Pico del Teide 3717,98m und Montaña Blanca 2748m
|
||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
HÖCHSTER SPANIER: PICO DEL TEIDE 3717,98m.
Es sollte der Höhepunkt unseres Urlaubs werden, doch leider war David erkältet und fühlte sich nicht genügend kräftig den Aufstieg zum Pico del Teide. Glücklicherweise war er vor einigen Jahren schon einmal oben weshalb es für ihn nicht so schlimm war. Damals bestieg er vom Meer aus den Vulkan, zuerst mit dem Fahrrad und den Rest zu Fuss - was für eine Leistung! Dennoch stand er für mich mitten in der Nacht auf und fur mich zum Ausgangspunkt der Normalroute. Mein Plan war zum Sonnenaufgang auf dem Dach Spaniens zu stehen was mir auch glückte. Im Abstieg besuchte ich schliesslich noch den Montaña Blanca womit ich sogar alle drei höchsten Gipfel Teneriffas bestiegen hatte.
Informationen zum Pico del Teide (3717,98m):
Der Pico del Teide ist die höchste Erhebung Teneriffas, der Kanarischen Inseln und von ganz Spanien. Die Kanarischen Inseln gehören zu Afrika, so dass der spanische Landeshöhepunkt zu den wenigen Staaten Europas dessen höchster Berg ausserhalb des europäischen Kontinents liegt. Ab dem Meeresboden ist der Schichtvulkan sogar 7500m hoch und ist damit der dritthöchste Inselvulkan der Erde. Der nächsthöhere Berg ist der 4089m hohe Jabal ʻAwn al Karīm ( جبل عون الكريم ) der 895km entfernt in Marokko liegt.
Der Pico del Teide ist nicht in einem Schritt entstanden, sondern durch stetige Ausbrüche des Teide-Pico-Viejo-Komplexes. Dieser wuchs aus der Ebene Las Cañadas; sie entstand vor 200000 Jahren als der damalige Vulkan kollabierte und gigantische Gesteinsmassen ins Meer abrutschten. Dabei wurde der 17km grosse Kessel Cañada gebildet, in dessen Mitte sich nun der neue Vulkankomplex mit dem Teide aufzubauen begann. Der oberste 150 Meter hohe Vulkankegel, genannt Pilón oder Pan de Azúcar, wuchs aus einem älteren Gipfelkrater der La Rambleta genannt wird. Auf seiner Spitze befindet sich ein kleiner Krater vom 80 Meter Durchmesser aus dem schwefelhaltige Dämpfe austreten. Auch wenn sich an den Flanken des Nachbarvulkan Pico Viejo im Jahr 1798 der letzte Ausbruch erreignete und die letzten Ausbrüche des Teides schon länger zurück liegen, so gilt der Teide als ruhender Vulkan der jederzeit wieder in die Eruptivphase wechseln kann. Der letzte Gipfelausbruch des Pico del Teide fand um das Jahr 850 statt und erzeugte die zahlreichen dunklen Lavaströme (Lavas Negras) an den Vulkanflanken.
Der Pico del Teide und die Ebene Las Cañadas bilden das Herzstück des 189,9km² grossen Nationalparks. Der „Parque nacional del Teide“ hat seit 2007 das Label des UNESCO-Weltnaturerbes. 2016 zählte der Park erstmals mehr als 4000000 Besucher! Nach den Parkregeln darf der Pico del Teide nur auf einem der beiden beschilderten Wegen bestiegen werden. Die längere und etwas anspruchsvollere Route (Schwierigkeit T3) führt vom Pico Viejo (3129m) aus Westen zum Gipfel. Die andere Route (Schwierigkeit T2) aus Osten vom Montaña Blanca (2748m) her über die Berghütte Refugio de Altavista (3260m) und die Bergstation (3555m) der Seilbahn zum Gipfel. Wer den Gipfel zwischen 9 und 17 Uhr besteigen will benötigt ein Permit, das im Voraus bei der Parkverwaltung beantragt werden muss. So werden täglich maximal 200 Personen auf den Gipfel gelassen und man bekommt zwei Stunden Zeit dafür. Parkwächter kontrollieren dies bei der Bergstation während die Seilbahn geöffnet ist (9-17 Uhr). Im Winter kann der Berg bei Schnee, Eis und Sturm auch ganz geschlossen sein. Man benötigt dann sogar Pickel und Steigeisen für eine erfolgreiche Besteigung. Die Erstbesteigung des Vulkans gelang übrigens bereits 1582 dem Briten Sir Edmund Scory.
