Pinut - Flimserstein (2694) - Am Südrand des UNESCO-Welterbes


Publiziert von PStraub , 9. Juni 2017 um 08:42.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum: 8 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1250 m

Das eigentliche Ziel der heutigen Wanderung war das südliche Ende des UNESCO-Weltnaturerbes "Tektonikarena Sardona". Da dieses wenige hundert Meter vom Ausstieg des Pinut-Klettersteiges (siehe hier oder hier) entfernt liegt, war die Aufstiegsroute gesetzt.

Mit Bahn und Bus via Flims nach Fidaz-Pinut. Anscheinend reisen nicht allzuviele (Erst-)Begeher per ÖV an, sonst gäbe es an der Bushaltestelle vermutlich einen Hinweis, dass die in der Webseite erwähnten Wegweiser ein Stück westlich davon bei der Brücke zu finden sind.
Ab hier den Wald hinauf zum Einstieg. Ich hatte die volle Montur dabei, doch beim Einstieg schien mir ein Einhängen oder Sichern noch nicht erforderlich, so gut sind Treppen und Halteseile ausgebaut. Und je weiter man aufsteigt, sicher nach der ersten Zwischenstufe "Pinut", wird es noch entspannter. Ohne das propagieren zu wollen: Wer ein T4 sicher begehen kann, braucht hier allenfalls einen Helm.

Der Klettersteig ist spektakulär in die eindrückliche Flanke gelegt, eine Begehung ist äusserst lohnend!
In der Saison soll es hier ziemlich überlaufen sein. Ich habe nur vor dem Einstieg zwei Frauen und unterwegs gar niemanden gesehen.

Beim Ausstieg bin ich sofort nach links abgezweigt. Man kann den Pfählen eines Weidezaunes folgen, so vermeidet man einen allzu intensiven Kontakt mit dem Erlentros, das dort grossflächig wächst. Auch der südlichste Punkt des UNESCO-Welterbe-Perimeters kann mit vertretbarem Aufwand nicht besucht werden (siehe Foto).

Ab hier bin ich, immer eher links haltend und nur leicht ansteigend, ungefähr der westlichen Abrisskante des Flimsersteins gefolgt. Der Aufstieg war traumhaft schön, die Menge an Frühlings-Alpenblumen unglaublich. Auch jede Menge Murmeltiere sind da, doch gepfiffen wurde kaum einmal. Die Tiere waren oft völlig überrascht, "Besuch" zu haben, einige blieben sogar stehen, um mich genauer anschauen zu können.

Weiter oben bin ich via Grat (P. 2569) gegangen. Bei Wanderern dürfte das weniger populär sein als bei Gemsen, von denen es in diesen brüchigen Türmen reichlich gibt. Von unten unscheinbar, ist der Grat oben stellenweise eher schmal (knapp T4).
Nach dem Abstieg zur Pala da Porcs, wo der Weg von Naraus hochkommt, gelangte ich zur Bergstation der Cassons-Bahn, deren Betrieb am 25. Oktober 2015 eingestellt wurde. Nachdem es so ausgesehen hatte, dass die Flimser Bergbahnen die Luftseilbahn nach langem Kampf doch noch ersetzen würden, haben sich diese Hoffnungen erneut zerschlagen.
Paradox: Alles spricht davon, im Berggebiet vermehrt auf den Sommertourismus zu setzen. Doch hier wird ständig in Winterangebote investiert und das Sommerangebot sogar ausgedünnt.

Von hier ging es über die obere Begrenzung des Flimsersteins mit dem wenig phantasievollen Namen Il Fil (= Grat). Der höchste Punkt, P. 2694, ist kaum auszumachen.
Ab Cassons lag einiges an Schnee, der auf dem weiteren Gratverlauf bis P. 2643 ab und zu etwas lästig war. Dafür sind die Ausblicke - vor allem in den wilden Kessel zwischen Trinser- und Tristelhorn spektakulär.

Bei den Alphütten (P. 2054) habe ich mich im Kiosk Tegia Pinut verpflegt. Das Angebot ist vorbildlich, nur sollte man sein Geld in nicht allzu grossen Scheinen dabei haben - es herrscht Selbstbedienung, und Retourgeld gibt es verständlicherweise keines.

Von Bargis bin ich mit dem Bus nach Flims gefahren. Wer immer dessen Fahrplan ausgedacht hat, er/sie hatte es nicht eilig. Der Bus hält unterwegs immer wieder minutenlang - und verpasst so den direkten Anschluss nach Chur um ein paar Minuten.
Na ja, Grund genug, in Flims ein weiteres quasi-isotonisches Getränk zu beschaffen ..

Diese Pinut-Flimserstein-Rundwanderung ist äusserst lohnend - vor allem in dieser Jahreszeit.

Tourengänger: PStraub


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