Hoch oben um den Fälensee


Publiziert von Merida , 20. Juli 2011 um 18:54. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:16 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 3170 m
Abstieg: 3170 m

Geplant war eigentlich eine SAC-Wochenendtour im Misox, der "Sentiero alpino Mesolcina ovest". Infolge der schlechten Wetteraussichten sind wir sozusagen "zu Hause" im Alpstein geblieben. Vielen Dank an dieser Stelle an unseren Tourenleiter Barna10 für die super Ersatztour, die mir wieder mal völlig neue Einblicke in den Alpstein gegeben hat.

Freitag Abend, 15.7.2011

Aufstieg vom Pfannenstiel übers Plattenbödeli zum Stiefel und über die Bollenwees zum Clubheim des SAC SG, wo wir uns noch kurz verpflegten und dann schon bald in die Schlafsäcke verkrochen.
Marschzeit: 1h 40min
Aufwarts: 640Hm
Abwärts: 65Hm

Samstag, 16.7.2011 (Haupttour)

Roslenfirst, Chreialpfirst, Zwinglipasshütte (T4)
Um 7 Uhr marschieren wir im Clubheim los, über die Bollenwees zur Saxerlücke und von dort über den nicht angeschriebenen aber trotzdem gut sichtbaren Weg (T4) auf den Saxer- oder Roslenfirst. Nach dem wir die Höhe erreicht haben, geniessen wir bereits die herrliche Aussicht auf die Kreuzberge zur Linken und die Tiefblicke zum Fälensee auf unserer rechten Seite. Unser Tagesziel der Hundstein ist zwar schon sehr Nahe, doch der Weg dorthin ist noch weit. So marschieren wir über den Chreialpfirst weiter zur Zwinglipasshütte wo wir und zu einer kurzen Einkehr verleiten lassen.

Löchlibettersattel, Fälenschafberg, 'Suizidwegli' zur Borsthalden (T5)
Nun beginnt der spannende Teil des Tages. Weglos queren wir nun das Karrenfeld unterhalb des Altmanns um zum Löchlibettersattel zu gelangen. Beim Wegweiser dort kommt der alte nur noch teilweise vorhandene Löchlibetterweg hinauf. Diesen Weg nehmen wir als Einstieg, um ihn danach zu verlassen und nordseitig unterhalb der Fälentürme zu traversieren Richtung Fälenschafberg. Wo möglich gehen wir dirkt unterhalb der Fälentürmewand, wo wir problemlos vorwärts kommen. Zwischendurch müssen aber auch immer wieder etwas unangenehmere lose Geröllhänge überquert werden, bis wir den Sattel am Schafbergturm erreichen. In nachhinein 'leider' haben wir den Schafbergturm nicht erstiegen, sind direkt über das Grasband nordlich des Schafbergturms weitergegangen. Auf dem höchsten Punkt diesen Grasbandes haben wir uns bei herllicher Aussicht verpflegt und das Panorama genossen. Weiter gings über einen hübschen Grasgrat zum Fälenschafberg, welchen wir uns dann nicht nehmen liessen. Das in diversen Berichten erwähnte Gipfelbuch des Schafbergs haben wir leider nicht gefunden. Über einen weiteren ausgesetzten Grasgrat, je nach Routenwahl, gelangten wir dann zum Schafbergsattel, von wo das Mörderwegli zum Fälensee hinunterführt. Wir wählten jedoch das 'Suizidwegli (Eigenbenennung)' um zur Borsthalde hinunter zu gelangen. War die Wegwahl im oberen Teil noch recht klar, umso schwieriger wurde sie im unteren Teil im hohen Gras (T5). Doch dank Barna10 kamen wir sicher bis zum Wanderweg hinunter, der uns dann auf den Wideralpsattel und den Einstieg in die Hundsteinkamin führte.