Informationen zum Montaña Blanca (2748m):
Der Flankenvulkan und Lavadom steht an den Osthängen des Pico del Teide, er ist mit einer Schartenhöhe vom nur 28 Meter allerdings wenig selbständig. Wie sein Name verrät besteht er aus sehr hellem phonolithischem Bimsstein. Der Vulkan ist der dritthöchste Gipfel Teneriffas, sofern man den Kraterrandkuppe Pico Sur (3103m) nur als Nebengipfel des Pico Veijos (3129m) betrachtet und nicht mitzählt. Der Montaña Blanca entstand um das Jahr -50. Zunächst trat 0,022km³ phonolithische Lava aus einem Eruptionsspaltensystem in der Ostflanke des Teide aus. Der Ausbruch ging danach in eine explosive Phase über. Innert weniger als einem halben Tag gingen 0,25km³ Bimsstein und Asche nieder und die 15km hohe Eruptionssäule ging in Richtung Nordosten nieder, dabei wurde eine Fläche von 40km² mit Auswurfmaterial bedeckt. Zum Schluss traten nochmals 0,025km³ Lava aus die den heutigen Lavadom erschuf. Die Eruption des Montaña Blanca ist der einzige bekannte explosive Ausbruch im Teide-Pico-Viejo-Vulkankomplex.
Da der Monatña Blaca „Parque nacional del Teide“ liegt darf er nur über einen einzigen breiten Weg von der Strasse T-21 her bestiegen werden (Schwierigkeit T1), Der Weg führt zu einem Aussichtspunkt (Mirador) auf der Südostkuppe des Berges. Die höchste Kuppe zwischen dem Aussichtpunkt und dem Sattel zum Pico del Teide wird vom Weg nicht berührt, man kann ihn weglos erreichen. Der rasche Abstieg über Geröllhalden vom Aussichtspunkt zur Strasse herunter ist trotz Wegspuren seit einigen Jahren gesperrt (Schwierigkeit T2).
Meine Tour:
Um 1 Uhr war nach einer kurzen Tagwach in unserem Hostel in La Mareta an der Südküste Teneriffas. Meinen Rucksack war schon grösstenteils gepackt und so fuhren wir schon eine halbe Stunde später hinein in die sternenklare Nacht. Verkehr in Richtung Nationalpark hatte es kaum. Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt erreichten wir schliesslich den Ausgangspunkt an der Strasse TF-21 in der Nähe von Kilometer 40. David verabschiedete sich beim Parkplatz auf 2350m Höhe und fuhr zurück zum Hostel. Um 2:45 Uhr begann ich mit dem Aufstieg. Es war ziemlich kühl so dass ich von Beginn an Mütze und Handschuhe anzog. Mein erstes Etwappenziel war die Abzweigung zur Hütte beim Montaña Blanca. Bis dort hinauf spazierte ich in einem eher gemütlichen Tempo auf einem Schottersträsschen. Die Steigung war eher klein, kein Wunder bei den unzähligen Kehren! Irgendwann sah ich Lampen weit hunter mir, ich war also doch nicht alleine unterwegs. Nach 1½ Stunden erreichte ich die besagte Abzweigung auf einer Höhe von etwa 2720m. Es gab nun die erste Pause unter einem unglaublich klaren und mondlosen Sternenhimmel.
