Vorder Glärnisch (2327 m) und Schwammhöchi - oder: Von Schwändi nach Glarus by fair means


Publiziert von PStraub , 10. Juli 2013 um 17:36.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:10 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 2050 m

An Werktagen fährt um 07:40 Uhr ein Bus von Glarus SBB direkt nach Schwändi Post. Das ermöglicht eine vielleicht etwas indirekte, aber überaus lohnende Wanderung von Schwändi nach Glarus by fair means. 
 
Der Normalaufstieg von Schwändi auf den Vorder Glärnisch geht ja über Mittler Guppen. Schöner ist jedoch die Route via die Schwändisienen. Dafür könnte man die Fahrstrasse nach Laui nehmen, ich wähle jedoch den Anstieg entlang der Guppenrus. 
Die Wegspur beginnt bei der Brücke über die Runse. Manchmal auf gut sichtbaren Wegen, manchmal eher querfeldauf via Schüpfen zum stattlichen Ferienhaus bei P. 993. Dort auf der Wiese zur nördlichen Ecke hinauf. Da ist ein Brunnen und ein Gartentor, von wo eine Wegspur direkt zum Weg beim Heuseil in Laui führt.
 
Ab jetzt auf einem wunderbaren Bergweg im Zickzack hinauf in die Schwändisienen. Diese Planggen waren früher Geissweiden, zur Zeit stehen sie voller Feuerlilien. 
Die Schwändisienen selber waren Heuteile. Man stelle sich die Plackerei vor, das Heu von dort hinunter zu tragen! Einige der alten Schober wurden zu Ferienhäusern umgenutzt. Viel Umschwung haben sie ja nicht, aber Aussicht in Hülle und Fülle.
 
Ab hier ist der Weg markiert, meist weiss-rot-weiss, was ja sicher nicht "stimmt", da diese Route nicht zum Wanderwegnetz gehört.
Meist ist die Route klar. Nur einmal sucht man die Fortsetzung vergeblich: Auf ca. 1650 m muss man eher links haltend die Felsstufe umgehen, dann sofort wieder nach rechts haltend den Hang hoch, dass man den Einstieg in das markierte Band findet, das ab ca. 1720 m immer nach rechts die Felsstufe quert. Ab dort hat es durchgehend eine Wegspur. Am Grat beim Chilchli oben tut man gut daran, auf dem Weg nach links zu gehen, also nicht auf die Nordseite zu wechseln.
 
Die Querung des oberen Endes der Hanslirus ist noch alles andere als geschenkt. Noch liegt der Schutt eines langen, harten Winters in den Stufen, keine Spur von einer Spur. Also müssen die Tritte vorsichtig gesetzt werden. Doch schon weit bevor man die Furggle erreicht hat, wirds einfach, und oben ists eh geschenkt. Normalerweise ein T4, war es heute doch ein T5.
 
Die Sicht war schon die ganze Zeit knapp, immer wieder trieb Nebel um die Grate. Nicht so viel, dass ich nicht mehr weiter gekonnt hätte. Aber genug, um die Sicht auf die Umgebung nachhaltig zu beeinträchtigen. 
 
Nach der Gipfelrast kam der Absteig auf dem jetzt offiziell weiss-blau-weiss markierten und stellenweise massiv ausgerüsteten Weg. Sonst bin ich eher skeptisch bei Steighilfen, doch ist es hier meist angebracht. Der Hang liegt lange im Schatten und ist oft feucht, der Boden entsprechend glitschig. Und die Schafhaltung machts auch nicht besser.
 
In den Wiesen beim Stäfeli blüht der Türkenbund in grosser Zahl - meist. Doch heuer ist er verspätet. Es hat zwar Knöpfe, aber keine offenen Blüten. Dafür erstaunlicherweise jede Menge Feuerlilien, die man in dieser eher kalten und nassen Flanke früher nie fand.
 
Von Hinter Saggberg hinauf zur Schwammhöchi. Der höchste Punkt liegt im Wald, doch der Höhepunkt ist eh die Beiz in der Nähe, wo es das erste Bier des Tages gab.
 
Ab hier in einer knappen Stunde auf meist grosszügigen Wegen hinunter in die Hitze von Glarus.

Tourengänger: PStraub


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