Hundsteinkamin, Hundstein (T6)
Nun folgte der Teil, auf den ich mich schon lange freute, der Hundsteinkamin. Dank den diversen Beschreibungen hier, erlebte ich während meines erstmaligen Aufstiegs diverse Deja-vu's, wobei die Wahrnehmung dieser sehr unterschiedlich waren. So empfand ich die 2 kleinen Kletterstellen als ziemlich rutschig. Doch als ich das links aus der Schlucht hinausführende Felsband sah, wusste ich, jetzt habe ich es geschafft. Das Felsband selber habe ich dann aber eher harmlos und vor allem kürzer als vorgestellt wahrgenommen. Und nun nur noch rauf auf den Gipfel, wo ich mir knapp 2 Wochen vorher genau dieses Ziel gesetzt hatte.
Nach dem obligaten Gipfelbucheintrag und dem nochmaligen Genuss des herrlichen Hundsteinpanoramas, liessen wir die Tour mit dem Abstieg auf dem wieder gut weiss-blau-weiss markierten Wanderweg zur Bollenwees ausklingen, wo jeder nach seinem Gusto (Kühles Bier, Altmann-Coup...) sich etwas Gutes gönnte. Zum Schlafen und Abendessen, gings dann wieder hoch ins Clubheim.
Marschzeit: 7h 45min
Aufwarts: 1550Hm
Abwärts: 1550Hm

Sonntag, 17.7.2011 (Punktlandung)

Wideralpsattel, Marwees, Alp Bogarten (T4)
Eigentlich ollten wir in Folge der schlechten Wetterprognose nur noch eine verkürzte Tour machen, als es aber am Morgen nochmals unerwartet strahlend blau war, entschieden wir uns doch für unsere eigentlich geplante Tour. Und so marschierten wir um 6:30 Uhr los Richtung Wideralpsattel und weiter über die Marwees, wo uns die ganze Zeit teils heftige Föhn-Böen begleiteten, bis wir im Abstieg zur Bogartenlücke wieder in den Windschatten abtauchten.

Jägersteig (T5)
Nun folgte ein weiteres Highlight, der mir unbekannte Weg über den Jägersteig zur Alp Sigel. Den Einstieg von der Alp Bogarten haben wir problemlos gefunden. Allerdings sind wir irgendwie zu lange dem guten Schafweg  wodurch wir dann, als es nicht mehr weiterging, weglos etwa 50m im Steilgras eine Rinne hinunter absteigen mussten. Von da an war der Weg wirklich sehr gut markiert, vor allem in der Passage, wo er geschickt die felsige Zwischenpassage überwindet. Kurz bevor man wieder in den normalen Wanderweg Mans / Alp Sigel kommt, mussten wir die nächste Markierung nochmals etwas suchen. In der Zwischenzeit waren Wolken und Nebel aufgezogen und es begann teilweise leicht zu nieseln.

Alp Sigel, Zahme Gocht (T3)
So marschierten wir zügig weiter Richtung Alp Sigel. Über die Zahme Gocht hinunter zur Alp Bärstein, weiter nach obere Leugangen und von dort östlich absteigend, durch das Sumpfgebiet hinunter zum Loch, wo wir  Richtung Pfannenstil abschwenkten. Mit dem einsetzenden Regen erreichten wir dann wieder unseren Ausgangspunkt.
Marschzeit: 5h 25min
Aufwarts: 980Hm
Abwärts: 1591Hm

Fazit

Dies war für mich die erste Tour, die grosse Teile abseites der normalen Wanderwege verlief. Die Highlights für mich waren dabei, die beiden Grate nach dem Löchlibettersattel, der Fälenschafberg und natürlich der Weg über die Hundsteinschlucht auf den Hundstein. Den Jägersteig sehe ich vor allem auch als eine weitere Möglichkeit in den Alpstein 'einzudringen'.
Und last but not least hat die Tour erheblich Lust auf mehr gemacht.
Dank dir Barna10 für das tolle Wochenende!

Teilnehmer: Madu, Karin, Harry, Barna10, Merida
Photos: Vielen Dank Harry für die genialen Bilder

Tourengänger: madu, Barna10, Merida


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