Dahn Ost
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Schönes Wetter kurz vor Weihnachten, aber nur drei, vier Stunden Zeit! Also schnell ins Auto und ab nach Dahn, wo es abseits des vielbegangenen Felsenpfades viel zu entdecken gibt!
Ich fahre los, lege Sky Architects "A Billion Years of Solitude" ein, und fahre Richtung Dahn. Dort parke ich auf dem Waldparkplatz unterhalb der drei Dahner Burgen und folge der Beschilderung "Philosophenweg - St. Michaelskapelle - Ehrenfriedhof - Dahn". Auch der berühmte Felsenland-Sagenweg verläuft hier. An der ersten Abzweigung geht's halblinks hinauf in Richtung Hochstein.
Der Hochstein ist das zweitgrößte zusammenhängende Felsmassiv der Pfalz. Es hat eine Länge von etwa 500 Meter.
Bei einer Abzweigung an einem markanten Felsen wechsele ich auf die Südseite und folge einem schmalen, ausgesetzen und unmarkierten Pfad, der mich zwischen den Felsmauern links und dem Abgrund rechts hinüber zum Ostfelsen führt. Dort angekommen mache ich, vollkommen allein, Rast und schieße ein paar Fotos von der berühmten Dahner Burgengruppe.
Ich gehe weglos hinüber zum Nordostfelsen und steige an einer geeigneten Stelle mit Hilfe eines Baums (II-) hinauf. Hier entsteht ein weiteres Foto, das die Burgen aus einem ungewohnten Blickwinkel zeigt.
Nun geht es zurück zu dem südseitigen Pfad und vorsichtig weiter zu der Abzweigung an dem markanten Felsen. Hier gehe ich nun geradeaus weiter hinüber zum westlichen Teil des Hochsteins (Bez. "Hochstein/Soldatenhütte"). Ein Ausflug einem südseitigen Ausläufer entpuppt sich als nicht besonders lohnend, auf einen Aufstieg verzichte ich angesichts der winterlich rutschigen Felsen lieber, und ich wandere direkt weiter zur "Soldatenhütte", einer Felsenkammer, in der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs viele Einwohner von Dahn Schutz suchten.
Etwas weiter vorn ist eine Bank, hundert Meter über dem Talgrund, wo ich mich mit ein paar netten Kletterern unterhalte, während ich versuche, einen hungrigen Hund von meinem Mittagessen fernzuhalten...
Ich steige dann von der Soldatenhütte aus auf einem schmalen, steilen Pfad scharf links hinunter zu der gotischen Kapelle St. Michael am Dahner Ehrenfriedhof.
Die St. Michaelskapelle wurde wahrscheinlich im 15. Jahrhundert errichtet. Sie wurde 1794 geschlossen, da sie stark beschädigt war. 1806 wurde die Kapelle wiedereröffnet und anschließend mehrmals umgebaut. 1853 erhielt sie ihre heutige Form.
Direkt an der Kapelle befindet sich der Ehrenfriedhof.
Er wurde 1952 errichtet. Auf ihm fanden 2412 Kriegstote des 2. Weltkrieges ihre letzte Ruhe.
Von dort geht es auf einer kurzen asphaltierten Strecke vorbei an Streuobstwiesen hinunter nach Dahn (210m). Ich durchquere den Ort und steige hinauf zum Jungfernsprung, einem sagenumwobenen Felsen nördlich des Ortskerns.
