Schwöschteräkraxelei auf den Vorder Glärnisch 2238m


Publiziert von justus , 16. Juli 2013 um 08:50.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:13 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1500 m

Wie man sieht bin ich in meiner Routenwahl fürchterlich kreativ. Also schon wieder auf den Vorder Glärnisch. Diesmal auf der Route über den Forenstock und die Schwöschter. Die Schwösteren waren drei Felstürme am Vorder Glärnisch, von denen zwei schon im 16. Jahrhundert nach Glarus hinabstürzten. Wer die blumige Sprache dieser alten Texte mag, kann sich hier (pdf) einen Bericht zu Gemüte führen.

Nachdem ich letztes Jahr von Baumgarten zur Schwöschter hinüber gewandert bin, wollte ich dieses Jahr die Route über den Forenstock testen. Ausserdem hatte maesae erzählt, dass es auf der Schwöschter ein Gipfelbuch hat. Ein Eintrag dort musste natürlich auch sein.

Es gibt schon eine Reihe guter Berichte zu dieser Route (1,2,3,4). Alle diese sind aus dem Jahr 2008. Schon damals haben mich die Bilder wie dieses fasziniert. Hier nochmals ein vollständiger Beschrieb, da sich evtl die Verhältnisse geändert haben und ich glaube auch zwischen Forenstock und Schwöschter eine andere Route gewählt habe (nicht unbedingt besser).

Von Glarus bis zum Start der Wuestruss. Am besten geht man von der Brücke auf dem Weg, der in der Wiese rechts (links/rechts immer in Aufstiegsrichtung gesehen) neben der Runse ganz hinten rechts beginnt. Wo der Weg auf die Runse trifft quert man diese (Steinmann) und wandert weiter auf dem guten Pfad aufs Stöckli. Von diesem zieht der Weg auf dem Bergrücken relativ flach gegen Süden. Wenn der unregelmässig markierte Pandurenweg in die Flanke abbiegt bleibt man auf dem Bergrücken und steigt auf Wegspuren höher.

Sobald man auf Fels trifft wendet sich der Weg etwas nach rechts und steiler hinauf. Hier hat es auch noch die Trassierbänder von Zaza die hier erwähnt werden. Nun mit etwas Gespür den Gemspfaden und Trittspuren hinterher. Das Gelände ist ein Mischung von Legföhren, Grass und Fels. Immer wieder trifft man auf Spuren, die einem verraten, das man noch nicht fehlgegangen ist. Unter anderem sind dass ein alter grüner Pullover um einen Baum ;), abgeschnittene Äste, und sogar einmal zwei orange sehr alte Markierungen. Im allgemeinen sollte man sich nicht zu weit links abdrängen lassen, am Ende kann man den Forenstock nicht wirklich verfehlen.

Vom Forenstock geht man auf gutem Weg links des Grats weiter. Bis fast zum Fels, wo man auf die andere Seit quert (abgeschnittene Äste) und bald auf eine grosse Wiese gelangt. Das Felsband oberhalb von ihr kann auf dem ersten Gemspfad leicht überstiegen werden.

Von nun an wirds richtig mühsam. Entweder hat man den Farn in den Augen, oder man kämpft sich durch das Erlengebüsch. Auch wenn ich ab und zu auf freigeschnittene Wegabschnitte treffe verliere ich diese sofort wieder. So gelangt man zu einer Runse, in der bzw neben der man bis zur Schwöschter aufsteigen kann. Wahrscheinlich kann man auf diesem Stück viele Varianten wählen, aber um etwas Gemüse kommt man nicht herum.

In der Scharte unterhalb der Schwöschter lasse ich nach einer Stärkung den Rucksack zurück und klettere auf den Felszacken der verbliebenen Schwöschter (wie ich das formuliere habe ich erstmal überlegen müssen *g*). Es hat ein Drahtseil, das im oberen Teil aber eher der psychologischen Unterstützung dient, dass heisst der Fels ist viel besser. Drei schöne Piazzüge und man steht auf dem Absatz von welchem man leicht linksherum auf den Gipfel gelangt. Ich trage mich als 12. ins Gipfelbuch ein, dass sich anscheinend seit 2003 dort befindet (keine Einträge von 2004-2008).

Nach einer ausgiebigen Pause mit vielen Photos steige ich zurück zu meinem Rucksack und nehme den weiteren Aufstieg in Angriff.

Mit Vorteil quert man erst ein gutes Stück nach links bevor man im steilen Gras aufsteigt. Dort ist es ein gutes Stück weniger steil als direkt aus der Scharte hinauf. Der restlichen Weg bis zum Gifpelaufbau ist logisch und variantenreich, wenn auch mitunter nochmals recht steil. Den felsigen Gipfelgrumgehe ich erst links und dann rechts bevor ich durch einen etwas schuttig, schiefrigen Kamin direkt auf den Gipfel steige.

Abstieg über den Gleiter nach Hinter Sagg. Wie schon in diesem Bericht hier erwähnt hat es im Stäfeli unmengen Feuerlilien. Leider ist nur eine der ebenso massenhaft vorhanden Türkenbundlilien schon am blühen.

Wie schon öfter bei gutem Wetter habe ich die Hängematte dabei und spanne diese am Klöntalersee auf, um bei einem kühlen Bier auf den Bus zu warten.

Fazit: Diese Variante der Schwöschteren-Tour würde ich nicht wieder machen. Das Gemüsegelände zwischen Forenstock und Schwöschter ist nun wirklich nichts schönes. Aussicht und Tiefblick auf der Schwöschter hingegen sind genial. Jedoch finde ich die beiden Aufstiege über Baumgarten lohnender.





Tourengänger: justus


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Kommentare (2)


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maesae hat gesagt: mutig mutig
Gesendet am 16. Juli 2013 um 11:04
Hoi Justus, sehr eindrücklich die Bilder von der Schwester. Ich gratuliere Dir zur Besteigung der verbliebenen Schwester ;-)

tolle Tour, muss ich unbedingt auch wieder mal in Angriff nehmen!

Gruess Marcel

justus hat gesagt: RE:mutig mutig
Gesendet am 16. Juli 2013 um 12:10
hoi marcel,

ja, schade, dass du keine zeit hattest. gerne mal wieder von baumgarten her ;)

ciao
-justus


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