Pilatus-Ostgrat
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Wer den Pilatus über den Ostgrat von ganz unten erklimmen will, braucht schon eine Portion Ausdauer. Doch wird man mit einer herrlichen Alpinwanderung abseits der Massen belohnt – inklusive spektakulärer Klettereinlage am Esel.
Der November geizt bis anhin – zumindest in höheren Lagen – nicht mit Sonne. Ein willkommener Kontrast zum sonst eher tristen Jahr Corona-Jahr 2020. Zu dritt wollten wir an diesem Sonntag den Pilatus wieder einmal von ganz unten besteigen. Dafür fuhren wir mit dem Auto nach Alpnachstad und parkierten bei der Talstation der steilsten Zahnradbahn der Welt. Danach fuhren wir mit der Bahn via Hergiswil nach Stansstad – unser heutiger Ausgangspunkt. Noch im Nebel wanderten wir zunächst einfach und auf gut markierten Wegen auf den ersten kleinen Gipfel des heutigen Tages – den Lopper (T2). Der Aufstieg verläuft zum grössten Teil im Wald und die Aussicht ist, nicht nur wegen des Nebels, eher begrenzt. Den Lopper kannte bis anhnin nur als Autobahntunnel, durch den ich schon unzählige Male gefahren bin.
Wir folgten weiter dem Wanderweg Richtung Pilatus. Wenn man die Landkarte konsultiert, merkt man, dass der Autobahntunnel eigentlich nicht direkt unterhalb des Loppers, sondern des Haslihorns durchgeht. Auf den Gipfel dieses ebenfalls wenig spektakulären, aber etwas aussichtsreicheren Berges, führt ein kurzer Pfad, der vom offiziellen Wanderweg abzweigt (T2). Das hohe Gras und die Nebelschwaden erinnerten mich heute irgendwie an tropische Gegenden. So vielfältig kann das Pilatus-Massiv doch sein! Der Gipfel des Haslihorns war knapp über der Nebelgrenze. Diese nutzten wir für eine erste Znüni-Pause.
Anschliessend gings für kurze Zeit zurück in die graue Suppe, bevor die Sonne ab dem Strommassten zwischen Haslihorn und Renggpass endgültig Überhand nahm. Der Abschnitt vom Renggpass auf das Chrummhorn – ebenfalls ein kurzer Abstecher (T3) – ist wieder etwas steiler als die zuvor begangenen Abschnitte, die Hände blieben aber weiterhin in der Hosentasche. Bei der Tellenfadlücke verliessen wir den offiziellen Wanderweg und folgten den gut erkennbaren Wegspuren direkt dem Grat entlang. Nach einem kurzen Versteiger standen wir plötzlich vor einigen abwärtsgeschichteten Felsplatten. Dies konnte unmöglich die beabsichtigte Route sein – und so war es auch. So stiegen wir einige Meter zurück und gelangten ohne Probleme zum Gipfel der Windegg (T3). Mittlerweile hatten wir nicht nur den Nebel, sondern auch den Wald definitiv hinter uns gelassen.
In steilen Serpetinen und auf immer gut erkennbaren Wegspuren erklommen wir alsbald unseren nächsten Gipfel, die Rosegg (T3). Hier trafen wir auch erstmals andere Wanderer und Kletterer an. Der Pilatus-Esel scheint von hier schon zum Greifen nah. Doch wir wollten zuerst noch dem Steiglihorn einen Besuch abstatten. Dieser Abstecher lohnt sich definitiv, ist doch der Tiefblick auf den Vierwaldstättersee resepktive aufs Nebelmeer phänomenal. Der Grat von der Rosegg zum Steiglihorn ist kurz (10 bis 15 Minuten), doch einigermassen ausgesetzt (T4).
Nach einer weiteren kurzen Pause gingen wir den gleichen Weg zurück zur Rosegg und wagten uns an den anspruchsvollsten Teil der heutigen Tour: Den Pilatus-Esel direkt durch die Ostwand (T5+). Dieser Abschnitt ist mit blauen Strichen markiert, der Weg ist gut erkennbar. Eine Passage ist gar mit einem Stahlseil gesichert. Grösstenteils bewegt man sich in nicht allzu schwierigem Gelände, doch die starke Exponiertheit sollte nicht unterschätzt werden. Insebsondere der kurze Abschnitt nach dem Wandbuch, in dem wir uns eintrugen, ist arg ausgesetzt. Aber schon nach wenigen Metern hatten wir es geschafft und stiegen über die Mauer, beobachtet von vielen Touristen und Ausflüglern, auf das Esel-Plateau.
Nach einem Suuren Most auf dem Pilatus Kulm entschieden wir uns dafür, mit der Bahn nach Alpnachstad zu fahren. Einerseits war ich noch nie mit dieser Bahn unterwegs, andererseits würden es die Gelenke danken. Es war der absolut richtige Entscheid, denn wider Erwarten hatte ich am anderen Tag kein bisschen Muskelkater.
Fazit: Der Pilatus-Ostgrat ist absolut zu empfehlen, wenn man den Touristenmassen entfliehen möchte. Einsame Routen sollte man im Internet ja nicht gedankenlos anpreisen. Doch ich gehe davon aus, dass der Ostgrat nur schon aufgrund seiner Länge kaum von Hinz und Kunz bewandert werden wird.