Bis herher hatte ich erst lumpige 370 Höhenmeter zurück gelegt. Nun sollte es endlich steiler werden! Der gut begehbare, jetzt deutlich steilere Bergweg schlängelte sich nun in unzähligen Kehren bergauf. Die einzige Abwechslung während des Nachtaufstieges war, dass der Bergweg manchmal grosse Kehren machte und manchmal enge Zickzacklinien. Im Prinzip war es ein monotones Hochlaufen mit Wanderstöcken ohne jegliche Schwierigkeiten. Mein Plan war etwa eine Stunde zu gehen um dann wieder eine kurze Rast zu machen. Als ich auf die Uhr schaute war die Stunde schon lange vorbei und ich suchte mir einen grossen Stein am Wegrand zum Sitzen. Während der Trinkpause wurde ich von einigen deutschsprachigen Berggänger überholt was mich aber nicht störte, denn es war ja kein Wettrennen. Als ich weiter hochwanderte war ich überascht dass ich nur wenige Meter unterhalb der Hütte rastete ohne sie zu sehen. Dass ich schon so weit aufgestiegen war hätte ich nicht gedacht, die Refugio de Altavista steht immerhin auf 3260m! Nun gesellten sich zahlreiche Teide-Bergsteiger dazu welche in der Hütte übernachtet hatten. Der weitere Aufstieg blieb dennoch weiter monoton und gleich steil. Irgendwann nach einer halben Stunde wurde die Landschaft flacher und der Weg querte hinüber zur Bergstation (3555m). Inzwischen hat die Dämmerung eingesetzt und ich hielt nahe der Seilbahn eine weitere Trink und Fotopause. Nun konnte ich die Stirnlampe in den Rucksack verstauen um dem Gipfelkrater entgegen zu wandern. Der Weg hinauf führte über unzählige Treppenstufen und ich überholte etliche Bergwanderer dessen Kräfte nun scheinbar nachliessen. Unterhalb des Gipfels begrüssten mich die ersten Schwefeldämpfe und schon war ich auf dem Kraterrand. Exakt zu diesem Moment ging die Sonne auf. Es war ein eindrücklicher und schöner Moment. Natürlich ging ich danach die letzten Meter weiter um den auf den höchsten Gipfelfels zu steigen. Unter mir lag die ganze Insel und der lange Schatten des Vulkans reichte bis über die Nachbarinsel La Palma. Obwohl es zum Sonnenaufgang so schön hier oben war, störten mich die vielen anderen Leute. Um ein Foto zu schiessen ohne andere Touristen musste ich manchmal ziemlich auf den Lavafelsen herumklettern. Im Menschengetümmel blieb ich nicht lange und begann deshalb bald mit dem Abstieg.
Der Abstieg ging wie im Flug und so war ich schon wieder um 10 Uhr bei der Abzweigung zum Montaña Blanca. Diesen spannenden Vulkan wollte ich noch mitnehmen. Ich wanderte fast waagrecht in Richtung des Aussichtspunktes. Bevor ich diesen erreichte verliess ich den Weg und gelangte in ein, zwei Minuten auf den höchsten Punkt mit einem Steinmann. Nach einigen Fotos surfte ich über die helle Bimsstein-Halde über 200 Höhenmeter bergab zum Fahrsträsschen, herrlich wie so Höhenmeter vernichtet werden! So war ich schliesslich kurz vor 11 Uhr wieder beim Parkplatz wo David mich wenig später wieder abholte - natürlich mit einem kühlen Bier frisch aus dem Supermarkt, Danke! Nun hatte ich mir das wohlverdiente Bad im Meer verdient :-)
Genaue Route: Siehe beigelegte Karte.
Wichtige Links:
Informationen bei Wikipedia: Teide.
Wettervorhersage (engl.): Weather Teide.
Teide-Nationalpark: Naturpark Teide.
