T2 - T4 im Pfälzerwald


Publiziert von Nik Brückner , 9. April 2014 um 14:54.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Pfälzerwald
Tour Datum: 6 April 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Strecke:18km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nach Erfweiler über Dahn
Unterkunftmöglichkeiten:In Dahn

T4 im Pfälzerwald? Geht das überhaupt?

Na, man kann's versuchen! Aber dazu braucht's Felsen, also ab ins Auto, Maxophones "Live In Tokyo" aufgelegt, und runter nach Dahn, bzw. in das östlich davon gelegene Erfweiler. Von hier aus kann man eine sehr felsige Runde drehen, auf gebahnten Wegen, aber eben auch auf spärlichen Trittspuren und ausgesetzten Felsbändern.



Logez im Osten Erfweilers (215m), auf dem kleinen Parkplatz am Ende der Bärenbrunner Straße. Von hier aus hinein ins Tälchen. Nach einem Brünnl macht der Weg eine Rechtsbiegung. Hier auf die andere Seite, dem Sagenweg (blaues Gespenst) bzw. der Markierung 64 folgend hinauf in den Wald. Wir zweigen ein weiteres Mal ab, wenn es heißt "Rundwanderweg Schafsfelsen". Der ist nämlich unser erstes Ziel.

Wir gelangen über einen Hohlweg auf die Höhe zwischen den beiden riesigen Brocken und wenden uns nach rechts. Kaum sind wir an der Felswand, öffnet sich ein schmaler Spalt. Ihr ahnt es schon: hier geht es durch! T4? Aber sicher! Den Rucksack nimmt man besser ab, denn es wird sehr, sehr schmal...

Auf der anderen Seite wenden wir uns nach rechts und folgen der hohen Felswand bergauf. Am Ende des Felsens steigen wir genau auf dem kleinen Rücken weiter bergan, bis sich ein schmaler Serpentinenpfad abzeichnet. Der führt uns hinauf zu den nächsten Felsen, wo wir auf einen breiteren Weg stoßen, der von rechts aus dem Tal heraufkommt. Wir gehen hier geradeaus und folgen dem Waldweg, der sich bald auf der Nordseite des Kahlenberges entlangzieht. Am Ende des Weges geht es ein paar Meter rechts hinunter zu dem Aussichtspunkt auf dem Kahlen Wändchen. Von hier aus kann man schon unser nächstes Ziel erkennen, den Kapellenfels mit dem weißen Kreuz.

Vom Kahlen Wändchen wieder auf dem Abstiegsweg hinauf und nun immer weiter den Berg hinauf. Wenn der Weg "WE" bzw. 20 rechts abzweigt, folgen wir dem ein paar Meter, bis es nach rechts weglos bergab zum Kapellenfels geht. Den kann man auf seiner Ostseite über ein schmales Grasband oder auf seiner Westseite etwas weiter unten ersteigen (T4, T3). Vor allem von dem Grasband sollte man bei Nässe die Finger bzw. die Füße lassen!

Nun wieder zurück und hinauf bis zu dem Weg "WE". Dieser entweder überquerend und weglos, oder ein paar Meter zurück nach links und dann nach rechts auf gutem Weg ansteigend bis zur felsigen Höhe des Kahlenbergrückens. Dort gelangen wir dann nach ein paar Metern zum "Bergpanorama" auf 399 Metern Höhe, einem ebenso unschön wie unnötig eingezäunten Aussichtspunkt. Von hier aus lassen sie die drei Burgen des Dahner Burgenmassivs erkennen.

