Voll krass schön, der Grassen (2946m)
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Krass, krasser, am G(K)rass(est)en oder ganz schön krass schön ist der Grassen...ach was mir nicht alles an Überschriften einfiel zu diesem tollen Berg. "Ej jo mann, voll krass geil der Grassen ej", wäre dann wohl schon des Guten zuviel gewesen, aus dem Alter bin ich raus. Allein schon gemessen an der Anzahl der Tourenberichte muss wohl nicht mehr darüber diskutiert werden ob der Grassen eine lohnende Hochtour ist. Über die Wegfindung via Normalweg muss ich hier auch nicht mehr viele Worte verlieren, da
Bergamotte (leider damals unbekannterweise) zu fast gleicher Zeit, am gleichen Ort in der gleiche Route mit uns unterwegs war und dies schon im Bericht
Grassen 2946m sehr gut beschrieben hat. Die Inspiration zu dieser Tour lieferte uns aber
Felix mit seinem wunderbaren Bericht
fantastisches Bergland Uri: Grassen via Stössenfirn.
Obwohl ich mit
Chrichen dieses Jahr schon mehrere geniale Touren gemacht habe, war es dieses Mal eine Premiere: wir waren an einem Sonntag gemeinsam unterwegs. Als ich am Samstagabend darauf drängte pünktlich schlafen zu gehen (obwohl es zahlreiche Alternativen gegeben hätte) und den Wecker auf 04:15 Uhr stellte, wurde meine Frau dann doch stutzig und fragte ob ich nochmal weggehen würde (gewohnt aus ganz früheren Tagen kam es für sie nur in Betracht, dass das die Zeit sein müsste wo man an einem Sonntagmorgen wiederkommt). Als ich jedoch antwortete, dass ich um diese Zeit aufstehen werde murmelte sie etwas von "völlig verrückt", "bereits bergsüchtig" und anderen Worten, die ich durch ihr wildes Kopfschütteln nicht richtig verstehen konnte (oder wollte?). Eine Physiotherapeutin hat sich dann später um ihre Verkrampfung der Halsmuskulatur gekümmert (Überanstrengung durch Kopfschütteln) und mir wurde auch ein Therapeut empfohlen (keine Ahnung für was ich den brauche).
Nun denn, mit
Chrichen traf ich mich um 05:30 Uhr in Zürich und ab ging's in Richtung Sustenpass. Gegen 07:15 Uhr starteten wir pünktlich vom Parkplatz los in Richtung Sustlihütte. Eilig hatten wir es nicht, schliesslich sind wir zum Vergnügen hier und nicht auf der Flucht. Trotzdem wurde für den Nachmittag eine aufkommende Wolkenfront vorhergesagt, welche wir möglichst vermeiden wollten. Wir vereinbarten vorher, dass wir spätestens 14:00 Uhr beim Abstieg vom Gletscher runter sein wollten, was uns problemlos gelang. Der Leiterliweg ist sehr kurzweilig und führt effizient in die Höhe (T3).
Von der Sustlihütte aus ist der Weg als Alpinwanderweg (wbw) bis zum Stössenfirn sehr gut markiert. Hin und wieder braucht es im vegetationslosen Gelände mal ein Kraxelmanöver, aber für halbwegs geübte Alpinwanderer keine schwierige Aufgabe (max. T4). Am Stössenfirn gingen wir die Schuttzunge ein Stück hinauf, seilten dann lehrbuchmässig an und liefen den Gletscher hoch Richtung Felsstufe. Der Weg zu dieser war durch vorhandene Trittspuren nicht zu verfehlen.