Teide bei Summitpost (engl.): Teide.
Es sollte der Höhepunkt unseres Urlaubs werden, doch leider war David erkältet und fühlte sich nicht genügend kräftig den Aufstieg zum Pico del Teide. Glücklicherweise war er vor einigen Jahren schon einmal oben weshalb es für ihn nicht so schlimm war. Damals bestieg er vom Meer aus den Vulkan, zuerst mit dem Fahrrad und den Rest zu Fuss - was für eine Leistung! Dennoch stand er für mich mitten in der Nacht auf und fur mich zum Ausgangspunkt der Normalroute. Mein Plan war zum Sonnenaufgang auf dem Dach Spaniens zu stehen was mir auch glückte. Im Abstieg besuchte ich schliesslich noch den Montaña Blanca womit ich sogar alle drei höchsten Gipfel Teneriffas bestiegen hatte.
Informationen zum Pico del Teide (3717,98m):
Der Pico del Teide ist die höchste Erhebung Teneriffas, der Kanarischen Inseln und von ganz Spanien. Die Kanarischen Inseln gehören zu Afrika, so dass der spanische Landeshöhepunkt zu den wenigen Staaten Europas dessen höchster Berg ausserhalb des europäischen Kontinents liegt. Ab dem Meeresboden ist der Schichtvulkan sogar 7500m hoch und ist damit der dritthöchste Inselvulkan der Erde. Der nächsthöhere Berg ist der 4089m hohe Jabal ʻAwn al Karīm ( جبل عون الكريم ) der 895km entfernt in Marokko liegt.
Der Pico del Teide ist nicht in einem Schritt entstanden, sondern durch stetige Ausbrüche des Teide-Pico-Viejo-Komplexes. Dieser wuchs aus der Ebene Las Cañadas; sie entstand vor 200000 Jahren als der damalige Vulkan kollabierte und gigantische Gesteinsmassen ins Meer abrutschten. Dabei wurde der 17km grosse Kessel Cañada gebildet, in dessen Mitte sich nun der neue Vulkankomplex mit dem Teide aufzubauen begann. Der oberste 150 Meter hohe Vulkankegel, genannt Pilón oder Pan de Azúcar, wuchs aus einem älteren Gipfelkrater der La Rambleta genannt wird. Auf seiner Spitze befindet sich ein kleiner Krater vom 80 Meter Durchmesser aus dem schwefelhaltige Dämpfe austreten. Auch wenn sich an den Flanken des Nachbarvulkan Pico Viejo im Jahr 1798 der letzte Ausbruch erreignete und die letzten Ausbrüche des Teides schon länger zurück liegen, so gilt der Teide als ruhender Vulkan der jederzeit wieder in die Eruptivphase wechseln kann. Der letzte Gipfelausbruch des Pico del Teide fand um das Jahr 850 statt und erzeugte die zahlreichen dunklen Lavaströme (Lavas Negras) an den Vulkanflanken.
Der Pico del Teide und die Ebene Las Cañadas bilden das Herzstück des 189,9km² grossen Nationalparks. Der „Parque nacional del Teide“ hat seit 2007 das Label des UNESCO-Weltnaturerbes. 2016 zählte der Park erstmals mehr als 4000000 Besucher! Nach den Parkregeln darf der Pico del Teide nur auf einem der beiden beschilderten Wegen bestiegen werden. Die längere und etwas anspruchsvollere Route (Schwierigkeit T3) führt vom Pico Viejo (3129m) aus Westen zum Gipfel. Die andere Route (Schwierigkeit T2) aus Osten vom Montaña Blanca (2748m) her über die Berghütte Refugio de Altavista (3260m) und die Bergstation (3555m) der Seilbahn zum Gipfel. Wer den Gipfel zwischen 9 und 17 Uhr besteigen will benötigt ein Permit, das im Voraus bei der Parkverwaltung beantragt werden muss. So werden täglich maximal 200 Personen auf den Gipfel gelassen und man bekommt zwei Stunden Zeit dafür. Parkwächter kontrollieren dies bei der Bergstation während die Seilbahn geöffnet ist (9-17 Uhr). Im Winter kann der Berg bei Schnee, Eis und Sturm auch ganz geschlossen sein. Man benötigt dann sogar Pickel und Steigeisen für eine erfolgreiche Besteigung. Die Erstbesteigung des Vulkans gelang übrigens bereits 1582 dem Briten Sir Edmund Scory.
