Altmann (Schaffhauserkamin) und Säntis (Lisengrat)
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Nach langer Zeit stand wieder eine Alpstein-Tour auf dem Programm. Bei dem herausragenden Wetter mussten es natürlich die Höchsten sein...
Wir haben auch wieder ein Video erstellt, welches ihr euch bei Youtube anschauen könnt.
Der Schaffhauserkamin (nach dem Schaffhauser Erstbegeher Stockar anno 1890) ist eine Standardroute im leichten Fels und somit ein "Must-have" für gemäßigte Kletterer.
Die Tour ist auf hikr schon so oft beschrieben,
hier z.B. mit den passenden Emotionen garniert, so dass ich mich im Wesentlichen auf die persönlichen Eindrücke und vorgefundenen Verhältnisse beschränken kann.
Zur Schwierigkeit:
Schaffhauserkamin: Viele Begeher, viele unterschiedliche Bewertungen. Von I bis IV alles im Angebot. Wie häufig liegt die Wahrheit in der Mitte. Die erste Stufe war bereits unter einer steilen Schneewand verborgen (sieht man auf dem Foto gut), die zweite Stufe bewerten wir mit III-. Wir sind rechts über griffarmen Fels aufgestiegen, wobei der abgespeckte Fels in Verbindung mit den vom Schnee nassen Sohlen Reserven verlangt.
Altmann Normalweg: T 4+ und I+
Lisengrat: heute T 4, bei guten Verhältnissen T 3
Zur Ausrüstung:
Wir benötigten bis auf den obligatorischen Helm keinerlei Kletterausrüstung.
Seilsicherung und/oder Kletterfinken sind für Anfänger durchaus empfehlenswert.
Zum Zeitbedarf:
Die Referenzzeit für Solisten beträgt ab Wildhaus 2 3/4 Std. Wir genehmigten uns mit dem Filmen und zwei Verhauern eine Stunde länger. Alles zwischen 3 und 4 Stunden netto dürfte also im grünen Bereich liegen.
Von Wildhaus (1090m; Wegweiser beim Egg) die steile Fahrstraße aufwärts und bei ca. 1200m (erneuter Wegweiser) rechts zum Flürentobel, sehr steil durch die Klamm zu P.1389 und rechts auf breitem Fahrweg zur Alp Tesel (1433m; 45 min).
Auf gut ausgebautem Weg links hoch zur Chreialp (1817m; 1 Std 30 min; hier frühstückten wir ausgiebig) und hoch zur geschlossenen Zwinglipasshütte (1990m). Man kann aber auch ohne Umweg über die Hütte den Altmann ansteuern. Auf dem Weg zum Altmannsattel, bis rechter Hand die Geröllrinne ins Blickfeld kommt, dann den Weg verlassen und hoch zum Rässeggsattel (2280m).
Knapp unterhalb des Sattels waren die ersten Schneefelder zu queren. Wir empfanden dieses Stück nicht als sonderlich unangenehm bzw. mühsam. Es gibt definitiv schlimmere Geröllreissen.
Wie erwähnt mussten wir nach der roten Aufschrift eine steile Schneewand überwinden. Einen schmalen Spalt zwischen den Felsen rechts und der Schneewand links nutzten wir zum Aufstieg. Außerdem setzten wir zusätzlich Stufen in den Schnee. So ging's dann auch ohne Pickel ganz gut.
Die zweite Stufe wird bekanntlich oben von einem Klemmblock abgeschlossen. Deshalb kam für uns nur der Aufstieg durch die rechte Rinne in Frage. Hier bleibt man von aufgeschürften Knieen und akrobatischen Verrenkungen am ehesten verschont.
Wir haben ehrlich gesagt keine Ahnung, wie man auf die Idee kommen kann, in den links hinauf führenden großen, auffälligen und glatten gelblichen Kamin (vemutlich eine schwierige Verbindung zum nicht mehr begangenen Südostkamin, III-IV) zu steigen. Dieser Kamin wird sofort sehr anspruchsvoll. Vielmehr sollte man stets dem abgegriffenen Fels folgen. Pfeile oder Markierungen haben wir aber im ganzen Kamin nicht ausmachen können. Erst am Ausstieg sahen wir einen Pfeil, der nach links weist.
