Hist. Klettersteig Pinut & Flimsterstein / Il Fil (2694m)
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Alternativ hätte ich die Tour auch "Versuch Piz Dolf von Flims" nennen können. Allerdings war mir schon bei der Tourenplanung klar dass dieses Vorhaben sowohl konditionell als auch zeitlich für mich kaum machbar ist. Aber auch ohne den Piz Dolf wars eine Panoramatour vom Feinsten in grandioser Landschaft und mit Highlights die jeden Geologen entzücken sollten. Allerdings sind die laaaangen Wegstrecken rund um Flims zu beachten die doch sehr viel Zeit und Nerven rauben...
Anreise:
Mit dem ÖV über Chur nach Flims. Die Busverbindung ist exzellent und die Busse fahren bis spät in die Nacht, daher hat man keinen Zeitdruck.
Hist. Klettersteig Pinut:
Von der Haltestelle Flims Post bin ich dem Wegweiser nach
Fidaz gefolgt bis zum Ortseingang. Dort bin ich dann bergauf gestiegen um der Wand des Flimsersteins näher zu kommen. Dort tritft man auf einen querenden Höhenweg der einen bis zum Einstieg des Klettersteigs leitet. Der Steig selbst geht direkt die Wand des Flimsersteins hinauf, unterbrochen von zwei kleinen Waldabschnitten. Das Ganze hat wenig mit "Klettern" zu tun, da man hauptsächlich auf sehr luftigen Stahltreppen aufsteigt. Technisch ist der Steig einfach und ideal für Anfänger, die Ausgesetztheit (vor allem zu Beginn) sorgt jedoch für etwas Adrenalin. Der Aussteig ist kurz vor der
Alp Flimserstein wo man ein kühles Blondes als Belohnung erhält.
Der Steig ist gut besucht, bereits am Morgen gegen 9 Uhr war teils Schlangestehen angesagt. Es sind einige Höhenmeter (800?) zu bewältigen und dank der Steilheit des Geländes und der sonnigen, tiefen Lage kommt man gut ins Schwitzen...
Flimserstein / Il Fil:
Anstatt wie üblich nach dem Steig direkt Richtung
Bargis abzusteigen, bin ich über das weite Gelände des Flimsersteins weitermarschiert. Die Wege sind sanft und ideal zum kraftsparenden Wandern, jedoch ist der Weg sehr sehr lange und zeitraubend. Spätestens auf dem Grat und auf dem Gipfel
Il Fil (2694m) hat man eine Traumaussicht in alle Richtungen. Den Grat bin ich bis zur Bergstation
Fil de Cassons weiter gegangen. Hier ist dank der Seilbahn sehr viel los, insbesondere scheint gerade ein Wettbewerb zu laufen wer das längste Teleobjektiv dabei hat...
Annäherung Piz Dolf:
Von der Bergstation hat man einen direkten Blick auf den Südgrat des Piz Dolf, der regelrecht zu einer Besteigung einlädt. Diese Tour hatte ich auch geplant, in Anlehnung an den
Bericht von
Sunneschy.
Jedoch war ich ziemlich schlapp und kurz vorm "Krampfen", was wohl nicht zuletzt an dem heissen Sommertag und der anstrengenden Klettersteigpassage lag. Da war mir der Aufstieg über den Südgrat zu heikel. Ich stieg zuerst mal zur
Fuorcla Raschaglius ab und von folgte dort dem mit Steinmännern markierten Aufstiegsweg in Richtung
Sardonapass. Am
Seelein am Segnesgletscher konnte ich endlich meine zur Neige gehenden Trinkvorräte auffüllen - trotz der Höhe war es erbärmlich heiss.
Nach längerer Pause zeigte mir der Blick auf die Uhr leider auch dass der
Piz Dolf heute nichtmehr machbar war wenn ich nicht im Dunkeln absteigen wollte. Da meine Beine und Füsse sowieso nicht mehr weiter wollten wars eine leichte Entscheidung hier umzukehren (Erstaunlicherweise begegnete ich dennoch noch zwei Wandersleuten im Aufstieg).
Abstieg:
Über viele primitive Holzbrücken quert man die Gletscherbäche und wandert die riesige Schwemmebene Segnas Sura entlang, leider mit einigen leichten Gegenanstiegen (ca. 100-200m). Zwischendurch ergeben sich neue, herrliche Blicke insbesondere zum faszinierenden Walser Loch und der beeindruckenden Glarner Überschiebung bei den Tschingelhörnern, die ich heute zum ersten mal aus solcher Nähe bewundern konnte. Nach der Schwemmebene geht der Weg steil hinab in Richtung der
Camona da Segnas / Segneshütte. Davor zweigt dann irgendwann der Panoramaweg nach Naraus ab. Dieser quert ewig unter der Seilbahn bis man schliesslich die Talstation erreicht. Hier war ich ziemlich platt und schon wieder alle Trinkvorräte waren verbraucht. Daher war ich froh dass der Sessellift noch fuhr und mir den mühsamen Abstieg nach Flims ersparte...
Fazit:
Ein Einsteiger-Klettersteig mit tollen Aussichten zum Aufwärmen. Danach eine regelrechte Panoramatour die einem die ganze Bergwelt der Flimser Region nahebringt. Geologisch faszinierend finde ich die allgegenwärtige Glarner Überschiebung die wohl eine der plastischsten Zeugen der Plattentektonik und der Entstehung der Alpen ist. Auch wunderschön sind die grossen Schwemmebenen die der Region ein wenig Nepal-Trekking Impressionen verleihen. Allerdings sollte man die enorme Länge der Wege beachten, trotz meiner Liftbenutzung am Ende waren es gut und gerne allein 25 km Gehstrecke.
PS: hat nicht mal jemand Lust eine Alpen-Geologie-Community zu eröffnen?
Anreise:
Mit dem ÖV über Chur nach Flims. Die Busverbindung ist exzellent und die Busse fahren bis spät in die Nacht, daher hat man keinen Zeitdruck.
Hist. Klettersteig Pinut:
Von der Haltestelle Flims Post bin ich dem Wegweiser nach


