Top of Glärnisch: Bächihorn (2637 m) - Bächistock (2914 m) - Glärnisch P. 2915

Nach ein paar Wanderungen, bei denen eher das Schwimmen in einem See (Grosssee in den Flumserbergen; Walensee; Oberblegisee) im Vordergrund stand, durfte es heute wieder etwas "Berglastiges" sein.

 

Eher (zu) spät mit dem Auto zum Parkplatz Plätz hinten im Klöntal. Anschliessend per Bike nach Chäseren hinauf. Das ist ein wüster Ritt. Heute habe ich das Bike bei den steilsten Strecken allerdings gestossen. 

Ab Chäseren auf dem Hüttenweg zur Glärnischhütte. Ab Plätz sind das gut 1100 Höhenmeter, da hatte das erste Bügelspez bereits Platz.

 

Jetzt den Hang nur langsam ansteigend zur Wand des Bächihorngrates queren. Hier steigt man in angenehmem Gelände (Gletscherschliff-Platten, Altschnee) auf ca. 2400 m an. 

Mein Einstieg war dort, wo am Fuss eines bräunlichen Bandes ein grosser kubischer Felsblock liegt. Ab hier immer in wunderschönem Kraxelgelände nach links aufsteigen. Abgesehen von ein, zwei etwas schmaleren Tritten geht das locker, ich habe die Stöcke nie im Rucksack versorgt. Nach gut 100 Hm Fels wird das Gelände weniger steil und man sieht den Grat vor sich, den man vielleicht 200 m nordöstlich des höchsten Punktes erreicht. Noch etwas weiter draussen ist der Aussichtspunkt, den man von der Hütte so markant sieht. Da man sichern könnte, würde ich der Route ein WS geben, ein knappes T5 käme ebenfalls hin.

 

Das Bächihorn ist ein bemerkenswerter Aussichtspunkt. Nirgends sieht man die Gegend um Alp Bächi bis zum Rossstock eindrücklicher.

 

An sich hätte ich mein Tagesziel erreicht, doch der Bächistock ist in "Griffnähe", und auf dem war ich schon viele Jahre nicht mehr. Also zur Gratsenke absteigen und dann durch angenehmen Trittschnee hinauf zum Gletschergrat und schliesslich über Blöcke, Platten und Geröll zum Gipfelkreuz.

 

Gar nicht so weit entfernt ist die Wetterstation auf dem P. 2915 sichtbar, die auf der Onlinekarte kurioserweise eine Gipfelkreuz-Signatur hat. 

P. 2915 ist der höchste Punkt des Glärnischmassivs, also nicht der Bächistock und schon gar nicht das Vrenelisgärtli. 

 

Langsam stellte sich die Frage nach der Abstiegsroute. Früher stieg man normalerweise durch das vordere Couloir auf den Bächistock. Doch da hatte ich keine Spuren gesehen - aus dem hinteren jedoch schon. Also entschied ich mich, dieses zu versuchen. Das ging völlig locker, die Steigeisen nahm ich nach wenigen Minuten wieder von den Schuhen. Teilweise Altschnee, teilweise aper mit gutgestuftem Fels.

 

Auf dem Gletscher querte ich nur langsam absteigend zurück zu meinem Einstiegspunkt. Dabei kam ich am vordern Couloir vorbei - und war heilfroh, dieses nicht genommen zu haben. Der Gletscher ist hier unterbrochen und die Felsplatten sind richtig fies abfallend. 

 

Da das die Schattenseite ist, liegt hier noch weit hinab Schnee, das ist im Abstieg viel angenehmer - und schneller - zu begehen, als die Vrenelisgärtli-Normalroute.

 

Nach einem zweiten Bügelspez in der Hütte hinunter nach Chäseren, dann auf dem Bike ins Plätz und ganz am Schluss noch auf einen Schwumm in den Klöntalersee. 

Das würde ich einen gefreuten Tag nennen .. 

 

PS: Punkt P. 2915 hatte in HIKR die merkwürdige Bezeichnung "Glärnisch P. 2915 / Bächistock-Gipfelkreuz". Das war gleich in doppelter Hinsicht falsch: Er gehört nicht zum Bächistock und hat kein Gipfelkreuz (siehe oben). - Ich habe daraus einfach "Glärnisch P. 2915" gemacht.