Rundtour zum Gufelstock 2436m
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Bis anhin hatte ich so meine liebe Mühe mit dem Schiltgebiet. Es erschien mir irgendwie profan im Vergleich zur aufregenden Glärnisch- und Oberseeregion. Die genussreiche Gratwanderung vom Rotärd zum Gufelstock vermochte diesen Eindruck zumindest teilweise zu korrigieren, wobei das schöne Herbstwetter auch seinen Teil dazu beitrug.
Nach einer "Privatfahrt" mit der Aeugstenbahn starte ich um 7:30 vom Bärenboden (1446m) Richtung Rotärd. Es ist frisch, aber angenehm, von Bise nichts zu spüren. Während der Hochnebel das Flachland fest im Griff hat, kann sich das Glarnerland (noch) über einen klaren Morgenhimmel freuen. Zügig gewinne ich an Höhe, auch wenn sich der Schlussaufstieg durchs Schilttal zum Rotärd (2216m) in die Länge zieht. Oben auf dem Pass strahlt mir die Sonne ins Gesicht, eindrücklich anzusehen die Trutzburg Mürtschenstock.
Nun folgt die genussreiche Kammwanderung Richtung Gufelstock. Sie bietet kaum Schwierigkeiten und kann beliebig verlängert oder verkürzt werden. Den wenig prägnanten Wisschamm (2348m) - ein idealer Biwakplatz - überschreitet man fast unbemerkt. Gleich darauf folgt das Schwarzstöckli (2385m), welches immerhin einen kecken Gipfelaufbau aufweist. Nun verlasse ich vorübergehend den Hauptkamm, es zieht mich nach Westen zum nahen Hächlenstock (2316m). Dieser lässt sich über die breite Ostflanke an beliebiger Stelle ersteigen. Nachdem ich bereits am Rotärd eine grosse Steinbockkolonie gekreuzt habe, treffe ich hier erneut auf ein gutes Dutzend Tiere, die wenig Scheu zeigen. Vor dem Winter tragen die jungen Böcke ihre letzten Rivalitäten aus. Vom Gipfel geniesst man übrigens einen lohnenden Tiefblick bis nach Glarus runter.
Zurück in der Heustockfurggel (2264m) peile ich den Heustock (2384m) in direkter Linie über dessen Westgrat an. Das ist praktisch durchgehend Gehgelände. Nun zurück auf dem Hauptkamm setze ich meine Reise nach Süden fort. Leider viel zu schnell findet sie auf dem Gufelstock (2436m) ihr Ende. Kurz zuvor - nach dem Höch (2426m) - war der Wanderweg kurz nach Westen ausgewichen, um einige Felszacken zu umgehen. Die moderate T3 wird nie überschritten. Auf dem beliebten Wandergipfel geniesse ich bei prächtigem Herbstwetter einen frühen Lunch. Stolz blicke ich in die Runde: kaum ein Gipfel mehr, den ich nicht begangen habe.
Langsam machen sich im Tal Wolken bemerkbar, bald vorbei der Glarner Sonderfall. Eigentlich könnte ich nun den Rückweg nach Aeugsten antreten, würde da nicht noch eine Handvoll Kleingipfel locken. Gut zehn Minuten später stehe ich bereits auf dem Breitchamm (2396m). Aber weitere Geschenke werden nicht gemacht: Gemäss Führer ist der Weiterweg über den Felsgrat zum Südgipfel "mit beträchtlichem Aufwand" verbunden. Ich probier's trotzdem. Kurz vor einer Scharte breche ich ab. Der folgende Aufschwung weist zwar eine Schwachstelle auf (ca. T6-/II), doch die Scharte lässt sich nur mit einem Absprung erreichen. Die Gefahr, mir bei der Landung im unebenen Felsgelände einen Fuss zu brechen, erscheint mir zu hoch. Also zurück über den Grat, absteigen und auf der Westseite traversieren. Dort steige ich erneut zum Grat hoch, in die zweite Scharte. Doch der folgende Aufschwung (ausgesetzte T6/II+) ist mir zu heikel. Also wieder runter nach Westen, um den Breitchamm (2364m) schliesslich unschwierig von Süden zu erreichen - ganz schön viel Aufwand für die unauffällige Graterhebung (meine Versuche fliessen nicht in die Bewertung ein). Fazit: Der Breitchamm lässt sich überschreiten, wenn man die gehobene T6 nicht scheut.
Anschliessend wieder im Gehgelände über den Grasgrat zum Güntelchamm (2319m). Übrigens, Steinmannli und Gipfelbuch (welches erstaunlich viele Einträge aufweist) befinden sich sinnvollerweise nicht auf der unbedeutenden Kote, sondern einem Absatz südlich davon. Damit habe ich den Kulminationspunkt meiner Runde erreicht. Via die Hüenderchöpf (2235m) steige ich weglos zu den kleinen Seelein ab, wo zwei Nacktschwimmer die Erinnerung an den Jahrzehntesommer 2015 hochhalten. Wer mag, könnte noch Platten- und Fessisstock anhängen. Dafür fehlt mir leider die Zeit und ich begnüge mich mit dem Schafleger (2024m), ein lohnender Umweg von knapp 15 Minuten ab Wanderweg: herrlich der Tiefblick aufs Nebelmeer. Dieses verschluckt mich wenig später auf Höhe der Heuplanggen. So schenke ich mir den geplanten Talabstieg und gondle per Bahn zurück nach Ennenda. Besten Dank an dieser Stelle an den freundlichen Herrn Leuzinger aus Glarus, welcher mir zwei Bons der Seilbahngenossenschaft überliess.
