Die neue Gorperi Schöpfe - angeschlagenes Niwärch
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Ja - und dann langten wir in einem zur Zeit verwüsteten Baltschie dertal an. Die Schöpfe und die Zuleitung zum Stollen werden offensichtlich erneuert, Baumaschinen wühlen sich durch den Talweg, die Wanderer werden umgeleitet, der Zugang zur Brücke bei Ze Steinu scheint versperrt.
Ein Artikel in der Ausgabe Nr. 3 von Patenschaft-Post (Schweizer Patenschaft für Berggemeinden) erklärt den Sachverhalt. Zitat:
Die Wasserfassung der Gorp eri im Baltschieder bach wurde nun erneut verschüttet. Sie liegt offensichtlich allzu exponiert in einer wenig geneigten Bachstrecke, dort, wo im Bach bei grossem Geschiebetrieb das Geschiebe liegen bleibt und die Fassung demoliert.
Der Gemeinderat von Eggerberg hat nach einer nachhaltigeren Lösung gesucht. Auf Vorschlag des Kantons soll das Gorperiwasser zusammen mit der Wasserfassung der Gemeinde Ausserberg (Suone Niwärch) gefasst werden. Diese scheint sicher zu sein, liegt aber weiter bachaufwärts und zudem auf der rechten Talseite. Diese Fassung ist wesentlich besser ausgebaut als diejenige der Gorperi auf der linken Talseite.
Es werden bauliche Massnahmen notwendig:
Die Wasserfassung Niwärch muss ausgebaut bzw. vergrössert werden, damit auch das zusätzlich für die Gorperi nötige Wasser aufgenommen werden kann. Diese Installation liegt auf der rechten Seite des Baltschiederba
Und so fuhr ich denn am 23.August 2013 nach Eggerberg, um mich über den Stand dieser Arbeiten ins Bild zu setzen. In der grössten Mittagshitze stieg ich über Eggen hinauf auf die Gorperi. Oben beim Wasserrad angekommen erreichte mich ein erfreuliches Mail. bidi35 schrieb: Nehme an, du machst von Gorperi und Niwärch einen Hikr-Bericht. Sonst bin natürlich dankbar für ein paar Föteli. Liebi Grüess und es geht nicht schlecht bei mir....
Klar, dass ich dann unterwegs oft in Gedanken war bei der legendären Community-Wanderung, wo uns bidi auf dem Kännel sitzend erwartete und dann hinten bei der Schöpfe den berühmt gewordenen Spagat produzierte. Allerdings wurde mir dann angesichts der Baustelle bewusst, dass da bald nur noch ein Spagätchen über ein Rohr erforderlich ist. Die Welt wird immer unromantischer.
Im Aufstieg nach Ze Steinu war ich dann mitten drin im aktuellen Geschehen. Das Verbindungsrohr von der Hauptleitung hinunter zur Brücke ist gelegt und wird gerade im steilen Hang mit einem grossen Bagger zugedeckt. Hoffentlich kommt das gut. Die Bodenbedeckung und damit der Schutz vor Erosion ist breitflächig zerstört.
Eigentlich wollte ich nun zur Schöpfe des Niwärchs aufsteigen. Dann die grosse Überraschung bei Pt. 1296: das historische Niwärch ist talwärts gesperrt, ein Umleitungspfeil schickt mich wieder zurück nach Ze Steinu. Ich werde umgeleitet, weiss aber nicht wohin. Ein Bauarbeiter klärt mich auf. Kurz oberhalb der Abzweigung bei Pt. 1279 hat ein Murgang das alte Niwärch unterbrochen. Ich erfahre auch noch, dass das Ereignis nicht im Zusammenhang mit den Bauarbeiten stehe und ungewollt sei ... Ungewollt sicher, aber einige Fragen stellen sich mir doch.
Ich wandere weiter auf dem Weg zum Stolleneingang, sehe den Bagger nun auch von oben wühlen. Noch vor der lange schneebedeckten Runse führt eine neu erstellte Verbindung wieder hinauf aufs Niwärch. Völlig unnötig: es hat ja auch einen Verbindungspfad beim Stolleneingang.
Irgendwie hatte ich dann auf dem Niwärch nicht das übliche Suonen-Gefühl. Es lag nicht am fehlenden Wasser. Ich hoffe sehr, dass für bidi und das Niwärch wieder bessere Zeiten kommen, dass sie sich von all den Eingriffen erholen. Es ist da wie bei Zwillingen: wenn der eine leidet, leidet der andere auch.

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