Grassen 2946m
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Nach den physischen und psychischen Anstrengungen vom
Vortag stand mir heute der Sinn nach einer reinen Genusstour. Konkret: viel Berg, wenig Höhenmeter, keine Schwierigkeiten. Dank
Zollikers schönem Bericht auf seinem privaten Blog wusste ich um die guten, aperen Verhältnisse auf dem Gletscher. So konnte ich guten Gewissens alleine zum Stössensattel hochsteigen. Früher in der Saison hätte ich hingegen die spaltenlose Variante durchs Schneecouloir gewählt.
Übrigens, für Solisten fast noch besser geeignet ist der Zustieg von Norden ab Engelberg. Im Schlussaufstieg vom Grassenbiwak können die Spalten auf dem Firnalpelifirn komplett umgangen werden, solange man in Gratnähe bleibt. Kombiniert man die beiden Routen, ergibt sich eine wunderschöne, ÖV-taugliche Überschreitung. Schnellgänger können diese gar in einem Tag absolvieren, ansonsten mit Übernachtung im Biwak oder in der Sustlihütte.
Kurz vor acht Uhr laufe ich beim Chli Sustli (1902m) los und erreiche über den steilen Leiterweg in dreissig Minuten die Sustlihütte. Anschliessend führt mich der blauweisse Alpinwanderweg zielsicher zum Stössenfirn hoch. Unterwegs hatte ich zwei Seilschaften überholt. Der Gletscher ist praktisch aper, daran hat auch der leichte Schneefall von letzter Woche nichts geändert. Die grösseren Spalten liegen also alle offen und davon hat es durchaus ein paar. Ich folge der Schuttzunge bis ans oberste Ende und montiere erst dort die Steigeisen. Die grossen Längsspalten umgehe ich rechterhand. Normalerweise hält man sich aber weiter westlich, im Bereich der Querspalten. Weiter oben treffe ich schliesslich auf die Spuren vom Vortag und folge ihnen bis zur Kletterstelle mit dem Halteseil. Idealerweise entledigt man sich hier der Steigeisen, aber das ist natürlich Geschmacksache. Diese werden zurzeit bis zum Gipfel nicht mehr zwingend benötigt.
Auf dem Stössensattel (2784m) halte ich inne und geniesse den Blick auf den kleinen Windkessel. Von dessen oberen Rand grüssen mich zwei Romands. Diese haben den Grassen ab dem gleichnamigen Biwak bestiegen und queren nun zur Spannorthütte. Anschliessend folge ich dem aperen Grat nach Westen. Später weiche ich leicht auf den schwach geneigten Firn aus. Der wenige Neuschnee der letzten Woche hat sich gut verfestigt oder ist bereits weggeschmolzen. Wer mag, könnte aber praktisch durchgehend auf dem Grat verbleiben. Das gilt auch für den etwas steileren Schlussaufstieg. Dort wäre in der Flanke aufgrund von Schneeresten etwas Vorsicht angebracht. Mutterseelenallein erreiche ich kurz nach 10:30 den Grassen (2946m).
Die Sicht auf die gigantische Titlis-Südwand ist schlicht atemberaubend. Da verblassen selbst die Berner Hochalpen im Westen. Ruchstock, Schlossberg, Spannörter und Blackenstock im Osten geben ebenfalls eine gute Figur ab. Kurz nach mir kommt noch ein Alleingänger an, er ist in 3.5h von Engelberg hochgestiegen. Da kommt mir die Idee der Überschreitung. Doch ein Blick in den Fahrplan genügt, um diese Idee gleich wieder zu begraben: Die Rückkehr zum Auto am Sustenbrüggli wäre mit ÖV heute nicht mehr zu schaffen. Erst deutlich später treffen weitere Seilschaften ein, zwei davon sind sind über die Südwand hochgestiegen.
Geschlagene zwei Stunden vertrödle ich auf dem Gipfel. So geht Genusstouren! Über die Aufstiegsroute ziehe ich schliesslich zurück Richtung Stössensattel. Ich steige aber bereits vorher das Schneecouloir bei P. 2835 runter (WS-). Diese Variante würde ich beim nächsten Mal auch im Aufstieg begehen, sie ist etwas direkter und schneller, wenn auch steiler. Anschliessend zügig zurück zur Sustenpassstrasse.
