Emmentaler Brückenweg Teil 3: Von Eggiwil nach Langnau i.E.
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„Nume net gsprängt – aber gäng hüü!“ ist wohl das Leitmotiv dieser Reise in die Vergangenheit, als früher Holzbrücken die Flüsse im Emmental überwunden hatten. Heute jedoch trifft es ganz speziell auf meinen HIKR-Begleiter
laponia41 zu: Berner Urgestein, präzis, musisch, gemütlich und dennoch (oder deshalb) effizient. Dazu ein herrlicher Humor: „Prima Tonna“ oder „Der liegende Flohhändler“ sind so zwei Müsterchen aus seinem Repertoir.
Dass dazu noch eine liebenswerte und bewanderte Wanderin aus der HIKR-Fan-Gemeinde dabei ist, welche ich als Ostschweizer mit „heimlifeiss“ (unscheinbar aber oho) charakterisieren würde, macht diesen Teil 3 zu einem absoluten Highlight.
So treffen wir uns in Eggiwil 739m; Peter, Marlies und ich. Kalt und neblig. Was gibt es Besseres als zu Beginn Kaffee mit Nussgipfel in der Bäckerei/Konditorei, welche geschlossen wäre ohne die Initiative des Einkaufsladenbesitzers gleich vis-à-vis. Zu Feier des Tages werde ich eingeladen.
Aufgewärmt und frisch gestärkt besuchen wir zuerst die Dörflibrücke 737m, welche 1984 anstelle einer einspurigen Gedeckten Holzbrücke von 1835 gebaut wurde. Sehr kühnes Bauwerk mit einer Spannweite von 30.6m und mit 28t (!) belastbar.
Wieder zurück zur Dorfmitte. Dann über den Höllsteg 738m auf die andere Seite der Emme. Nun orographisch rechts flussabwärts entlang markiertem Wanderweg zur Diepoldswilbrücke 718m. Seit 1887 steht sie geduldig dort mit einer Spannweite von 32m bis sie 2010 ein Gschpänli in Form einer Spannbetonbrücke erhalten hat. Noch 1979 wurde sie mit Bogenbindern verstärkt. Einfach toll, dass Du sie auch noch erleben darfst, Andrin! Ausgangs Brücke auf der rechten Seite ist noch eine Kleinsägerei zu bewundern. Die Säge von 1935 wird jetzt mittels Elektromotor angetrieben. Am alten Standort wurde sie noch mit Wasserkraft in Bewegung gesetzt. Mit viel Liebe wird sie gehegt und gepflegt und funktioniert noch tadellos.
Auf zur ältesten Gedeckten Holzbrücke! Über Zimmertsei Pt. 717 in einem grossen Ausholer nach links zu den behäbigen Emmentaler Bauernhäusern und zur Horbenbrücke 710m zurück an die Emme. 1834 wurde die riesige geschätzte 6 m breite und 8m hohe Brücke erbaut und hat das Hochwasser von 1837 überstanden. Das Krüppelwalmdach ist mit einem neuen Schindelschirm bewehrt. Sie ist einfach elegant und hat eine stolze Länge von 45.8m. Viele schöne Details zeugen von hoher Zimmermannskunst.
Über eine weite Schwemmebene an der stolzen Siedlung Horbe 701m vorbei (-gerutscht) zur Aeschaubrücke 694m. Typische Zweckbrücke im Baustil von 1900, hat eine Länge von 40.65m und in Fachwerkkonstruktion erstellt. Nüchtern, kubisch, jedoch wohl proportioniert. Diese Brücke wurde zusätzlich mit Zugstangen verstärkt. Ausgangs liegt das Restaurant Tanne (Holz ist Stolz im Emmental), welches den Blick vom Innern der Brücke durch die düsteren Wände, Decke und Boden der Brücke einladend eingerahmt ist wie ein kitschiges Foteli. Uns zieht es deshalb ganz automatisch dahin und wir wärmen uns bei einem Mittagskaffee auf.
Weiter immer noch auf der orographisch rechten Seite der Emme, welche hier durch hohe Nagelfluhwände abgeleitet wird, vorbei zur modernen Buebeneibrücke 680m, Baujahr 1991, deren Vorgängerbrücke von 1837 anno 1991 (700 Jahre Eidgenossenschaft) nähe Brunnmatt wieder aufgebaut wurde. Die Buebeneibrücke erinnert mich an die Lochmoosbrücke bei Bütschwil im Untertoggenburg. Massige verleimte Bogenhetzer. Doch das Spezielle ist die Dachkonstruktion mit „Doppelfisch-Balken“, welche die ganze Länge verstreben. Sieht echt cool aus.