Wir stiegen in einen zweiten Kamin rechts daneben und über eine kleine Steilstufe (III-) - auch das war falsch. Wir mussten wieder zurück auf den Absatz unterhalb und verloren Zeit. Am Ende ging's streng nach rechts über die rechte Begrenzung einer tiefeingeschnittenen Rinne, die scheinbar direkt zum Ostgrat hochführt (I-II). Danach in leichtem Fels (I) zum Grat hoch.
Wenn man nun den Pfeilen folgt, gelangt man über einen Absatz in eine südlich des Grates befindliche lange Rinne. Diese war komplett schneegefüllt und ohne Stufen versehen. Ein sicherlich mühsames und heikles Unterfangen heute. Daher kehrten wir um und gelangten vom Absatz über eine kleingriffige Wand (III-) auf den Grat und folgten diesem in leichter Kletterei auf den Gipfel des Altmann (2436m).
Zeitbedarf von Wildhaus: knapp 4 Std brutto
Wärme, Windstille, fantastische Fernsicht auf die Allgäuer, Lechtaler, Bündner und Glarner Alpen sowie zum langsam aus dem Nebel auftauchenden Bodensee - so schön kann der November also sein.
Beim Abstieg zum Rotsteinpass (2120m) mussten wir uns wegen gefrorenem Schnee zuweilen sehr vorsichtig fortbewegen. Mit Steigeisen wäre es besser gegangen. Außerdem ist der abwärtsgeschichtete und abgetretene Fels am Gipfelaufschwung des Altmanns nicht ganz ungefährlich.
Am Übergang zum Säntis (2501m) befinden sich die Fixseile teilweise schon verdeckt unter dem Schnee. Beim steilen Abstieg kurz vor dem Gipfel ist es ziemlich rutschig, ansonsten ist der Weg durchaus noch gut zu begehen.
Zeitbedarf: knapp 2 Std vom Altmann (geht auf jeden Fall schneller bei trockenen Felsen)
Auf der Sonnenterrasse gönnten wir uns einen kleinen Imbiss, bevor es dann über den Chalbersäntis und den Schoos hinunter zum Schafboden (1729m) ging (Einkehr ist dort noch möglich). Mit 100 Höhenmetern Gegenanstieg zur Hochfläche von Gamplüt (1350m) und einem Schlussabstieg in der Dämmerung endete ein weiterer schöner Tourentag.
Wir haben auch wieder ein Video erstellt, welches ihr euch bei Youtube anschauen könnt.
Der Schaffhauserkamin (nach dem Schaffhauser Erstbegeher Stockar anno 1890) ist eine Standardroute im leichten Fels und somit ein "Must-have" für gemäßigte Kletterer.
Die Tour ist auf hikr schon so oft beschrieben,

Zur Schwierigkeit:
Schaffhauserkamin: Viele Begeher, viele unterschiedliche Bewertungen. Von I bis IV alles im Angebot. Wie häufig liegt die Wahrheit in der Mitte. Die erste Stufe war bereits unter einer steilen Schneewand verborgen (sieht man auf dem Foto gut), die zweite Stufe bewerten wir mit III-. Wir sind rechts über griffarmen Fels aufgestiegen, wobei der abgespeckte Fels in Verbindung mit den vom Schnee nassen Sohlen Reserven verlangt.
Altmann Normalweg: T 4+ und I+
Lisengrat: heute T 4, bei guten Verhältnissen T 3
Zur Ausrüstung:
Wir benötigten bis auf den obligatorischen Helm keinerlei Kletterausrüstung.
Seilsicherung und/oder Kletterfinken sind für Anfänger durchaus empfehlenswert.
Zum Zeitbedarf:
Die Referenzzeit für Solisten beträgt ab Wildhaus 2 3/4 Std. Wir genehmigten uns mit dem Filmen und zwei Verhauern eine Stunde länger. Alles zwischen 3 und 4 Stunden netto dürfte also im grünen Bereich liegen.
Von Wildhaus (1090m; Wegweiser beim Egg) die steile Fahrstraße aufwärts und bei ca. 1200m (erneuter Wegweiser) rechts zum Flürentobel, sehr steil durch die Klamm zu P.1389 und rechts auf breitem Fahrweg zur Alp Tesel (1433m; 45 min).
