Pilatus, Esel - Rundtour ab Alpgschwänd über den Ostgrat
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Mit der Gondelbahn fahren wir hoch zur Bergwirtschaft zur Alpgschwänd, ab welcher wir erst mal auf dem BWW ~ 70 Meter absteigen zu P. 1143, wo auf der Alpweide die deutliche Spur in den Wald hinein zu unserem anregenden Aufstiegssteig beginnt. Steile Waldpassagen wechseln mit flacheren ab; und beim Queren des Mühlebaches - mit Einblick in den unteren Teil des Sulzgrabens - oder dem Traversieren einer weiteren Rinne bei Ginetendossen, in welcher der Weg wegen Rutschungen umgeleitet werden musste, erscheint der Charakter des Geländes doch sehr urtümlich, wild.
Dieser kommt auch wenig später zum Tragen, wie wir sehr steile und abschüssige Gras- und Waldhänge - teils mit Seilsicherungen versehen - bewältigen müssen, bevor der Steig flacher in das offene Gelände der Lichtung auf Tellenfad übergeht.
Noch ein weiterer steiler Anstieg bringt uns zur Tellenfadlücke, wo nach links (südöstlich) der BWW zum Chrummhorn, nach rechts (südwestlich) derjenige via Ober Steigli nach Pilatus Kulm abbiegt. Unmittelbar auf der Passkante weist uns eine deutliche Spur zu unserem weiteren Anstieg hin.
Zünftig steil leitet diese im Steigliwald hoch, flacht kurz etwas ab, und führt an einen steilen, unserem ersten Gipfel südöstlich vorgelagerten und Richtung Ober Steigli hinunterziehenden, Felsrücken heran. Durch leicht bewaldete steile Schrofen und über einen steilen Grashang gelangen wir zu einem Band, welches unter der obersten Felswand herumführt; an dessen Ende kann leicht exponiert zum Gedenkkreuz auf des Felsrücken höchsten Punktes gekraxelt werden. Hier, wie auch wieder unten, eröffnet sich der steile grasige Hang, auf welchem wir uns auf einer Wegspur der Windegg annähern. Nach Beginn einer flacheren Traverse steigen jedoch weglos im hohen Gras, auf dem hier wieder steilen Hang zum Gipfel auf - ein Blick in den unheimlich wilden, mit teils senkrecht abfallenden Felswänden versehenen, Sulzgraben bietet sich uns hier.
Nach dem Gang der Abbruchkante entlang und durch ein kurzes Waldstück beginnt der weitere Anstieg; die Steilheit nimmt hier noch einige Grade zu, wie wir uns in meist gerader Linie Richtung Steiglihorn hinauf mühen. Im oberen Abschnitt legen wir einige Kehren im südlichen Hängfeld zurück, bevor das Steiglein in einer nun mehr felsdurchsetzten Mulde zwischen Steiglihorn und Rosegg auf den Verbin-dungsgrat führt. Auf dessen höchsten Punkt erfreuen wir uns ob der leicht diesigen Aussicht über Teile unserer Aufstiegsroute sowie den Vierwaldstättersee - asus74 besucht zudem noch das vorgelagerte eiserne Gipfelfähnchen (wo auch eine Gipfelbuchgamelle vorhanden ist) - wie auch den Anblick der sich nun wenig vor uns aufbauenden Ostflanke des Esels. Unverzüglich ziehen wir - des kühlen Windes wegen - weiter; ich mit einem unguten Gefühl, je mehr ich mich dem Ostgrat nähere …
Nun denn, wie ich vor die Wahl gestellt bin, entweder den Südgrat mal „anzuschauen“ oder doch die beabsichtigte Route auf den ersten Metern einzusehen, entscheide ich mich für diese Variante; im Nachhinein betrachtet - glücklicherweise ;-)
Die ersten Kraxelmeter nach dem Zustieg im Wiesenbord sind angenehm moderat; hier legen ich (und folgerichtig auch Ursula) die Light-Gstältlis an, so dass sie mich zur mentalen Beruhigung mit einem 20m-Seil sichern kann) - folgt doch sogleich eine zwar nur leicht luftige Stelle nach dem ersten „Radarauge“. Nach einer weiteren, zwar flacheren, doch über der Felswand verlaufenden, Passage, kann einfach - unterhalb furchteinflössender Felswände der Esel-Ostabbrüche zu einem Felszahn aufgestiegen werden, welcher in deren Nähe nordseitig unschwierig umgangen wird. Hier beginnen nun die anspruchsvolleren Abschnitte des Esel - Ostgrates: eine echt luftige Bandquerung (immerhin mit einem alten Stahlrohr ausgestattet) leitet über zu einer teils seilgesicherten steilen Aufstiegspassage in Schrofen und Fels, kurz an einem weiteren verputzten Radarauge vorbei. Etwas einfacheres Gelände leitet über zur Felswand, an welcher das Wandbuch montiert ist; darauf folgt die finale Mutprobe: sehr froh bin ich, dass mich
Ursula von oben mit dem Seil sichert - der schmale Gang auf Felstrittchen und kleinen Graspolstern über den unmittelbar senkrecht und weit abfallenden Felswänden ist ein schrecklich luftiger …
Die letzten Meter zur Brüstung des WWs wenig unterhalb der Gipfelplattform des Esels - unter den Augen zahlreicher Schaulustiger - sind nur noch einfachere Zugabe; ich nehme die Gratulationen der Zuschauer gern entgegen ;-)
Im Windschatten der Umfassungsmauer gönnen wir uns bei kühlem Starkwind eine kurze Mittagsrast (ich mir zudem einen kurzen Abstecher zum Ausstieg aus dem Südgrat), bevor wir uns inmitten vieler Touristen auf den Abstieg machen.
Rasch sind wir im Trubel des Pilatus - Kulms, lassen diesen hinter uns, durchmessen den Stollen, und begeben uns - bei nun von Westen her zunehmender Bewölkung - auf die zahlreichen Serpentinen, auf welchen wir zum P. 1866 nahe der Klimsenkapelle hinunter marschieren.
Zur sich verdüsternden Stimmung passt der nachfolgende Abstieg durch den Nauen: in vielen Kehren leitet der BWW durch das grosse Geröllfeld zum Abzweig Gsäss, P. 1619. Mehrheitlich weist der letzte Abschnitt unserer tollen Bergrunde weniger Gefälle auf; über Treichen verläuft der Weg über grasige, kurz auch durch lauschige Waldstrecken hinunter und zurück zur Bergwirtschaft zur Alpgschwänd, auf dessen Terrasse wir uns - vor der Rückfahrt mit der Gondelbahn - die bekannten, verdienten, Getränke gönnen.
^ 1 h 40 min bis Windegg
^ 3/4 h bis Rosegg
^ 50 min bis Esel
v 1 ⅜ h bis Bergwirtschaft zur Alpgschwänd
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