Nun drüben (ostseitig) über ein paar Stufen hinunter und im lichten Wald weiter zu einem kleinen Aussichtspunkt über dem Ort Schindhard. Ein Stückl weiter weist uns ein Schild zum "Felslandblick" auf dem 315 Meter hohen Mülleräckerberg. Den nehmen wir natürlich mit. Dann aber zurück zum Schild und in Richtung "Schweigen, Darchenfels, Busenberg" weiter. Bald geht es bergab, in eine Einsattelung zwischen Erfweiler und dem Bärenbrunner Tal. Hier stehen auch die Sattelsteine, bei denen wir nun den Weg verlassen. Dieser führt nach rechts ins Tal hinunter, wir folgen dem Bergrücken drüben hinauf, entlang der Felstürme. Einen davon kann man sogar erkraxeln.

Dieser Teil ist weglos. Es geht hinauf zum höchsten Punkt, wo wir uns nach rechts, also südwärts wenden. Am Ende einer Geländerippe gelangen wir auf den Kesselfelsen. Den kann man erkraxeln, indem man auf dessen rechter (westlicher) Seite unter einem Felsüberhang nach vorne geht (T4). Die Aussicht entlohnt denjenigen, der hier nicht auspsycht. Ein tolles Frühstücksplätzchen!

Wieder zurück und hinauf zum höchsten Punkt. Von dort nun ostwärts auf einer weiteren Geländerippe bergab bis zu einem markanten moosigen Stein. Direkt unterhalb verläuft ein schmaler Pfad, der uns nun in engen Serpentinen hinunter zu einer Wegspinne führt. Hier sind unter anderem Erfweiler, der Bärenbrunnerhof und das Wanderheim Dicke Eiche angeschrieben. Wir folgen zunächst für ein paar Meter dem Schild in Richtung Bärenbrunnerhof. In einer Schneise, die für eine Stromleitung geschlagen wurde, verlassen wir den breiten Weg jedoch, und wandern auf einem schmalen Steig in den Südhang des Eichelberges hinauf.

Ein kleiner Haken, den der Weg schlägt, gibt nochmal einen schönen Blick ins Tal frei. Dann befindet sich rechts unterhalb des Steigs das Ensemble von Pfaffenfels und Klosterfels, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Besonder der Pfaffenfels ermöglicht eine tolle Aussicht, weil er weit ins Tal hinausragt. Der Blick hinüber zum Klosterfels ist eindrucksvoll - nur leider kann man den nicht ersteigen. Dafür braucht es Kletterausrüstung.

Also zurück zum Weg. Der ist oben auf einen Fahrweg gestoßen, auf dem wir nun weitergehen. Die nächste Abstiegsmöglichkeit führt uns zum Nonnenfels, der sich direkt überm Bärenbrunnerhof befindet. Der nächste tolle Tiefblick und der nächste Geheimtipp für eine Brotzeit. Gleiches gilt für den Schandariefelsen, der auf dieser Seite des Tales der letzte in der Reihe ist. Dafür kann er mit einem spektakulären Felsturm aufwarten, auf den man von oben hinuntersehen kann. Man muss sich nur trauen, so weit nach vorn zu kraxeln. Wider eine T4-Stelle!

Nach den Exkursen gehen wir immer wieder zurück zu unserem breiten Waldweg. Der stößt nun bald, an der mit dem Schild "Khyberpass" bezeichneten Stelle, auf den blau/gelb bezeichneten Wanderweg, der von Norden herankommt. Dem folgen wir nun südwärts für eine ganze Weile. Von ihm aus könnte man noch den Honigfelsen und den Sternfelsen besuchen (beide rechts des Weges), die aber beide den Kletterern vorbehalten sind, und Hikrn wie uns nicht so viel zu bieten haben wie die anderen Felsen der Tour.

Der blau/gelbe Wanderweg führt uns nun in einen Sattel westlich des Heßlerbergs, zwischen dem Bärenbrunner Tal im Norden und dem Ortsgebiet von Oberschlettenbach. Der Ort ist hier auch angeschrieben. Hier darf man den folgenden Abzweig nicht verpassen: in dem Hang, in den der Weg eingeschnitten wurde, geht es eine schmale Rampe hinauf und von dort in zunächst nur undeutlich zu erkennenden Serpentinen hinein auf die Nordseite des etwa einen Kilometer langen Felsenriffs, dessen westliches Ende der Pferchfeldfels markiert. Nun auf der Nordseite hinauf zu ersten Fels und diesen links umgehend auf dessen sonnige Südseite. Hier ist der Hang recht steil und wenn der sandige Boden trocken ist, kann es hier etwas rutschig sein.

