Füür u Flamme übers Gsür und's Albristhore
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Gsür - Gspür - Füür u Flamme
Die Toggenburgerin in unserem Bähndli auf die Tschentenalp sprach vom Gspür, ich weiss nicht genau ob sie dies absichtlich tat oder sich vielmehr einen Jux aus dem doch lustigen Namen machte. Wir sprachen dann herzlich miteinander und sie schwärmte uns von ihrer Skitour von vergangenem Winter im Jungfraugebiet vor. Am liebsten wäre sie mit uns gekommen...
Danach hiess es ablaufen, ein wiederholtes Mal zogen wir dem Weg entlang zum Schwandfäldspitz, welcher in 10 Minuten erreicht ist. Danach alles dem Bergweg (weiss-blau-weiss) entlang entlang dem Gsürwägli. Wo dieses abbiegt blieben wir auf dem Grat, der immer ein bisschen alpiner wird bis wir oben an einem Gendarmen (Härdigs Höreli) auf einem Band linkerhand auf dessen Gipfel stiegen.
Die nächste Aktion war Helm auf den Kopf und auf ins steinschlägige Couloir, dass man am besten eher rechtshaltend erklimmt. Bald waren wir oben auf dem Grat und stiegen gegen Südwesten auf den Gipfel des Gsürs. Die letzten ca. 20m sind etwas ausgesetzt, oben hat es ein Seil drin, genau dasselbe was auch schon vor zwei Jahren dort hing. Dieses umsteigen wir links etwas luftig aber einfach. Nach wenigen Metern und ca. nach 2 Stunden ab Teschentenalp standen wir auf dem Gsür und gspürten Füür u Flamme auf dem Gipfel.
Der Gipfel ist echt schön und man hat ihn eigentlich fast immer für sich, schon nur deswegen ist er lohnenswert. Blick auf Eiger, Mönch, Jungfrau, Blüemlisalp, Fründe-, Dolde-, Balmhorn, Altels und Rinderhorn.
Dem Gipfelbuch ist zu entnehmen, dass man ab und zu keine Domsicht habe! ;-) Doch heute war perfekte Dom-, Weisshorn-, Grand Combin und Mont Blanc-Sicht!
Nach ausgiebigem Gipfelrast mit Verpflegung und Genuss steigen wir dem Südwestgrat entlang über einige Bänder aber auf dem Grat bleibend bis zur ersten Abseilstelle (Draht mit Muniring, ca. 12-15m auf ein Band).
Danach folgt über einen engen Grat und etwas Richtung Süden die zweite Abseilstelle (grosser Haken, sehr stabil). Abgeseilt wird direkt runter und die Abseillänge ist, wenn man bis ganz auf den kleinen Boden abseilt, rund 22m. Beim Seilabziehen ist stets Vorsicht zu bieten wegen Steinschlag. Auch besser etwas in Deckung gehen, wenn der/die Partner/in abseilt.
Unten treffen wir einen Lenker, der diese zwei Türme im Aufstieg bewältigen will, was er dann auch mit Bravour meistert. Nach dem gestrigen Bikeausflug kam ihm beim "gwundere" die Idee das Gsür zu besteigen und rekognoszierte dies aus der Ferne und bereits heute setzte er seine gestern geschmiedeten Pläne in die Tat um. Er erkletterte die Türme direkt in der Verschneidung. Chapeau!
Danach folgt der Grat, den man mehrheitlich auf der Gratscheide begeht. Ein-zwei Stellen sind luftig und der drittletzten Abschwung ist beim Abklettern, nach einem grossen Felsen, eher links haltend nochmals leicht herausfordernd. Danach wieder einfach über gut gestufte aber teils steile Wiesen runter aufs Furggeli.
Dieses Gratsstück unterschätzt man gerne in seiner Länge. Gut aber dass das Furggeli zwei Abstiege bietet: Einen ins Fämeltal, das nach Matten (oberhalb St. Stephan im Simmental) führt und der andere Richtung Adelboden. Die Wegzeit nach Matten beträgt 2:45h gem. Wanderwegweiser. Jene nach Adelboden dürfte etwas kürzer aber im Generellen steiler sein. Unten gegen Adelboden zu muss man auf einer geteerten Strasse noch ein paar KM laufen.
So oder so war für uns der Aufstieg auf's Albristhore (mit neuem Gipfelkreuz) noch an der Tagesordnung, wobei hier bemerkt sei, dass der Abstieg über den Südgrat (bis aufs Seewlehore noch mehr oder weniger alpin, danach Bergweg) bis zum Laveygrat und danach zur Sillerebühl sich arg in die Länge zieht.
Ab dem Furggeli hatten wir rund 50 Minuten aufs Albristhore und freuten uns, auch diesen Gipfel für uns zu haben. Eine zweite ausgiebige Rast versüsste uns den Aufenthalt...
Auf dem Albristhorn hat man so in etwa die Hälfte der Marschdistanz, allerdings lädt der unschwierige Abstieg mit der schönen Aussicht zur Plaine Morte, Strubel und weit ins Saaneland und bis zu den schön geformten Gastlosen sehr ein zum flanierend die Berge runter zu spuhlen...
Um 16:40 Uhr sind wir bei der Sillerebüehl, wo sich

Für und Flamme fürs Gsür, schöne Tour mit alpinem Charakter, wenig besucht und darum und der wunderbaren Bergwelt wegen sehr lohnenswert!
Material: 50m Seil, Klettergurt, Abseilmaterial, Helm!
Wir kommen wieder..
Genauere Beschreibung mit besseren Bilder:

Ps. Wenn man mit der ersten (oder zweiten) Tschentenalpbahn von Adelboden Dorf hochfährt, muss man die Tour in 7:30-7:45h bewältigt haben, sonst wird die Talfahrt gem. Sommerfahrplan (letzte Bahn ab Sillerenbühl ist 17.00 Uhr) zum Talabstieg, was ich dann doch als "Murks" bezeichnen möchte..
Pps. Die alleinige Talfahrt von der Sillerenbühl kostet mit GA CHF 22.00 pro Person. Find ich irgendwie zu viel!
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