Die ausgeprägte Gestalt des Jungfernsprung-Felsens regte die Phantasie der Menschen an, und so wundert es nicht, dass eine entsprechende Sage entstand. In der Version des Heimatschriftstellers August Becker (1857):
Einst ging eine Jungfrau in den Dahner Wald, um Beeren zu pflücken. Weitab von den Häusern trat plötzlich ein Mann aus dem Dickicht. Es war angeblich der Raubritter Hans Trapp von der Burg Berwartstein, der sich anschickte, der Jungfrau die Unschuld zu rauben. Darum raffte sie die Röcke und begab sich auf die Flucht, doch der Unhold kam ihr immer näher. In ihrer Panik achtete die Verfolgte nicht auf den Weg. So stand sie mit einem Mal keuchend auf der vorspringenden Ecke des Felsens und sah tief unten die Häuser des Ortes liegen. Ohne zu überlegen, stürzte sich die Jungfrau in den Abgrund. Und nun geschah das Wunder: Weil ihre Röcke sich aufbauschten und sie langsam nach unten schweben ließen, überstand sie den Sprung völlig unverletzt. An der Stelle, wo ihr Fuß auftraf, sprudelt seither eine Quelle.
Vom Hochstein aus habe ich 20 Minuten hierher gebraucht, ich sollte also bequem vor Sonnenuntergang mein Auto erreichen können.
Ich erkraxele ein paar Felsen und entdecke in einer Spalte eine Krippe, die ein vorweihnachtlich gesonnener Dahner hier aufgestellt hat. Dann geht es weiter zu der Weggabelung hinter dem Jungfernsprung. Ich folge nun dem felsigen Rücken des Vogelsberges (296m) ostwärts und nehme jeden Felsen mit, den ich erkraxeln kann (meist I, selten II). Bald senkt sich der Rücken hinab und ich gelange an einen geteerten Weg, der den südlichen Teil Dahns mit dem nördlichen verbindet. Diesem Weg folge ich einige Meter nach rechts, bis mich die Markierung DRW ("Dahner Rundwanderweg") nach links einen licht bewaldeten sandigen Hang hinaufführt (Bez. "Kuckucksfels, Lachbergblick, Römerfels"). Bald stehe ich auf dem felsigen Rücken des Lachbergs (324m). Weiter geht's über den felsigen Grat weiter Richtung Nordosten. Auf der Ostseite des Lachbergs geht es in Serpentinen hinunter zu einer Wegkreuzung. Ich steige über Sturmschäden den gegenüberliegenden Hang hinauf. Da führt tatsächlich ein Weg hinauf, auch wenn der auf den ersten Metern nicht zu sehen ist. Hat man sich über die Stämme und durch die Äste gekämpft, wird der Weg auch bald sichtbar. Es geht hinauf zu einem breiten Waldweg. Hier wende ich mich nach rechts, zunächst eben am Hang entlang auf die Südseite des Wölmersbergs, und steige dann, dem Schild "Erfweiler 2 Km, Burg Altdahn - Eherenfriedhof" folgend, nach rechts bergab.
An einem Wasserreservoir angekommen, nehme ich den zweiten Weg nach rechts, weiter dem DRW folgend. Bald trete ich aus dem Wald heraus und wende mich nach links, zur K39. Von hier aus folge ich einfach dem DRW zu den drei Burgen, natürlich nicht, ohne unterwegs jedem Felsen einen Besuch abzustatten. Vorbei an Zimmerfels und Löchelfelsen geht es nun hinauf zur Burgengruppe Altdahn, Grafendahn und Tanstein.
Die drei Burgen wurden direkt nebeneinander, aber nicht gleichzeitig, unter Ausnutzung von fünf frei nebeneinanderstehenden Felsen errichtet. Mehrere Generationen des Dahner Rittergeschlechtes waren mit der Errichtung der Burgen befasst: Tanstein stammt vom Anfang des 12. Jahrhunderts, Altdahn vom Anfang und Grafendahn vom Ende des 13. Jahrhunderts.
Altdahn
Altdahn ist die östlichste der drei Burgen. Sie nimmt die beiden größten Felsen ein, die insgesamt eine Länge von etwa hundert Meter haben. Die Anlage wurde vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts im Auftrag des Bischofs von Speyer, damals Konrad IV. von Dahn, erbaut. Friedrich von Dahn verwaltete die Burg als Lehnsmann des Bischofs.
