Vier Pässe Tour vom Wägerhuus nach Lavin

Nachdem ich mit Zug und Bus vom Unterengadin auf den Flüelapass gereist bin, startete ich meine Wanderung beim Wägerhuus unterhalb des Passes. Der erste von vier Pässen war der Jöriflüelafurgga. Dieser ist sehr schnell und leicht zu erreichen. Er steigt immer nur mässig und somit ist es leichter, Gas zu geben. In meinem Fall den ersten Pass so schnell zu besteigen, ist jedoch im Normalfall nicht immer die hellste Idee. Bereits nach 54 Minuten war ich oben. Es war ein kühler und bedeckter Tag: Oben konnte ich eine leicht neblige Sicht zu den Jöriseen geniessen, welche somit ihren ganz eigenen Touch hatte. Durch das Wetter war ich frei von Touristenmassen. Der Jöriflüelafurgga liegt auf 2722 Metern, das Wägerhuus auf 2206 Metern. 

Als nächstes ging es runter zu den Jöriseen selbst. Eine kurze Passage erfordert im Gegensatz zum Rest der Wanderung etwas Konzentration, ist jedoch mit Seil abgesichert, welche für erfahrene Wanderer gar nicht nötig ist. Die Jöriseen liegen auf 2535 Metern.

Der nächste Pass war der Jöriflesspass. Zu diesem muss man kurz steigen. Der Wegweiser sagt, man habe 30 Minuten dorthin, mit zügigem Schritt braucht man etwas weniger als 20. Beim Jöriflesspass auf 2558 Metern hat man eine Sicht auf einen weiteren See. 

Als nächstes gab es einen längeren Absteig zur Alp Fless Dadaint auf 2112 Metern. Es könnte frustrierend sein, so lange abzusteigen im Wissen, danach wieder einiges an Höhe gewinnen zu müssen. 

Kurz vor der Alp Fless könnte man vom Weg abkommen. Wenn man dies tut, landet man im Schlamm. Der schlammfreie Weg für trockene Füsse führt durch das Zauntor der Alphütte. 

Als nächstes war der Flesspass/Pass dal Fless dran. Der Aufstieg scheint lang und steil, stieg jedoch stetig an und war relativ schnell gemacht. Leider bin ich knapp dran vorbeigelaufen und habe es erst nach 200 Höhenmetern bemerkt. Nach diesem kleinen Schock stand der letzte Pass an.

Dieser war der Pass d'Ivraina / Vereinapass. Zu diesem muss man nochmal etwas steigen. Zu diesem Zeitpunkt ist man relativ müde. Der Weg zum Pass ist etwas exponiert, aber mit etwas Konzentration komplett machbar. 

Der Pass d'Ivraina liegt auf 2585 Metern und war mein vierter und letzter Pass. Ab dort ging es runter ins wilde Val Sagliains. Dieses Tal hat es an sich, sich in die Länge zu ziehen. Da es 2 Tage vorher Starkregen gab, war es auch nässer als sonst. Nach vielen Kilometern und Höhenmetern hat mich dies geärgert und mich verliess die Motivation.

Ursprünglich wollte ich meine Wanderung am Bahnhof Sagliains beenden, da ich aber kein Zugticket von dort aus lösen konnte, ging esnoch weiter bis nach Lavin. Dort erfreute ich mich über eiskalt erfrischendes Bergwasser vom Brunnen, bis es mit dem ÖV zurück nach Hause ging. 

Die Wanderung umfasste 24 Kilometer mit 1160 Höhenmetern und dauerte 5.5 Stunden bei zügigem Tempo und mit einmal Verirren.