Vrenelisgärtli, Schwandergrat & Ruchen


Publiziert von ᴅinu , 5. September 2023 um 17:32.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 2 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 2340 m
Abstieg: 2340 m
Strecke:30,2 km

Der Tag fängt gut an… 5:00 Uhr – Morgenessen: Während mein Kaffee sich in die Tasse ergiesst klingelt das Smartphone, die 118 ist am anderen Leitungsende: Rauchentwicklung im Treppenhaus. Da ich bereits angezogen bin packe ich meine Sachen und fahre auf dem Weg zur Autobahn noch am Einsatzort vorbei. Nach 30 Minuten ist der Brandstifter (ein E-Trotti) sichergestellt und das Treppenhaus vom Rauch befreit. Die evakuierten Bewohner dürfen wieder zurück ins Bett und für mich geht es auf direktem Weg zur Autobahn ins schöne Glarnerland :-) Somit ist diese Vrenelisgärtli Hochtour für mich auch eine Art After-Work Eintagestour.   

Auf dem Parkplatz der Glärnischhütte parkiere ich mein PW. Als Dankeschön kehre ich im Abstieg noch kurz im Aufenthaltszelt vom Basecamp der Glärnischhütte ein. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Mit dem Bike radle ich zuerst den breiten Alpenweg hinauf. Die erste Steilrampe vor Klönstalden hat es schon schön in sich, danach flacht das Seitental ab und ich kann die Fahrt so richtig geniessen. Erst nach der Chäseren steilt es noch einmal richtig auf. Bei der Alp Wärben deponiere ich mein Bike hinter einem Holzlager. Im nachhinein empfehle ich noch ein paar Meter weiter zu fahren. Man findet leicht rechts einen eingezäunten Parkplatz. 

Der Hüttenzustieg ist komfortabel. Man findet anstatt einem Zick-zack Weg einen luxuriösen, gekurvten Kiesweg :-D Und so erstaunt es auch nicht, wenn die Glärnischhütte, welche sich zurzeit im Umbau befindet immer näher kommt. Schneller als gedacht passiere ich das temporäre Basecamp der Glärnischhütte und steige über den kommerziellen Weg hinauf zum Glärnischfirn. Im Rückzugsgebiet vom Glärnischfirn findet man zu Begin grosse Steinmänner. Anschliessend machte ich den Fehler in der Mitte vom Tal durchzuschreiten und landete Spurlos auf dem Glärnischfirn. Im Alleingang sicher nicht die Beste Variante, auch wenn ich genügend Erfahrung und Ausbildungen im Rucksack trage. Da es erst noch Neuschnee gab, war ich mir nicht sicher, ob es irgendwo schon eine Spur gab. Ich Spurte also meine eigene Variante in den Glärnischfirn und traf dann kurze Zeit später auf eine gut ausgetretene Spur. Der Aufstieg war somit um vieles kraftsparender. Die Gletscherspalten von kleiner bis mittlerer Grösse sind zur Zeit allesamt gut sichtbar.

Im Einstieg zum kurzen Klettersteig am Schwandergrat deponiere ich meine Wanderstöcke und ersetzte diese später durch den Pickel welcher zu Begin noch am Rucksack montiert war. Der Abstieg führt dediziert vom Aufstieg durch die Wand um Stau zu vermeiden. Heute war nicht viel los (ca. 20 Personen waren unterwegs) und ich konnte somit direkt absteigen. Die dicke Eisenkette ist gewöhnungsbedürftig, ich benutzte daher vor allem die Stangen und natürlichen Griffe / Tritte um durch die Wand zu kommen.   

Unten angekommen quere ich dem Grat entlang zum Gipfelaufbau vom Vrenelisgärtli. Bereiche mit Trittschnee wechseln sich zur Zeit mit trockenen Felszonen ab - es herrschen tolle Bedingungen! Inzwischen haben mich die ersten Seilschaften gekreuzt welche in der Glärnischhütte übernachtet hatten. Der Aufstieg zum Gipfelgrat fordert noch einmal kurz die Hände in einfacherem Kraxelgelände. Der Gipfelbereich ist langgezogen und so gelangt man erst nach ca. 100 Metern zum Gipfelkreuz. Da ich noch zwei weitere Gipfel auf dem Programm hatte und immer mehr Wolken aufzogen machte ich keine Gipfelrast. Am Klettersteig holte ich die ersten Seilschaften ein. Da alle Brav den Schildern nach aufgestiegen sind und es absehbar war, dass gerade keine weiteren Personen über die Abstiegsvariante kommen werden, nutzte ich die Abstiegsvariante für den Aufstieg. Oben angekommen packte ich meine Wanderstöcke und spurte auf einem kraftsparenden Weg in Mixedgelände zum höchsten Punkt vom Schwander Grat, wo ich dann auch meine erste grosse Pause mache.

Über die Aufstiegsvariante steige ich nach der Pause wieder vom Schwander Grat hinunter und quere auf direktem Weg zum Ruchen hinüber, ich peile die mittlere Zone vom Felsaufschwung an. Bis ich im Aufstiegsgelände angekommen war dachte ich ehrlich gesagt nicht, dass ich den Ruchen Gipfel packe. Es hatte aus der Ferne gesehen einfach zu Viel Schnee drin. Das Aufstiegsgelände relativierte sich jedoch zunehmend und der Rund 15 cm Tiefe Schnee stellte sich als bester Trittschnee heraus. Die beiden kurzen Kletterpassagen im ersten Felsaufschwung zum P.2861 waren trocken und sehr griffig. Meine Variante schätze ich im oberen 2. Schwierigkeitsgrad ein. Dazwischen findet man T4 Gelände das ich durchgehend zu Fuss an den Wanderstöcken gehen konnte. Am P.2861 angekommen war der weitere Weg zum Gipfel nur noch Fleissarbeit. Die Felsplatten haben eine sehr Rauhe Oberfläche und mit Tourenschuhen hatte ich somit einen super halt. 

Nach einer weiteren kurzen Gipfelpause machte ich mich parat für den Abstieg. Als letzter machte ich mich auf den Rückweg über den Glärnischfirn, dieses Mal nutzte ich die effiziente Variante der Spur entlang bis zum Ausstieg vom Firn. Da ich mein Shirt zum Trocknen im Einstieg zum Firn deponiert hatte, musste ich noch einen kleinen Umweg machen. Über das Weglose Gletscherrückzugsgebiet erreichte ich die ersten Steinmänner, von wo ich dem Pfad entlang zum Basecamp hinuntersteigen konnte. Nach einer längeren Pause im Basecamp genoss ich einen kurvenreichen Abstieg über den Hüttenweg bis zu meinem deponierten Bike, auf welchem ich sodann bis zum Parkplatz zurück gelangte.

Tourengänger: ᴅinu


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T5 WS- II
T4 WS II
26 Okt 13
Glärnisch Trilogie · Merida
T3+ WS II
WS-
1 Jul 18
Vrenelisgärtli · carpintero
T6+ ZS+ III K1
T5 WS- II
T4 WS- II
11 Aug 13
Vrenelisgärtli (2904) · Castillion

Kommentar hinzufügen»