2-tägige Biwaktour im Alpstein mit 7 Gipfeln


Publiziert von Salerion , 28. September 2014 um 21:04.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:27 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG   CH-AR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:Schwägalp - Nasenlöcher - Öhrli - Hüenerberg - Säntis - Chalbersäntis (Biwak) - Lisengrat - Altmann Westl. Fähleturm - Löchlibetter - Schafbergturm - Fähöenschafberg - Mörderwegli - Bollenwees - Brülisau

Der Wetterbericht versprach ein schönes Wochenende.  Da ich derzeit für eine Woche Strohwitwer bin, habe ich die Gelegenheit genutzt, meinen Rucksack mit Benzinkocher, Tomatenrisotto, Kaffee, Schoggi, Landjäger, Brot, Dextroenergen, Studentenfutter, sowie mit Mätteli, Schlafsack, Biwaksack, Kamera, Objektiven und Stativ sowie mit Notwäsche gepackt. Mit dem Appenzellerbähnli und dem Poschi gings anschliessend auf die Schwägalp.
 
Nasenlöcher (T4)
Über das Schwizerälpli gings zum Einstieg in die Nasenlöcher. Diesen Weg bin ich vor ca. 30 Jahren das erste Mal gegangen, damals mit meiner Mutter, die nun 85 jahre alt wird.  Diese Route finde ich halt noch immer sehr schön. Die Nordexposition und der häufige Regen führte dazu, dass der Weg  stellenweise doch ziemlich schmierig ist.  Im Ausstieg in die Öhrligrueb sind die exponierten Stellen mit Fixseilen gesichert und mit Tritten „begehbarer“ gemacht. Beim Wegverlauf durch die Öhrligrueb sind auch Seile angebracht.
 
Öhrli (T5)
Ein kurzer Abstecher aufs Öhrli gehört dazu, wenn man durch die Nasenlöcher aufsteigt
 
Hühnerberg (T5, I)
Anschliessend  war ich bis zum Hochniedrigsattel auf dem gängigen Wanderweg. Hier wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass es Wochenende ist und zudem traumhaftes Wanderwetter. Aber bereits ab dem Hochniedrig konnte ich meinen Weg alleine weitergehen. Über den Hühnerberg gings nach oben in Richtung Säntis. Die Kraxlerei ist sehr hübsch. Eine ältere, aber umso rüstigere Dame ist mir auf dem Grat entgegengekommen.
 
Säntis (T3-T4)
Dann aber der Schock: nach Abschluss des Hühnerberges komme ich wieder auf den ordentlichen Wanderweg in Richtung Säntis. Warten und Schritttempo an der Himmelsleiter waren angesagt. Oben angekommen bekam ich einen ersten Eindruck, was für Stimmungen ich heute Abend vor die Linse bekomm. Es war genial schön. Nach einer kurzen Cola-Stärkung bring ich den ersten Viertel des Lisengrates bis zum Chalbersäntis hinter mich. Hier habe ich mich installiert und den Abend mit den wunderbarsten Stimmungen verbracht. Und das Tomatenrisotto war sowas von lecker. Anschliessend hüpfte ich in mein Biwak, betrachtet noch eine ganze Weile den grossartigen Sternenhimmel und schlief dann schliesslich ein, bis mich der Wecker um 6.00 wieder aus dem Schlaf zurückholte. Ein erster Blick zeigte, dass sich im Osten der Himmel schon rot zu Färben begann. Also nicht wie auf – ich bin froh um die Zipfelkappe und die Gortexjacke. Wie sich der Tag verabschiedet hat, hat auch der neue Tag wieder begonnen - mit traumhaften Stimmungen. Anschliessend schnell den Rucksack gepackt und weiter gings

Lisengrat – Rotstein – Altmann (T3 – T4)
Da ich sehr früh unterwegs bin, ist der Gegenverkehr noch erträglich. Im Aufstieg zum Altmannsattel waren schon die ersten Stauungen vorhanden. Erstaunlicherweise waren diesmal keine Steinböcke zu gegen. Hat der erste Schneefall schon dazugeführt, dass sie tiefer sind?