Im Verlauf einer Fehde der Dahner mit den Fleckensteinern wurde Altdahn 1363 zum ersten Mal zerstört. Nach einer notdürftigen Wiederherrichtung wurde sie 1372 erneut niedergelegt. 1406, im Verlauf des Vierherrenkrieges, erfolgte eine weitere Zerstörung. 1426 und 1438 brannte die Burg ab, diesmal ohne dass eine kriegerische Einwirkung nötig gewesen wäre. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Anlage dann wieder Kriegsschäden. Zu Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde die Burg 1689 durch die französischen Truppen unter der Führung von General Mélac dann endgültig zerstört.
Am 11. Mai 1820 ereignete sich ein Felssturz, der große Teile der verbliebenen Ruine einstürzen ließ. Und die Natur lässt der Burg keine Ruhe: 2007 wurden an einem 1100 Tonnen schweren Sandsteinblock auf der Burg Risse festgestellt. Sollte dieser zerbrechen, könnte ein Drittel der Burg zerstört werden. Geologen beobachten seither den Stein.
Vom Bergfried aus hat man eine tolle Rundumsicht, auf die Gegend rund um Dahn, auf Erfweiler mit seinen Felsen, und auf die felsige Gegend rund um Schindhard.
Grafendahn
Die Burg Grafendahn ist die kleinste der drei Burgen, und befindet sich auf dem mittleren der fünf Burgfelsen.
Grafendahn wurde 1287 durch Konrad von Mursel erbaut, der Lehnsmann der Bischöfe von Speyer und ein Enkel des Friedrich von Dahn war. Die Burg war von Beginn an als Ganerbenburg konzipiert: Bereits 1288 gab es neben Konrad Mursel fünf weitere Ganerben, darunter auch die Grafen von Sponheim. 1339 erwarb Graf Johann II. von Sponheim sämtliche Anteile an der Anlage und wurde so zum alleinigen Eigentümer.
Nach einem Ausbau 1425 ging die Burg 1437 durch Erbvertrag in den Besitz der Markgrafen von Baden über. Doch die Befestigungen waren nicht stark genug, um einer Belagerung durch Kurfürst Friedrich den Siegreichen zu widerstehen: 1462 nahm er die Burg ein und zerstörte sie. Ein Neuaufbau erfolgte offenbar nicht: Bereits um 1500 galt Grafendahn als unbewohnbar.
Tanstein
Tanstein ist die älteste der drei Burgen: Die auf den beiden westlichen Felsen errichtete Anlage wird bereits 1127 in einer Urkunde genannt. Die Urkunde nennt einen Anshelmus de Tannicka als Besitzer oder Verwalter, deshalb wird der Anfang des 12. Jahrhunderts als Erbauungszeit vermutet.
Tanstein wechselte bis 1464 häufig den Besitzer. 1512 erwarb dann Friedrich von Dahn die Burg. Weil er ein Verbündeter des Ritters Franz von Sickingen war, wurde er in dessen Kämpfe mit südwestdeutschen Reichsfürsten verwickelt. Nach Franz von Sickingens Niederlage und Tod 1523 fiel auch Tanstein in die Hand der Sieger. Eine Besetzung durch Truppen des Erzbischofs von Trier dauerte bis 1544 und führte wohl zu irreparablen Schäden an der Bausubstanz: 1585 wurde die Burg endgültig verlassen. 1689, im Pfälzischen Erbfolgekrieg, zerstörten die Franzosen die Ruine vollends.
Da ich die drei Burgen schon gut kenne, und ein wenig auf die Uhr sehen muss, halte ich mich diesmal nicht lange auf und steige direkt zum Parkplatz hinunter, wo das Kloine Auto schon sehnsüchtig auf mich wartet.
Fazit:
Schöne Kurztour, nur teilweise weglos. Die Kletterpassagen sind einfach (meist I), können aber natürlich auch ausgelassen werden. Die Tour ist nahezu identisch mit einem Teil meiner großen Runde um Dahn.