Informationen zum Montaña Blanca (2748m):
Der Flankenvulkan und Lavadom steht an den Osthängen des Pico del Teide, er ist mit einer Schartenhöhe vom nur 28 Meter allerdings wenig selbständig. Wie sein Name verrät besteht er aus sehr hellem phonolithischem Bimsstein. Der Vulkan ist der dritthöchste Gipfel Teneriffas, sofern man den Kraterrandkuppe Pico Sur (3103m) nur als Nebengipfel des Pico Veijos (3129m) betrachtet und nicht mitzählt. Der Montaña Blanca entstand um das Jahr -50. Zunächst trat 0,022km³ phonolithische Lava aus einem Eruptionsspaltensystem in der Ostflanke des Teide aus. Der Ausbruch ging danach in eine explosive Phase über. Innert weniger als einem halben Tag gingen 0,25km³ Bimsstein und Asche nieder und die 15km hohe Eruptionssäule ging in Richtung Nordosten nieder, dabei wurde eine Fläche von 40km² mit Auswurfmaterial bedeckt. Zum Schluss traten nochmals 0,025km³ Lava aus die den heutigen Lavadom erschuf. Die Eruption des Montaña Blanca ist der einzige bekannte explosive Ausbruch im Teide-Pico-Viejo-Vulkankomplex.
Da der Monatña Blaca „Parque nacional del Teide“ liegt darf er nur über einen einzigen breiten Weg von der Strasse T-21 her bestiegen werden (Schwierigkeit T1), Der Weg führt zu einem Aussichtspunkt (Mirador) auf der Südostkuppe des Berges. Die höchste Kuppe zwischen dem Aussichtpunkt und dem Sattel zum Pico del Teide wird vom Weg nicht berührt, man kann ihn weglos erreichen. Der rasche Abstieg über Geröllhalden vom Aussichtspunkt zur Strasse herunter ist trotz Wegspuren seit einigen Jahren gesperrt (Schwierigkeit T2).
Meine Tour:
Um 1 Uhr war nach einer kurzen Tagwach in unserem Hostel in La Mareta an der Südküste Teneriffas. Meinen Rucksack war schon grösstenteils gepackt und so fuhren wir schon eine halbe Stunde später hinein in die sternenklare Nacht. Verkehr in Richtung Nationalpark hatte es kaum. Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt erreichten wir schliesslich den Ausgangspunkt an der Strasse TF-21 in der Nähe von Kilometer 40. David verabschiedete sich beim Parkplatz auf 2350m Höhe und fuhr zurück zum Hostel. Um 2:45 Uhr begann ich mit dem Aufstieg. Es war ziemlich kühl so dass ich von Beginn an Mütze und Handschuhe anzog. Mein erstes Etwappenziel war die Abzweigung zur Hütte beim Montaña Blanca. Bis dort hinauf spazierte ich in einem eher gemütlichen Tempo auf einem Schottersträsschen. Die Steigung war eher klein, kein Wunder bei den unzähligen Kehren! Irgendwann sah ich Lampen weit hunter mir, ich war also doch nicht alleine unterwegs. Nach 1½ Stunden erreichte ich die besagte Abzweigung auf einer Höhe von etwa 2720m. Es gab nun die erste Pause unter einem unglaublich klaren und mondlosen Sternenhimmel.
