Nomansland?
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Seit mir vor Jahren auf einer Wanderung im Unterengadin das erste Mal die Plattenhörner ins Auge gestochen sind, haben sie mich nicht mehr losgelassen. Sie werden manchmal als "Nomansland" bezeichnet und wie dieser Übernahme schon impliziert wohl ziemlich selten von Menschen aufgesucht, da sie einerseits nicht ganz einfach zu erklimmen und andererseits auch ziemlich abgelegen sind.
Die Plattenhörner sind eigentlich 4 selbständige Gipfel, die Vorderen (West- und Ostgipfel) sowie die Hinteren (Süd- und Nordgipfel). Allerdings werden die vier Gipfel auf der CH-Landkarte lediglich als Plattenhörner deklariert. Im Bündner SAC Führer werden sie jedoch einzeln aufgeführt und der westlichste der vier als der Hauptgipfel bezeichnet (obwohl er 3m tiefer als der Ostgipfel ist). Genau diesen Hauptgipfel haben wir uns heute als Ziel gesteckt, da er mitunter die schönste Aussicht aller Plattenhorn-Gipfel verspricht. Eine gewisse Unsicherheit bestand, ob wir den Gipfel auch wirklich erreichen würden, weil im SAC Führer die einfachste Route mit einem ZS bewertet wird. Bisher fand man über diesen Gipfel auch nur sehr wenig Info auf dem Netz einzig für die Hinteren Plattenhörner bestanden vereinzelt ein paar Beschreibungen.
Omega3 und
Alpin_Rise sind für solch abgelegene, selten begangene, anspruchsvolle Touren leicht zu begeistern und sagten auf meine Anfrage hin auch beide ohne gross zu zögern zu. Sie haben es nicht bereut, denn bei Prachtswetter durften wir eine wunderbare, unvergessliche Bergfahrt erleben.
Unser Start der Tour ist in
Susch, Röven, wo wir dem markierten Weg entlang das Val Fless hoch zur Alp Fless Dadaint und weiter das Val Torta zum Pass da Fless laufen. Kurz nach der Alp Fless Dadaint erblicken wir das erste Mal unser Tagesziel und lassen es nicht mehr aus den Augen. Zusammen mit den vielen kleinen Bergseen bieten sich unzählige wunderbare Motive, welche natürlich in unseren Fotokästen festgehalten werden müssen.
Von P. 2508 queren wir am schuttigen Fusse der Südwestflanke zum tiefsten Ausläufer des Südwestgrates (genau östlich des Süserseelis), wo wir ins Steintälli einbiegen. Der Name ist hier Programm und es liegen in der Tat ein paar Steine rum :-). In NNE Richtung mühen wir uns nun bergan zum hintersten, östlichen Ende des Steintällis an den Einstieg am Wandfuss (klick für das entsprechende Bild). Von hier kraxeln wir über zum Teil plattiges Gestein und verschiedene Schuttbänder hoch zum Grat zwischen P. 2788 und P. 3034 (I-II). Nun geht es nie weit unterhalb des Grates weiter in südöstlicher Richtung über diverse Schuttbänder und Rinnen, wobei wir nicht immer auf Anhieb die ideale Route (vereinzelt mit Steinmannli markiert) finden. Das Gelände lässt hier aber einen gewissen Interpretationsspielraum offen und wir wählen individuelle Routen (T6- bzw. WS, kaum Sicherungsmöglichkeiten). Wir reduzieren damit das Steinschlagrisiko und erhöhen gleichzeitig unsere Chance, die leichtesten Passagen zu finden. Auf ca. 3100m treffen wir dann auf die westliche Abdachung des vordersten Plattenhorns und gelangen nun einfach über Geröll zum Gipfelsteinmann.
Freude herrscht und wir geniessen unseren Gipfelerfolg ausgiebig, insbesondere da das Wetter heute ausserordentlich gut mitspielt und die Fernsicht besser nicht sein könnte. Einzig ins Berner Oberland/Wallis und in den Süden scheinen sich ein paar Wolken verirrt zu haben.
Das Panorama ist erhaben, in jede Himmelsrichtung blicken wir mindestens hundert Kilometer in ein Meer von Gipfel. Da wir vom Vorderen Plattenhorn exakt die Achse des Prättigau sehen, ist nun auch klar, welchen Zacken man bei der Anfahrt ebendort immer sieht - es ist zu unserer Überraschung nicht das prominentere Verstanclahorn!
Nach mehr als einer Stunde machen wir uns dann aber trotzdem wieder auf den Abstieg. Da wir uns nun die einfachste Variante zusammen schustern, gestaltet sich dieser erstaunlich flüssig und weniger schlimm als erwartet. Oberhalb des Süserseeli machen wir nochmals eine kurze Pause und queren anschliessend zum Vereinapass hinüber. Da der Jüngste unter uns denkt, dass 1 1/4h von hier für knapp 7km und 1200 hm bis zum Bahnhof
Sagliains* reichen sollten (für ihn stimmte das auch), geht es zuerst flott in direkter Linie hinunter in den Talgrund des Val Sagliains. Die Älteren Herren beschliessen dann aber die Sache doch etwas gemütlicher und knieschonender zu gestalten, sich etwas mehr Zeit zu lassen und lassen deshalb den jungen Wilden ziehen und nehmen den Zug zurück ins Unterland eine Stunde später.
Alternativ könnte man vom Süserseeli auch zum Berghaus Vereina absteigen und dort mit dem Gotschna-Taxi nach Klosters fahren, was die Tour etwas verkürzen würde.
* Sagliains ist offiziell lediglich ein Umsteigebahnhof, aber kein Ein- oder Austeigebahnhof. Man muss es also ihr gleichtun, um aufs Perron zu gelangen...
Die Plattenhörner sind eigentlich 4 selbständige Gipfel, die Vorderen (West- und Ostgipfel) sowie die Hinteren (Süd- und Nordgipfel). Allerdings werden die vier Gipfel auf der CH-Landkarte lediglich als Plattenhörner deklariert. Im Bündner SAC Führer werden sie jedoch einzeln aufgeführt und der westlichste der vier als der Hauptgipfel bezeichnet (obwohl er 3m tiefer als der Ostgipfel ist). Genau diesen Hauptgipfel haben wir uns heute als Ziel gesteckt, da er mitunter die schönste Aussicht aller Plattenhorn-Gipfel verspricht. Eine gewisse Unsicherheit bestand, ob wir den Gipfel auch wirklich erreichen würden, weil im SAC Führer die einfachste Route mit einem ZS bewertet wird. Bisher fand man über diesen Gipfel auch nur sehr wenig Info auf dem Netz einzig für die Hinteren Plattenhörner bestanden vereinzelt ein paar Beschreibungen.


