Nichts geerntet im Vrenelisgärtli aber trotzdem glücklich
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Da dies nun der 110. Bericht zum Vrenelisgärtli ist, gibt's zur Wegbeschreibung eigentlich nix mehr zu sagen und mein Tourenpartner
Chrichen hat dies bereits mit seinem Bericht
Vrenelisgärtli (2905m) und Ruchen (2901m) perfekt beschrieben und hervorragend illustriert. Danke dir dafür! Somit beschränkt sich dieser Bericht nur auf ein paar persönliche Eindrücke zu dieser wunderschönen Tour und zusätzlichen Bildern.
Das arme Vreneli kann einem wirklich Leid tun: hat sich doch das verzweifelte Mädel nun schon einen abgelegenen Acker in der sonst vegetationslosen Nivalzone auf knapp 3000m ausgesucht um dort Landwirtschaft zu betreiben, kommt doch laufend allerhand Wandervolk vorbei und trampelt auf ihren Feldern rum. Doch wenn man genauer hinschaut ist, dann war das Vreneli eine ziemlich begabte Bergsteigerin und das ausgesuchte "Gärtli" alles andere als trivial zu erreichen! Nur der wunderbar eingerichtete Klettersteig erlaubt den meisten Besuchern einen relativ unschwierigen Übergang zum Schwandergrat. Gäbe es diesen nicht - sind wir ehrlich - würde der Garten vom Vreneli wohl eher nur sporadischen Besuch erhalten: dann am ehesten noch über den anspruchsvollen Guppengrat (T6) oder die nicht minder anspruchsvolle Felsstufe über die der heutige Klettersteig verläuft (ohne Hilfen sicher T6 bis T6+). Also Vreneli, ist halt wirklich blöd gelaufen mit dem Klettersteig ;o).
Das
Chrichen und ich an einem Wochentag hier unterwegs waren hatte gleich 2 Vorteile: 1. die Hütte war kaum belegt und wir hatten richtig viel Platz zum schlafen, 2. es gab keinen Stau am Klettersteig beim Schwander Grat. Diese relative Ruhe nutzten wir gut zum Üben des Seil-Handlings und so konnten wir es uns problemlos leisten am Klettersteig geeignete Fixpunkte zu beurteilen und ein kleines Abseilmanöver zu starten. So konnten wir gleich mal schauen wie sich unser Gewichtsunterschied am Seil auswirken würde, Ergebnis: ich setzte mich mit meiner kompletten erotischen Schwungmasse schön ins Seil und
Chrichen merkte oben nicht mal was davon. Soll meine Frau nochmal sagen, dass ich zugenommen hätte. Unten angekommen dachte ich er würde sich auch brav ins Seil setzen, aber nee, schwuppdiwupp hangelte er sich elegant an der Kette runter wie Tarzan von der Liane und stand vor mir. Naja, er ist eben ein richtiger Mann und das Abseilen wird sowieso überbewertet ;o).
Am Grat hoch zum Gipfel des Vrenelisgärtli hatten wir leichte Orientierungsprobleme, die wohl aber unbegründet waren. Anscheinend gibt's 2 Wege, die in dem Fall nicht nach Rom, sondern zu Vrenelis Schrebergarten führen. Diese Orientierungsprobleme setzten sich an der Felsstufe zum Ruchen fort, wo wir irgendwie keine Wegspur entdecken konnten. Fast hätte ich bei all dem Schutt, der sich schön unter mir talwärts bewegte,
WoPo1961's "Schutt happens" zitiert und den Ruchen sein gelassen denn ich fühlte mich irgendwie "ausgepsycht". Dann stellte ich jedoch fest, dass ich seit unserem Abmarsch nur einen kleinen Müsliriegel verzehrt hatte. Also erstmal was essen und kurz wirken lassen...
Danach stellte sich die Frage "Schutt i stay or Schutt i go" (Copyright by
WoPo1961) nun nicht mehr...
Chrichen warf mir das Seil runter weil ich auf einem brüchigen und schuttigen Felsband stand und nach einigen beherzten Kletterzügen erreichte ich ihn. Interessant beim Ruchen fand ich, dass es wohl eine Art Schuttstufe gibt. Die berühmte "Sollbruchstelle" hätte nun damit auch geologische Bedeutung. Während sich im unteren Teil der Felsstufe noch alles schuttig zu bewegen scheint ist urplötzlich im oberen Teil alles bombenfest. Also nur Mut an diesem verruchten (nicht verfluchten!) Ruchen, alles wird gut!
Beim Abstieg vom Ruchen konnte ich
Chrichen geschickt einreden, dass er ziemlich müde aussieht und deshalb den Bächistock lieber sein lassen sollte. Glück gehabt, dass er das ebenso empfand. So "musste" ich mich natürlich mit auf den Rückweg begeben...ich wäre ja noch auf den Bächistock gegangen... ;o)).
Nach über 12 Stunden auf den Beinen waren wir wahnsinnig dankbar über den netten Älpler der uns mit seinem Jeep von Chäseren bis nach Plätz mitnahm - dieser Weg hätte sich sonst nochmal eeeeeeeelend in die Länge gezogen und die Tour mit einem Stirnlampen-Marsch enden lassen. Vielen Dank dafür!!
Fazit: Eine wunderbar abwechslungsreiche Tour an die ich mich sehr gern erinnere. Eine Tour genau nach meinem Geschmack: bisschen wandern, bisschen Gletscher, bisschen Klettern, bisschen auf dem Grat balancieren. Besten Dank auch an meinen Tourenpartner
Chrichen - das war wieder Klasse mit dir!


