man sich in aller Stille an den Ausblicken laben und die kurzweilige Gratwanderung genießen. Die ist beim direkten Abstieg vom Karkopf wegen der rutschigen Felsen übrigens gar nicht so ohne, also Vorsicht!

Die Tour beginnt am Parkplatz der Spatenau-Alm nahe Unterstuff. Man folgt dem alten Karrenweg im Wald nach oben, bis er schließlich in eine Asphaltstraße mündet. Auf ihr geht es hinauf zum Gelände der Spatenau-Alm.

Der Beschilderung zur Hochries folgend, wandert man in den Talkessel hinein, hält sich bald nach dem letzten Almgebäude links und steigt am gut ausgetretenen Steig am linken Rand des Kessels hinauf zur schön gelegenen Lambrechtalm. Hier trifft man auch auf den Anstieg von Grainbach.

Mit besten Blicken über den hügeligen Samerberg, einer Bilderbuchlandschaft wie aus dem Tourismus-Prospekt für Bayern, leitet der Wanderweg am Nordwestrücken über die Seitenalm aussichtsreich nach oben. Kurz bevor der gutmütige Südwestkamm der Hochries erreicht wird, quert man einen kleinen Waldgürtel.

Am Kamm hält man sich links und folgt dem breit ausgetretenen Weg hinauf zum Gipfel der Hochries, wo auch die Hochrieshütte steht. Wer mag, kann hier oben einkehren. Die Blicke in alle Himmelsrichtungen sind lohnend, allerdings muss man sich dafür die passenden Standorte herauspicken - denn einen Platz mit umfassendem Rundumblick gibt es wegen der Hütte und der Bahnstation nicht.

Am Südwestkamm geht es wieder abwärts. Man steigt aber nicht wieder zur Seitenalm hinunter, sondern wandert am Kamm auf deutlichem Steig problemlos hinunter zum tiefsten Punkt zwischen Hochries und Karkopf. Man könnte von hier aus den Karkopf nordseitig umgehen und sich den anspruchsvollsten Part der Rundtour ersparen, viel schöner ist es aber, den Gipfel zu überschreiten: Ohne Schwierigkeiten geht es hinauf zum Karkopf, der erstaunlich schnell erreicht ist. Ein seltsames Kreuz steht oben, die Aussicht ist ganz nett, aber Bäume verhindern einen Rundumblick.

Zunächst geht es noch ganz entspannt weiter, aber schon bald zieht sich der Kamm zu einem schmalen Grat zusammen. Man folgt der Schneide, bis der Steig steil ein paar Meter nach Norden hinunter leitet (kurze Stelle I). Das abgespeckte Gestein und der lehmige Untergrund mahnen zur Vorsicht. Nach einer weiteren felsdurchsetzten Stufe wird schließlich gutmütiges Gelände erreicht. Am Sattel zwischen Karkopf und Feichteck erreicht auch die nordseitige Umgehung des Karkopfs wieder den Kamm.

Steil aber unschwierig gestaltet sich der Anstieg zum Feichteck: Der Steig leitet in den Wald hinein, gewinnt dort ordentlich an Höhe und verlässt ihn knapp unterhalb des Gipfels wieder. Das Gelände wird wieder flacher und nun ist es nicht mehr weit bis zum höchsten Punkt, an dem sich ein schmuckloses Holzkreuz mit Gipfelbuch findet. Besonders schön ist der Blick zum Kaisergebirge und zu den Größen der Zillertaler Alpen sowie der Rückblick zur Hochries. Hier oben ist es herrlich ruhig und so kann man seine mitgebrachte Brotzeit genussvoll verspeisen.

In südwestlicher Richtung geht es problemlos durch freies Gelände hinunter zur Feichteckalm. Hier führt der Steig in den Wald hinein und wendet sich nach rechts. Kurzzeitig geht es auf alten Fahrspuren dahin, diese werden aber bald nach rechts verlassen. Im Bergwald leitet der Steig kernig steil hinunter zur Wagneralm, einige umgestürzte Bäume behindern derzeit den Abstieg.

An der Alm hat man die Möglichkeit der Einkehr, um sich für den letzten Teil des Abstiegs zu stärken. Man durchquert das Weidegelände und steigt am alten Wanderweg durch Wald zum Fahrweg ab, der die Alm erschließt. Auf ihm ein Stück bergab, dann ermöglicht ein Abzweig nach rechts den direkten Abstieg zum Parkplatz Gammern. Von hier leitet die Straße vorbei an Ober- und Unterstuff zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Über Spatenau-Alm zur Hochries: T2 (unschwierig, auch im Winter häufig gespurt).
Weiter zum Karkopf: T2 (problemlos).
Vom Karkopf zum Feichteck: T3+, I (nur ein kurzer Abschnitt, sonst einfacher).
Abstieg via Wagneralm: T2 (teilweise steiler Abstieg im Wald).

Fazit:
Eine wunderbar kurzweilige 4*-Rundtour, die abseits der Hochries alles andere als überlaufen ist. Mehrere Einkehrmöglichkeiten, drei Gipfel, ein spannender Gratabschnitt und die herrlichen Ausblicke machen die Unternehmung besonders lohnend. Die Tour ist häufig schon früh in der Saison möglich.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Chiemgauer Alpen, 4*-Tour, 1500er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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