Ich fahre los, lege Sky Architects "A Billion Years of Solitude" ein, und fahre Richtung Dahn. Dort parke ich auf dem Waldparkplatz unterhalb der drei Dahner Burgen und folge der Beschilderung "Philosophenweg - St. Michaelskapelle - Ehrenfriedhof - Dahn". Auch der berühmte Felsenland-Sagenweg verläuft hier. An der ersten Abzweigung geht's halblinks hinauf in Richtung Hochstein.
Der Hochstein ist das zweitgrößte zusammenhängende Felsmassiv der Pfalz. Es hat eine Länge von etwa 500 Meter.
Bei einer Abzweigung an einem markanten Felsen wechsele ich auf die Südseite und folge einem schmalen, ausgesetzen und unmarkierten Pfad, der mich zwischen den Felsmauern links und dem Abgrund rechts hinüber zum Ostfelsen führt. Dort angekommen mache ich, vollkommen allein, Rast und schieße ein paar Fotos von der berühmten Dahner Burgengruppe.
Ich gehe weglos hinüber zum Nordostfelsen und steige an einer geeigneten Stelle mit Hilfe eines Baums (II-) hinauf. Hier entsteht ein weiteres Foto, das die Burgen aus einem ungewohnten Blickwinkel zeigt.
Nun geht es zurück zu dem südseitigen Pfad und vorsichtig weiter zu der Abzweigung an dem markanten Felsen. Hier gehe ich nun geradeaus weiter hinüber zum westlichen Teil des Hochsteins (Bez. "Hochstein/Soldatenhütte"). Ein Ausflug einem südseitigen Ausläufer entpuppt sich als nicht besonders lohnend, auf einen Aufstieg verzichte ich angesichts der winterlich rutschigen Felsen lieber, und ich wandere direkt weiter zur "Soldatenhütte", einer Felsenkammer, in der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs viele Einwohner von Dahn Schutz suchten.
Etwas weiter vorn ist eine Bank, hundert Meter über dem Talgrund, wo ich mich mit ein paar netten Kletterern unterhalte, während ich versuche, einen hungrigen Hund von meinem Mittagessen fernzuhalten...
Ich steige dann von der Soldatenhütte aus auf einem schmalen, steilen Pfad scharf links hinunter zu der gotischen Kapelle St. Michael am Dahner Ehrenfriedhof.
Die St. Michaelskapelle wurde wahrscheinlich im 15. Jahrhundert errichtet. Sie wurde 1794 geschlossen, da sie stark beschädigt war. 1806 wurde die Kapelle wiedereröffnet und anschließend mehrmals umgebaut. 1853 erhielt sie ihre heutige Form.
Direkt an der Kapelle befindet sich der Ehrenfriedhof.
Er wurde 1952 errichtet. Auf ihm fanden 2412 Kriegstote des 2. Weltkrieges ihre letzte Ruhe.
Von dort geht es auf einer kurzen asphaltierten Strecke vorbei an Streuobstwiesen hinunter nach Dahn (210m). Ich durchquere den Ort und steige hinauf zum Jungfernsprung, einem sagenumwobenen Felsen nördlich des Ortskerns.
Die ausgeprägte Gestalt des Jungfernsprung-Felsens regte die Phantasie der Menschen an, und so wundert es nicht, dass eine entsprechende Sage entstand. In der Version des Heimatschriftstellers August Becker (1857):
Einst ging eine Jungfrau in den Dahner Wald, um Beeren zu pflücken. Weitab von den Häusern trat plötzlich ein Mann aus dem Dickicht. Es war angeblich der Raubritter Hans Trapp von der Burg Berwartstein, der sich anschickte, der Jungfrau die Unschuld zu rauben. Darum raffte sie die Röcke und begab sich auf die Flucht, doch der Unhold kam ihr immer näher. In ihrer Panik achtete die Verfolgte nicht auf den Weg. So stand sie mit einem Mal keuchend auf der vorspringenden Ecke des Felsens und sah tief unten die Häuser des Ortes liegen. Ohne zu überlegen, stürzte sich die Jungfrau in den Abgrund. Und nun geschah das Wunder: Weil ihre Röcke sich aufbauschten und sie langsam nach unten schweben ließen, überstand sie den Sprung völlig unverletzt. An der Stelle, wo ihr Fuß auftraf, sprudelt seither eine Quelle.