Wir wechseln auf dieser Brücke die Flussseite und wandern flussabwärts über verschneite Wiesen und durch romantische Wälder zur Schüpbachbrücke 671m. Diese wurde nach dem grossen Hochwasser 1839 neu erstellt. Für mich persönlich ist diese Holzbrücke mit seinen immensen und handgesägten Bogenträgern, welche verzähnt und verkeilt sind die eindrücklichste, welche ich je gesehen habe. Spannweite 48.7m ! Werner Minder (gest.2012) von www.swiss-timber-bridges.ch bemerkte pathetisch: “Ha ha, ich bin eine der schönsten Holzbrücken, ganz sicher des Emmentals. Darum zeige ich die Zähne. All meine Balken sind verzahnt. Na, da staunste, was? Meine Erbauer wussten noch wie Holz zuschneiden und dies ohne Computer. Stolz bin ich, stolz bleibe ich.“
Hier dreht die Emme von NE nach NW. Wir begleiten sie auf der orographisch linken Seite. Schöner markierter Wanderweg mit dem Thema „Von Solothurn nach Kemmeriboden“ über eine Schwemmebene, wie sie im Emmental viel zu finden ist. Schon weit vorne ist die Brunnmattbrücke (Alte Buebeneibrücke) 652m zusehen. Zum 700-Jahr Jubiläum der Eidgenossenschaft haben sich beherzte Liebhaber alter Tradition – AKTION BE 800 BÄRNER VISITE - es zum Ziel gemacht, die abgebrochene Holzbrücke wieder aufzubauen. Sie ist heute im Besitz der Gemeinden Lauperswil und Signau. Auffallend wieder die immensen Bogenhetzer und das Sprengwerk, welche die über 40m lange Brücke ohne Mittelstütze halten. Mittagessen Menü 1 mit Guetsli. (Im Kambly-Land sollte man eigentlich…)
Weiter auf der gleichen Fluss - Seite zur Obermattbrücke 648m. Wenige Meter weiter unten fliesst die Ilfis in die Emme. Somit ist sie die unterste Holzbrücke der Ilfis. Die ehemalige Gedeckte Holzbrücke von 1903 wurde nach vielen Reparaturen 2007 abgebrochen und durch diese moderne Holzbrücke ersetzt, welche mit einem speziellen Hydraulischen System bei Hochwasser der Ilfis anhebbar ist.
Auf dem Ilfis Uferweg der orographisch rechten Seite des Flusses entlang erreichen wir Langnau i.E 675m.
Danke Euch, Peter und Marlies, für Eure Begleitung und Bereicherung dieser aussergewöhnlichen Tour. Es war schön mit Euch!

Dass dazu noch eine liebenswerte und bewanderte Wanderin aus der HIKR-Fan-Gemeinde dabei ist, welche ich als Ostschweizer mit „heimlifeiss“ (unscheinbar aber oho) charakterisieren würde, macht diesen Teil 3 zu einem absoluten Highlight.
So treffen wir uns in Eggiwil 739m; Peter, Marlies und ich. Kalt und neblig. Was gibt es Besseres als zu Beginn Kaffee mit Nussgipfel in der Bäckerei/Konditorei, welche geschlossen wäre ohne die Initiative des Einkaufsladenbesitzers gleich vis-à-vis. Zu Feier des Tages werde ich eingeladen.
Aufgewärmt und frisch gestärkt besuchen wir zuerst die Dörflibrücke 737m, welche 1984 anstelle einer einspurigen Gedeckten Holzbrücke von 1835 gebaut wurde. Sehr kühnes Bauwerk mit einer Spannweite von 30.6m und mit 28t (!) belastbar.
Wieder zurück zur Dorfmitte. Dann über den Höllsteg 738m auf die andere Seite der Emme. Nun orographisch rechts flussabwärts entlang markiertem Wanderweg zur Diepoldswilbrücke 718m. Seit 1887 steht sie geduldig dort mit einer Spannweite von 32m bis sie 2010 ein Gschpänli in Form einer Spannbetonbrücke erhalten hat. Noch 1979 wurde sie mit Bogenbindern verstärkt. Einfach toll, dass Du sie auch noch erleben darfst, Andrin! Ausgangs Brücke auf der rechten Seite ist noch eine Kleinsägerei zu bewundern. Die Säge von 1935 wird jetzt mittels Elektromotor angetrieben. Am alten Standort wurde sie noch mit Wasserkraft in Bewegung gesetzt. Mit viel Liebe wird sie gehegt und gepflegt und funktioniert noch tadellos.
