Hochtour Grassen - eine nicht mehr ganz so einfache Tour
Heute Nachmittag wollte ich die Verhältnisse am Stössenfirn rekognoszieren gehen.
Ich startete die Tour beim Parkplatz Sustenbrüggli. Der Leiterliweg brachte mich in gut einer halben Stunde hoch zur Sustlihütte. Kurze Verpflegung und weiter ging es über den gut gezeichneten Weg Richtung Stössenfirn. Unterhalb des Firns wird es blocksteinartig, geht aber ganz gut. Ich lief so hoch wie möglich über die Geröllzunge hoch (ca. 2640m) ehe ich mit Steigeisen den Stössenfirn betrat. Ich holte ein bisserl nach rechts aus, um der Spaltenzone auszuweichen. Das ging recht gut, die restlichen Spalten waren gut sichtbar. Der Neuschnee der vergangenen Tage war schon fast vollständig geschmolzen.
Ist auf der Karte der Stössensattel noch fast vollständig mit Schneeauflage gezeichnet, sieht die Realität nun weit schlimmer aus. Von oben bambelt ein Fixseil herunter, aber der Einstieg - sprich die ersten 10 Meter - haben es in sich. Zwar ist der Schrund noch praktisch geschlossen, doch mit den - zwanghaft - nassen Schuhen sind die ersten Meter - auch wenn das Fixseil gute Dienste leistet - nicht ganz ohne. Für diese Stelle empfiehlt sich auch ein Helm, falls man nicht alleine unterwegs ist. Gegen oben wird das Gelände einfacher. In den letzten Jahren ist hier massiv Gletscher weggeschmolzen.
Vom Stössensattel geht es dann mehr oder weniger dem Grat entlang - drei Mal bin ich auf Schnee ausgewichen - zum Grassen hoch. Das ist dann wieder einfaches Gelände.
Runter bin ich den gleichen Weg. Das Couloir bei P 2835 ist stark ausgeapert und sicher nicht mehr lohnend.
Auf der sympathischen Sustlihütte noch eingekehrt und den Abend genossen.
Durch den Rückzug des Stössenfirns ist die Grassen-Route deutlich schwieriger geworden. Ev. ist es möglich, anstatt über das Fixseil links über die schuttige Runse hochzusteigen, weiss zwar nicht, ob das einfacher ist.
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