Vom Hochstein aus habe ich 20 Minuten hierher gebraucht, ich sollte also bequem vor Sonnenuntergang mein Auto erreichen können.
Ich erkraxele ein paar Felsen und entdecke in einer Spalte eine Krippe, die ein vorweihnachtlich gesonnener Dahner hier aufgestellt hat. Dann geht es weiter zu der Weggabelung hinter dem Jungfernsprung. Ich folge nun dem felsigen Rücken des Vogelsberges (296m) ostwärts und nehme jeden Felsen mit, den ich erkraxeln kann (meist I, selten II). Bald senkt sich der Rücken hinab und ich gelange an einen geteerten Weg, der den südlichen Teil Dahns mit dem nördlichen verbindet. Diesem Weg folge ich einige Meter nach rechts, bis mich die Markierung DRW ("Dahner Rundwanderweg") nach links einen licht bewaldeten sandigen Hang hinaufführt (Bez. "Kuckucksfels, Lachbergblick, Römerfels"). Bald stehe ich auf dem felsigen Rücken des Lachbergs (324m). Weiter geht's über den felsigen Grat weiter Richtung Nordosten. Auf der Ostseite des Lachbergs geht es in Serpentinen hinunter zu einer Wegkreuzung. Ich steige über Sturmschäden den gegenüberliegenden Hang hinauf. Da führt tatsächlich ein Weg hinauf, auch wenn der auf den ersten Metern nicht zu sehen ist. Hat man sich über die Stämme und durch die Äste gekämpft, wird der Weg auch bald sichtbar. Es geht hinauf zu einem breiten Waldweg. Hier wende ich mich nach rechts, zunächst eben am Hang entlang auf die Südseite des Wölmersbergs, und steige dann, dem Schild "Erfweiler 2 Km, Burg Altdahn - Eherenfriedhof" folgend, nach rechts bergab.
An einem Wasserreservoir angekommen, nehme ich den zweiten Weg nach rechts, weiter dem DRW folgend. Bald trete ich aus dem Wald heraus und wende mich nach links, zur K39. Von hier aus folge ich einfach dem DRW zu den drei Burgen, natürlich nicht, ohne unterwegs jedem Felsen einen Besuch abzustatten. Vorbei an Zimmerfels und Löchelfelsen geht es nun hinauf zur Burgengruppe Altdahn, Grafendahn und Tanstein.
Die drei Burgen wurden direkt nebeneinander, aber nicht gleichzeitig, unter Ausnutzung von fünf frei nebeneinanderstehenden Felsen errichtet. Mehrere Generationen des Dahner Rittergeschlechtes waren mit der Errichtung der Burgen befasst: Tanstein stammt vom Anfang des 12. Jahrhunderts, Altdahn vom Anfang und Grafendahn vom Ende des 13. Jahrhunderts.
Altdahn
Altdahn ist die östlichste der drei Burgen. Sie nimmt die beiden größten Felsen ein, die insgesamt eine Länge von etwa hundert Meter haben. Die Anlage wurde vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts im Auftrag des Bischofs von Speyer, damals Konrad IV. von Dahn, erbaut. Friedrich von Dahn verwaltete die Burg als Lehnsmann des Bischofs.
