Es xüürelet...
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...es xüürelet, es geit ä chüele Wind... Am längsten Tag des Jahres treffen wir auf der Überschreitung Bodezehorn-Landvogtehorn-Gsür auf Bedingungen, die eher auf die kalte Jahreszeit schliessen lassen. Alles andere als ideal, um eine Rekotour zum Pièce de Resistance der Niesenkette zu unternehmen. Aber alles war so schön geplant und eingefädelt...
Wir starten bei der Bushaltestelle Tregel im Frutigtal und steigen zuerst ab zum imposanten Pochtechessel und auf der anderen Talseite wieder hoch. Als Willkommensgruss sendet uns Petrus einen stattlichen Regenschauer. Es ist zum Glück der letzte am heutigen Tag. Eine Bauersfamilie hat Mitleid mit uns Regenschutz-umhüllten Wanderern und lädt uns kurzerhand zu einem Kaffee ein. Während dieser Zeit trocknen die nassen Börter etwas ab, der anschliessende Aufstieg zum Bodezehorn ist z.T. mit Drahtseilen abgesichert und gut zu meistern. Am Gipfel befinden wir uns in dichtem Nebel und ein kühler Wind bläst uns um die Ohren.
Der Gratabschnitt bis zum Fusse des Hauptaufschwungs zum Landvogte hält bei diesen Verhältnissen schon einige Unannehmlichkeiten bereit: es handelt sich allgemein um brüchigen und teils rutschigen Schiefer, oftmals auch an exponierter Lage. Der Nebel lichtet sich glücklicherweise immer mehr, sodass wir am Ende beide Aufschwünge zum Landvogte einsehen können. Immer steiler steigen wir in felsdurchsetztem Gras-Schrofengelände an, bis wir ans Querband kommen, welches von Tobi hier dokumentiert ist. Wir schleichen diesem entlang, um dann in gewohnter Manier den Rest des ersten Aufschwungs zu bewältigen. Der Gipfelaufschwung scheint von hier gesehen sogar noch ein wenig erquickende Kletterei bereitzuhalten, welche diesen Namen auch verdient. Kurz vor dem Gipfel gäbe es wohl die Möglichkeit, durch ein leicht ausgeprägtes, brüchiges, aber heute leider triefend nasses Couloir auszusteigen. Wir wählen die Variante rechterhand über einen unangenehm abdrängenden Bauch. Die Kletterei wäre vielleicht im Bereich einer III-IV, aber die Stufe ist hoch und ausgesetzt, weshalb Töbu gekonnt einen Friend mit Schlinge als Tritthilfe platziert und uns dann von oben her sichert.
In ein paar Schritten zum Landvogtehorn und noch einigen Schritten mehr aufs Gsür. Die Wolken haben sich nun gänzlich gelichtet, sporadisch blickt sogar die Sonne hervor.
Abstieg über den SW-Grat des Gsürs mit den bekannten Abseilstellen. Die erste lässt sich noch einigermassen vernünftig abklettern, bei der zweiten kommt diese Variante für uns nicht mehr in Frage, nicht zuletzt weil das Gestein auch hier nicht über alle Zweifel erhaben ist. Will man zur Tschentenalp und auf den Gsürweg zurück, ist man gut beraten, den Umweg über P. 2411m auf sich zu nehmen und nicht – wie wir – über die steilen, heimtückischen Grashalden abzukürzen. In diesen abweisenden Flanken xüürelets nämlich unheimlich und es passieren unschöne Dinge...
Die Tschentenbahn hat längst Betriebsschluss; wir sehen uns gezwungen, nach dieser doch ausgedehnten Überschreitung noch beschwingt ins Tal runter zu hoppeln.
Alles in allem handelt es sich um eine interessante Überschreitung in oftmals heiklem und kaum absicherbarem Gelände. Wer diese abschüssigen, felsdurchsetzten Graswände liebt, wird auf seine Rechnung kommen, alle anderen vielleicht weniger.
Wir starten bei der Bushaltestelle Tregel im Frutigtal und steigen zuerst ab zum imposanten Pochtechessel und auf der anderen Talseite wieder hoch. Als Willkommensgruss sendet uns Petrus einen stattlichen Regenschauer. Es ist zum Glück der letzte am heutigen Tag. Eine Bauersfamilie hat Mitleid mit uns Regenschutz-umhüllten Wanderern und lädt uns kurzerhand zu einem Kaffee ein. Während dieser Zeit trocknen die nassen Börter etwas ab, der anschliessende Aufstieg zum Bodezehorn ist z.T. mit Drahtseilen abgesichert und gut zu meistern. Am Gipfel befinden wir uns in dichtem Nebel und ein kühler Wind bläst uns um die Ohren.
Der Gratabschnitt bis zum Fusse des Hauptaufschwungs zum Landvogte hält bei diesen Verhältnissen schon einige Unannehmlichkeiten bereit: es handelt sich allgemein um brüchigen und teils rutschigen Schiefer, oftmals auch an exponierter Lage. Der Nebel lichtet sich glücklicherweise immer mehr, sodass wir am Ende beide Aufschwünge zum Landvogte einsehen können. Immer steiler steigen wir in felsdurchsetztem Gras-Schrofengelände an, bis wir ans Querband kommen, welches von Tobi hier dokumentiert ist. Wir schleichen diesem entlang, um dann in gewohnter Manier den Rest des ersten Aufschwungs zu bewältigen. Der Gipfelaufschwung scheint von hier gesehen sogar noch ein wenig erquickende Kletterei bereitzuhalten, welche diesen Namen auch verdient. Kurz vor dem Gipfel gäbe es wohl die Möglichkeit, durch ein leicht ausgeprägtes, brüchiges, aber heute leider triefend nasses Couloir auszusteigen. Wir wählen die Variante rechterhand über einen unangenehm abdrängenden Bauch. Die Kletterei wäre vielleicht im Bereich einer III-IV, aber die Stufe ist hoch und ausgesetzt, weshalb Töbu gekonnt einen Friend mit Schlinge als Tritthilfe platziert und uns dann von oben her sichert.
In ein paar Schritten zum Landvogtehorn und noch einigen Schritten mehr aufs Gsür. Die Wolken haben sich nun gänzlich gelichtet, sporadisch blickt sogar die Sonne hervor.
Abstieg über den SW-Grat des Gsürs mit den bekannten Abseilstellen. Die erste lässt sich noch einigermassen vernünftig abklettern, bei der zweiten kommt diese Variante für uns nicht mehr in Frage, nicht zuletzt weil das Gestein auch hier nicht über alle Zweifel erhaben ist. Will man zur Tschentenalp und auf den Gsürweg zurück, ist man gut beraten, den Umweg über P. 2411m auf sich zu nehmen und nicht – wie wir – über die steilen, heimtückischen Grashalden abzukürzen. In diesen abweisenden Flanken xüürelets nämlich unheimlich und es passieren unschöne Dinge...
Die Tschentenbahn hat längst Betriebsschluss; wir sehen uns gezwungen, nach dieser doch ausgedehnten Überschreitung noch beschwingt ins Tal runter zu hoppeln.
Alles in allem handelt es sich um eine interessante Überschreitung in oftmals heiklem und kaum absicherbarem Gelände. Wer diese abschüssigen, felsdurchsetzten Graswände liebt, wird auf seine Rechnung kommen, alle anderen vielleicht weniger.
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