Via Hüenerberggrat auf den Säntis (2502 m)

Viele Pfade führen auf den Säntis. Die Chammhalden-Route war für heute zunächst unser Favorit. Da aber unverhofft doch ein größeres Zeitfenster zur Verfügung stand, nahmen wir heute wieder die Route über den Nasenlöchersteig und den Hüenerberggrat, auf der uns in den ersten 5 Stunden gerade mal  4 Bergwanderer über den Weg liefen.  Erst beim Aufstieg  vom Blau Schnee zum Girensattel und erst recht dann auf der Himmelsleiter sollte sich das ändern, aber man kann es wohl niemanden verdenken, wenn er in dieser Hitzeperiode auf einen kühlen Gipfel flüchtet. Darunter war auch Maveric, der uns auf der Himmelsleiter entgegenkam.

Petrus war uns auch wohlgesonnen und schickte während des Vormittags hohe Wolken in das Appenzeller Land, die den Aufstieg erträglich machten.  War es zunächst recht schwül, kam ab der Öhrligrueb ein erfrischendes Windchen auf. Luftig war es dann am Hüenerberggrat in einem doppelten Sinn, geht es an manchen Stellen beiderseits doch ganz ordentlich in die Tiefe. „Der Haggenspitz letzte Woche habe ihr besser behagt“ äußerte Esther , obwohl wir nun schon das 3. Mal direkt über den Grat gekraxelt sind. Das erste Mal haben wir uns ja in einer ziemlich abschüssigen Plattenzone „verlaufen“, was kein Vergnügen war.

Ein Missgeschick passierte trotzdem. Wir hatten bei der Rast auf dem Hüenerberg (2312 m) vergessen unseren mitgeführten Gipfelschnaps zu trinken. Dieses Ritual ist bei uns einfach noch nicht so traditionell. Sind wir mit unseren Hikr-Freunden aus der Innerschweiz und dem Emmental unterwegs, ist so ein Patzer undenkbar ;-) Wichtiger war aber heute sowieso reichlich alkoholfreie Flüssigkeit mitzuführen. Mit rund 5 ½ l Getränken sind wir bis zum Gipfel gerade so hingekommen.  Auf der Sonnenterrasse vom Alten Säntis, ja, es gab dort auch sofort einen Sitzplatz, konnten wir noch flüssiges in Form von dem bewährten Möhl nachfüllen, bevor es mit der Seilbahn auf die Schwägalp runter ging.

Nähere Infos zur Route bitte ich meinem früheren Bericht aus dem Jahr 2011 und den Fotos zu entnehmen. Hingewiesen sei dabei, dass man nach Höch Nideri konsequent dem Gratverlauf folgen  und sich nicht in die Südflanke abdrängen lassen sollte.

Résumé: Neben der Chammhalden und Bösegg-Route (Ostgrat) ist der Hüenerberggrat die schönste Variante, auf den höchsten Alpsteingipfel zu kommen.

Route: Schwägalp - Siebenhütten - Potersalp - Nasenlöchersteig - Höch Nideri-Sattel - Höch Nideri - Hüenerberg - Hüenerbergsattel - Girensattel - Säntis