Das arme Vreneli kann einem wirklich Leid tun: hat sich doch das verzweifelte Mädel nun schon einen abgelegenen Acker in der sonst vegetationslosen Nivalzone auf knapp 3000m ausgesucht um dort Landwirtschaft zu betreiben, kommt doch laufend allerhand Wandervolk vorbei und trampelt auf ihren Feldern rum. Doch wenn man genauer hinschaut ist, dann war das Vreneli eine ziemlich begabte Bergsteigerin und das ausgesuchte "Gärtli" alles andere als trivial zu erreichen! Nur der wunderbar eingerichtete Klettersteig erlaubt den meisten Besuchern einen relativ unschwierigen Übergang zum Schwandergrat. Gäbe es diesen nicht - sind wir ehrlich - würde der Garten vom Vreneli wohl eher nur sporadischen Besuch erhalten: dann am ehesten noch über den anspruchsvollen Guppengrat (T6) oder die nicht minder anspruchsvolle Felsstufe über die der heutige Klettersteig verläuft (ohne Hilfen sicher T6 bis T6+). Also Vreneli, ist halt wirklich blöd gelaufen mit dem Klettersteig ;o).
Das


Am Grat hoch zum Gipfel des Vrenelisgärtli hatten wir leichte Orientierungsprobleme, die wohl aber unbegründet waren. Anscheinend gibt's 2 Wege, die in dem Fall nicht nach Rom, sondern zu Vrenelis Schrebergarten führen. Diese Orientierungsprobleme setzten sich an der Felsstufe zum Ruchen fort, wo wir irgendwie keine Wegspur entdecken konnten. Fast hätte ich bei all dem Schutt, der sich schön unter mir talwärts bewegte,

Danach stellte sich die Frage "Schutt i stay or Schutt i go" (Copyright by


Beim Abstieg vom Ruchen konnte ich

Nach über 12 Stunden auf den Beinen waren wir wahnsinnig dankbar über den netten Älpler der uns mit seinem Jeep von Chäseren bis nach Plätz mitnahm - dieser Weg hätte sich sonst nochmal eeeeeeeelend in die Länge gezogen und die Tour mit einem Stirnlampen-Marsch enden lassen. Vielen Dank dafür!!
Fazit: Eine wunderbar abwechslungsreiche Tour an die ich mich sehr gern erinnere. Eine Tour genau nach meinem Geschmack: bisschen wandern, bisschen Gletscher, bisschen Klettern, bisschen auf dem Grat balancieren. Besten Dank auch an meinen Tourenpartner

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