Der November geizt bis anhin – zumindest in höheren Lagen – nicht mit Sonne. Ein willkommener Kontrast zum sonst eher tristen Jahr Corona-Jahr 2020. Zu dritt wollten wir an diesem Sonntag den Pilatus wieder einmal von ganz unten besteigen. Dafür fuhren wir mit dem Auto nach Alpnachstad und parkierten bei der Talstation der steilsten Zahnradbahn der Welt. Danach fuhren wir mit der Bahn via Hergiswil nach Stansstad – unser heutiger Ausgangspunkt. Noch im Nebel wanderten wir zunächst einfach und auf gut markierten Wegen auf den ersten kleinen Gipfel des heutigen Tages – den Lopper (T2). Der Aufstieg verläuft zum grössten Teil im Wald und die Aussicht ist, nicht nur wegen des Nebels, eher begrenzt. Den Lopper kannte bis anhnin nur als Autobahntunnel, durch den ich schon unzählige Male gefahren bin.
Wir folgten weiter dem Wanderweg Richtung Pilatus. Wenn man die Landkarte konsultiert, merkt man, dass der Autobahntunnel eigentlich nicht direkt unterhalb des Loppers, sondern des Haslihorns durchgeht. Auf den Gipfel dieses ebenfalls wenig spektakulären, aber etwas aussichtsreicheren Berges, führt ein kurzer Pfad, der vom offiziellen Wanderweg abzweigt (T2). Das hohe Gras und die Nebelschwaden erinnerten mich heute irgendwie an tropische Gegenden. So vielfältig kann das Pilatus-Massiv doch sein! Der Gipfel des Haslihorns war knapp über der Nebelgrenze. Diese nutzten wir für eine erste Znüni-Pause.
Anschliessend gings für kurze Zeit zurück in die graue Suppe, bevor die Sonne ab dem Strommassten zwischen Haslihorn und Renggpass endgültig Überhand nahm. Der Abschnitt vom Renggpass auf das Chrummhorn – ebenfalls ein kurzer Abstecher (T3) – ist wieder etwas steiler als die zuvor begangenen Abschnitte, die Hände blieben aber weiterhin in der Hosentasche. Bei der Tellenfadlücke verliessen wir den offiziellen Wanderweg und folgten den gut erkennbaren Wegspuren direkt dem Grat entlang. Nach einem kurzen Versteiger standen wir plötzlich vor einigen abwärtsgeschichteten Felsplatten. Dies konnte unmöglich die beabsichtigte Route sein – und so war es auch. So stiegen wir einige Meter zurück und gelangten ohne Probleme zum Gipfel der Windegg (T3). Mittlerweile hatten wir nicht nur den Nebel, sondern auch den Wald definitiv hinter uns gelassen.
In steilen Serpetinen und auf immer gut erkennbaren Wegspuren erklommen wir alsbald unseren nächsten Gipfel, die Rosegg (T3). Hier trafen wir auch erstmals andere Wanderer und Kletterer an. Der Pilatus-Esel scheint von hier schon zum Greifen nah. Doch wir wollten zuerst noch dem Steiglihorn einen Besuch abstatten. Dieser Abstecher lohnt sich definitiv, ist doch der Tiefblick auf den Vierwaldstättersee resepktive aufs Nebelmeer phänomenal. Der Grat von der Rosegg zum Steiglihorn ist kurz (10 bis 15 Minuten), doch einigermassen ausgesetzt (T4).
Nach einer weiteren kurzen Pause gingen wir den gleichen Weg zurück zur Rosegg und wagten uns an den anspruchsvollsten Teil der heutigen Tour: Den Pilatus-Esel direkt durch die Ostwand (T5+). Dieser Abschnitt ist mit blauen Strichen markiert, der Weg ist gut erkennbar. Eine Passage ist gar mit einem Stahlseil gesichert. Grösstenteils bewegt man sich in nicht allzu schwierigem Gelände, doch die starke Exponiertheit sollte nicht unterschätzt werden. Insebsondere der kurze Abschnitt nach dem Wandbuch, in dem wir uns eintrugen, ist arg ausgesetzt. Aber schon nach wenigen Metern hatten wir es geschafft und stiegen über die Mauer, beobachtet von vielen Touristen und Ausflüglern, auf das Esel-Plateau.
Nach einem Suuren Most auf dem Pilatus Kulm entschieden wir uns dafür, mit der Bahn nach Alpnachstad zu fahren. Einerseits war ich noch nie mit dieser Bahn unterwegs, andererseits würden es die Gelenke danken. Es war der absolut richtige Entscheid, denn wider Erwarten hatte ich am anderen Tag kein bisschen Muskelkater.
Fazit: Der Pilatus-Ostgrat ist absolut zu empfehlen, wenn man den Touristenmassen entfliehen möchte. Einsame Routen sollte man im Internet ja nicht gedankenlos anpreisen. Doch ich gehe davon aus, dass der Ostgrat nur schon aufgrund seiner Länge kaum von Hinz und Kunz bewandert werden wird.
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