Wochenendlich um die Segneshütte

Wie wohl mindestens die halbe Schweiz zog es auch uns ob der Wetterprognose für dieses Wochenende in die Berge.

Freitag, 17.10.2014

Unsere Wahl fällt auf die Segneshütte auf 2102m ob Flims, da ein Bergbus von Laax bis zur Alp Nagens fährt und die Hütte von dort in einer knappen halben Stunde erreichbar ist. Da die Anfahrt aber doch gut 5h dauert, reisen wir bereits am Freitag an. Wir sind die einzigen Gäste und geniessen neben dem freundlichen Service und dem vorzüglichen und reichlichen Nachtessen vorallem die absolute Ruhe und Stille hier oben ... einzig unterbrochen vom leisen Miauzen des Haustigers, der sich mitten in der Nacht durchs offene Fenster in unser Zimmer schleicht.

Samstag, 18.10.2014

Nach einem sehr guten und ausgiebigen Frühstück starten wir kurz vor 09:30. Der Weg zum Fil de Cassons ist gut ausgeschildert und bis auf ein paar Anlaufschwierigkeiten meistern wir den Anstieg problemlos. Oben wuselt es schon recht. Wir bleiben nicht lange, sondern wandern weiter zum Gipfel Pt. 2695. Eine kettenversicherte Passage nach Pt. 2679 ist der Umkehrpunkt für die meisten Luftseilbahntouristen.

Wir dagegen steigen weiter ab zur karstigen Plaun Sura, welche wir nun nach Westen queren, um nach einem kurzen Anstieg wieder bei Luftseilbahnstation Fil de Cassons anzulangen. Auf der Sonnenterrasse nehmen wir eine kleine Erfrischung zu uns, bevor wir Pt. 2674 nordseitig umgehend, den heute recht schmierigen, beiderseits sehr abschüssigen Abstieg in die Fuorcla Raschglius unter die Füsse nehmen.

Ungefähr die Höhe haltend umrunden wir die eindrückliche Plaun da Segnas Sura. Bei La Siala nehmen wir einen nicht markierten Pfad, der auf ca. 2380m nach Westen traversiert und kurz nach Pt. 2305 auf den Bergweg vom Segnespass trifft. Diesem folgen wir nun wieder markiert zur Plaun da Segna Sut und vorbei am tosenden Wasserfall östlich Pt. 2096 zurück zur Segneshütte.

Nun sind wir aber nicht mehr alleine. Neun andere Wandersleut übernachten ebenfalls in der ehemals als SAC-Hütte erbauten Bergunterkunft. Das wiederum viergängige Nachtessen ist sehr schmackhaft. Schon bald liegen wir wieder in den Federn.

Sonntag, 19.10.2014

Knapp vor sieben drückt die Blase und ich mühe mich die Treppe hinunter zum WC. Die schwarzen Bergumrisse heben sich leicht vom Hintergrund ab, so hole ich Pullover und Fotoapparat und warte draussen vor der Türe auf den Sonnenaufgang.

Nach dem Frühstück nehmen wir es gemütlich, denn heute steht "nur" noch der Abstieg nach Flims bevor. Dafür nehmen wir den neu angelegten "Wasserweg" dem Flem entlang. Sehr abwechslungsreich folgt der Weg dem Bach und spektakuläre Abschnitte können von eigens dafür erbauten Brücken aus besichtigt werden. In Startgels gibts ein Käffeli und auf der Runcahöhe eine währschafte Portion Pizokels. Der Touristrom richtet sich stark nach der Distanz zu den Bahnzubringern, sodass wir auf dem letzten Stück nach Flims keiner Menschenseele mehr begegnen.