Der Steig ist gut besucht, bereits am Morgen gegen 9 Uhr war teils Schlangestehen angesagt. Es sind einige Höhenmeter (800?) zu bewältigen und dank der Steilheit des Geländes und der sonnigen, tiefen Lage kommt man gut ins Schwitzen...
Flimserstein / Il Fil:
Anstatt wie üblich nach dem Steig direkt Richtung



Annäherung Piz Dolf:
Von der Bergstation hat man einen direkten Blick auf den Südgrat des Piz Dolf, der regelrecht zu einer Besteigung einlädt. Diese Tour hatte ich auch geplant, in Anlehnung an den


Jedoch war ich ziemlich schlapp und kurz vorm "Krampfen", was wohl nicht zuletzt an dem heissen Sommertag und der anstrengenden Klettersteigpassage lag. Da war mir der Aufstieg über den Südgrat zu heikel. Ich stieg zuerst mal zur



Nach längerer Pause zeigte mir der Blick auf die Uhr leider auch dass der

Abstieg:
Über viele primitive Holzbrücken quert man die Gletscherbäche und wandert die riesige Schwemmebene Segnas Sura entlang, leider mit einigen leichten Gegenanstiegen (ca. 100-200m). Zwischendurch ergeben sich neue, herrliche Blicke insbesondere zum faszinierenden Walser Loch und der beeindruckenden Glarner Überschiebung bei den Tschingelhörnern, die ich heute zum ersten mal aus solcher Nähe bewundern konnte. Nach der Schwemmebene geht der Weg steil hinab in Richtung der

Fazit:
Ein Einsteiger-Klettersteig mit tollen Aussichten zum Aufwärmen. Danach eine regelrechte Panoramatour die einem die ganze Bergwelt der Flimser Region nahebringt. Geologisch faszinierend finde ich die allgegenwärtige Glarner Überschiebung die wohl eine der plastischsten Zeugen der Plattentektonik und der Entstehung der Alpen ist. Auch wunderschön sind die grossen Schwemmebenen die der Region ein wenig Nepal-Trekking Impressionen verleihen. Allerdings sollte man die enorme Länge der Wege beachten, trotz meiner Liftbenutzung am Ende waren es gut und gerne allein 25 km Gehstrecke.
PS: hat nicht mal jemand Lust eine Alpen-Geologie-Community zu eröffnen?
Tourengänger:
Schneemann

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