Auf zur ältesten Gedeckten Holzbrücke! Über Zimmertsei Pt. 717 in einem grossen Ausholer nach links zu den behäbigen Emmentaler Bauernhäusern und zur Horbenbrücke 710m zurück an die Emme. 1834 wurde die riesige geschätzte 6 m breite und 8m hohe Brücke erbaut und hat das Hochwasser von 1837 überstanden. Das Krüppelwalmdach ist mit einem neuen Schindelschirm bewehrt. Sie ist einfach elegant und hat eine stolze Länge von 45.8m. Viele schöne Details zeugen von hoher Zimmermannskunst.
Über eine weite Schwemmebene an der stolzen Siedlung Horbe 701m vorbei (-gerutscht) zur Aeschaubrücke 694m. Typische Zweckbrücke im Baustil von 1900, hat eine Länge von 40.65m und in Fachwerkkonstruktion erstellt. Nüchtern, kubisch, jedoch wohl proportioniert. Diese Brücke wurde zusätzlich mit Zugstangen verstärkt. Ausgangs liegt das Restaurant Tanne (Holz ist Stolz im Emmental), welches den Blick vom Innern der Brücke durch die düsteren Wände, Decke und Boden der Brücke einladend eingerahmt ist wie ein kitschiges Foteli. Uns zieht es deshalb ganz automatisch dahin und wir wärmen uns bei einem Mittagskaffee auf.
Weiter immer noch auf der orographisch rechten Seite der Emme, welche hier durch hohe Nagelfluhwände abgeleitet wird, vorbei zur modernen Buebeneibrücke 680m, Baujahr 1991, deren Vorgängerbrücke von 1837 anno 1991 (700 Jahre Eidgenossenschaft) nähe Brunnmatt wieder aufgebaut wurde. Die Buebeneibrücke erinnert mich an die Lochmoosbrücke bei Bütschwil im Untertoggenburg. Massige verleimte Bogenhetzer. Doch das Spezielle ist die Dachkonstruktion mit „Doppelfisch-Balken“, welche die ganze Länge verstreben. Sieht echt cool aus.
Wir wechseln auf dieser Brücke die Flussseite und wandern flussabwärts über verschneite Wiesen und durch romantische Wälder zur Schüpbachbrücke 671m. Diese wurde nach dem grossen Hochwasser 1839 neu erstellt. Für mich persönlich ist diese Holzbrücke mit seinen immensen und handgesägten Bogenträgern, welche verzähnt und verkeilt sind die eindrücklichste, welche ich je gesehen habe. Spannweite 48.7m ! Werner Minder (gest.2012) von www.swiss-timber-bridges.ch bemerkte pathetisch: “Ha ha, ich bin eine der schönsten Holzbrücken, ganz sicher des Emmentals. Darum zeige ich die Zähne. All meine Balken sind verzahnt. Na, da staunste, was? Meine Erbauer wussten noch wie Holz zuschneiden und dies ohne Computer. Stolz bin ich, stolz bleibe ich.“
Hier dreht die Emme von NE nach NW. Wir begleiten sie auf der orographisch linken Seite. Schöner markierter Wanderweg mit dem Thema „Von Solothurn nach Kemmeriboden“ über eine Schwemmebene, wie sie im Emmental viel zu finden ist. Schon weit vorne ist die Brunnmattbrücke (Alte Buebeneibrücke) 652m zusehen. Zum 700-Jahr Jubiläum der Eidgenossenschaft haben sich beherzte Liebhaber alter Tradition – AKTION BE 800 BÄRNER VISITE - es zum Ziel gemacht, die abgebrochene Holzbrücke wieder aufzubauen. Sie ist heute im Besitz der Gemeinden Lauperswil und Signau. Auffallend wieder die immensen Bogenhetzer und das Sprengwerk, welche die über 40m lange Brücke ohne Mittelstütze halten. Mittagessen Menü 1 mit Guetsli. (Im Kambly-Land sollte man eigentlich…)
Weiter auf der gleichen Fluss - Seite zur Obermattbrücke 648m. Wenige Meter weiter unten fliesst die Ilfis in die Emme. Somit ist sie die unterste Holzbrücke der Ilfis. Die ehemalige Gedeckte Holzbrücke von 1903 wurde nach vielen Reparaturen 2007 abgebrochen und durch diese moderne Holzbrücke ersetzt, welche mit einem speziellen Hydraulischen System bei Hochwasser der Ilfis anhebbar ist.
Auf dem Ilfis Uferweg der orographisch rechten Seite des Flusses entlang erreichen wir Langnau i.E 675m.
Danke Euch, Peter und Marlies, für Eure Begleitung und Bereicherung dieser aussergewöhnlichen Tour. Es war schön mit Euch!
Tourengänger:
Seeger

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