Zeiten
1:20 Rotärd
1:05 Hächlenstock
0:55 Gufelstock
1:10 Güntelchamm
1:30 Bärenboden
Nach einer "Privatfahrt" mit der Aeugstenbahn starte ich um 7:30 vom Bärenboden (1446m) Richtung Rotärd. Es ist frisch, aber angenehm, von Bise nichts zu spüren. Während der Hochnebel das Flachland fest im Griff hat, kann sich das Glarnerland (noch) über einen klaren Morgenhimmel freuen. Zügig gewinne ich an Höhe, auch wenn sich der Schlussaufstieg durchs Schilttal zum Rotärd (2216m) in die Länge zieht. Oben auf dem Pass strahlt mir die Sonne ins Gesicht, eindrücklich anzusehen die Trutzburg Mürtschenstock.
Nun folgt die genussreiche Kammwanderung Richtung Gufelstock. Sie bietet kaum Schwierigkeiten und kann beliebig verlängert oder verkürzt werden. Den wenig prägnanten Wisschamm (2348m) - ein idealer Biwakplatz - überschreitet man fast unbemerkt. Gleich darauf folgt das Schwarzstöckli (2385m), welches immerhin einen kecken Gipfelaufbau aufweist. Nun verlasse ich vorübergehend den Hauptkamm, es zieht mich nach Westen zum nahen Hächlenstock (2316m). Dieser lässt sich über die breite Ostflanke an beliebiger Stelle ersteigen. Nachdem ich bereits am Rotärd eine grosse Steinbockkolonie gekreuzt habe, treffe ich hier erneut auf ein gutes Dutzend Tiere, die wenig Scheu zeigen. Vor dem Winter tragen die jungen Böcke ihre letzten Rivalitäten aus. Vom Gipfel geniesst man übrigens einen lohnenden Tiefblick bis nach Glarus runter.
Zurück in der Heustockfurggel (2264m) peile ich den Heustock (2384m) in direkter Linie über dessen Westgrat an. Das ist praktisch durchgehend Gehgelände. Nun zurück auf dem Hauptkamm setze ich meine Reise nach Süden fort. Leider viel zu schnell findet sie auf dem Gufelstock (2436m) ihr Ende. Kurz zuvor - nach dem Höch (2426m) - war der Wanderweg kurz nach Westen ausgewichen, um einige Felszacken zu umgehen. Die moderate T3 wird nie überschritten. Auf dem beliebten Wandergipfel geniesse ich bei prächtigem Herbstwetter einen frühen Lunch. Stolz blicke ich in die Runde: kaum ein Gipfel mehr, den ich nicht begangen habe.
Langsam machen sich im Tal Wolken bemerkbar, bald vorbei der Glarner Sonderfall. Eigentlich könnte ich nun den Rückweg nach Aeugsten antreten, würde da nicht noch eine Handvoll Kleingipfel locken. Gut zehn Minuten später stehe ich bereits auf dem Breitchamm (2396m). Aber weitere Geschenke werden nicht gemacht: Gemäss Führer ist der Weiterweg über den Felsgrat zum Südgipfel "mit beträchtlichem Aufwand" verbunden. Ich probier's trotzdem. Kurz vor einer Scharte breche ich ab. Der folgende Aufschwung weist zwar eine Schwachstelle auf (ca. T6-/II), doch die Scharte lässt sich nur mit einem Absprung erreichen. Die Gefahr, mir bei der Landung im unebenen Felsgelände einen Fuss zu brechen, erscheint mir zu hoch. Also zurück über den Grat, absteigen und auf der Westseite traversieren. Dort steige ich erneut zum Grat hoch, in die zweite Scharte. Doch der folgende Aufschwung (ausgesetzte T6/II+) ist mir zu heikel. Also wieder runter nach Westen, um den Breitchamm (2364m) schliesslich unschwierig von Süden zu erreichen - ganz schön viel Aufwand für die unauffällige Graterhebung (meine Versuche fliessen nicht in die Bewertung ein). Fazit: Der Breitchamm lässt sich überschreiten, wenn man die gehobene T6 nicht scheut.
Anschliessend wieder im Gehgelände über den Grasgrat zum Güntelchamm (2319m). Übrigens, Steinmannli und Gipfelbuch (welches erstaunlich viele Einträge aufweist) befinden sich sinnvollerweise nicht auf der unbedeutenden Kote, sondern einem Absatz südlich davon. Damit habe ich den Kulminationspunkt meiner Runde erreicht. Via die Hüenderchöpf (2235m) steige ich weglos zu den kleinen Seelein ab, wo zwei Nacktschwimmer die Erinnerung an den Jahrzehntesommer 2015 hochhalten. Wer mag, könnte noch Platten- und Fessisstock anhängen. Dafür fehlt mir leider die Zeit und ich begnüge mich mit dem Schafleger (2024m), ein lohnender Umweg von knapp 15 Minuten ab Wanderweg: herrlich der Tiefblick aufs Nebelmeer. Dieses verschluckt mich wenig später auf Höhe der Heuplanggen. So schenke ich mir den geplanten Talabstieg und gondle per Bahn zurück nach Ennenda. Besten Dank an dieser Stelle an den freundlichen Herrn Leuzinger aus Glarus, welcher mir zwei Bons der Seilbahngenossenschaft überliess.
Zeiten
1:20 Rotärd
1:05 Hächlenstock
0:55 Gufelstock
1:10 Güntelchamm
1:30 Bärenboden
Tourengänger:
Bergamotte

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