Unser Start der Tour ist in

Von P. 2508 queren wir am schuttigen Fusse der Südwestflanke zum tiefsten Ausläufer des Südwestgrates (genau östlich des Süserseelis), wo wir ins Steintälli einbiegen. Der Name ist hier Programm und es liegen in der Tat ein paar Steine rum :-). In NNE Richtung mühen wir uns nun bergan zum hintersten, östlichen Ende des Steintällis an den Einstieg am Wandfuss (klick für das entsprechende Bild). Von hier kraxeln wir über zum Teil plattiges Gestein und verschiedene Schuttbänder hoch zum Grat zwischen P. 2788 und P. 3034 (I-II). Nun geht es nie weit unterhalb des Grates weiter in südöstlicher Richtung über diverse Schuttbänder und Rinnen, wobei wir nicht immer auf Anhieb die ideale Route (vereinzelt mit Steinmannli markiert) finden. Das Gelände lässt hier aber einen gewissen Interpretationsspielraum offen und wir wählen individuelle Routen (T6- bzw. WS, kaum Sicherungsmöglichkeiten). Wir reduzieren damit das Steinschlagrisiko und erhöhen gleichzeitig unsere Chance, die leichtesten Passagen zu finden. Auf ca. 3100m treffen wir dann auf die westliche Abdachung des vordersten Plattenhorns und gelangen nun einfach über Geröll zum Gipfelsteinmann.
Freude herrscht und wir geniessen unseren Gipfelerfolg ausgiebig, insbesondere da das Wetter heute ausserordentlich gut mitspielt und die Fernsicht besser nicht sein könnte. Einzig ins Berner Oberland/Wallis und in den Süden scheinen sich ein paar Wolken verirrt zu haben.
Das Panorama ist erhaben, in jede Himmelsrichtung blicken wir mindestens hundert Kilometer in ein Meer von Gipfel. Da wir vom Vorderen Plattenhorn exakt die Achse des Prättigau sehen, ist nun auch klar, welchen Zacken man bei der Anfahrt ebendort immer sieht - es ist zu unserer Überraschung nicht das prominentere Verstanclahorn!
Nach mehr als einer Stunde machen wir uns dann aber trotzdem wieder auf den Abstieg. Da wir uns nun die einfachste Variante zusammen schustern, gestaltet sich dieser erstaunlich flüssig und weniger schlimm als erwartet. Oberhalb des Süserseeli machen wir nochmals eine kurze Pause und queren anschliessend zum Vereinapass hinüber. Da der Jüngste unter uns denkt, dass 1 1/4h von hier für knapp 7km und 1200 hm bis zum Bahnhof

Alternativ könnte man vom Süserseeli auch zum Berghaus Vereina absteigen und dort mit dem Gotschna-Taxi nach Klosters fahren, was die Tour etwas verkürzen würde.
* Sagliains ist offiziell lediglich ein Umsteigebahnhof, aber kein Ein- oder Austeigebahnhof. Man muss es also ihr gleichtun, um aufs Perron zu gelangen...
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