Vrenelisgärtli (2.904 m) & Ruchen (2.901 m) - Ab Chäseren, leider ohne Bächistock


Publiziert von boerscht , 22. Juni 2021 um 12:15.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:19 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1890 m
Abstieg: 1890 m
Strecke:18,4 km

Die letzten 2 Wochen mit hohen Temperaturen haben dem Schnee auch in der Höhe ganz schön zugesetzt, also Zeit in die Hochtourensaison zu starten. Auf die drei Hauptgipfel des Glärnisch solls am Sonntag gehen. Die Hütte ist leider an Wochenenden bis Ende August bereits komplett ausgebucht, also gehen wir halt mit Zelt. Ist auch entspannt.

Tag 1:

Chäseren - Wärben T2; 20 min:

Nach gemütlichem chillen am Klöntalersee und Schwimmen, gehts am Nachmittag mit dem Alpentaxi auf die Chäseren Alp. Pro Person kostet das 15 CHF, ein angemessener, nicht überzogener Preis. In übler Mittagshitze mit schwerem Camping gepäck gehen wir den Fahrweg hinauf zur Alp Wärben. Hier fragen wir vor Ort ob wir hinter der Alp auf der Wiese am Bach zelten dürfen. Kein Problem, wir dürfen uns nur nicht von den Kühen stören lassen. Der Talkessel ist wunderschön. Über die Wände fallen viele Wasserfälle herab, welche im Abendlicht in Regenbogenfarben leuchten. Eigentlich hatten wir vor übers Handy und IPad das Fußballspiel zu schauen, leider gibts hier jedoch null Handyempfang. Nach Pasta kochen und in der Sonne liegen, versuchen wir früh zu schlafen, da wir am nächsten Morgen gegen 2 Uhr starten wollen um den Leuten aus der vollen Hütte am Schwander Grat zuvor zu kommen und nicht warten zu müssen.

Tag 2:

Wärben - Glärnischhütte T3; 1:10 h:


Gegen 2 Uhr starten wir in die Dunkelheit, nachdem wir unsere Zelte zusammengepackt haben. Schon jetzt ist es ordentlich warm und auf dem Weg zur Hütte kommen wir gut ins Schwitzen. Der Hüttenzustieg ist an einigen etwas rutschigen Stellen mit Stahlketten versichert, nicht sonderlich schwierig und auch mit Stirnlampe problemlos zu finden.
An der Glärnischhütte angelangt ist bisher nur der Hüttenwart wach und bereitet das Frühstück vor. Perfekt, so war es geplant. Kurz Wasser auffüllen und von den Trailrunnern auf die Bergstiefel wechseln.

Glärnischhütte - Glärnischfirn - Schwander Grat - Vrenelisgärtli T4, WS, II; 3 h:

Von der Glärnsichhütte geht es den roten Markierungen nach auf gutem Weg weiter hinauf. Bald folgt eine Steilstufe welche erkraxelt werden muss, hier kommen auch mal kurz die Hände zum Einsatz. Querend geht es auf das Gletschervorfeld, welches noch mit großen Schneefeldern bedeckt ist. Der Schnee auf dem Gletscher ist am Morgen noch recht hart. Auf dem Spaltenarmen, gut eingedeckten Gletscher verzichten wir aufs Anseilen und gehen in einem Linksbogen hinauf zum Schwander Grat. Der Gletscherlatscher zieht sich doch ordentlich in die Länge. Am Schwander Grat eine kurze Pause und Helm an. Es gibt zwei verschiedene Ketten. Eine ist für den Abstieg eingerichtet, die andere nur für den Aufstieg. Die Richtung ist entsprechend mit Schildern markiert, eine sinnvolle Sache wenn sich auch jeder daran halten würde. Mit einer Bandschlinge hängen wir uns ein und klettern die Stufe ab, was in gutem Fels einfach geht. Ausgesetzt ist es. Unten ziehen wir die Steigeisen an und nehmen den Pickel in die Hand. Über den Firngrat, welcher nur wenig ausgesetzt ist gehts in Richtung Vrenelisgärtli. Wäre heute auch ohne Steigeisen problemlos gegangen. Zunächst über schuttigen Weg gehts in den Fels hinauf und in etwas Kraxelei weiter auf den breten Gipfelgrat. Hier ist man in der Wegwahl recht frei. Am Gipfel leider heute nur wenig Aussicht, es ist ganz schön trüb und die Sonne will sich nicht so recht zeigen.

Vrenelisgärtli - Schwander Grat - Ruchen - Glärnischfirn - Glärnischhütte T4, WS, II; 2:45 h:

Vom Gipfel des Vrenelisgärtlis gehts über den Grat wieder zurück zum Schwander Grat. Leider kommen uns hier in der Kletterstelle gerade die ersten Seislchaften aus der Hütte entgegen. Die halten sich natürlich nicht an den vorgeschriebenen Ab-, und Aufstiegsweg und blockieren beide Wege. Das ganze dauert gefühlt ewig, da sieht man wieder seltsames Zeug. So eine 6 er Seilschaft die am Seil zusammengebunden an den Ketten absteigt und zusätzlich jeder ein Klettersteigset dabei hat, naja jedem das seine. Nach etwa 25 min warten können wir dann endlich hoch. Nach einem Kommentar meinerseits, dass der Weg doch klar vorgegeben ist, kommt nur eine dumme Bemerkung zurück, schade so ein Verhalten am Berg.
Vom Schwander Grat aus weiter zum Ruchen. Auf P.2860 gehts über ein steiles Firnband hinauf. Bei weiterer Ausaperung muss hier etwas geklettert werden. Vom P.2860 dann einfach den wenig ausgeprägten Grat entlang zum Gipfel des Ruchen.
In ziemlich direkter Linie über Firnfelder hinab auf den Glärnischfirn und diesen nach unten. Eigentlich hatten wir ja noch vor auf den Bächistock zu gehen, leider ist das rechte Couloir jedoch nicht mehr durchgängig im Firn begehbar und es liegt ein ziemlich großer Bergschrund frei, welcher schon von weiter weg nicht überwindbar aussieht. Irgendwie hab ich die Routen hoch nicht richtig angeschaut und das Couloir weiter links kommt mir nicht in den Sinn. Das wäre wohl noch gut begehbar gewesen. So lassen wir den Bächistock leider aus und gehen direkt wieder zur Glärnischhütte hinab.

Glärnischhütte - Wärben - Chäseren T3; 1 h:

Nach Rösti, Bier und kurzem Mittagsschlaf in den Liegestühlen auf der Terasse der Glärnischhütte gehts schnell wieder nach Wärben hinab zu unserem deponierten Camping zeug und über den Fahrweg zurück nach Chäseren. Hier müssen wir noch etwa 15 min auf das Alpentaxi warten, welches uns wieder ins Tal bringt.


Tourengänger: boerscht


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Kommentare (2)


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mb4 hat gesagt: Bächistock
Gesendet am 23. Juni 2021 um 02:29

boerscht hat gesagt: RE:Bächistock
Gesendet am 23. Juni 2021 um 10:07
Oha, sehr cool danke ! Das hätte ich mal vorher sehen müssen :)


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