Abstächer ufs Gsür


Publiziert von Aemmitauer , 4. November 2015 um 16:03. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 3 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Niesenkette   CH-BE 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Adelboden Bergbahn Tschentenalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Adelboden Bergbahn Tschentenalp
Kartennummer:1247 Adelboden

Eigentlich wäre eine Tour zu viert oder fünft geplant gewesen, da aber zwei sich nicht sonderlich fit fühlten, treffe ich mich alleine mit Fuma und René in Spiez.
Unsere Fahrt geht Richtung Adelboden. Der Wetterbericht spricht von Föhn, also sollte das schlechte Wetter noch etwas auf sich warten lassen. Schon auf der Anfahrt ins Dorf sehen wir unser Ziel im hellen Sonnenlicht strahlen.

Die Bahn bringt uns recht bequem und schnell auf die Tschentenalp, von wo aus wir starten wollen. Die Sonne kämpft mit den Wolken, und es ist nicht ganz klar, wer die Oberhand behält.

Ein paar Minuten nach dem Start stehen wir auf dem Schwandfälspitz, das erste Gipfelziel der Tour. Nun folgen wir dem Südostgrat, welcher moderat ansteigt. Bei Punkt 2123 zweigt der Gsür-Weg nach Westen ab, welcher durch die Südflanke des Gsür führt. Wir beliben jedoch auf dem Grat, welcher nun zusehends steiler und zwischendurch auch etwas felisg wird.

Am Hang östlich von uns können wir einer Gämse zuschauen, wie man es richtig macht. Mit einer Leichtigkeit quert sie das extrem steile Quloir, um danach behände die fast senkrechte Wand zu durchsteigen.

Bei uns wirkt es eher etwas hölzern, als wir den Aufstieg durch die Rinne Richtung Grat in Angriff nehmen. Auf der rechten Seite ist das Gestein recht gut gestuft, in der Rinne auch, jedoch hat es dort jede Menge loses Gestein, welches, der Schwerkraft folgend, sehr gerne nach Unten möchte. Für uns kein Problem, jedoch bei grösseren Gruppen kann es für die Nachsteigenden gefährlich werden.

Auf dem Grat angelangt, bleiben uns nur noch die paar Meter zum Gipfel, unterbrochen von zwei kleinen Aufschwüngen. Der Zweite ist mit einem Seil eingerichtet, so dass, trotz erster zaghafter Neuschneeflecken, keine grösseren Probleme auftauchen.

Es ist kalt auf dem Gipfel, der Föhn bläst sehr stark, und die Sonne ist momentan sehr zurückhaltend. Die Rast geniessen wir trotzdem. In Front fällt der Blick auf den Grossen Lohner und die Stubel-Gruppe. Im Rücken haben wir das markante Türmlihorn, Rauflihorn, Rothorn und die Spilgerte. Weiter nach Süden ist durch den Südstau wenig zu sehen, jedoch nach Westen ist der Blick frei, und wir geniesseen ein grossartiges Panorama.

Eigentlich hatten wir geplant, über den Südwestgrat abzusteigen. Zu diesem Zweck haben wir das Kletter-Puff mitgeschleppt, da es zwei Abseilstellen gibt. Leider macht nun auch die Gesundheit von René etwas schlapp, und daher geht es, der Vernunft und der Aufstiegsroute folgend, wieder abwärts.

Nach der Rinne machen wir, bei nun schönstem Sonnenschein, nochmals Pause. Wir beobachten einen "Luftkampf" zwischen einem Adler und einer Krähe. Die Krähe hat gewonnen, oder es war dem Adler einfach zu blöd.

Wir lassen die Tour auf der Terasse des Berghauses bei einem guten Glas Wein ausklingen.

Kurze, aber recht knackige Tour. Hauptschwierigkeit ist sicherlich die Rinne, welche durch recht lebeniges Gestein führt. Der Grat bietet nur bei viel Schnee Probleme, bei Verhältnissen wie heute, noch problemlos machbar.
Möchte man über den Südwestgrat absteigen, ist Seil und Gstältli Pflicht, ansonsten reichen stabile Bergschuhe aus.

Tourengänger: Aemmitauer, Fuma


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 5. November 2015 um 17:27
ich gratuliere euch!
da möchte ich auch schon länger hin ;-)

lg Felix


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