Zeiten
2:35 Grassen
1:30 Sustenbrüggli


Übrigens, für Solisten fast noch besser geeignet ist der Zustieg von Norden ab Engelberg. Im Schlussaufstieg vom Grassenbiwak können die Spalten auf dem Firnalpelifirn komplett umgangen werden, solange man in Gratnähe bleibt. Kombiniert man die beiden Routen, ergibt sich eine wunderschöne, ÖV-taugliche Überschreitung. Schnellgänger können diese gar in einem Tag absolvieren, ansonsten mit Übernachtung im Biwak oder in der Sustlihütte.
Kurz vor acht Uhr laufe ich beim Chli Sustli (1902m) los und erreiche über den steilen Leiterweg in dreissig Minuten die Sustlihütte. Anschliessend führt mich der blauweisse Alpinwanderweg zielsicher zum Stössenfirn hoch. Unterwegs hatte ich zwei Seilschaften überholt. Der Gletscher ist praktisch aper, daran hat auch der leichte Schneefall von letzter Woche nichts geändert. Die grösseren Spalten liegen also alle offen und davon hat es durchaus ein paar. Ich folge der Schuttzunge bis ans oberste Ende und montiere erst dort die Steigeisen. Die grossen Längsspalten umgehe ich rechterhand. Normalerweise hält man sich aber weiter westlich, im Bereich der Querspalten. Weiter oben treffe ich schliesslich auf die Spuren vom Vortag und folge ihnen bis zur Kletterstelle mit dem Halteseil. Idealerweise entledigt man sich hier der Steigeisen, aber das ist natürlich Geschmacksache. Diese werden zurzeit bis zum Gipfel nicht mehr zwingend benötigt.
Auf dem Stössensattel (2784m) halte ich inne und geniesse den Blick auf den kleinen Windkessel. Von dessen oberen Rand grüssen mich zwei Romands. Diese haben den Grassen ab dem gleichnamigen Biwak bestiegen und queren nun zur Spannorthütte. Anschliessend folge ich dem aperen Grat nach Westen. Später weiche ich leicht auf den schwach geneigten Firn aus. Der wenige Neuschnee der letzten Woche hat sich gut verfestigt oder ist bereits weggeschmolzen. Wer mag, könnte aber praktisch durchgehend auf dem Grat verbleiben. Das gilt auch für den etwas steileren Schlussaufstieg. Dort wäre in der Flanke aufgrund von Schneeresten etwas Vorsicht angebracht. Mutterseelenallein erreiche ich kurz nach 10:30 den Grassen (2946m).
Die Sicht auf die gigantische Titlis-Südwand ist schlicht atemberaubend. Da verblassen selbst die Berner Hochalpen im Westen. Ruchstock, Schlossberg, Spannörter und Blackenstock im Osten geben ebenfalls eine gute Figur ab. Kurz nach mir kommt noch ein Alleingänger an, er ist in 3.5h von Engelberg hochgestiegen. Da kommt mir die Idee der Überschreitung. Doch ein Blick in den Fahrplan genügt, um diese Idee gleich wieder zu begraben: Die Rückkehr zum Auto am Sustenbrüggli wäre mit ÖV heute nicht mehr zu schaffen. Erst deutlich später treffen weitere Seilschaften ein, zwei davon sind sind über die Südwand hochgestiegen.
Geschlagene zwei Stunden vertrödle ich auf dem Gipfel. So geht Genusstouren! Über die Aufstiegsroute ziehe ich schliesslich zurück Richtung Stössensattel. Ich steige aber bereits vorher das Schneecouloir bei P. 2835 runter (WS-). Diese Variante würde ich beim nächsten Mal auch im Aufstieg begehen, sie ist etwas direkter und schneller, wenn auch steiler. Anschliessend zügig zurück zur Sustenpassstrasse.
Zeiten
2:35 Grassen
1:30 Sustenbrüggli
Tourengänger:
Bergamotte

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Kommentare (3)