Bis herher hatte ich erst lumpige 370 Höhenmeter zurück gelegt. Nun sollte es endlich steiler werden! Der gut begehbare, jetzt deutlich steilere Bergweg schlängelte sich nun in unzähligen Kehren bergauf. Die einzige Abwechslung während des Nachtaufstieges war, dass der Bergweg manchmal grosse Kehren machte und manchmal enge Zickzacklinien. Im Prinzip war es ein monotones Hochlaufen mit Wanderstöcken ohne jegliche Schwierigkeiten. Mein Plan war etwa eine Stunde zu gehen um dann wieder eine kurze Rast zu machen. Als ich auf die Uhr schaute war die Stunde schon lange vorbei und ich suchte mir einen grossen Stein am Wegrand zum Sitzen. Während der Trinkpause wurde ich von einigen deutschsprachigen Berggänger überholt was mich aber nicht störte, denn es war ja kein Wettrennen. Als ich weiter hochwanderte war ich überascht dass ich nur wenige Meter unterhalb der Hütte rastete ohne sie zu sehen. Dass ich schon so weit aufgestiegen war hätte ich nicht gedacht, die Refugio de Altavista steht immerhin auf 3260m! Nun gesellten sich zahlreiche Teide-Bergsteiger dazu welche in der Hütte übernachtet hatten. Der weitere Aufstieg blieb dennoch weiter monoton und gleich steil. Irgendwann nach einer halben Stunde wurde die Landschaft flacher und der Weg querte hinüber zur Bergstation (3555m). Inzwischen hat die Dämmerung eingesetzt und ich hielt nahe der Seilbahn eine weitere Trink und Fotopause. Nun konnte ich die Stirnlampe in den Rucksack verstauen um dem Gipfelkrater entgegen zu wandern. Der Weg hinauf führte über unzählige Treppenstufen und ich überholte etliche Bergwanderer dessen Kräfte nun scheinbar nachliessen. Unterhalb des Gipfels begrüssten mich die ersten Schwefeldämpfe und schon war ich auf dem Kraterrand. Exakt zu diesem Moment ging die Sonne auf. Es war ein eindrücklicher und schöner Moment. Natürlich ging ich danach die letzten Meter weiter um den auf den höchsten Gipfelfels zu steigen. Unter mir lag die ganze Insel und der lange Schatten des Vulkans reichte bis über die Nachbarinsel La Palma. Obwohl es zum Sonnenaufgang so schön hier oben war, störten mich die vielen anderen Leute. Um ein Foto zu schiessen ohne andere Touristen musste ich manchmal ziemlich auf den Lavafelsen herumklettern. Im Menschengetümmel blieb ich nicht lange und begann deshalb bald mit dem Abstieg.
Der Abstieg ging wie im Flug und so war ich schon wieder um 10 Uhr bei der Abzweigung zum Montaña Blanca. Diesen spannenden Vulkan wollte ich noch mitnehmen. Ich wanderte fast waagrecht in Richtung des Aussichtspunktes. Bevor ich diesen erreichte verliess ich den Weg und gelangte in ein, zwei Minuten auf den höchsten Punkt mit einem Steinmann. Nach einigen Fotos surfte ich über die helle Bimsstein-Halde über 200 Höhenmeter bergab zum Fahrsträsschen, herrlich wie so Höhenmeter vernichtet werden! So war ich schliesslich kurz vor 11 Uhr wieder beim Parkplatz wo David mich wenig später wieder abholte - natürlich mit einem kühlen Bier frisch aus dem Supermarkt, Danke! Nun hatte ich mir das wohlverdiente Bad im Meer verdient :-)
Genaue Route: Siehe beigelegte Karte.
Wichtige Links:
Informationen bei Wikipedia: Teide.
Wettervorhersage (engl.): Weather Teide.
Teide-Nationalpark: Naturpark Teide.
Teide bei Summitpost (engl.): Teide.
Tourengänger:
Sputnik

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (19)