Als wir an der Felsstufe ankamen, welche zum Stössensattel hoch führt, waren wir dankbar über das herab hängende Fixseil. Da ich mich wirklich nicht zu den Menschen mit einer grossen Kletterbegabung zähle (es aber trotzdem gern mache), frage ich mich an solchen Stellen immer wieder "Wärst du da auch ohne Fixseil ungesichert hoch gekommen?". Antwort: physiologisch wahrscheinlich JA, psychologisch NEIN. Bin dann doch eher der Typ "Kronleuchter"...ich hänge gern irgendwo dran.
Ins Fixseil sind sogar liebevoll Handschlaufen geknotet wobei man eigentlich nur die 1.Schlaufe benötigt. Es sind nur die ersten 2-3 Meter der Felsstufe anspruchsvoll, da für eher ungeübte Kletterer kaum Tritte und Griffe vorhanden sind. Ohne Seil würde ich diese (kurze) Stelle mit einer gehobenen III bewerten. Danach kommt man mit einer lockeren II problemlos durch. Auf dem Stössensattel angekommen bietet sich bereits ein fantastisches Panorama, das einen über den gesamten Gratverlauf immer wieder zu einem kurzen Halt zum Geniessen dieser herrlichen Landschaft einlädt. Apropos Gratverlauf, der ist richtig schön und abwechslungsreich, für jeden was dabei, wie ein Kinderspielplatz. Wer bisschen ausgesetzt balancieren will, läuft direkt auf dem Grat entlang; wer's gemütlich will, weicht in die überfirnte Nordflanke aus; wer sich nicht so recht entscheiden kann, läuft etwas unterhalb des Grates - wir haben alles mal ausprobiert.
Auf dem geräumigen Gipfel erwartete uns selbstverständlich ein grandioser Ausblick, der ja kaum auszuhalten ist. Kurzzeitig kam ein gewisser Neid zu den Titlis-Besteigern auf, welche uns von gegenüber aus zuriefen und winkten. Sie stehen deutlich höher als wir und das mit deutlich weniger Anstrengung - ein Skandal ;o)! Die Welt kann so ungerecht sein.
Nach einem fast einstündigen Gipfelaufenthalt begaben wir uns auf den Abstieg wo wir ebenfalls wie
Bergamotte das Schneecouloir bei P.2835m als Abstiegsweg wählten. An der toll gelegenen Sustlihütte genehmigten wir uns noch Speis & Trank und erfreuten uns an diesem perfekt genutzten Sonntag. Zufrieden konnte ich dann am Sonntagabend meinen Wecker auf 06:00 Uhr stellen - endlich ausschlafen!
Die Vorteile für eine Tour auf den Grassen liegen auf der Hand:
1. Der Parkplatz liegt bereits auf knapp 1900m so dass man ruckzuck (ca. 45 Min.) über den sehr effizienten Leiterliweg an der Sustlihütte ist und damit schon knapp ein Drittel der Höhenmeter vernichtet hat.
2. Das Ziel hat man von Beginn an die allermeiste Zeit stets vor Augen (wer das bei Nebel auch so sieht, hat verdammt gute Augen oder ein fantastisches Vorstellungsvermögen) - ein Verhauer sollte somit nur vorkommen wenn man sich bereits VOR der Tour ein starkes Tröpfchen in der Sustlihütte gegönnt hat
3. Der Weg bis zum Stössenfirn ist hervorragend markiert und die weitere Wegfindung logisch
4. Der Stössenfirn ist unproblematisch (jedoch nicht spaltenfrei), kurz und auch für Anfänger und Zweierseilschaften gut geeignet
5. Die Hochtour ist als Tagestour sehr gut machbar
6. Die Aussicht ist fantastisch
7. Die Tour ist sehr abwechslungsreich (Wandern, Gletscher, kurz Klettern und etwas auf dem Grat herumturnen).
Herzlichen Dank an meinen Tourenpartner
Chrichen - das war wieder hammermässig genial!