Altmann (T4-T5)
Den Altmann zu erreichen ist eigentlich nicht so schwierig. Dieser Berg erlebt aber sehr viele Besteigungen. Darum ist der Fels auf der Normalroute sehr speckig. Wenn der Fels dann zusätzlich noch feucht ist ---hmmm.  Also ich meine, es gibt schönere Ziele im Alpstein.

Westlicher Fählenturm (T4-T5)
Dieser Gipfel ist ohne grössere Probleme erreichbar. Insbesondere geniesst meine eine tolle Rundsicht. Über den Alpstein.

Löchlibetter (T5)
Auf dem gleichen Weg geht’s vom Fählenturm zurück zum Löchlibettersattel, wo dann auch der Einstieg in die Löchlibetter liegt. Direkt am Wandfuss der Fählentürme geht’s hinüber zum Schafbergturm. In den Löchlibettern treffe ich auf 6 mächtige Steinböcke. Was bin ich froh, dass diese nicht auf dem Wildwechsel direkt am Wandfuss liegen. Das ist das erste Mal, dass ich die Löchlibetter von West nach Ost traversiere. Ich habe den Eindruck, dass Ost-West einfacher ist.

Schafbergturm (T5, I)
Kurz nach dem Ausstieg aus den Löchlibettern  steht die Besteigung des Schafbergturms an. Dieser Gipfel ist einfach durch eine mit Geröll gefüllte Rinne zu besteigen. Wenn sich andere Leute in der Rinne befinden, besteht Steinschlaggefahr. Eine leichte Kletterstelle (I) muss überwunden werden.

Fählenschafberg (T 5)
Anschliessend geht’s über ein Grasband nördlich des Schafbergturms vorbei  und über einen Grasgrat hinüber zum Gipfelaufschwung des Fählenschafbergs.  Auf dem Gipfel rasten zwei Innerrhödler.

Schafbergsattel – Mörderwegli (T5)
Über einen Grasgrat geht’s weiter zum Schafbergsattel und runter an den Wandfuss der Freiheittürme. Am Wandfuss entlang geht’s oberhalb eines Geröllfeldes hinüber zum Einstieg ins Mörderwegli. Das Mörderwegli abwärts nach einem langen Tag ist derzeit recht mühsam, dies wegen der hohen Vegetation und der teilweise schmierigen Wegspur. Und dann steh ich unmittelbar vor der Fälenalp wieder auf dem ordentlichen Wanderweg.

Über die Bollenwees (wohlverdienter Trinkhalt), das Plattenbödeli und das Brüeltobel erreiche ich um 14.10 Brülisau – und das Poschi fährt um 14.14 besser hätte die Planung, wenn sie denn gewollt gewesen wäre, nicht sein können.
 
Fazit: eine wunderschöne zweitägige Biwaktour mit 7 Gipfeln an einem Wochenende, das bezüglich Leute wohl Rekorde gebrochen hat. Aber von den Leuten habe ich nur ganz punktuell etwas gemerkt.
 
 

Tourengänger: Salerion


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Kommentare (5)


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lefpoenk hat gesagt: Daumen hoch!
Gesendet am 28. September 2014 um 21:28
Ciao Salerion

Gratulation zu dieser tollen Tour und den grandiosen Bildern!
Wir haben uns kurz unter dem Schafbergsattel auf dem Mörderwegli gekreuzt. Ich habe Deinen Eintrag im Gipfelbuch des Fählenschafbergs gelesen.

Gruss und gute Touren
lefpönk

Salerion hat gesagt: RE:Daumen hoch!
Gesendet am 28. September 2014 um 21:30
ihr wart am sönnele an fuss der freiheittürme:-)
ich war da halt schon bissi müde und wollte nur möglichst schnell runter.

lg heinz

raazaa hat gesagt:
Gesendet am 28. September 2014 um 23:19
Tolle tour, welche zum nach-hiken anregt. Zu den Bildern brauch ich wohl nix sagen. GRANDIOS

xaendi hat gesagt:
Gesendet am 29. September 2014 um 07:19
Einfach mega!

beppe hat gesagt:
Gesendet am 29. September 2014 um 20:28
Complimenti fantastiche foto una più bella dell' altra.
Ciao

Beppe


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