Nun folgt (abgesehen von den Aussichtsfelsen der ersten Hälfte) der spektakulärste Teil der Tour: Immer auf der Südseite der Felsen und so nah wie möglich an deren Wänden bleibend geht es auf zunächst äußerst spärlichen Trittspuren im steilem Gelände westwärts. Wer sich traut, kann aber vorher den östlichsten Felsen noch besteigen, das ist einfach (T3).

Nun also direkt unter den Felsen auf Trittspuren weiter (T3). Verliert man die Spur, hält man sich einfach so weit oben wie möglich. Dabei begegnet man dann plötzlich einem steinernen Hai auf Stelzen... Weiter westlich wird die Spur dann deutlicher und wir steigen bald zu den hohen senkrechten Felswänden des Pferchfeldturmes hinunter. Bevor es über einige steile Felsstufen endgültig hinab geht, wendet man sich in der Höhe an einem markanten Eck scharf nach rechts, wo sich bald der zweite schmale Spalt des Tages öffnet. Hier über Felsen in den Spalt und durch diesen auf die Nordseite. Dort steigen wir nun weiter Richtung Westen hinunter zum Ende des Massivs.

An einem breiten Weg angelangt, führt uns von hier aus der Busenberger Holzschuhpfad in steilen Serpentinen hinab ins Bärenbrunner Tal. Wir treten unweit der Bäernbrunner Mühle aus dem Wald und gehen hinüber zur Fahrstraße. Auf dieser ein paar Meter nach rechts und dann auf einem nicht mehr genutzen Waldweg den steilen Hang schräg links hinauf zu einem Plateau mit Wiesen und Feldern. Nun weglos nordwärts hinüber zum Wald, immer entlang einer langen Reihe von Büschen. Wir halten auf einen markanten Sattel in dem nödlichen Höhenzug zu. Es ist dies der Sattel, in dem wir einige Stunden zuvor schon die Sattelfelsen besucht hatten.

Am Waldrand stehen Schilder, die uns Richtung Dahn, Erfweiler und Schindhard weisen. Es geht nun in weitem Bogen hinauf zu den Sattelfelsen. Wer mag, kann im Sattel abkürzen: Drüben im Wald weglos hinunter, stößt man bald auf einen Weg, der einen nach links zu den Schafsteinen führt. Wer wie ich noch ein paar Meter dranhängen will, folgt dem bereits bekannten Weg hinauf zum Kahlenberg. Erst kurz vor dem Bergpanorama bietet sich dann eine Möglichkeit, auf die Nordseite des Rückens zu wechseln. Hier stoßen wir dann wieder auf den Weg, der uns von den Felsen oberhalb des Schafsteins zum Kahlen Wändchen geführt hat. Hier nun folglich nach rechts und über die bekannten Wege zum Schafstein und zurück nach Erfweiler.


Fazit

Die Tour ist so wild wie ich sie nur machen konnte. Wer die ausgesetzen Stellen auslassen will, der lässt einfach die Aussichtsfelsen aus, zumindest die Stellen, an denen ihm/ihr mulmig wird. Die T3-Passage am Pferchfeldfels bleibt davon unberührt, die hat man trotzdem mit dabei. Alles in allem also eine anspruchsvolle Tour in eigentlich anspruchslosem Gelände. Klingt nach Spaß!

Noch eines: Ich habe, einschließlich Fotografie, sechs Stunden gebraucht, bin aber recht zügig gegangen. Wer die Tour zum ersten mal geht und alles genießen will, der sollte vielleicht besser sieben bis acht Stunden einplanen.

Tourengänger: Nik Brückner


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