Obwohl ich mit

Nun denn, mit

Von der Sustlihütte aus ist der Weg als Alpinwanderweg (wbw) bis zum Stössenfirn sehr gut markiert. Hin und wieder braucht es im vegetationslosen Gelände mal ein Kraxelmanöver, aber für halbwegs geübte Alpinwanderer keine schwierige Aufgabe (max. T4). Am Stössenfirn gingen wir die Schuttzunge ein Stück hinauf, seilten dann lehrbuchmässig an und liefen den Gletscher hoch Richtung Felsstufe. Der Weg zu dieser war durch vorhandene Trittspuren nicht zu verfehlen.
Als wir an der Felsstufe ankamen, welche zum Stössensattel hoch führt, waren wir dankbar über das herab hängende Fixseil. Da ich mich wirklich nicht zu den Menschen mit einer grossen Kletterbegabung zähle (es aber trotzdem gern mache), frage ich mich an solchen Stellen immer wieder "Wärst du da auch ohne Fixseil ungesichert hoch gekommen?". Antwort: physiologisch wahrscheinlich JA, psychologisch NEIN. Bin dann doch eher der Typ "Kronleuchter"...ich hänge gern irgendwo dran.
Ins Fixseil sind sogar liebevoll Handschlaufen geknotet wobei man eigentlich nur die 1.Schlaufe benötigt. Es sind nur die ersten 2-3 Meter der Felsstufe anspruchsvoll, da für eher ungeübte Kletterer kaum Tritte und Griffe vorhanden sind. Ohne Seil würde ich diese (kurze) Stelle mit einer gehobenen III bewerten. Danach kommt man mit einer lockeren II problemlos durch. Auf dem Stössensattel angekommen bietet sich bereits ein fantastisches Panorama, das einen über den gesamten Gratverlauf immer wieder zu einem kurzen Halt zum Geniessen dieser herrlichen Landschaft einlädt. Apropos Gratverlauf, der ist richtig schön und abwechslungsreich, für jeden was dabei, wie ein Kinderspielplatz. Wer bisschen ausgesetzt balancieren will, läuft direkt auf dem Grat entlang; wer's gemütlich will, weicht in die überfirnte Nordflanke aus; wer sich nicht so recht entscheiden kann, läuft etwas unterhalb des Grates - wir haben alles mal ausprobiert.
Auf dem geräumigen Gipfel erwartete uns selbstverständlich ein grandioser Ausblick, der ja kaum auszuhalten ist. Kurzzeitig kam ein gewisser Neid zu den Titlis-Besteigern auf, welche uns von gegenüber aus zuriefen und winkten. Sie stehen deutlich höher als wir und das mit deutlich weniger Anstrengung - ein Skandal ;o)! Die Welt kann so ungerecht sein.
Nach einem fast einstündigen Gipfelaufenthalt begaben wir uns auf den Abstieg wo wir ebenfalls wie

Die Vorteile für eine Tour auf den Grassen liegen auf der Hand:
1. Der Parkplatz liegt bereits auf knapp 1900m so dass man ruckzuck (ca. 45 Min.) über den sehr effizienten Leiterliweg an der Sustlihütte ist und damit schon knapp ein Drittel der Höhenmeter vernichtet hat.
2. Das Ziel hat man von Beginn an die allermeiste Zeit stets vor Augen (wer das bei Nebel auch so sieht, hat verdammt gute Augen oder ein fantastisches Vorstellungsvermögen) - ein Verhauer sollte somit nur vorkommen wenn man sich bereits VOR der Tour ein starkes Tröpfchen in der Sustlihütte gegönnt hat
3. Der Weg bis zum Stössenfirn ist hervorragend markiert und die weitere Wegfindung logisch
4. Der Stössenfirn ist unproblematisch (jedoch nicht spaltenfrei), kurz und auch für Anfänger und Zweierseilschaften gut geeignet
5. Die Hochtour ist als Tagestour sehr gut machbar
6. Die Aussicht ist fantastisch
7. Die Tour ist sehr abwechslungsreich (Wandern, Gletscher, kurz Klettern und etwas auf dem Grat herumturnen).
Herzlichen Dank an meinen Tourenpartner

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