Auf gut ausgebautem Weg links hoch zur Chreialp (1817m; 1 Std 30 min; hier frühstückten wir ausgiebig) und hoch zur geschlossenen Zwinglipasshütte (1990m). Man kann aber auch ohne Umweg über die Hütte den Altmann ansteuern. Auf dem Weg zum Altmannsattel, bis rechter Hand die Geröllrinne ins Blickfeld kommt, dann den Weg verlassen und hoch zum Rässeggsattel (2280m).
Knapp unterhalb des Sattels waren die ersten Schneefelder zu queren. Wir empfanden dieses Stück nicht als sonderlich unangenehm bzw. mühsam. Es gibt definitiv schlimmere Geröllreissen.
Wie erwähnt mussten wir nach der roten Aufschrift eine steile Schneewand überwinden. Einen schmalen Spalt zwischen den Felsen rechts und der Schneewand links nutzten wir zum Aufstieg. Außerdem setzten wir zusätzlich Stufen in den Schnee. So ging's dann auch ohne Pickel ganz gut.
Die zweite Stufe wird bekanntlich oben von einem Klemmblock abgeschlossen. Deshalb kam für uns nur der Aufstieg durch die rechte Rinne in Frage. Hier bleibt man von aufgeschürften Knieen und akrobatischen Verrenkungen am ehesten verschont.
Wir haben ehrlich gesagt keine Ahnung, wie man auf die Idee kommen kann, in den links hinauf führenden großen, auffälligen und glatten gelblichen Kamin (vemutlich eine schwierige Verbindung zum nicht mehr begangenen Südostkamin, III-IV) zu steigen. Dieser Kamin wird sofort sehr anspruchsvoll. Vielmehr sollte man stets dem abgegriffenen Fels folgen. Pfeile oder Markierungen haben wir aber im ganzen Kamin nicht ausmachen können. Erst am Ausstieg sahen wir einen Pfeil, der nach links weist.
Wir stiegen in einen zweiten Kamin rechts daneben und über eine kleine Steilstufe (III-) - auch das war falsch. Wir mussten wieder zurück auf den Absatz unterhalb und verloren Zeit. Am Ende ging's streng nach rechts über die rechte Begrenzung einer tiefeingeschnittenen Rinne, die scheinbar direkt zum Ostgrat hochführt (I-II). Danach in leichtem Fels (I) zum Grat hoch.
Wenn man nun den Pfeilen folgt, gelangt man über einen Absatz in eine südlich des Grates befindliche lange Rinne. Diese war komplett schneegefüllt und ohne Stufen versehen. Ein sicherlich mühsames und heikles Unterfangen heute. Daher kehrten wir um und gelangten vom Absatz über eine kleingriffige Wand (III-) auf den Grat und folgten diesem in leichter Kletterei auf den Gipfel des Altmann (2436m).
Zeitbedarf von Wildhaus: knapp 4 Std brutto
Wärme, Windstille, fantastische Fernsicht auf die Allgäuer, Lechtaler, Bündner und Glarner Alpen sowie zum langsam aus dem Nebel auftauchenden Bodensee - so schön kann der November also sein.
Beim Abstieg zum Rotsteinpass (2120m) mussten wir uns wegen gefrorenem Schnee zuweilen sehr vorsichtig fortbewegen. Mit Steigeisen wäre es besser gegangen. Außerdem ist der abwärtsgeschichtete und abgetretene Fels am Gipfelaufschwung des Altmanns nicht ganz ungefährlich.
Am Übergang zum Säntis (2501m) befinden sich die Fixseile teilweise schon verdeckt unter dem Schnee. Beim steilen Abstieg kurz vor dem Gipfel ist es ziemlich rutschig, ansonsten ist der Weg durchaus noch gut zu begehen.
Zeitbedarf: knapp 2 Std vom Altmann (geht auf jeden Fall schneller bei trockenen Felsen)
Auf der Sonnenterrasse gönnten wir uns einen kleinen Imbiss, bevor es dann über den Chalbersäntis und den Schoos hinunter zum Schafboden (1729m) ging (Einkehr ist dort noch möglich). Mit 100 Höhenmetern Gegenanstieg zur Hochfläche von Gamplüt (1350m) und einem Schlussabstieg in der Dämmerung endete ein weiterer schöner Tourentag.
Tourengänger:
quacamozza,
gstuermer


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Kommentare (1)