Im Verlauf einer Fehde der Dahner mit den Fleckensteinern wurde Altdahn 1363 zum ersten Mal zerstört. Nach einer notdürftigen Wiederherrichtung wurde sie 1372 erneut niedergelegt. 1406, im Verlauf des Vierherrenkrieges, erfolgte eine weitere Zerstörung. 1426 und 1438 brannte die Burg ab, diesmal ohne dass eine kriegerische Einwirkung nötig gewesen wäre. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Anlage dann wieder Kriegsschäden. Zu Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde die Burg 1689 durch die französischen Truppen unter der Führung von General Mélac dann endgültig zerstört.
Am 11. Mai 1820 ereignete sich ein Felssturz, der große Teile der verbliebenen Ruine einstürzen ließ. Und die Natur lässt der Burg keine Ruhe: 2007 wurden an einem 1100 Tonnen schweren Sandsteinblock auf der Burg Risse festgestellt. Sollte dieser zerbrechen, könnte ein Drittel der Burg zerstört werden. Geologen beobachten seither den Stein.
Vom Bergfried aus hat man eine tolle Rundumsicht, auf die Gegend rund um Dahn, auf Erfweiler mit seinen Felsen, und auf die felsige Gegend rund um Schindhard.
Grafendahn
Die Burg Grafendahn ist die kleinste der drei Burgen, und befindet sich auf dem mittleren der fünf Burgfelsen.
Grafendahn wurde 1287 durch Konrad von Mursel erbaut, der Lehnsmann der Bischöfe von Speyer und ein Enkel des Friedrich von Dahn war. Die Burg war von Beginn an als Ganerbenburg konzipiert: Bereits 1288 gab es neben Konrad Mursel fünf weitere Ganerben, darunter auch die Grafen von Sponheim. 1339 erwarb Graf Johann II. von Sponheim sämtliche Anteile an der Anlage und wurde so zum alleinigen Eigentümer.
Nach einem Ausbau 1425 ging die Burg 1437 durch Erbvertrag in den Besitz der Markgrafen von Baden über. Doch die Befestigungen waren nicht stark genug, um einer Belagerung durch Kurfürst Friedrich den Siegreichen zu widerstehen: 1462 nahm er die Burg ein und zerstörte sie. Ein Neuaufbau erfolgte offenbar nicht: Bereits um 1500 galt Grafendahn als unbewohnbar.
Tanstein
Tanstein ist die älteste der drei Burgen: Die auf den beiden westlichen Felsen errichtete Anlage wird bereits 1127 in einer Urkunde genannt. Die Urkunde nennt einen Anshelmus de Tannicka als Besitzer oder Verwalter, deshalb wird der Anfang des 12. Jahrhunderts als Erbauungszeit vermutet.
Tanstein wechselte bis 1464 häufig den Besitzer. 1512 erwarb dann Friedrich von Dahn die Burg. Weil er ein Verbündeter des Ritters Franz von Sickingen war, wurde er in dessen Kämpfe mit südwestdeutschen Reichsfürsten verwickelt. Nach Franz von Sickingens Niederlage und Tod 1523 fiel auch Tanstein in die Hand der Sieger. Eine Besetzung durch Truppen des Erzbischofs von Trier dauerte bis 1544 und führte wohl zu irreparablen Schäden an der Bausubstanz: 1585 wurde die Burg endgültig verlassen. 1689, im Pfälzischen Erbfolgekrieg, zerstörten die Franzosen die Ruine vollends.
Da ich die drei Burgen schon gut kenne, und ein wenig auf die Uhr sehen muss, halte ich mich diesmal nicht lange auf und steige direkt zum Parkplatz hinunter, wo das Kloine Auto schon sehnsüchtig auf mich wartet.
Fazit:
Schöne Kurztour, nur teilweise weglos. Die Kletterpassagen sind einfach (meist I), können aber natürlich auch ausgelassen werden. Die Tour ist nahezu identisch mit einem Teil meiner großen Runde um Dahn.
Tourengänger:
Nik Brückner

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