Fleischbankspitze (2200 m) - und der Grat zur Maderkarlspitze


Publiziert von 83_Stefan , 23. Mai 2012 um 21:58.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:20 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B177 nach Gießenbach. Dort (von Scharnitz her kommend) nach links abbiegen und die Bahngleise überqueren. Gebührenfreier Parkplatz.
Kartennummer:AV-Karte 5/1 Karwendelgebirge Westliches Blatt.

Die Eppzirler Alm liegt in einem idyllischen Almkessel, der von einem zackigen Bergkamm in Form eines Hufeisens begrenzt wird. Der helle Kalk leuchtet im Sonnenlicht und man wird den Eindruck nicht los, dass dadurch das Grün der Almwiesen noch satter wird. DAS ist das Karwendel, DAS ist das Reich der Gegensätze. Wir befinden uns im Herzen der Erlspitzgruppe und fühlen uns im Angesicht der zahllosen Kalkzinnen ein bisschen wie in den Dolomiten. Gehen wir wie Otto Normal auf die Erlspitze? Nein, wir machen etwas anderes und besuchen den nordöstlichen Teil des Kamms...

Die Tour startet am gebührenfreien Parkplatz von Gießenbach. Mit dem Radl geht's am gleichnamigen Bach durch die Klamm auf guter Schotterstraße aufwärts, bis man über eine Brücke nach rechts abzweigend das Tal verlässt. Im Wald geht's ein Stück ganz schön steil bergauf, bis der Talkessel und bald darauf die Eppzirler Alm erreicht wird. Noch ein Stück weiter, dann ist das Radldepot erreicht.

Den Trittspuren nach links durch freigeschnittene Latschengassen folgend, gelangt man zu den Schuttströmen, die von der Samstagkarscharte herunterziehen. Die markante Scharte ist das Ziel, oben wird's recht steil.

An der Scharte hält man sich links. Dort versperren glatte Platten den Weg, die rechts umgangen werden: man quert über eine Rinne hinüber in die von Schrofen durchsetzte Felsplatte, die mittels eines Einrisses nach rechts gequert wird. Über steiles Schrofengelände gelangt man nach oben, das Gelände flacht deutlich ab und über den nun breiten, begrünten Kamm erreicht man bald die Samstagkarspitze.

Das nächste Ziel ist bereits in Sichtweichte. Am Kamm geht's unschwierig weiter, bis die kleinere Maderkarlspitze mit ihrem Kreuz erreicht ist.

Über die Samstagkarspitze geht's zurück zur Scharte, wobei man im steilen Schrofengelände insbesondere im Abstieg gut aufpassen muss. Auf der anderen Seite der Scharte werden - leicht absteigend - einige Felsen umgangen, bis eine steile Rinne durch einen Felsgürtel hoch in die Gipfelflanke leitet. Trittspuren führen von hier an durch die Westflanke und bald ist mit der Fleischbankspitze der höchste Punkt der Tour erreicht.

Wie die beiden anderen Gipfel brilliert die Fleischbankspitze mit einem instruktiven Blick auf den westlichen Teil der Karwendelketten. Von hier zeigt sich aber auch die nahe Erlspitze besonders schön, die von zahlreichen kleinen Türmen flankiert wird. Eine wilde Landschaft!

Über die Rinne geht's wieder hinunter in die Samstagkarscharte und - entweder durch Geröll oder durch Schneefelder abfahrend - hinunter zur Eppzirler Alm, wo das geparkte Stahlross bereits auf seinen Einsatz wartet. Die Abfahrt auf der gut ausgebauten Schotterpiste ist nochmal ein ganz besonderes Schmankerl.

Schwierigkeiten:
Zur Eppzirler Alm: L (alternativ zu Fuß: T1).
Zur Samstagkarscharte: T2.
Anstieg von der Scharte über die Samstagkarspitze zur Maderkarlspitze: T5 (sehr steiles Schrofengelände; nur ein kurzes Stück, sonst deutlich einfacher).
Fleischbankspitze via Samstagkarscharte: T5-, I+ (nur das kurze Stück in der Rinne, sonst deutlich einfacher).

Fazit:
Eine interessante 3*-Bike & Hike-Tour, die auf dem Kamm richtig Spaß macht und schöne Ausblicke bietet. Der Anstieg zur Scharte ist allerdings recht kräftezehrend. Vorsicht im steilen Schrofengelände beim Gipfelanstieg zur Samstagkarspitze!

Mit auf Tour: Uwe.

Kategorien: Karwendel, bike and hike, 3*-Tour, 2200er, T5.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (7)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 24. Mai 2012 um 08:10
Hallo, Stefan!

A scheene Tour habt's wieder hingelegt.
Damit ist also auch widerlegt, daß der IIIer im AV-Führer(Übergang zur Fleischbankspitze) wieder mal Schwachsinn ist.
Klar auch, daß der UWE sich nicht mit dem kleinen Samstagskarspitzkamm zufrieden geben würde......

Die Fleischbank muß ich auch mal besuchen.
Danke auch für die Verlinkung zu meinen Touren!

beste grüße aus MONACO, der ADI

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Mai 2012 um 08:33
Danke ADI!
Was, da steht ein IIIer drin? Na das ist wirklich Schwachsinn!
Wenn man von der Groß-Kristental her kommt, scheint übrigens auch eine Rundtour über die Gipfel möglich zu sein...

Viele Grüße vom Kochelsee!

algi hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Mai 2012 um 18:02
Hallo Gunter,

in meinem Führer steht der Grat von der Maderkarlspitze zur Fleischbankspitze mit I+ drin. Lediglich die direkte Überkletterung der Fleischbanktürme im weiteren Verlauf des Fleischbankgrates wird mit III angegeben. Die Türme soll man auf der O-Seite aber auch leicht umgehen können.

Viele Grüße
Albert

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Mai 2012 um 19:09
Ich denke, das kommt auch gut hin!

ADI hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Mai 2012 um 11:33
Hallo, Albert!

Danke für den Tip, ich glaub' ich hab den Führer wieder mal zu schlampig gelesen.
Werd's mir nochmal anschauen....

VLG, G.

Chris90 hat gesagt:
Gesendet am 24. Mai 2012 um 16:50
Servus Stefan,

tolle Tour und tolle Fotos hast du da gemacht!

Lg Christian

PS: Danke für den Link zu meiner Tour.

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Mai 2012 um 17:07
Hallo Christian, danke dir!
Das mit dem Link versteht sich doch von selbst, schließlich warst du nur einen Tag davor oben. Beste Grüße!


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